Sonntag, 29. August 2004
eisengeschirr
kann man gar nicht genug haben,

fiel mir gerade ein.
so richtig geröstete erdäpfel, bratkartoffeln, etc. werden in den uralten pfannen rechts einfach am besten, ebenso steaks. für würstel, spiesse etc. hingegen verwende man die gusseisernen mit den rillen.
risotto und eintöpfe bereite man im grossen topf.
dickwandiges geschirr ist auch auf offenem feuer zu verwenden, beim grillen im garten oder am lagerfeuer.

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wir erinnern uns
es war einmal, vor vielen jahren, ein entzückendes kleines mädchen von, sagen wir einmal, etwas über zwei jahren. blauäugig, blondlockig, von bestechendem charme, wie aus dem bilderbuch.
die mutter lebte alleine mit ihm, und hatte gar grosse freude an dem kinde. das mädchen war aufgeweckt, verbraucherfreundlich, an allem interessiert. besonderes interesse hatte dieser zwerg erstaunlicherweise daran, sich vor dem schlafengehen ungestört die abendnachrichten anzusehen.

nun wohnte die freundin der mutter mit ehemann und sohn zwei türen weiter, und rationellerweise kochte man manchmal für die anderen mit, und tauschte dann, sehr praktisch, war ja nur über den gang.
so begab es sich in einem sehr kalten november, dass in dem einen haushalt reisauflauf gekocht wurde (brrr) und im anderen mit fleisch gefüllt weinblätter (hmmm). beide frauen waren wie immer gleichzeitig fertig, und trafen sich im stiegenhaus zwecks austausch - weinblätter für den ehemann, reisauflauf für das kleine mädchen. wie das aber so ist bei draussen minusgraden und kleinen kindern die vor dem schlafengehen gebadet werden, war es in den wohnungen schön warm und die mutter des kleinen mädchens, der sowie immer heiss ist, machte die paar schritte barfuss und in einem, nun ja, eher als strandkleid geeigneten outfit.

das kleine mädchen - für das schlafengehen bereits in ein handbesticktes, schneeweisses flanellhemdchen gehüllt - wollte von dem weibertratsch im stiegenhaus nicht gestört werden, und schloss die wohnungstür. und damit nichts passieren konnte -war ja alleine zu hause jetzt, das kleine engelchen - schloss es auch noch von innen zu und legte die kette vor. und war nicht mehr zu sprechen.

nach einer stunde zureden, bitten, etc. schickte dann ein weiterer nachbar, der bei der feuerwehr arbeitete und telephonisch kontaktiert wurde, und dessen frau kindergärtnerin war, die feuerwehr vorbei. die kam auch, sechs mann hoch, mit brechstangen bewaffnet, plus zwei polizisten

draussen fiel leise der schnee, die mutter des kleinen mädchens stand barfuss auf dem gang, im mini-spaghettiträger-strandkleid, mit nischt darunter. daraus nun schloss die polizei messerscharf, dass diese rabenmutter wohl eben gerade von einer sauftour nach hause gekommen war, und machte erst einmal eine anzeige. die anwesende kindergärtnerin begann zu brüllen. man drohte mit der kinderübernahmsstelle. das essen war schon (fast) kalt. hunger hatte sowieso niemand mehr.

die feuerwehr brach die türe auf (billiger spass im nachhinein, altbautür mit doppelflügeln, zwei schlösser kaputt). man konnte endlich die wohnung wieder betreten.

auf dem wohnzimmersofa vor dem fernseher, in dem gerade die abendnachrichten liefen, sass das entzückende kleine mädchen. die blonden locken umrahmten das süsse gesichtchen, und fielen über die stickerei auf dem blütenweissen flanellnachthemdchen.

das kind warf einen blick auf die in der zwischenzeit nun doch vor kälte blau angelaufene mutter, die nachbarliche kinderärtnerin, die alte nachbarin von gegenüber, die auch mitgekommen war, die freundin der mutter, die immer noch den teller mit reisauflauf hielt (dass der nicht die hand abgefallen war!), deren ehemann und sohn. dann schweifte der blick des reizenden kleinen mädchens gelassen weiter über die zwei polizisten mit den notizblöcken, die sechs feuerwehrleute mit den brechstangen und riesenkneifzangen, und dann sagte es:

"thönes fernthehen, du auch fernthehen?" und wies einladend auf die noch freien plätze vor dem fernsehgerät.

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