Sonntag, 15. August 2004
teufelszeug
vor drei jahren, auf dem land, so ziemlich hinter den sieben bergen bei den sieben zwergen, sass ich mit dem altbauern im hof. er, seit ein paar jahren witwer, weit über siebzig, gar nicht mehr gesund, wie so oft mit einem glas wein in der hand über das tal schauend, nachdenkend.
plötzlich läutet irgendwo unten auf der strasse ein handy.
er nimmt einen schluck, dann schaut er mich an und sagt "des is a teufelszeug, a so a handy." er nimmt noch einen schluck. "des is net gsund für die leut." noch ein schluck.
"früher, wenn was zum reden war, hat ma nachmittag des viech gmacht, dann is ma drei, vier stunden z' fuass gangen, bis ma bei dejenigen war. dann is trunken worn, dann is gvespert worn, dann is weitertrunken worn, und g'redt. wann ma sehr bsoffen war, hot ma durt gschlofn, sunst is ma holt in da nocht wieda hamgongan. heit hams a handy, ruafn an, gibt's was frogns so gschwind, dass ma gor net glei waas, obs wos gibt. und dann is scho wieda vorbei. des is net gsund für die leut, a so a zeug. a teufelszeug, des."
in der zwischenzeit ist er gestorben. im krankenhaus wollte man ihm ein bein abnehmen, diabetes, da hat er, denken wir, einfach nicht mehr wollen. hat zuerst aufgehört zu essen, dann zu trinken, dann zu atmen.
manchmal denke ich an ihn, wenn ich so kurze handyphonate mitanhören muss: "I bins" ... "die/der XXX. gibts was?" ... "na guat, i meld mi wieder, wanns e nix gibt."
des kann net gsund sein für die leut, des teufelszeug des. so net.

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