Montag, 3. Juli 2006
integration geht anders - die fortsetzung
vorige woche war ja maturatreffen, und da frau kelef gesundheitsbedingt noch ein nachmittagsschläfchen nach dem hundausleeren nach dem einkaufen nach dem bürotag einlegen musste, um abends dann wach und fröhlich und so sein zu können, benötigten sie und die hunt nach dem hundausleeren nach dem schläfchen ein taxi, um an den ort des geschehens zu kommen.

was ja nun an und für sich nichts absonderliches wäre.

frau kelef und die hunt lustwandeln also froh und heiter richtung hundezone, damit die hunt alles notwendige erledigen kann, und dann weiter richtung taxistandplatz.

das erste taxi in der reihe wird angepeilt, frau kelef öffnet die hintere türe und will einsteigen.

da öffnet sich die fahrertür, ein strahlend weiss beturbanter kopf wird herausgestreckt und aus dem darunter befindlichen dunkelhäutigen gesicht werden zwischen blitzendweissen zähnen und dunklen lippen folgende worte herausgezischt:

"ich bin mohammedaner! ich nix führen hund!"

frau kelef schnappt nach luft, murmelt wenig christliches, denkt "hol dich der kuckuck!", und entert den nächsten wagen. der fahrer des diesen war ein echter wiener taxler, der nur meinte, ich solle mich nicht aufregen, die sikhs, die taxi fahren in wien, seien alle so. und ob ich die autonummer hätt, ich möcht mich doch bitte bei der innung beschweren, der ruf der taxler werde durch solcherlei verhalten nicht besser. und wenn der hund auf dem rücksitz sitzen wolle, wegen des hinausschauens, er hätte auch eine hundedecke im kofferraum, bitte schön. die hunt sitzt aber immer unten in fremden autos, das weiss sie, aber trotzdem herzlichen dank, herr taxifahrer.

frau kelef erzählt die geschichte beim treffen, ungläubiges staunen bei den damen. das hätt frau kelef doch sicherlich falsch verstanden, so was könne doch gar nicht sein nicht niemals nicht.

anschliessend mit der einen ex-schulkollegin, w., noch was trinken gegangen, dann einen spaziergang durch die innenstadt, durch die hofburg, richtung ring. nach mitternacht ist es in wien-mitteleuropa ja eher abenteuerlich mit den öffis, wir wohnen in der gleichen richtung, frau kelef allerdings sehr viel weiter weg, also wird beschlossen gemeinsam ein taxi zu nehmen.

wir wedeln und wacheln und winken, bis endlich eines stehen bleibt. wir gehen richtung taxi, da öffnet sich das fenster auf der fahrerseite, ein dunkles, afrikanisches gesicht schaut uns an, und zwischen blitzend weissen zähnen wird herausgezischt:

"ICH nix führen hund!"

w. - das ist die, die zwei jahre in china gearbeitet hat, und auch ansonsten beruflich in der ganzen welt herumgekommen ist - schaut frau kelef fassungslos an: "'entschuldige, aber jetzt glaub ich die geschichte mit dem sikh, obwohl, das da gerade glaub ich ja eigentlich nicht".

der nächste taxifahrer war pakistani, ebenfalls mohammedaner, und erklärte dann strahlend, die sikhs und die nigerianer seien eben so, hunde seien unrein für die, und hundebesitzer quasi keine menschen. weiters entschuldigte er sich für die beiden kollegen, und meinte, mit der integration mancher tät es wohl noch länger dauern, ein paar generationen oder so. und wollte noch kein trinkgeld nehmen, weil, es tät ihm leid wenn ein fahrgast an einem tag zwei solche erfahrungen hätte machen müssen.

und: nicht falsch verstehen hier. es ist mit sicherheit das gute recht eines jeden taxifahrers, die mitnahme von hunden abzulehnen. aus welchen gründen auch immer. oder zu verlangen, dass der zu transportierende köter einen rüsselverschluss trägt, und nicht auf den sitzen herumspringt oder - im fall deutscher doggen z.b. - dem fahrer ins genick sabbert.

aber es wäre nett, wenn die ablehnung anders formuliert würde, z.b. in worte wie "tut mir leid, ich bin gegen hunde allergisch", "entschuldigen sie, ich habe angst vor hunden", "mein chef erlaubt keine tiertransporte" oder sonstwas dergleichen. und es wäre nicht nur nett, es tät auch, bitteschön, das miteinander gar wesentlich erleichtern.

denn: es geht ja auch anders, wie man sieht.

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die wahl einer guten wohnadresse
ist besonders dann wichtig, wenn man gedenkt sich zu vermählen und kinder zu haben.

vater und mutter müssen da schon genau aufpassen, wo und wie man sich einrichtet.

bei meinem letzten besuch im cafe des hotel regina, hinter der votivkirche mit blick auf ebendiese, während eines tratscherls mit einer kollegin von der konkurrenz, konnte ich genau beobachten was z.b. spatzen da alles leisten müssen.

zuerst sucht man sich eine repräsentative fassade, mit futterplatz (kaffehausgarten direkt darunter, restaurantgarten um die ecke, überdacht, und man kann dort auch auf die tische hüpfen und betteln). windgeschützt und regensicher, katzensicher sowieso, also auf in die luftigen höhen, auf ca. 6 meter, wenn ich mich recht erinnere.

dann erfolgt eine genaue kontrolle der baulichen gegebenheiten, insbesondere des fundamentes:



herr spatz muss aufpassen dass keiner kommt, frau spatz kümmert sich derweilen um das interieur. beim antransport desselben muss man auch mal eine schöpferische pause machen, und ein wenig überlegen wie man das denn nun angehen soll (hans moser, in "der dienstmann": "wie nemmen mas denn?" - "über die schreamsn").



dann ein gekonnter anflug, mit dem riesenhalm im schnabel:



frau spatz ist gut gelandet, den baulichen tätigkeiten konnte leider nicht gefolgt werden.

besser als kino, sowas, die kollegin hatte genausoviel spass daran wie ich.

und ich brauche einen anderen fotoapparat, für solche bilder.

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