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Sonntag, 19. September 2004
guter hund
kelef, 05:17h
"vom wind verweht" ist einer jener filme, die ich noch nie vollständig gesehen habe. immer, aber auch wirklich immer war irgendetwas los das dazu führte, dass ich entweder den anfang, oder das ende, oder den mittelteil nicht oder nur teilweise sehen konnte.
da dieser mein rechter ellenbogen
auch nach der dritten punktierung immer noch (oder schon wieder) mit einem netten verband dekoriert ist und ich den strengen auftrag habe ihn zu schonen, dachte ich heute nach einem sehr angenehmen tag mit meiner ex-schwiegermutter eigentlich, dass es mir heute gelingen müsste dieses hervorragende und gar nicht kitschige meisterwerk der filmkunst einmal in einem stück zu sehen.
also: die tiere sind gefüttert, die blumen gegossen, ich packe meinen kadaver ins bett, versammle das haarige gesindel um mich und bilde mich. der katz wärmt meine schmerzende rechte schulter, die hund liegt auf meinen füssen damit ich nicht aufstehe, das telefon ist in reichweite - und läutet prompt nach dem ersten drittel des films, aber in einer werbepause, immerhin. ein mehr oder weniger wichtiges gespräch wird geführt, kurz in den pc gekuckt, auftragsgemäss, gespräch auf sonntag verschoben - ich will den film sehen, einmal, bitte, vollständig, und besonders die noch NIE gesehene schluss-szene, bitte.
es wird immer ergreifender und dramatischer, das ende naht, es ist spät - der hund springt aus dem bett und jault aufgeregt zum küchenfenster hinaus. es riecht nach verbranntem. ich quäle meinen kadaver aus dem bett und in die küche, qualm schlägt mir entgegen, es stinkt nach noch mehr verbranntem, der hund ist aufgeregt, der katz hustet, die vögel piepen aufgeregt.
ein blick aus dem fenster: in der gegenüberliegenden wohnung brennt in der küche das licht, im fenster hängt wäsche zum trocknen, den raum dahinter sieht man nicht, weil dichter qualm aus dem fenster dringt und sich in schwaden über den hof legt. die musik im hintergrund wird immer dramatischer: das ende des films scheint zu nahen. der qualm wird beissender, die wäsche kann man fast nicht mehr erkennen, die viecher randalieren. rin in die klamotten, raus aus der tür, halbstock hinauf, klopfen, rufen, poltern - nix. da die bewohnerin der betreffenden wohnung nicht alle tassen im schrank hat und fallweise mit der gaspistole im stiegenhaus auf ihre mutter schiesst, der das haus gehört, fallweise auch sehr viel zu viel trinkt und sehr schlecht auf ihre antidepressiva reagiert, sowie auch einen eher interessanten umgang pflegt, kriege ich eine ganz zarte panikattacke. der qualm zieht sich durch das stiegenhaus, mein asthma bereitet mir leichte erstickungsanfälle. runter den halbstock, cortisonspray inhalieren, polizei anrufen, telephonistin dort aufwecken, erklären, zurück zum fernseher - und gerade noch eine halbe sekunde des abspanns gesehen.
vielleicht erzählt mir ja einmal jemand, wie der film ausgegangen ist.
und ich gehe mir wenigstens das hauskino anschauen: die polizie kommt nach 8 minuten, nach weiteren 2 die feuerwehr, alle mit blaulicht, in der betroffenen wohnung hat in der zwischenzeit jemand das licht abgedreht. die polizei klopft, ruft, keiner macht auf. sie probieren an der klinke - die tür ist offen. sie rufen hinein - keine antwort. sie ziehen die pistolen, die taschenlampen, die feuerwehr kommt schon mit den feuerlöschern: da erscheint die dummkuh von hausbesitzerstochter und plärrt, was das soll, ihr sei doch nur ein wenig fett in der pfanne zu heiss geworden. sie hätte während des kochens eben ein nickerchen benötigt.
die polizei war dann sehr nett, meinte, die hätte nicht alle tassen im schrank (na, das weiss ich schon länger), und die ganze wohnung wäre so verraucht, dass man gar nichts drinnen gesehen hätte. mein klopfen dürfte den trampel aufgeweckt haben, und dann hat sie die pfanne vom gas(!!!)herd genommen und das licht abgedreht, damit keiner merkt, wo der gestank herkommt. die am fenster neben dem herd zum trocknen hängende wäsche war gott sei dank aus baumwolle, und noch ziemlich nass, aber trotzdem schon angesengt. und die küche hat eine holzdecke ...
ilvie kriegt morgen eine portion lungenbraten zum abendessen. hat sie sich verdient.
und ich krieg jetzt ein paar baldriantropferln, sonst lauf ich amok.
da dieser mein rechter ellenbogen
auch nach der dritten punktierung immer noch (oder schon wieder) mit einem netten verband dekoriert ist und ich den strengen auftrag habe ihn zu schonen, dachte ich heute nach einem sehr angenehmen tag mit meiner ex-schwiegermutter eigentlich, dass es mir heute gelingen müsste dieses hervorragende und gar nicht kitschige meisterwerk der filmkunst einmal in einem stück zu sehen.
also: die tiere sind gefüttert, die blumen gegossen, ich packe meinen kadaver ins bett, versammle das haarige gesindel um mich und bilde mich. der katz wärmt meine schmerzende rechte schulter, die hund liegt auf meinen füssen damit ich nicht aufstehe, das telefon ist in reichweite - und läutet prompt nach dem ersten drittel des films, aber in einer werbepause, immerhin. ein mehr oder weniger wichtiges gespräch wird geführt, kurz in den pc gekuckt, auftragsgemäss, gespräch auf sonntag verschoben - ich will den film sehen, einmal, bitte, vollständig, und besonders die noch NIE gesehene schluss-szene, bitte.
es wird immer ergreifender und dramatischer, das ende naht, es ist spät - der hund springt aus dem bett und jault aufgeregt zum küchenfenster hinaus. es riecht nach verbranntem. ich quäle meinen kadaver aus dem bett und in die küche, qualm schlägt mir entgegen, es stinkt nach noch mehr verbranntem, der hund ist aufgeregt, der katz hustet, die vögel piepen aufgeregt.
ein blick aus dem fenster: in der gegenüberliegenden wohnung brennt in der küche das licht, im fenster hängt wäsche zum trocknen, den raum dahinter sieht man nicht, weil dichter qualm aus dem fenster dringt und sich in schwaden über den hof legt. die musik im hintergrund wird immer dramatischer: das ende des films scheint zu nahen. der qualm wird beissender, die wäsche kann man fast nicht mehr erkennen, die viecher randalieren. rin in die klamotten, raus aus der tür, halbstock hinauf, klopfen, rufen, poltern - nix. da die bewohnerin der betreffenden wohnung nicht alle tassen im schrank hat und fallweise mit der gaspistole im stiegenhaus auf ihre mutter schiesst, der das haus gehört, fallweise auch sehr viel zu viel trinkt und sehr schlecht auf ihre antidepressiva reagiert, sowie auch einen eher interessanten umgang pflegt, kriege ich eine ganz zarte panikattacke. der qualm zieht sich durch das stiegenhaus, mein asthma bereitet mir leichte erstickungsanfälle. runter den halbstock, cortisonspray inhalieren, polizei anrufen, telephonistin dort aufwecken, erklären, zurück zum fernseher - und gerade noch eine halbe sekunde des abspanns gesehen.
vielleicht erzählt mir ja einmal jemand, wie der film ausgegangen ist.
und ich gehe mir wenigstens das hauskino anschauen: die polizie kommt nach 8 minuten, nach weiteren 2 die feuerwehr, alle mit blaulicht, in der betroffenen wohnung hat in der zwischenzeit jemand das licht abgedreht. die polizei klopft, ruft, keiner macht auf. sie probieren an der klinke - die tür ist offen. sie rufen hinein - keine antwort. sie ziehen die pistolen, die taschenlampen, die feuerwehr kommt schon mit den feuerlöschern: da erscheint die dummkuh von hausbesitzerstochter und plärrt, was das soll, ihr sei doch nur ein wenig fett in der pfanne zu heiss geworden. sie hätte während des kochens eben ein nickerchen benötigt.
die polizei war dann sehr nett, meinte, die hätte nicht alle tassen im schrank (na, das weiss ich schon länger), und die ganze wohnung wäre so verraucht, dass man gar nichts drinnen gesehen hätte. mein klopfen dürfte den trampel aufgeweckt haben, und dann hat sie die pfanne vom gas(!!!)herd genommen und das licht abgedreht, damit keiner merkt, wo der gestank herkommt. die am fenster neben dem herd zum trocknen hängende wäsche war gott sei dank aus baumwolle, und noch ziemlich nass, aber trotzdem schon angesengt. und die küche hat eine holzdecke ...
ilvie kriegt morgen eine portion lungenbraten zum abendessen. hat sie sich verdient.
und ich krieg jetzt ein paar baldriantropferln, sonst lauf ich amok.
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