Donnerstag, 22. Juli 2021
fortsetzung des hüftdesasters,
kelef, 21:27h
angefangen mit den vorbereitungen hat frau kelef im vorjahr: https://gastgeberin.blogger.de/stories/2791028/, und damit nix sein konnte gab es dann auch nach der anmeldung im krankenhaus von anfang november und den diversen höflichen fragen auch den termin am 18. jänner, zwecks der anmelde-untersuchung. obwohl das gar nicht so einfach war, denn eigentlich, so meinte man auf frau kelefs telefonische nachfrage, gäbe es da ganz bestimmt keine anmeldung, und wenn da eine von anfang november wäre, dann wäre das doch schon längst erledigt. beim zweiten telefonat allerdings versicherte man frau kelef, dass doch niemand in der anmeldung oder wo auch immer sich innerhalb von zwei monaten die überweisungen anschaue, es sei doch so viel zu tun, und überhaupt. leider hatte frau kelef aber die schriftliche bestätigung ihrer anmeldung von anfang november, darüber konnte man nicht diskutieren, und dann also: 18. jänner 2021. autsch, meinte da dann der untersuchende doktor, warum haben sie sich denn solange zeit gelassen, das schaut ja furchtbar aus, da reibt ja nur mehr knochen auf knochen!
als ob frau kelef das nicht wüsste erstens, und bei jedem schritt spürte zweitens, und dann wärerten da drittens auch noch die diversen röntgenbilder, die den verfall über die jahre hinweg dokumentierten. und die ct-aufnahmen, die zeigen warum die letzte verzögerung durchaus notwendig war, denn niemand schneidet gerne in patienten hinein die hochdosiert blutgerinnungshemmer nehmen müssen. weil: man kann sich vorstellen warum.
dies ausreichend erklärt bekommen habend meinte der doktor der ambulanz zunächst, die wartedauer betrage im allgemeinen derzeit so eineinhalb jahre auf ein neues hüfterl, frau kelef konnte ihm glaubwürdig versichern, das würde erstens sie nicht erleben, und zweitens wohl auch einige andere personen nicht, weil wie könne es denn sein, dass siehe oben. der doktor hmhmhmte ein wenig, nun, unter den umständen, und wenn der herr professor einverstanden sei, dann könne man so in ca. frühestens drei monaten ...
frau kelef nahm dies ebenso zur kenntnis wie die tatsache, dass die jüngste nichte der volksschulfreundin und ehemaligen nachbarin als med.-tech. assistentin assistierte, man tauschte ein paar freundlichkeiten und richtete grüsse aus und so, frau kelef wies noch freundlich aber unmissverständlich darauf hin, dass sie ausserdem noch ein paar leute kennen tät, und dann wankte sie am krückstock wieder aus den heiligen hallen hinaus.
wenig erleichtert wurde dieser ausflug übrigens dadurch, dass frau kelef schon seit ewigkeiten nur mehr über eine lungenkapazität von 70% verfügt, minus maske macht das dann so 50%, weil die anstrengung des gehens unter schmerzen und mit grösster vorsicht darf man ja auch nicht unterschätzen.
den rest des jänners und den februar verbrachte frau kelef also schwer atmend und wenig an der frischen luft, weil da gehen von stund zu stund schmerzhafter wurde, kein schritt ohne stock mehr möglich war und die diversen durchaus wirksamen schmerzmittel zwar einerseits halfen, andererseits aber natürlich ganz schön dämpfend wirken, und somit ein gewisses wurstigkeitsgefühl erzeugten.
frau kelef aber war trotz alledem meist doch recht frohgemut, haushaltsführung wurde ersatzlos gestrichen, einkaufen muss man nicht: der supermarkt liefert, und was der nicht liefert war die tochter so liebreich und aufmerksam herbeizubringen. mademoiselle lernte "schnell pipi, mammi ist kaputt", und zwecks der unterhaltung gingen wir halt den nachbarn auf die nerven, manchmal will man auch menschliche ansprache, sogar wenn man ein hund ist reichen zwei bis drei personen nur bedingt.
die putzfrau putzte, frau kelef übte sich darin im stehen zu essen (alternativ kann man ihr aber gerne zeigen wie man an einem stock hüpfend mit einer völlig instabilen hüfte einen vollen suppenteller auf den tisch stellt, oder irgendwas anderes ...), trinken kann man aus dose oder flasche, und die wäsche durchaus mit der greifzange in die waschmaschine stopfen bzw. aus dieser herausholen, wenn das trockenprogramm seine aufgabe erledigt hat. wäsche zusammenlegen kann man übrigens auf einem bein stehend, die zusammengelegte wäsche zu transportieren wird dann schon schwieriger, weil man sich im weiteren verlauf der geschehnisse dann auch mit der hand abstützen muss, und wenn in der einen hand der stock ist und die andere hand immer wieder abstützen muss, dann kann man sich den rest vorstellen.
aber es konnte ja nicht lange dauern, auf den letzten metern gibt man nicht auf, haben wir gelernt, und also: zähne zusammenbeissen und durchhalten.
und frau kelef hoffte das beste.
als ob frau kelef das nicht wüsste erstens, und bei jedem schritt spürte zweitens, und dann wärerten da drittens auch noch die diversen röntgenbilder, die den verfall über die jahre hinweg dokumentierten. und die ct-aufnahmen, die zeigen warum die letzte verzögerung durchaus notwendig war, denn niemand schneidet gerne in patienten hinein die hochdosiert blutgerinnungshemmer nehmen müssen. weil: man kann sich vorstellen warum.
dies ausreichend erklärt bekommen habend meinte der doktor der ambulanz zunächst, die wartedauer betrage im allgemeinen derzeit so eineinhalb jahre auf ein neues hüfterl, frau kelef konnte ihm glaubwürdig versichern, das würde erstens sie nicht erleben, und zweitens wohl auch einige andere personen nicht, weil wie könne es denn sein, dass siehe oben. der doktor hmhmhmte ein wenig, nun, unter den umständen, und wenn der herr professor einverstanden sei, dann könne man so in ca. frühestens drei monaten ...
frau kelef nahm dies ebenso zur kenntnis wie die tatsache, dass die jüngste nichte der volksschulfreundin und ehemaligen nachbarin als med.-tech. assistentin assistierte, man tauschte ein paar freundlichkeiten und richtete grüsse aus und so, frau kelef wies noch freundlich aber unmissverständlich darauf hin, dass sie ausserdem noch ein paar leute kennen tät, und dann wankte sie am krückstock wieder aus den heiligen hallen hinaus.
wenig erleichtert wurde dieser ausflug übrigens dadurch, dass frau kelef schon seit ewigkeiten nur mehr über eine lungenkapazität von 70% verfügt, minus maske macht das dann so 50%, weil die anstrengung des gehens unter schmerzen und mit grösster vorsicht darf man ja auch nicht unterschätzen.
den rest des jänners und den februar verbrachte frau kelef also schwer atmend und wenig an der frischen luft, weil da gehen von stund zu stund schmerzhafter wurde, kein schritt ohne stock mehr möglich war und die diversen durchaus wirksamen schmerzmittel zwar einerseits halfen, andererseits aber natürlich ganz schön dämpfend wirken, und somit ein gewisses wurstigkeitsgefühl erzeugten.
frau kelef aber war trotz alledem meist doch recht frohgemut, haushaltsführung wurde ersatzlos gestrichen, einkaufen muss man nicht: der supermarkt liefert, und was der nicht liefert war die tochter so liebreich und aufmerksam herbeizubringen. mademoiselle lernte "schnell pipi, mammi ist kaputt", und zwecks der unterhaltung gingen wir halt den nachbarn auf die nerven, manchmal will man auch menschliche ansprache, sogar wenn man ein hund ist reichen zwei bis drei personen nur bedingt.
die putzfrau putzte, frau kelef übte sich darin im stehen zu essen (alternativ kann man ihr aber gerne zeigen wie man an einem stock hüpfend mit einer völlig instabilen hüfte einen vollen suppenteller auf den tisch stellt, oder irgendwas anderes ...), trinken kann man aus dose oder flasche, und die wäsche durchaus mit der greifzange in die waschmaschine stopfen bzw. aus dieser herausholen, wenn das trockenprogramm seine aufgabe erledigt hat. wäsche zusammenlegen kann man übrigens auf einem bein stehend, die zusammengelegte wäsche zu transportieren wird dann schon schwieriger, weil man sich im weiteren verlauf der geschehnisse dann auch mit der hand abstützen muss, und wenn in der einen hand der stock ist und die andere hand immer wieder abstützen muss, dann kann man sich den rest vorstellen.
aber es konnte ja nicht lange dauern, auf den letzten metern gibt man nicht auf, haben wir gelernt, und also: zähne zusammenbeissen und durchhalten.
und frau kelef hoffte das beste.
... link (3 Kommentare) ... comment
Dienstag, 13. November 2018
blutbild und so
kelef, 19:56h
muss ja ab einem gewissen alter in doch eher regelmässigen abständen gemacht werden, insbesondere, wenn da ein paar baustellen am kadaver erwiesen sind.
die hausärztin des vertrauens hatte schon mehrfach gemahnt, dass das jetzt aber bitteschön überfällig sei. und zudem: frau kelef wisse doch selber, ...
jo eh.
aber: staubhöllistan mit den mannigfach bestätigten und wieder widerrufenen und neuerdings vereinbarten und wieder widerrufenen und so weiter und so fort terminen lässt einen anständigen menschen letztlich nicht wirklich guten gewissens was ausmachen, das man dann nicht einhalten kann, und sei es nur deswegen weil man mal "kurz" eine stunde lang die wohnung nicht verlassen kann weil da im stiegenhaus ...
jo eh.
letztlich hat es dann aber doch geklappt. angemeldet UND gekommen. und dann sogar irgendwann zur befundbesprechung erschienen, mit entsprechendem bauchweh, weil: alter, schädigungen, baustellen, risikofaktoren, etc., und letztlich, ehrlich sollte man ja auch sein zu sich selber und zum arzt: kettenraucherin seit ewig, und antialkoholikerin ist auch wer anders, frau kelef sicher nicht.
also: grosse besprechung.
frau kelef, sagte die frau hausärztin des vertrauens, jetzt schauen wir uns das einmal punkt für punkt genau an, was da steht. sie kennen sich eh aus.
jo eh.
wie auch immer, und in der kurzfassung: alles hervorragend, könnte besser gar nicht sein. von den leberwerten über die cholesterine bis zum blutzucker ein vorzeigebefund, wie er sein soll. mit 65, und siehe oben.
puh.
jetzt dann allerdings zum röntgen, thorax und lendenwirbelsäule. und dann noch knie, und schulter, und lunge, aber immerhin: auf der chemischen seite stimmt einmal alles aber so was von.
darauf eine marille, 42%. was weiss man schon, was morgen kommt.
die hausärztin des vertrauens hatte schon mehrfach gemahnt, dass das jetzt aber bitteschön überfällig sei. und zudem: frau kelef wisse doch selber, ...
jo eh.
aber: staubhöllistan mit den mannigfach bestätigten und wieder widerrufenen und neuerdings vereinbarten und wieder widerrufenen und so weiter und so fort terminen lässt einen anständigen menschen letztlich nicht wirklich guten gewissens was ausmachen, das man dann nicht einhalten kann, und sei es nur deswegen weil man mal "kurz" eine stunde lang die wohnung nicht verlassen kann weil da im stiegenhaus ...
jo eh.
letztlich hat es dann aber doch geklappt. angemeldet UND gekommen. und dann sogar irgendwann zur befundbesprechung erschienen, mit entsprechendem bauchweh, weil: alter, schädigungen, baustellen, risikofaktoren, etc., und letztlich, ehrlich sollte man ja auch sein zu sich selber und zum arzt: kettenraucherin seit ewig, und antialkoholikerin ist auch wer anders, frau kelef sicher nicht.
also: grosse besprechung.
frau kelef, sagte die frau hausärztin des vertrauens, jetzt schauen wir uns das einmal punkt für punkt genau an, was da steht. sie kennen sich eh aus.
jo eh.
wie auch immer, und in der kurzfassung: alles hervorragend, könnte besser gar nicht sein. von den leberwerten über die cholesterine bis zum blutzucker ein vorzeigebefund, wie er sein soll. mit 65, und siehe oben.
puh.
jetzt dann allerdings zum röntgen, thorax und lendenwirbelsäule. und dann noch knie, und schulter, und lunge, aber immerhin: auf der chemischen seite stimmt einmal alles aber so was von.
darauf eine marille, 42%. was weiss man schon, was morgen kommt.
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 2. Oktober 2013
der baggerfahrer II
kelef, 04:54h
erinnern sie sich noch an diese http://gastgeberin.blogger.de/stories/131072/ geschichte? ist auch schon wieder jahre her.
der baggerfahrer hat sich dann ein bisserl versoffen, wie man so sagt. immerhin hat er aber beim branntineur ein paar leute kennengelernt. später, als er dann schon schlecht hörte, war das auch egal, er sprach sowieso so undeutlich dass ihn keiner verstand. und das lag nicht immer daran, dass er seine zähne wieder einmal nicht im mund hatte.
jedenfalls, als frau kelef das damals aufschrieb gab es in der gegend noch ein tröpferlbad, und der baggerfahrer ging dort regelmässig hin. das tröpferlbad schloss dann aber, war ja kein bedarf mehr, und so wurde es dann komplizierter. der baggerfahrer hatte ja nur eine kleine küche und ein kabinett, und das wasser und das klo am gang, alles nicht so einfach. im dritten stock wohnte er auch.
es kam also, wie es kommen musste. der baggerfahrer hielt es mit der körperpflege nicht mehr so akkurat wie früher, und auch die sache mit der kleidung, resp. der reinigung derselben war so ein kapitel für sich. immerhin wusste man aber immer, wenn er gerade gekommen oder gegangen war, er war zwar sehr selten laut, aber olfaktorisch manchmal fast omnipräsent.
was auch immer sonst passiert sein mag, man weiss es nicht, jedenfalls: es ging bergab. einer seiner saufkumpanen kümmerte sich ein wenig um ihn, besorgte ihm kleidung wenn sonst alle stricke rissen, und half ihm auch ein wenig beim "haushalt". fragen sie nicht. frau kelef hat gefragt, hätte es aber besser gelassen.
irgendwann im herbst des vorjahres bekam er dann auch noch einen verfolgungswahn, dauernd stahl ihm jemand was aus der wohnung. man konnte sich zwar nicht vorstellen, dass diese jemand freiwillig betrat, aber man weiss ja nie.
mehrfache telefonate mit den diversen theoretisch zuständigen sozialen stellen und beauftragten der löblichen stadt ergaben, dass frau kelef nicht zuständig sei, sich aber doch bitte um den armen alten verwahrlosten mann kümmern solle. nun ist frau kelef zwar eine hilfsbereite person, so im grunde ihres herzens, aber der baggerfahrer war nun einmal ein pflegefall geworden, ihres dafürhaltens nach, aber wie bitte solle sie denn ... ach, wenn er sie doch kennt, meinten die zuständigen. eben nicht, sagte frau kelef, der kennt mich doch nicht einmal auf der strasse oder im stiegenhaus, was meinen sie jetzt, ich tappe zwei stock hoch mit ein paar kübeln heissen wassers und wasche ihn und sein domizil? na ja, meinten die zuständigen, sie können ihn ja ihr badezimmer benutzen lassen, und ihm manchmal was kochen. frau kelef lehnte diesen vorschlag mit hinweis auf ihren eigenen gesundheitszustand ab. und wie es denn mit der verwandtschaft sei, und wann genau der mann geboren sei, und so weiter. frau kelef, die ja sonst eine menge weiss, wusste dies aber gar nicht - ging sie ja auch nix an - und verwies an die hausverwaltung. aber die kennt man ja schon.
es passierte: nix. weihnachten ging vorbei, der baggerfahrer fiel mehrmals die stiegen hinauf resp. hinunter, und schaute dann immer gar nicht gut aus. den lichtschalter im stiegenhaus fand er auch nicht immer, obwohl der ja eigentlich schön rot leuchtet. blieb er halt dann eine stunde im finstern in der kälte stehen, solange bis jemand das licht aufdrehte.
frau kelef, nunmehr schon sehr besorgt, kontaktierte die zuständigen stellen. ob frau kelef nicht könnte ... nein, konnte sie nicht. esmöcht' doch bitte jemand zuständiges kommen und sich die sache genau ansehen, dass frau kelef wisse was los sei nutze doch gar nichts, wie man sehe. der baggerfahrer, wenn er denn noch ausser haus kam, sass im wirtshaus mit einer flasche bier und erzählte allen, dass ihm dauernd was gestohlen werde. manchmal verstand man ihn sogar.
es kam, wie es kommen musste, und der baggerfahrer fiel auf der strasse um und zog sich einen schädelbasisbruch zu. da musste ihn die rettung dann mitnehmen, mit wenig begeisterung, aber immerhin. der eine, der dem baggerfahrer immer geholfen hatte (eigenen angaben zufolge riecht der übrigens nix), berichtete, er sei im krankenhaus auf einer art isolierstation gelandet, weil er irgendwelche infektionen hatte die nicht in den griff zu bekommen waren, aber ansonsten gehe es ihm gut, er erkenne nur meistens niemanden mehr.
dann wurde die wohnung ausgeräumt - tatsächlich mit mundschutz - und man konnte im stiegenhaus zwei wochen lang die fenster nicht schliessen, weil die olfaktorische beeinträchtigung ziemlich tränentreibend war. der baggerfahrer hätte, so wusste man zu berichten, einen sachwalter und einen platz in einem pflegeheim. was auch immer auf die stiegen tropfte aus den dingen, die aus der wohnung getragen worden waren: es hinterliess quasi ätzspuren. man will es nicht wissen.
gott sei dank, dachte frau kelef, hat der arme mann das alles überlebt, jetzt kümmert sich wer um ihn - lange wäre das ja nicht mehr gutgegangen, und wenn ein mensch in so einem zustand ist weiss man ja nicht, was ihm einfällt oder was er anstellt.
es dauerte nicht lange, da latschten, als frau pixy gerade zu einer entleerungsrunde geleitet wurde, zwei blaujustierte amtsorgane durch das stiegenhaus, sehr wichtig, mit funktelefonen und pistolen und allem anderen notwendigen ausgerüstet, und machten sich notizen und schauten an die wohnungstüren und schrieben wieder in ihre büchelein, dazwischen telefonierten sie.
ob sie behülflich sein könne, frug frau kelef. das geht sie nix an, sagten die blaujustierten, wir suchen wen. na ja, vielleicht kann ich ihnen ja trotzdem helfen, wenn sie da herinnen jemanden suchen, ich wohn ja hier. ach so, ja, na dann, wir suchen den herrn baggerfahrer. der, konnte frau kelef bescheid geben, sei delogiert worden und in einem pflegeheim untergebracht.
dort sei er aber bereits zu wiederholten malen ausgebüxt, und man finde ihn jetzt nicht. frau kelef war ein wenig erstaunt, der mann konnte doch kaum gehen, und wenn er in einem heim untergebracht war aufgrund seines geistigen und körperlichen zustandes, aber jedenfalls, wenn sie was höre oder sähe, dann solle sie was bitte tun? 133 rufen, sie brauchen nur den namen von dem mann sagen und dass er gesucht wird, wir kennen uns dann schon aus und kommen sofort. der muss nämlich unter ärztliche aufsicht.
frau kelef versprach, bei sichtung des baggerfahrers umgehend ihre bürgerpflicht zu erfüllen. die blaujustierten bedankten sich gar artig, und hätten dann aber noch eine kurze frage gehabt: wie denn der baggerfahrer überhaupt aussehe? gross, klein, dick, dünn, mit haaren oder glatze - frau kelef gab ihrer verwunderung darüber ausdruck, dass man jemanden sucht von dem man so gar nicht weiss wie er aussieht, aber je nun. man muss ja nicht alles verstehen.
wenige wochen später: lesen sie einfach die letzten vier absätze noch einmal. und zwei weitere wochen später stellen sie sich das ganze noch einmal vor.
heute nacht dann aber klingelte es über die gegensprechanlage im ganzen haus sturm, um ganz genau 00.35 das erste mal. es meldete sich aber niemand am anderen ende. dann klingelte es noch einmal, unverständliches gebrabbel. um 00.45 noch einmal. um 00.55 wieder, und siehe da: i wohn do, in bin da baggerfahrer. frau kelef hiess ihn warten, und wählte flugs die notrufnummer, um 00.58. die herrschaften am anderen ende unterhielten sich gerade blendend, vor lachen konnte der herr polizei gar nicht genau hören was man ihm mitteilte. aber wie schwierig ist denn auch zu verstehen: an der adresse XYZ ist der herr baggerfahrer, der ist dement, entmündigt, wurde bereits mehrfach von ihnen gesucht, ich buchstabiere den namen: 5 buchstaben vorname, 7 buchstaben familienname, können sie ihn bitte holen kommen? ihre kollegen haben gesagt, wenn er auftaucht soll ich sie verständigen. - warum? - weil der immer aus dem heim davonläuft. kommt jetzt jemand, oder was soll ich tun? - ich hab das aufgenommen.
frau kelef begibt sich wieder ins bett. an der sprechanlage wird sturm geklingelt. frau kelef kriecht auf, irgendjemand hat den baggerfahrer aber schon ins haus gelassen und macht ihm bittere vorwürfe, weil er alle aufgeweckt hat. der baggerfahrer kennt sich nicht aus, beharrt aber darauf hier zu wohnen.
ein erneuter anruf um 01.09 bei der notfallnummer ergibt, dass es jetzt dort leiser ist, und keiner von nix was weiss. frau kelef hätte doch aber vor 10 minunten angerufen, und wolle ja nur kund und zu wissen tun dass der mann jetzt im stiegenhaus statt draussen auf der strasse sei, also: wenn dann gleich wer kommt. man hätte jetzt aber niemanden frei, aber wenn ein funkmittel zur verfügung stünde, würde man sich der angelegenheit annehmen. die adresse sei ja wohl ABC. mitnichten, sagte frau kelef, die adresse ist XYZ. ach so.
immerhin schon um 01.23 eintraf ein polizeiwagen mit zwei männlichen und einer weiblichen blaujustierten gestalt. gemächlichen schrittes schritten diese durch das stiegenhaus, und fanden verschiedenes über funk furchtbar lustig. der baggerfahrer, in der zwischenzeit, war auf dem weg zu seiner ehemaligen wohnung schon im dritten stock angelangt.
die drei herrschaften waren erstaunt frau kelef in eher derangiertem zustand im stiegenhaus anzutreffen, ebenso darüber, dass die nachbarin, die den baggerfahrer eingelassen hatte, zwar wusste, dass der nicht mehr hier wohnte, sich aber weiter nichts dabei gedacht hatte als er klingelte und herein wollte, weil er da wohne. ist ja auch logisch und normal, sowas, jedenfalls aber ihr dreizehnjähriger sohn brauche seinen schlaf.
die blaujustierten latschten hinauf, dem baggerfahrer nach, und was soll man sagen: nach längeren disputen war man sich sogar darüber einig, dass der baggerfahrer baggerfahrer hiess, und keine schuhe anhatte. das mit dem buchstabieren des namens war ein wenig schwierig, weil der eine nicht richtig artikulieren kann, und die anderen irgendwie was an den lauschern hatte, oder was auch immer. frau kelef buchstabierte mehrmals, offensichtlich aber zu schnell, es fehlte jedesmal ein buchstabe. und warum überhaupt frau kelef da im stiegenhaus stehe? - weil sie aus dem schlaf geschreckt worden sei, und der hund herumhüpfe wegen lärm und daher aufregung. - was für ein hund, und warum? - mein hund. - und da können sie nicht schlafen? - nein. da ist es einfach zu laut, wenn sie da im stiegenhaus zu viert reden. und ich wär' gerne sicher dass jetzt alles seine ordnung hat mit dem baggerfahrer. - wir müssen aber noch überprüfen ob das alles stimmt.
als ob man um so eine tageszeit solche geschichten erfinden täte. und als ob der baggerfahrer den eindruck machte, als sei er gesund und fidel. und wenn man vor einer tür steht, hinter der quasi keine wohnung nicht ist, und jemand steht davor und beschwört, hier zu wohnen, dann denkt man sich dabei was bitte? und wenn jemand in diesem zustand schon mehrfach ausgebüxt ist und gesucht wurde, wieso dauert das in zeiten wie diesen so lange, bis man weiss dass das, was einem gesagt wurde, stimmt?
aber hast du nicht gesehen war auch schon um 01.58 ein rettungswagen vor der haustür, der dann dort mit blaulicht bis um 02.09 stand (immerhin aber ohne sirene) und darauf wartete, dass der baggerfahrer die drei stockwerke wieder hinunterbegleitet und eingeladen werden konnte. dazu brauchte es einen rettunssanitäter und die drei schon bekannten blaujustierten. es wurde dann noch ein wenig wissen ausgetauscht, und um 02.10 war schon wieder alles vorbei.
man darf hoffen, dass sie dem baggerfahrer im heim irgendwie ein ortungsgerät implantieren, oft hält man das ja nicht aus.
jedenfalls fühlt sich frau kelef jetzt wieder einmal sehr sicher und wohlbehütet, hier in diesem land.
edit: heute grosse verwunderung im haus, wieso der baggerfahrer geklingelt hat, und wieso er nicht weiss dass er nicht mehr da wohnt, und wieso man da gleich die polizei rufen muss, und wieso man (soll heissen: frau kelef) nicht erst einmal vernünftig mit ihm gesprochen hat. kann man ja nicht so umgehen, mit einem alten dementen mann, nur weil er noch ein bisserl zu viel getrunken hat zusätzlich zu seinen medikamenten, keine schuhe mehr an- und sich in die hosen gemacht hatte. die vom heim hätten ihn sicher gesucht, wenn sie gesehen hätten dass er nicht da ist. die frage: und warum zum kuckuck haben sie dann ihren hintern nicht herausbewegt und das selber erledigt? wurde mit einem langgezogenen iiiiich??? beantwortet.
kopf - tischplatte. frau kelef braucht jetzt einen schnaps. oder zwei, sicherheitshalber.
der baggerfahrer hat sich dann ein bisserl versoffen, wie man so sagt. immerhin hat er aber beim branntineur ein paar leute kennengelernt. später, als er dann schon schlecht hörte, war das auch egal, er sprach sowieso so undeutlich dass ihn keiner verstand. und das lag nicht immer daran, dass er seine zähne wieder einmal nicht im mund hatte.
jedenfalls, als frau kelef das damals aufschrieb gab es in der gegend noch ein tröpferlbad, und der baggerfahrer ging dort regelmässig hin. das tröpferlbad schloss dann aber, war ja kein bedarf mehr, und so wurde es dann komplizierter. der baggerfahrer hatte ja nur eine kleine küche und ein kabinett, und das wasser und das klo am gang, alles nicht so einfach. im dritten stock wohnte er auch.
es kam also, wie es kommen musste. der baggerfahrer hielt es mit der körperpflege nicht mehr so akkurat wie früher, und auch die sache mit der kleidung, resp. der reinigung derselben war so ein kapitel für sich. immerhin wusste man aber immer, wenn er gerade gekommen oder gegangen war, er war zwar sehr selten laut, aber olfaktorisch manchmal fast omnipräsent.
was auch immer sonst passiert sein mag, man weiss es nicht, jedenfalls: es ging bergab. einer seiner saufkumpanen kümmerte sich ein wenig um ihn, besorgte ihm kleidung wenn sonst alle stricke rissen, und half ihm auch ein wenig beim "haushalt". fragen sie nicht. frau kelef hat gefragt, hätte es aber besser gelassen.
irgendwann im herbst des vorjahres bekam er dann auch noch einen verfolgungswahn, dauernd stahl ihm jemand was aus der wohnung. man konnte sich zwar nicht vorstellen, dass diese jemand freiwillig betrat, aber man weiss ja nie.
mehrfache telefonate mit den diversen theoretisch zuständigen sozialen stellen und beauftragten der löblichen stadt ergaben, dass frau kelef nicht zuständig sei, sich aber doch bitte um den armen alten verwahrlosten mann kümmern solle. nun ist frau kelef zwar eine hilfsbereite person, so im grunde ihres herzens, aber der baggerfahrer war nun einmal ein pflegefall geworden, ihres dafürhaltens nach, aber wie bitte solle sie denn ... ach, wenn er sie doch kennt, meinten die zuständigen. eben nicht, sagte frau kelef, der kennt mich doch nicht einmal auf der strasse oder im stiegenhaus, was meinen sie jetzt, ich tappe zwei stock hoch mit ein paar kübeln heissen wassers und wasche ihn und sein domizil? na ja, meinten die zuständigen, sie können ihn ja ihr badezimmer benutzen lassen, und ihm manchmal was kochen. frau kelef lehnte diesen vorschlag mit hinweis auf ihren eigenen gesundheitszustand ab. und wie es denn mit der verwandtschaft sei, und wann genau der mann geboren sei, und so weiter. frau kelef, die ja sonst eine menge weiss, wusste dies aber gar nicht - ging sie ja auch nix an - und verwies an die hausverwaltung. aber die kennt man ja schon.
es passierte: nix. weihnachten ging vorbei, der baggerfahrer fiel mehrmals die stiegen hinauf resp. hinunter, und schaute dann immer gar nicht gut aus. den lichtschalter im stiegenhaus fand er auch nicht immer, obwohl der ja eigentlich schön rot leuchtet. blieb er halt dann eine stunde im finstern in der kälte stehen, solange bis jemand das licht aufdrehte.
frau kelef, nunmehr schon sehr besorgt, kontaktierte die zuständigen stellen. ob frau kelef nicht könnte ... nein, konnte sie nicht. esmöcht' doch bitte jemand zuständiges kommen und sich die sache genau ansehen, dass frau kelef wisse was los sei nutze doch gar nichts, wie man sehe. der baggerfahrer, wenn er denn noch ausser haus kam, sass im wirtshaus mit einer flasche bier und erzählte allen, dass ihm dauernd was gestohlen werde. manchmal verstand man ihn sogar.
es kam, wie es kommen musste, und der baggerfahrer fiel auf der strasse um und zog sich einen schädelbasisbruch zu. da musste ihn die rettung dann mitnehmen, mit wenig begeisterung, aber immerhin. der eine, der dem baggerfahrer immer geholfen hatte (eigenen angaben zufolge riecht der übrigens nix), berichtete, er sei im krankenhaus auf einer art isolierstation gelandet, weil er irgendwelche infektionen hatte die nicht in den griff zu bekommen waren, aber ansonsten gehe es ihm gut, er erkenne nur meistens niemanden mehr.
dann wurde die wohnung ausgeräumt - tatsächlich mit mundschutz - und man konnte im stiegenhaus zwei wochen lang die fenster nicht schliessen, weil die olfaktorische beeinträchtigung ziemlich tränentreibend war. der baggerfahrer hätte, so wusste man zu berichten, einen sachwalter und einen platz in einem pflegeheim. was auch immer auf die stiegen tropfte aus den dingen, die aus der wohnung getragen worden waren: es hinterliess quasi ätzspuren. man will es nicht wissen.
gott sei dank, dachte frau kelef, hat der arme mann das alles überlebt, jetzt kümmert sich wer um ihn - lange wäre das ja nicht mehr gutgegangen, und wenn ein mensch in so einem zustand ist weiss man ja nicht, was ihm einfällt oder was er anstellt.
es dauerte nicht lange, da latschten, als frau pixy gerade zu einer entleerungsrunde geleitet wurde, zwei blaujustierte amtsorgane durch das stiegenhaus, sehr wichtig, mit funktelefonen und pistolen und allem anderen notwendigen ausgerüstet, und machten sich notizen und schauten an die wohnungstüren und schrieben wieder in ihre büchelein, dazwischen telefonierten sie.
ob sie behülflich sein könne, frug frau kelef. das geht sie nix an, sagten die blaujustierten, wir suchen wen. na ja, vielleicht kann ich ihnen ja trotzdem helfen, wenn sie da herinnen jemanden suchen, ich wohn ja hier. ach so, ja, na dann, wir suchen den herrn baggerfahrer. der, konnte frau kelef bescheid geben, sei delogiert worden und in einem pflegeheim untergebracht.
dort sei er aber bereits zu wiederholten malen ausgebüxt, und man finde ihn jetzt nicht. frau kelef war ein wenig erstaunt, der mann konnte doch kaum gehen, und wenn er in einem heim untergebracht war aufgrund seines geistigen und körperlichen zustandes, aber jedenfalls, wenn sie was höre oder sähe, dann solle sie was bitte tun? 133 rufen, sie brauchen nur den namen von dem mann sagen und dass er gesucht wird, wir kennen uns dann schon aus und kommen sofort. der muss nämlich unter ärztliche aufsicht.
frau kelef versprach, bei sichtung des baggerfahrers umgehend ihre bürgerpflicht zu erfüllen. die blaujustierten bedankten sich gar artig, und hätten dann aber noch eine kurze frage gehabt: wie denn der baggerfahrer überhaupt aussehe? gross, klein, dick, dünn, mit haaren oder glatze - frau kelef gab ihrer verwunderung darüber ausdruck, dass man jemanden sucht von dem man so gar nicht weiss wie er aussieht, aber je nun. man muss ja nicht alles verstehen.
wenige wochen später: lesen sie einfach die letzten vier absätze noch einmal. und zwei weitere wochen später stellen sie sich das ganze noch einmal vor.
heute nacht dann aber klingelte es über die gegensprechanlage im ganzen haus sturm, um ganz genau 00.35 das erste mal. es meldete sich aber niemand am anderen ende. dann klingelte es noch einmal, unverständliches gebrabbel. um 00.45 noch einmal. um 00.55 wieder, und siehe da: i wohn do, in bin da baggerfahrer. frau kelef hiess ihn warten, und wählte flugs die notrufnummer, um 00.58. die herrschaften am anderen ende unterhielten sich gerade blendend, vor lachen konnte der herr polizei gar nicht genau hören was man ihm mitteilte. aber wie schwierig ist denn auch zu verstehen: an der adresse XYZ ist der herr baggerfahrer, der ist dement, entmündigt, wurde bereits mehrfach von ihnen gesucht, ich buchstabiere den namen: 5 buchstaben vorname, 7 buchstaben familienname, können sie ihn bitte holen kommen? ihre kollegen haben gesagt, wenn er auftaucht soll ich sie verständigen. - warum? - weil der immer aus dem heim davonläuft. kommt jetzt jemand, oder was soll ich tun? - ich hab das aufgenommen.
frau kelef begibt sich wieder ins bett. an der sprechanlage wird sturm geklingelt. frau kelef kriecht auf, irgendjemand hat den baggerfahrer aber schon ins haus gelassen und macht ihm bittere vorwürfe, weil er alle aufgeweckt hat. der baggerfahrer kennt sich nicht aus, beharrt aber darauf hier zu wohnen.
ein erneuter anruf um 01.09 bei der notfallnummer ergibt, dass es jetzt dort leiser ist, und keiner von nix was weiss. frau kelef hätte doch aber vor 10 minunten angerufen, und wolle ja nur kund und zu wissen tun dass der mann jetzt im stiegenhaus statt draussen auf der strasse sei, also: wenn dann gleich wer kommt. man hätte jetzt aber niemanden frei, aber wenn ein funkmittel zur verfügung stünde, würde man sich der angelegenheit annehmen. die adresse sei ja wohl ABC. mitnichten, sagte frau kelef, die adresse ist XYZ. ach so.
immerhin schon um 01.23 eintraf ein polizeiwagen mit zwei männlichen und einer weiblichen blaujustierten gestalt. gemächlichen schrittes schritten diese durch das stiegenhaus, und fanden verschiedenes über funk furchtbar lustig. der baggerfahrer, in der zwischenzeit, war auf dem weg zu seiner ehemaligen wohnung schon im dritten stock angelangt.
die drei herrschaften waren erstaunt frau kelef in eher derangiertem zustand im stiegenhaus anzutreffen, ebenso darüber, dass die nachbarin, die den baggerfahrer eingelassen hatte, zwar wusste, dass der nicht mehr hier wohnte, sich aber weiter nichts dabei gedacht hatte als er klingelte und herein wollte, weil er da wohne. ist ja auch logisch und normal, sowas, jedenfalls aber ihr dreizehnjähriger sohn brauche seinen schlaf.
die blaujustierten latschten hinauf, dem baggerfahrer nach, und was soll man sagen: nach längeren disputen war man sich sogar darüber einig, dass der baggerfahrer baggerfahrer hiess, und keine schuhe anhatte. das mit dem buchstabieren des namens war ein wenig schwierig, weil der eine nicht richtig artikulieren kann, und die anderen irgendwie was an den lauschern hatte, oder was auch immer. frau kelef buchstabierte mehrmals, offensichtlich aber zu schnell, es fehlte jedesmal ein buchstabe. und warum überhaupt frau kelef da im stiegenhaus stehe? - weil sie aus dem schlaf geschreckt worden sei, und der hund herumhüpfe wegen lärm und daher aufregung. - was für ein hund, und warum? - mein hund. - und da können sie nicht schlafen? - nein. da ist es einfach zu laut, wenn sie da im stiegenhaus zu viert reden. und ich wär' gerne sicher dass jetzt alles seine ordnung hat mit dem baggerfahrer. - wir müssen aber noch überprüfen ob das alles stimmt.
als ob man um so eine tageszeit solche geschichten erfinden täte. und als ob der baggerfahrer den eindruck machte, als sei er gesund und fidel. und wenn man vor einer tür steht, hinter der quasi keine wohnung nicht ist, und jemand steht davor und beschwört, hier zu wohnen, dann denkt man sich dabei was bitte? und wenn jemand in diesem zustand schon mehrfach ausgebüxt ist und gesucht wurde, wieso dauert das in zeiten wie diesen so lange, bis man weiss dass das, was einem gesagt wurde, stimmt?
aber hast du nicht gesehen war auch schon um 01.58 ein rettungswagen vor der haustür, der dann dort mit blaulicht bis um 02.09 stand (immerhin aber ohne sirene) und darauf wartete, dass der baggerfahrer die drei stockwerke wieder hinunterbegleitet und eingeladen werden konnte. dazu brauchte es einen rettunssanitäter und die drei schon bekannten blaujustierten. es wurde dann noch ein wenig wissen ausgetauscht, und um 02.10 war schon wieder alles vorbei.
man darf hoffen, dass sie dem baggerfahrer im heim irgendwie ein ortungsgerät implantieren, oft hält man das ja nicht aus.
jedenfalls fühlt sich frau kelef jetzt wieder einmal sehr sicher und wohlbehütet, hier in diesem land.
edit: heute grosse verwunderung im haus, wieso der baggerfahrer geklingelt hat, und wieso er nicht weiss dass er nicht mehr da wohnt, und wieso man da gleich die polizei rufen muss, und wieso man (soll heissen: frau kelef) nicht erst einmal vernünftig mit ihm gesprochen hat. kann man ja nicht so umgehen, mit einem alten dementen mann, nur weil er noch ein bisserl zu viel getrunken hat zusätzlich zu seinen medikamenten, keine schuhe mehr an- und sich in die hosen gemacht hatte. die vom heim hätten ihn sicher gesucht, wenn sie gesehen hätten dass er nicht da ist. die frage: und warum zum kuckuck haben sie dann ihren hintern nicht herausbewegt und das selber erledigt? wurde mit einem langgezogenen iiiiich??? beantwortet.
kopf - tischplatte. frau kelef braucht jetzt einen schnaps. oder zwei, sicherheitshalber.
... link (6 Kommentare) ... comment
Sonntag, 27. Mai 2012
der mündige patient
kelef, 05:46h
wie wir wissen, ist das ja ein lieblingsthema von frau kelef, nebst einigen anderen medizinischen unerklärlichkeiten - z.b., wie behandelt man patienten anständig.
und sicherlich erinnern sich ein paar der geneigten leser noch an diese geschichte:
http://gastgeberin.blogger.de/stories/342401 - beachten sie besonders das foto dort.
denn es begab sich, nachdem frau kelef den patienten ja schon einmal gesucht hatte: http://gastgeberin.blogger.de/stories/2034738, dass man ihn wiederum nicht am praktischen erreichen konnte. verschiedene telefonische recherchen ergaben, dass ebendieser patient schon wieder (zum fünften mal innerhalb von ein paar wochen, ersparen sie mir die details) hatte operiert werden müssen.
nun muss man sich das so vorstellen, dass der patient aufgrund seiner grunderkrankung - metastasierender lungenkrebs - grundsätzlich im spezialkrankenhaus A behandelt wird. nicht behandelt werden dort allerdings die folgeerkrankungen, sodass also patient mittels rettungswagen von krankenhaus A in krankenhaus B zur bestrahlung gebracht wird. sollte sich dann ein darmverschluss einstellen, wird der patient - sie erraten es - ins krankenhaus C gekarrt, und dort operiert und weiterbehandelt, bis er soweit stabil ist dass er wieder in krankenhaus A zur chemotherapie betreffend die grundkrankheit gekarrt werden kann.
für diverse weitere untersuchungen stehen auch andere krankenhäuser in einem entsprechenden radius zur verfügung.
nun ist es so dass ein schwerkranker mensch, der möglichst ruhig liegen bleiben soll, ein klitzekleinwenig eingeschränkt ist in seiner bewegungsfreiheit. natürlich nimmt man aber an, dass das zubehör, das so ein kranker mensch so hat, wie zahnbürste, nagelschere, und eben auch das telefon, das praktische, dem patienten bei überstellungen in andere krankenhäuser mitgegeben werden.
nicht so in wien-mitteleuropa.
in dankenswerter weise kamen sohn und schwiegertochter zu besuch - die leben in der schweiz und haben schulpflichtige kinder, geht also alles ganz fix, sind ja nur ein paar hundert kilometer, aber ist ein guter sohn und eine liebe schwiegertochter, und eigentlich wäre es ihnen auch nicht unrecht gewesen wenn ihnen wer gesagt hätte wo der vater denn jetzt sei, weil telefonisch haben sie ihn nicht erreichen können aus der schweiz, gott sei dank hatte aber die schwester der patienten schon fast einen herzinfarkt gehabt als sie ihren bruder besuchen wollte und ein fremdbesetztes bett vorfand. nach entsprechend aufgeregtem nachfragen teilte man ihr aber dann doch mit, dass ihr bruder nur verlegt worden sei, eben in das krankenhaus C.
blöd nur, dass die schlüssel zum garten, in dem die beiden eigentlich das wochenende über wohnen wollten, in krankenhaus A unauffindbar sind. das telefon hat, so ward kolportiert, der bettnachbar aus krankenhaus A an sich genommen, vom aufenthaltsort der anderen besitztümer fehlt irgendwie jede spur.
also, sie verstehen: der patient wird ohne mecks oder mucks - wehren kann er sich ja nicht - von einem krankenhaus in das andere verlegt. all sein persönliches hab und gut - die zahnbürste, die diversen habseligkeiten, die schlüssel, geld, das telefon - das bleibt einfach im zimmer zurück. wer dann dort was damit macht bleibt dahingestellt.
vernünftige auskünfte bekommen die angehörigen nicht. der patient selber - der voriges jahr mit dem behandelnden hausarzt noch auf urlaub war - fühlte sich ein wenig alleingelassen von ebendiesem: denn vernünftige auskünfte betreffend seines eigenen gesundheitszustandes bekam er: nicht.
dem sohn wird von irgendwelchen ärzten im krankenhaus ein wischi-waschi erzählt: "das eine kriegen wir schon in den griff, irgendwie, also die geschwollene hand, und der tumor im kopf ist durch die bestrahlung weg. dass die wunde am bauch immer wieder aufgebrochen ist, können wir uns auch nicht richtig erklären. da haben wir dann, also das ist jetzt zu kompliziert, aber jedenfalls war es dann gut, und dann ist was quergelegen, und da haben wir noch einmal aufmachen müssen. aber wenn das in ordnung ist, dann, dann können wir mit der chemotherapie weitermachen." der oberarzt kommt vielleicht irgendwann während der pfingsttage kurz vorbei im krankenhaus - da ist ja nichts los, sind ja feiertage. wer glück hat, kann ihn vielleicht erreichen.
und natürlich kommt das alles nur daher, dass der patient einmal geraucht hat. der hinweis auf die tatsache, dass der patient sein leben lang als schuster gearbeitet hat und schon in jungen jahren darüber klagte dass manche beizen, imprägniermittel etc. doch ziemlich atemraubend seien, und dass er nach dem abschleifen der ledersohlen oft stundenlang habe husten müssen, nein, das sei vernachlässigbar, denn: in der liste, die man zum ankreuzen hat, da steht davon nix. da ist nur zweierlei möglich: raucher oder nicht.
und so fragt sich frau kelef wieder einmal - und wie üblich wird ihr keine antwort, zumindest keine befriedigende, zuteil werden: geht man so mit patienten um? behandelt man so einen kranken? wir schreiben jeden sch... in einen beipackzettel, wegen der produkthaftpflicht und weil ja der patient mündig ist und selber mitdenken und -entscheiden soll, aber kaum kann er sich nur mehr mühsam wehren, da wird ein patient reduziert auf einen fall, eine nummer, ein kreuzerl in der statistik?
da wird dem patienten einfach so, ohne fragen oder wenn oder aber, alles weggenommen, da verschwinden all die kleinigkeiten, die man auch im krankenhaus doch gerne einmal dabei hat, irgendwo im nirwana, braucht man ja nicht mehr, oder wie oder was?
und wenn - wie damals in frau kelefs fall - das persönliche patienteneigentum in einen plastiksack mit zur patientin passenden strichcode-aufklebern gepackt wird und ans fussende des bettes in der intensivstation gestellt wird, ist das dann die wortlos-schonende vorbereitung der angehörigen darauf, dass da noch was schiefgehen kann?
aber in den medien wird darüber gelobhudelt dass da doch alles so wunderbar sei in der medizinischen versorgung, und in den krankenhäusern gar kein verbesserungsbedarf bestünde, nur ein wenig rationalisieren müsse man noch, wegen der kosten.
als nächstes bauen sie uns wohl noch eine palliativstation neben dem krematorium. tierheim neben der müllverbrennungsanlage ist ja schon beschlossen.
und sicherlich erinnern sich ein paar der geneigten leser noch an diese geschichte:
http://gastgeberin.blogger.de/stories/342401 - beachten sie besonders das foto dort.
denn es begab sich, nachdem frau kelef den patienten ja schon einmal gesucht hatte: http://gastgeberin.blogger.de/stories/2034738, dass man ihn wiederum nicht am praktischen erreichen konnte. verschiedene telefonische recherchen ergaben, dass ebendieser patient schon wieder (zum fünften mal innerhalb von ein paar wochen, ersparen sie mir die details) hatte operiert werden müssen.
nun muss man sich das so vorstellen, dass der patient aufgrund seiner grunderkrankung - metastasierender lungenkrebs - grundsätzlich im spezialkrankenhaus A behandelt wird. nicht behandelt werden dort allerdings die folgeerkrankungen, sodass also patient mittels rettungswagen von krankenhaus A in krankenhaus B zur bestrahlung gebracht wird. sollte sich dann ein darmverschluss einstellen, wird der patient - sie erraten es - ins krankenhaus C gekarrt, und dort operiert und weiterbehandelt, bis er soweit stabil ist dass er wieder in krankenhaus A zur chemotherapie betreffend die grundkrankheit gekarrt werden kann.
für diverse weitere untersuchungen stehen auch andere krankenhäuser in einem entsprechenden radius zur verfügung.
nun ist es so dass ein schwerkranker mensch, der möglichst ruhig liegen bleiben soll, ein klitzekleinwenig eingeschränkt ist in seiner bewegungsfreiheit. natürlich nimmt man aber an, dass das zubehör, das so ein kranker mensch so hat, wie zahnbürste, nagelschere, und eben auch das telefon, das praktische, dem patienten bei überstellungen in andere krankenhäuser mitgegeben werden.
nicht so in wien-mitteleuropa.
in dankenswerter weise kamen sohn und schwiegertochter zu besuch - die leben in der schweiz und haben schulpflichtige kinder, geht also alles ganz fix, sind ja nur ein paar hundert kilometer, aber ist ein guter sohn und eine liebe schwiegertochter, und eigentlich wäre es ihnen auch nicht unrecht gewesen wenn ihnen wer gesagt hätte wo der vater denn jetzt sei, weil telefonisch haben sie ihn nicht erreichen können aus der schweiz, gott sei dank hatte aber die schwester der patienten schon fast einen herzinfarkt gehabt als sie ihren bruder besuchen wollte und ein fremdbesetztes bett vorfand. nach entsprechend aufgeregtem nachfragen teilte man ihr aber dann doch mit, dass ihr bruder nur verlegt worden sei, eben in das krankenhaus C.
blöd nur, dass die schlüssel zum garten, in dem die beiden eigentlich das wochenende über wohnen wollten, in krankenhaus A unauffindbar sind. das telefon hat, so ward kolportiert, der bettnachbar aus krankenhaus A an sich genommen, vom aufenthaltsort der anderen besitztümer fehlt irgendwie jede spur.
also, sie verstehen: der patient wird ohne mecks oder mucks - wehren kann er sich ja nicht - von einem krankenhaus in das andere verlegt. all sein persönliches hab und gut - die zahnbürste, die diversen habseligkeiten, die schlüssel, geld, das telefon - das bleibt einfach im zimmer zurück. wer dann dort was damit macht bleibt dahingestellt.
vernünftige auskünfte bekommen die angehörigen nicht. der patient selber - der voriges jahr mit dem behandelnden hausarzt noch auf urlaub war - fühlte sich ein wenig alleingelassen von ebendiesem: denn vernünftige auskünfte betreffend seines eigenen gesundheitszustandes bekam er: nicht.
dem sohn wird von irgendwelchen ärzten im krankenhaus ein wischi-waschi erzählt: "das eine kriegen wir schon in den griff, irgendwie, also die geschwollene hand, und der tumor im kopf ist durch die bestrahlung weg. dass die wunde am bauch immer wieder aufgebrochen ist, können wir uns auch nicht richtig erklären. da haben wir dann, also das ist jetzt zu kompliziert, aber jedenfalls war es dann gut, und dann ist was quergelegen, und da haben wir noch einmal aufmachen müssen. aber wenn das in ordnung ist, dann, dann können wir mit der chemotherapie weitermachen." der oberarzt kommt vielleicht irgendwann während der pfingsttage kurz vorbei im krankenhaus - da ist ja nichts los, sind ja feiertage. wer glück hat, kann ihn vielleicht erreichen.
und natürlich kommt das alles nur daher, dass der patient einmal geraucht hat. der hinweis auf die tatsache, dass der patient sein leben lang als schuster gearbeitet hat und schon in jungen jahren darüber klagte dass manche beizen, imprägniermittel etc. doch ziemlich atemraubend seien, und dass er nach dem abschleifen der ledersohlen oft stundenlang habe husten müssen, nein, das sei vernachlässigbar, denn: in der liste, die man zum ankreuzen hat, da steht davon nix. da ist nur zweierlei möglich: raucher oder nicht.
und so fragt sich frau kelef wieder einmal - und wie üblich wird ihr keine antwort, zumindest keine befriedigende, zuteil werden: geht man so mit patienten um? behandelt man so einen kranken? wir schreiben jeden sch... in einen beipackzettel, wegen der produkthaftpflicht und weil ja der patient mündig ist und selber mitdenken und -entscheiden soll, aber kaum kann er sich nur mehr mühsam wehren, da wird ein patient reduziert auf einen fall, eine nummer, ein kreuzerl in der statistik?
da wird dem patienten einfach so, ohne fragen oder wenn oder aber, alles weggenommen, da verschwinden all die kleinigkeiten, die man auch im krankenhaus doch gerne einmal dabei hat, irgendwo im nirwana, braucht man ja nicht mehr, oder wie oder was?
und wenn - wie damals in frau kelefs fall - das persönliche patienteneigentum in einen plastiksack mit zur patientin passenden strichcode-aufklebern gepackt wird und ans fussende des bettes in der intensivstation gestellt wird, ist das dann die wortlos-schonende vorbereitung der angehörigen darauf, dass da noch was schiefgehen kann?
aber in den medien wird darüber gelobhudelt dass da doch alles so wunderbar sei in der medizinischen versorgung, und in den krankenhäusern gar kein verbesserungsbedarf bestünde, nur ein wenig rationalisieren müsse man noch, wegen der kosten.
als nächstes bauen sie uns wohl noch eine palliativstation neben dem krematorium. tierheim neben der müllverbrennungsanlage ist ja schon beschlossen.
... link (8 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 5. April 2012
herrschaftsseiten
kelef, 14:56h
heute im krankenhaus einen patienten angerufen der am handy nicht abhebt. patient vor eineinhalb wochen schwere notoperation, diverse grunderkrankungen, man macht sich ja sorgen nach einem tag nix erreichen. frau kelef also ruft im krankenhaus an und lässt sich auf die entsprechende station verbinden.
die schwester dort will genau wissen welchen herrn müllermeier man sprechen möchte, sie hätte mit sicherheit einen alfred und einen manfred anzubieten. häh? meint frau kelef, müllermeier mit dieser und jener schreibweise? neinneinnein, so wie frau kelef das buchstabiert hat.
zufälle gibts, aber solche nicht, denkt frau kelef und hakt noch zweimal nach, über das geburtsdatum ist die schwester dann auch dazu zu überreden dass es nur einen herrn müllermeier gibt. ganz schlecht geschrieben sei das, deswegen.
frau kelef bleibt die leise hoffnung, dass medikamentennamen und -stärken ebenso wie die dosierungen ebenderselben vielleicht deutlicher geschrieben werden. also so, dass man das geschriebene auch lesen kann.
der patient, im übrigen, wunderte sich kaum darüber dass frau kelef ihn am klinikofon anrief, ah so du bist das, na ja dann. der kennt frau kelef schon, scheint es.
nerven bewahren ist die devise.
die schwester dort will genau wissen welchen herrn müllermeier man sprechen möchte, sie hätte mit sicherheit einen alfred und einen manfred anzubieten. häh? meint frau kelef, müllermeier mit dieser und jener schreibweise? neinneinnein, so wie frau kelef das buchstabiert hat.
zufälle gibts, aber solche nicht, denkt frau kelef und hakt noch zweimal nach, über das geburtsdatum ist die schwester dann auch dazu zu überreden dass es nur einen herrn müllermeier gibt. ganz schlecht geschrieben sei das, deswegen.
frau kelef bleibt die leise hoffnung, dass medikamentennamen und -stärken ebenso wie die dosierungen ebenderselben vielleicht deutlicher geschrieben werden. also so, dass man das geschriebene auch lesen kann.
der patient, im übrigen, wunderte sich kaum darüber dass frau kelef ihn am klinikofon anrief, ah so du bist das, na ja dann. der kennt frau kelef schon, scheint es.
nerven bewahren ist die devise.
... link (2 Kommentare) ... comment
Freitag, 28. Oktober 2011
ach übrigens,
kelef, 11:52h
sie dachten doch nicht, dass diese geschichte: http://gastgeberin.blogger.de/stories/1907424 schon zu ende sei?
nein, aber jetzt seit gerade eben ist die sache vielleicht doch erledigt. hoffentlich.
genau bis gerade eben, in summe also über drei wochen, dauert es nämlich, bis man rundherum allen erklärt hat dass sich ein anderer geirrt hat, und bis die, denen man das erklären muss, das auch verinnerlicht und in die entsprechenden listen eingetragen haben.
in der zwischenzeit wurden bezüge gesperrt, rückforderungen gestellt, bescheide verschickt, vorladungen geschickt, etc., abwechselnd von der krankenkasse und der bezugsauszahlenden stelle.
frau kelef telefoniert ja gerne, und so machte es ihr auch nichts aus, in summe 38 (in worten: achtunddreissig) mal zum hörer zu greifen und die verschiedenen zuständigen zu kontaktieren, resp. auch nicht, weil nach einigen minuten (bis zu 15, jeweils) nervtötender musik die verbindung automatisch gekappt wurde. aber man gönnt sich ja sonst nix.
besonders call-center die keine ahnung haben stehen jetzt wieder ganz hoch oben auf der beliebtheitsskala hier.
und leute, die in ebendiesen arbeiten, und sich bemüssigt fühlen frau kelef anzuschnauzen, des inhalts: sie könnten ja nichts dafür dass frau kelef so ein durcheinander beieinander habe mit ihren sachen. wenn man vom staat ein geld will (vermutlich auch, wenn man zwei oder drei geld will), dann muss man halt seine sachen ordentlich beieinander haben und so. und selber kommen mit den sachen, und sich nicht auf andere verlassen. und so lange die (unberechtigte, wie wir wissen) rückforderung nicht beglichen sei und kein neuer antrag nicht gestellt nicht sei, da gäbe es überhaupt kein geld mehr, weil die bezüge seien jetzt einmal gesperrt wegen des krankenstandes. und wieso überhaupt frau kelef nicht krank sei, wenn der arzt das doch so meinte.
die begründung für einen teil des desasters liess sich auch mehr oder weniger leicht konkretisieren: die bezugsauszahlende stelle hat es über eine woche lang nicht geschafft, die eintragungen aus den listen des hauptverbandes, in denen der krankenstandsstatus schon berichtigt war, intern zu aktualisieren.
nämlich ist das so: arzt schreibt krank und meldet per post an krankenkasse - krankenkasse meldet an hauptverband - hauptverband aktualisiert statusliste - arbeitsmarktservice liest liste und aktualisiert eigene liste - arbeismarktservice kontrolliert und fordert ggfls. bezüge für ein oder zwei tage per amtlichen bescheides zurück - krankenkasse fordert zu kontrollarztbesuch auf - ohne kontrollarztbesuch kein krankengeld - ohne rosa zettel kein kontrollarztbesuch - ohne kontrollarztbesuch immer noch kein krankengeld. und im fall eines falles das ganze wiederum retour.
da sind schon ein paar fallen eingebaut, denn wenn z.b. ein wochenende, ein feiertag oder ein monatswechsel dazwischen liegen, dann aber öha. man muss sich das ganze system also vorstellen wie ein wasserspiel: eine aktion löst immer die nächste aus, und wenn irgendwas stockt oder bockt oder einer auf den falschen knopf drückt, dann passiert ein mehr oder weniger grosses unglück.
letzteres ist ja verständlich, wir sind alle nur menschen und menschen machen fehler. wenn man dann der sache auf den grund geht, wäre es ja einfach alles in ordnung zu bringen, denn im vorliegenden fall haben die ämter ja per se nix falsch gemacht, na gut, sie waren langsam, und wenn man statt "krankenstand storniert" nur "krankenstand" liest, dann ist das verständlich, weil ja jeder unter zeitdruck steht und es schneller geht wenn man nur ein wort liest als wenn man zwei worte liest.
war zunächst einmal auch ein wenig erheiternd, und da die post ausnahmsweise ziemlich schnell im briefkasten lag, da hielt sich die zu erwartende dramatik vermeintlich in grenzen. man geht zum arzt, ersucht den um richtigstellung, der entschuldigt sich vielmals, und sicherheitshalber ruft man dann - manchmal hat frau kelef ja so ein gefühl - bei den betroffenen stellen an und fragt nach ob die sache nun erledigt sei.
aber frau kelef hat sich ja nicht gekümmert, und also geschieht ihr recht, weil 38 mal anrufen, und bei arzt und krankenkasse persönlich vorsprechen (was nur bedingt möglich war, wegen da war kein rosa schein), das ist offensichtlich zu wenig.
es muss übrigens auch festgehalten werden dass es sehr wohl einige wenige hilfreiche, offensichtlich kompetente und willige mitarbeiter und -innen bei all diesen unternehmen gibt. die rufen sogar zurück, adaptieren die "listen", und erteilen vernünftige auskünfte.
aber dann gibt es auch welche, die auf die frage, was man denn noch tun solle ausser anrufen - denn vorsprechen ist nicht möglich ohne den rosa zettel der krankschreibung den man ja nicht hat wenn man nicht krankgeschrieben ist weil man ja auch nicht krank ist sondern sich die sprechstundenhilfe geirrt hat - da kriegt man zur antwort: donn kummans hoit aso vuabei, owa den rosa schein brauch ma schon.
und auf die leicht aufgebrachte frage, ob man anstelle des rosa zettels vielleicht eine kalaschnikow mitbringen solle um sich gehör zu verschaffen zu der thematik wer nicht krank geschrieben ist hat auch keinen rosa schein, da wird einem dann unmissverständlich mitgeteilt, ein wort noch, und: i ruaf de bollezei, wäu, i hob ihnere daten, de hob i, i bin do in omt, i konn des ereiern wo se daham san.
ja ne, is klar. frau kelef mit dem hatscherten höllenhund mit den gefletschten zähnen und 10,5 kg lebendgewicht kommt am krückstock und mit behindertenausweis unter dem arm auf das arbeitsamt und schlägt dort mit der kalaschnikow die beamten auf den kopf. die kleine wauwau hat nämlich dank der schrotladung, die ihren linken ellbogen seinerzeit devastierte, ein klitzekleines problemchen mit geräuschen, die nach schüssen klingen.
obwohl ... sollten sie längere zeit hier nichts lesen, dann ist das vielleicht doch passiert. man weiss es noch nicht genau. letzten meldungen zufolge sollte sich aber nächste woche kohle auf dem konto anschleichen.
dass bescheide, die ausgestellt wurden, wenn sie denn zu unrecht ausgestellt wurden, als ungültig bescheidet werden müssen, hat sich übrigens noch nicht durchgehend durchgesprochen zu den amtlichen bescheidenden stellen. ein "wonns nix mea hearn, is des ealedicht" erscheint frau kelef ein wenig wenig als aufhebung für einen geschriebenen bescheid, der so amtlich ist dass er nur mit der post verschickt werden kann und nicht per a-mail, weil er sonst nicht gültig wäre. aber: man weiss es nicht.
nein, aber jetzt seit gerade eben ist die sache vielleicht doch erledigt. hoffentlich.
genau bis gerade eben, in summe also über drei wochen, dauert es nämlich, bis man rundherum allen erklärt hat dass sich ein anderer geirrt hat, und bis die, denen man das erklären muss, das auch verinnerlicht und in die entsprechenden listen eingetragen haben.
in der zwischenzeit wurden bezüge gesperrt, rückforderungen gestellt, bescheide verschickt, vorladungen geschickt, etc., abwechselnd von der krankenkasse und der bezugsauszahlenden stelle.
frau kelef telefoniert ja gerne, und so machte es ihr auch nichts aus, in summe 38 (in worten: achtunddreissig) mal zum hörer zu greifen und die verschiedenen zuständigen zu kontaktieren, resp. auch nicht, weil nach einigen minuten (bis zu 15, jeweils) nervtötender musik die verbindung automatisch gekappt wurde. aber man gönnt sich ja sonst nix.
besonders call-center die keine ahnung haben stehen jetzt wieder ganz hoch oben auf der beliebtheitsskala hier.
und leute, die in ebendiesen arbeiten, und sich bemüssigt fühlen frau kelef anzuschnauzen, des inhalts: sie könnten ja nichts dafür dass frau kelef so ein durcheinander beieinander habe mit ihren sachen. wenn man vom staat ein geld will (vermutlich auch, wenn man zwei oder drei geld will), dann muss man halt seine sachen ordentlich beieinander haben und so. und selber kommen mit den sachen, und sich nicht auf andere verlassen. und so lange die (unberechtigte, wie wir wissen) rückforderung nicht beglichen sei und kein neuer antrag nicht gestellt nicht sei, da gäbe es überhaupt kein geld mehr, weil die bezüge seien jetzt einmal gesperrt wegen des krankenstandes. und wieso überhaupt frau kelef nicht krank sei, wenn der arzt das doch so meinte.
die begründung für einen teil des desasters liess sich auch mehr oder weniger leicht konkretisieren: die bezugsauszahlende stelle hat es über eine woche lang nicht geschafft, die eintragungen aus den listen des hauptverbandes, in denen der krankenstandsstatus schon berichtigt war, intern zu aktualisieren.
nämlich ist das so: arzt schreibt krank und meldet per post an krankenkasse - krankenkasse meldet an hauptverband - hauptverband aktualisiert statusliste - arbeitsmarktservice liest liste und aktualisiert eigene liste - arbeismarktservice kontrolliert und fordert ggfls. bezüge für ein oder zwei tage per amtlichen bescheides zurück - krankenkasse fordert zu kontrollarztbesuch auf - ohne kontrollarztbesuch kein krankengeld - ohne rosa zettel kein kontrollarztbesuch - ohne kontrollarztbesuch immer noch kein krankengeld. und im fall eines falles das ganze wiederum retour.
da sind schon ein paar fallen eingebaut, denn wenn z.b. ein wochenende, ein feiertag oder ein monatswechsel dazwischen liegen, dann aber öha. man muss sich das ganze system also vorstellen wie ein wasserspiel: eine aktion löst immer die nächste aus, und wenn irgendwas stockt oder bockt oder einer auf den falschen knopf drückt, dann passiert ein mehr oder weniger grosses unglück.
letzteres ist ja verständlich, wir sind alle nur menschen und menschen machen fehler. wenn man dann der sache auf den grund geht, wäre es ja einfach alles in ordnung zu bringen, denn im vorliegenden fall haben die ämter ja per se nix falsch gemacht, na gut, sie waren langsam, und wenn man statt "krankenstand storniert" nur "krankenstand" liest, dann ist das verständlich, weil ja jeder unter zeitdruck steht und es schneller geht wenn man nur ein wort liest als wenn man zwei worte liest.
war zunächst einmal auch ein wenig erheiternd, und da die post ausnahmsweise ziemlich schnell im briefkasten lag, da hielt sich die zu erwartende dramatik vermeintlich in grenzen. man geht zum arzt, ersucht den um richtigstellung, der entschuldigt sich vielmals, und sicherheitshalber ruft man dann - manchmal hat frau kelef ja so ein gefühl - bei den betroffenen stellen an und fragt nach ob die sache nun erledigt sei.
aber frau kelef hat sich ja nicht gekümmert, und also geschieht ihr recht, weil 38 mal anrufen, und bei arzt und krankenkasse persönlich vorsprechen (was nur bedingt möglich war, wegen da war kein rosa schein), das ist offensichtlich zu wenig.
es muss übrigens auch festgehalten werden dass es sehr wohl einige wenige hilfreiche, offensichtlich kompetente und willige mitarbeiter und -innen bei all diesen unternehmen gibt. die rufen sogar zurück, adaptieren die "listen", und erteilen vernünftige auskünfte.
aber dann gibt es auch welche, die auf die frage, was man denn noch tun solle ausser anrufen - denn vorsprechen ist nicht möglich ohne den rosa zettel der krankschreibung den man ja nicht hat wenn man nicht krankgeschrieben ist weil man ja auch nicht krank ist sondern sich die sprechstundenhilfe geirrt hat - da kriegt man zur antwort: donn kummans hoit aso vuabei, owa den rosa schein brauch ma schon.
und auf die leicht aufgebrachte frage, ob man anstelle des rosa zettels vielleicht eine kalaschnikow mitbringen solle um sich gehör zu verschaffen zu der thematik wer nicht krank geschrieben ist hat auch keinen rosa schein, da wird einem dann unmissverständlich mitgeteilt, ein wort noch, und: i ruaf de bollezei, wäu, i hob ihnere daten, de hob i, i bin do in omt, i konn des ereiern wo se daham san.
ja ne, is klar. frau kelef mit dem hatscherten höllenhund mit den gefletschten zähnen und 10,5 kg lebendgewicht kommt am krückstock und mit behindertenausweis unter dem arm auf das arbeitsamt und schlägt dort mit der kalaschnikow die beamten auf den kopf. die kleine wauwau hat nämlich dank der schrotladung, die ihren linken ellbogen seinerzeit devastierte, ein klitzekleines problemchen mit geräuschen, die nach schüssen klingen.
obwohl ... sollten sie längere zeit hier nichts lesen, dann ist das vielleicht doch passiert. man weiss es noch nicht genau. letzten meldungen zufolge sollte sich aber nächste woche kohle auf dem konto anschleichen.
dass bescheide, die ausgestellt wurden, wenn sie denn zu unrecht ausgestellt wurden, als ungültig bescheidet werden müssen, hat sich übrigens noch nicht durchgehend durchgesprochen zu den amtlichen bescheidenden stellen. ein "wonns nix mea hearn, is des ealedicht" erscheint frau kelef ein wenig wenig als aufhebung für einen geschriebenen bescheid, der so amtlich ist dass er nur mit der post verschickt werden kann und nicht per a-mail, weil er sonst nicht gültig wäre. aber: man weiss es nicht.
... link (3 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 30. Dezember 2010
geht doch.
kelef, 19:14h
die frau physiotherapeutin ist sehr zufrieden mit frau kelef.
denn obwohl die schmerzen im ellbogen immer noch da sind, mitsamt der schleimbeutelentzündung und der dazugehörigen schwellung, und ergo der ellbogen gekühlt und die schulter gewärmt werden müssen (eine abgerissene sehne nimmt nichts so krumm wie kühle luft), da gehört frau kelef doch regenerationstechnisch zum besten viertel des vergleichbaren patientenpotentials. ha!
obwohl das turnen mit ruhiggehaltenem bzw. gestrecktem ellbogen ja eine eigene herausforderung ist.
immerhin ist aber die schleimbeutelentzündung auch medizinerseits diagnostiziert. und das ging so:
frau kelef hatte ja diese bekannte schwellung, diesen bekannten schmerz, etc., ist ja nicht die erste schleimbeutelentzündung, auch nicht die erste an diesem ellbogen. bedenklich war nur der neue druckschmerzpunkt, der war bislang unbekannt (leider nicht verzogen, zumindest noch nicht) und liess also den verdacht keimen der knochen könnte auch am ellbogen was abbekommen haben. frau kelef also ersuchte um abklärung.
was soll ich ihnen sagen: mehrere röntgenbilder, radiologen und -innen, turnusärzte, oberärzte und -innen, eine neurologin, einen orthopäden, zwei ct-sachverständige, einem gerade noch vermiedenen mrt später, nach ausschluss der diagnosen karpaltunnelsyndrom (was machte das überhaupt am ellbogen, man weiss es nicht), peitschenschlagsyndrom (schon möglich, aber am ellbogen eher selten), fremdkörper im oberarm und am ellbogen (könnten beim hinfallen hineingekommen sein - ja ne, ist klar, der langärmelige pullover hatte zwar ein paar schmutzflecken, war aber ansonsten unversehrt, und nein, frau kelef war bei keinem philippinischen wunderheiler im drogenrausch, denn dann wären dort keine "röntgendichten massen", sondern hühnerküken o.ä. zu sehen gewesen), partielle radialislähnung (herr doktor, das wäre dann aber eine fallhand und kein ellbogenschmerz - äh ja, wieso wissen sie das? - entschuldigung vielmals, herr doktor), im zusammenhang mit alledem runde 20 stunden im krankenhaus verbracht, ferner einige lautstarke beschwerden später, etc., da konnte frau kelef nicht mehr an sich halten. immerhin wartete sie zu diesem zeitpunkt bereits wiederum vier stunden, und alle, aber auch schon alle anderen patienten waren bereits abgefertigt worden. so sass sie mutterseelenalleine herum wie bestellt und nicht aufgerufen, und keiner konnte ihr sagen wie es weitergehen sollte. die mittagspause mit anschliessender besprechung näherte sich dräuend, und frau kelef kriegte langsam immer mehr atemnot, trotz asthmaspray und immer wieder frisch-kalte luft schnappens draussen vor der tür. so würde das wohl nichts werden. was hatten die gefunden, oder auch nicht, und was war da los?
sie schlich sich also klammheimlich und ohne dezidiert in das nächste wartezimmer gerufen worden zu sein an, und hatte die freude und das vergnügen über die trennwand (oben ca. einen meter offen) die wartezimmer und arztzimmer voneinander scheidet, ein gespräch zwischen turnusarzt und krankenschwestern mitanhören zu können.
der turnusarzt hmhmhmte, und vermutete immer noch ein metallteil im oberarm und am ellbogen, da wo eben diese "röntgendichte masse" zu sehen war. "röntgendichte masse" scheint ein lieblingswort von ihm zu sein, er wiederholte es oft und gerne.
die schwestern meinten, wenn die patientin aber keine offene wunde zugegeben habe, sei das doch unwahrscheinlich.
nun, meinte der herr turnusarzt, das könne ja auch schon länger her sein.
dass man sich ein paar metallteile in den arm rammt und das jahrzehntelang nicht merkt?
vielleicht gibt die das nur nicht zu. die schaut ja auch so komisch drein.
die hat gesagt, der nerv im gesicht hat was.
das auch noch!
ich kenn mich da nicht aus.
ich auch nicht.
was mach ma denn jetzt?
ich weiss nicht.
könnte ja auch ein stück glas sein, oder so.
da ginge aber doch das röntgen durch?
hmhmhm.
dann folgte ein längerer disput über die noch zu besuchenden weihnachtsmärkte und die qualitativen unterschiede der glühweine und -moste, punschstände, mitbringseln, und wo denn jeder weihnachten feiern tät und so weiter und so fort.
und wiewohl man sich unschwer vorstellen kann dass frau kelef nichts mehr interessierte als diese wichtigen dinge, so kann man sich wohl ebenso unschwer vorstellen dass frau kelef was anderes noch viel mehr interessierte.
nach gestoppten 15 minuten also trat sie durch die tür, ohne zu klopfen, und sah - wie im film - den dunkelhaarigen turnusarzt hinter dem schreibtisch in den sessel gelümmelt, ein kaffeehäferl in der hand, und zwei blondhaarige junge krankenschwestern (oder was auch immer die mädels waren) rechts und links von ihm auf dem schreibtisch sitzen. auf dem monitor die röntgenbilder von frau kelefs linker vorderer extremität.
war nicht die beste stunde der drei, kann hier versichert werden.
so eine tür kann man ja nach innen knallen lassen dass es eine freude ist, und wenn keiner damit rechnet ist das auch immer sehr wirkungsvoll. die mädels wurden rot, der turnusarzt blass (bei dem röteten sich nur die ohren), und mit gefährlich lieblicher stimme frug frau kelef:
sie wissen aber schon, dass man da draussen jedes wort hört?
äh...
ja. ich will wissen, was sie mir zu den befunden jetzt erzählen können.
äh... wir haben gleich mittagspause.
nein. später. jetzt will ich wissen was herausgefunden wurde.
äh...
frau kelef tritt weiter in den kleinen raum, schwester eins entfernt sich vom schreibtisch und frau kelef dreht den monitor zu sich.
äh... da sind röntgendichte massen, sehen sie, hier und hier!
SIE! das wissen wir schon. ich will wissen, ob der knochen was abbekommen hat, und zwar hier am ellbogen.
äh...
wenn sie nicht mehr sagen können, dann holen sie einen arzt!
der herr doktor ist aber ...
der kennt sich nicht aus. arzt holen. erfahrenen. jetzt.
das in der zwischenzeit kopfteilig ziemlich rote turnusärztlein hurtelte tatsächlich hinaus bei der tür, murmelte dabei etwas wie jawoll, ich geh ja schon, und verschwand durch die nächste tür.
ich solle doch draussen im ersten wartezimmer platz nehmen ...
NEIN. ICH WARTE HIER.
und, man fasst es nicht, nach zehn minuten kam turnusärztelein tatsächlich mit frau oberarzt angedackelt, sie forschen schrittes, er mehr geknickt, und dann war es tatsächlich möglich sich die röntgenbilder und die ct-aufnahmen anzusehen und zu besprechen.
frau oberarzt betatschte auch noch einmal genau den ellbogen und die stelle am unteren oberarm, wo tief im verborgenen die zweite "röntgendichte stelle" war, und besah sich die hände von frau kelef und meinte, bei den arthrosen sei das doch klar, das seien verkalkungen, die hätte man ja auch an der schulter sehr schön, und im ellbogen, und eben aussen, und der druckschmerzpunkt sei vermutlich sehr wohl auf einen zusammenstoss mit einem härteren gegenstand zurückzuführen, durch die massiven blutergüsse und schwellungen habe sich dann ein gewisser druck und stau aufgebaut, und das habe dazu geführt, dass
sich der schleimbeutel entzündet habe. die röntgendichten stellen seien gut tastbare reiskorngrosse verkalkungen aussen am knochen (also gerade da, wo sie ja immer schon waren, die kennt frau kelef seit 20 jahren, die kleinen scheisserchen). innen im gelenk sässen auch ein paar ablagerungen, ebenso wie aussen am schultergelenk und detto innen, die stelle unten am oberarm sei eine verkalkung am sehenansatz.
also einen fremdkörper können sie sicher ausschliessen, und eine fraktur ebenfalls?
fremdkörper? wer kommt denn auf so einen blödsinn. und schauen sie, da ist keine fraktur, das sind einfach die verkalkungen.
fremdkörper hat der da gesagt, deswegen wollte er ja ein mrt veran...
herr kollege?
ähhh...
mrt. bei verdacht auf metallenen fremdkörper?
ähhh...
tja. frau kelef wusste, was sie wissen wollte, eigentlich - hätte ihr das turnusärztelein einen blick auf den monitor gestattet, wäre das ja auch einfacher gegangen. immerhin hat er was gelernt fürs leben.
bleiben noch ein paar histörchen zu erzählen, aber ist ja noch nicht aller tage abend.
im übrigen gibt es im unfallkrankenhaus keine krankengeschichten mehr für den haus- oder weiterbehandelnden arzt mehr mitzunehmen.
ihna krongngschicht? de kennans kaufn. kost 10 oiro.
denn obwohl die schmerzen im ellbogen immer noch da sind, mitsamt der schleimbeutelentzündung und der dazugehörigen schwellung, und ergo der ellbogen gekühlt und die schulter gewärmt werden müssen (eine abgerissene sehne nimmt nichts so krumm wie kühle luft), da gehört frau kelef doch regenerationstechnisch zum besten viertel des vergleichbaren patientenpotentials. ha!
obwohl das turnen mit ruhiggehaltenem bzw. gestrecktem ellbogen ja eine eigene herausforderung ist.
immerhin ist aber die schleimbeutelentzündung auch medizinerseits diagnostiziert. und das ging so:
frau kelef hatte ja diese bekannte schwellung, diesen bekannten schmerz, etc., ist ja nicht die erste schleimbeutelentzündung, auch nicht die erste an diesem ellbogen. bedenklich war nur der neue druckschmerzpunkt, der war bislang unbekannt (leider nicht verzogen, zumindest noch nicht) und liess also den verdacht keimen der knochen könnte auch am ellbogen was abbekommen haben. frau kelef also ersuchte um abklärung.
was soll ich ihnen sagen: mehrere röntgenbilder, radiologen und -innen, turnusärzte, oberärzte und -innen, eine neurologin, einen orthopäden, zwei ct-sachverständige, einem gerade noch vermiedenen mrt später, nach ausschluss der diagnosen karpaltunnelsyndrom (was machte das überhaupt am ellbogen, man weiss es nicht), peitschenschlagsyndrom (schon möglich, aber am ellbogen eher selten), fremdkörper im oberarm und am ellbogen (könnten beim hinfallen hineingekommen sein - ja ne, ist klar, der langärmelige pullover hatte zwar ein paar schmutzflecken, war aber ansonsten unversehrt, und nein, frau kelef war bei keinem philippinischen wunderheiler im drogenrausch, denn dann wären dort keine "röntgendichten massen", sondern hühnerküken o.ä. zu sehen gewesen), partielle radialislähnung (herr doktor, das wäre dann aber eine fallhand und kein ellbogenschmerz - äh ja, wieso wissen sie das? - entschuldigung vielmals, herr doktor), im zusammenhang mit alledem runde 20 stunden im krankenhaus verbracht, ferner einige lautstarke beschwerden später, etc., da konnte frau kelef nicht mehr an sich halten. immerhin wartete sie zu diesem zeitpunkt bereits wiederum vier stunden, und alle, aber auch schon alle anderen patienten waren bereits abgefertigt worden. so sass sie mutterseelenalleine herum wie bestellt und nicht aufgerufen, und keiner konnte ihr sagen wie es weitergehen sollte. die mittagspause mit anschliessender besprechung näherte sich dräuend, und frau kelef kriegte langsam immer mehr atemnot, trotz asthmaspray und immer wieder frisch-kalte luft schnappens draussen vor der tür. so würde das wohl nichts werden. was hatten die gefunden, oder auch nicht, und was war da los?
sie schlich sich also klammheimlich und ohne dezidiert in das nächste wartezimmer gerufen worden zu sein an, und hatte die freude und das vergnügen über die trennwand (oben ca. einen meter offen) die wartezimmer und arztzimmer voneinander scheidet, ein gespräch zwischen turnusarzt und krankenschwestern mitanhören zu können.
der turnusarzt hmhmhmte, und vermutete immer noch ein metallteil im oberarm und am ellbogen, da wo eben diese "röntgendichte masse" zu sehen war. "röntgendichte masse" scheint ein lieblingswort von ihm zu sein, er wiederholte es oft und gerne.
die schwestern meinten, wenn die patientin aber keine offene wunde zugegeben habe, sei das doch unwahrscheinlich.
nun, meinte der herr turnusarzt, das könne ja auch schon länger her sein.
dass man sich ein paar metallteile in den arm rammt und das jahrzehntelang nicht merkt?
vielleicht gibt die das nur nicht zu. die schaut ja auch so komisch drein.
die hat gesagt, der nerv im gesicht hat was.
das auch noch!
ich kenn mich da nicht aus.
ich auch nicht.
was mach ma denn jetzt?
ich weiss nicht.
könnte ja auch ein stück glas sein, oder so.
da ginge aber doch das röntgen durch?
hmhmhm.
dann folgte ein längerer disput über die noch zu besuchenden weihnachtsmärkte und die qualitativen unterschiede der glühweine und -moste, punschstände, mitbringseln, und wo denn jeder weihnachten feiern tät und so weiter und so fort.
und wiewohl man sich unschwer vorstellen kann dass frau kelef nichts mehr interessierte als diese wichtigen dinge, so kann man sich wohl ebenso unschwer vorstellen dass frau kelef was anderes noch viel mehr interessierte.
nach gestoppten 15 minuten also trat sie durch die tür, ohne zu klopfen, und sah - wie im film - den dunkelhaarigen turnusarzt hinter dem schreibtisch in den sessel gelümmelt, ein kaffeehäferl in der hand, und zwei blondhaarige junge krankenschwestern (oder was auch immer die mädels waren) rechts und links von ihm auf dem schreibtisch sitzen. auf dem monitor die röntgenbilder von frau kelefs linker vorderer extremität.
war nicht die beste stunde der drei, kann hier versichert werden.
so eine tür kann man ja nach innen knallen lassen dass es eine freude ist, und wenn keiner damit rechnet ist das auch immer sehr wirkungsvoll. die mädels wurden rot, der turnusarzt blass (bei dem röteten sich nur die ohren), und mit gefährlich lieblicher stimme frug frau kelef:
sie wissen aber schon, dass man da draussen jedes wort hört?
äh...
ja. ich will wissen, was sie mir zu den befunden jetzt erzählen können.
äh... wir haben gleich mittagspause.
nein. später. jetzt will ich wissen was herausgefunden wurde.
äh...
frau kelef tritt weiter in den kleinen raum, schwester eins entfernt sich vom schreibtisch und frau kelef dreht den monitor zu sich.
äh... da sind röntgendichte massen, sehen sie, hier und hier!
SIE! das wissen wir schon. ich will wissen, ob der knochen was abbekommen hat, und zwar hier am ellbogen.
äh...
wenn sie nicht mehr sagen können, dann holen sie einen arzt!
der herr doktor ist aber ...
der kennt sich nicht aus. arzt holen. erfahrenen. jetzt.
das in der zwischenzeit kopfteilig ziemlich rote turnusärztlein hurtelte tatsächlich hinaus bei der tür, murmelte dabei etwas wie jawoll, ich geh ja schon, und verschwand durch die nächste tür.
ich solle doch draussen im ersten wartezimmer platz nehmen ...
NEIN. ICH WARTE HIER.
und, man fasst es nicht, nach zehn minuten kam turnusärztelein tatsächlich mit frau oberarzt angedackelt, sie forschen schrittes, er mehr geknickt, und dann war es tatsächlich möglich sich die röntgenbilder und die ct-aufnahmen anzusehen und zu besprechen.
frau oberarzt betatschte auch noch einmal genau den ellbogen und die stelle am unteren oberarm, wo tief im verborgenen die zweite "röntgendichte stelle" war, und besah sich die hände von frau kelef und meinte, bei den arthrosen sei das doch klar, das seien verkalkungen, die hätte man ja auch an der schulter sehr schön, und im ellbogen, und eben aussen, und der druckschmerzpunkt sei vermutlich sehr wohl auf einen zusammenstoss mit einem härteren gegenstand zurückzuführen, durch die massiven blutergüsse und schwellungen habe sich dann ein gewisser druck und stau aufgebaut, und das habe dazu geführt, dass
sich der schleimbeutel entzündet habe. die röntgendichten stellen seien gut tastbare reiskorngrosse verkalkungen aussen am knochen (also gerade da, wo sie ja immer schon waren, die kennt frau kelef seit 20 jahren, die kleinen scheisserchen). innen im gelenk sässen auch ein paar ablagerungen, ebenso wie aussen am schultergelenk und detto innen, die stelle unten am oberarm sei eine verkalkung am sehenansatz.
also einen fremdkörper können sie sicher ausschliessen, und eine fraktur ebenfalls?
fremdkörper? wer kommt denn auf so einen blödsinn. und schauen sie, da ist keine fraktur, das sind einfach die verkalkungen.
fremdkörper hat der da gesagt, deswegen wollte er ja ein mrt veran...
herr kollege?
ähhh...
mrt. bei verdacht auf metallenen fremdkörper?
ähhh...
tja. frau kelef wusste, was sie wissen wollte, eigentlich - hätte ihr das turnusärztelein einen blick auf den monitor gestattet, wäre das ja auch einfacher gegangen. immerhin hat er was gelernt fürs leben.
bleiben noch ein paar histörchen zu erzählen, aber ist ja noch nicht aller tage abend.
im übrigen gibt es im unfallkrankenhaus keine krankengeschichten mehr für den haus- oder weiterbehandelnden arzt mehr mitzunehmen.
ihna krongngschicht? de kennans kaufn. kost 10 oiro.
... link (5 Kommentare) ... comment
Dienstag, 21. September 2010
medizinales
kelef, 01:47h
most dedicated to:
http://heldinimchaos.wordpress.com/
da alterieren sich in den kommentaren ein paar leute darüber, dass sie sich ihrerseits über ein paar zauberlehrlinge alteriert. und nun, es ist ihr blog und es sind ihre geschichten, und wenn jemandem was nicht passt, dann: man muss ja nicht lesen was einem nicht gefällt.
aber zum thema "ärzte und solche, die arzt werden wollen und nicht sollten" habe ich ja schon eine lange leidensgeschichte, teilweise auch schon aufgeschrieben:
das pfarrerstöchterlein hatten wir ja schon vor jahren, und glauben sie mir, es gibt viele von denen: http://gastgeberin.blogger.de/stories/561260/
aber ich kann mich auch an den herr prof. hon. c. erinnern, den herrn firmeninhaber: http://gastgeberin.blogger.de/stories/1184020/, der da in einer besprechung vor versammelter mannschaft fragte:
"sagt's einmal, wenn die jetzt krebs hat, sollt' ma net was finden dass ma die schnell kündigen können, weil wenn die dann vielleicht eh stirbt miass ma uns sowieso wen andern suachn". dass man mir das umgehend hinterbrachte, weil es mich ja letztlich ziemlich persönlich betraf, war ihm egal. darauf angesprochen sagte er mir ins gesicht, er müsse sich ja letztlich um die firma kümmern und nicht um die angestellten.
er war es übrigens auch, der tadellose studienergebnisse einfach nicht verwendete, weil es sich bei der indikation nicht um etwas handelte das in sein fachgebiet fiel, denn merke: beim hno-professor zählen nur kopf und lunge, aus mehr braucht der patient nicht zu bestehen.
gerne auch erwähne ich den herrn medical director einer anderen firma. ich hatte mir ziemlich böse die rechte hand verletzt, und war mit mehrfach genähter und entsprechend verbundener vorderpfote zwei wochen lang im büro gesessen - seither kann ich übrigens auch mit nur-links tippen, man soll nicht undankbar sein. natürlich stänkerte er permanent herum weil ich mehrfach ins krankenhaus musste: die wunden waren zu allem überfluss ziemlich vereitert, und die wartezeiten in der ambulanz waren lang. dann war alles gut, und die verbliebenen nähte konnten raus. mein hausarzt war auf urlaub, mit nur einer hand kann nicht einmal ich mir eingewachsene nähte ziehen, also: herr doktor im zimmer nebenan, könnten sie wohl? klar, meinte er, er würde am nächsten tag sein werkzeug mitbringen. es handelte sich dabei dann um eine grindige pinzette und eine rostige hautschere - unappetitlicheres habe ich noch nicht einmal bei entrümplern gesehen, die schmeissen sowas weg. ich wählte dann doch das krankenhaus zur nahtentfernung, aus medizinischen gründen.
dieser medical director war es auch, der die druckfreigabe für einen beipackzettel erteilte: statt komplizierend kompliziert, und statt empyem empysem, weil er was mit einem emphysem verwechselt hatte. drei absätze standen an falschen stellen - aber wirkung bleibt wirkung, ob jetzt neben- oder wechsel-, was soll's. warum ich diese druckereierzeugnisse einstampfen liess versteht er vermutlich bis heute nicht.
für herz-kreislauf-erkrankungen und -medikamente zuständig war einmal bei einer anderen firma ein herr doktor der veterinärmedizin. natürlich hatte der medizin studiert, und eine doktorarbeit geschrieben, und ich weiss auch genau wo und wie und was. aber können sie sich einen tierarzt vorstellen der sich vor frau hunt so fürchtet dass er panisch den raum verlässt wenn sie ihn betritt? er hatte übrigens auch angst vor hühnern, mochte keine katzen und es grauste ihn vor reptilien, die seien irgendwie glitschig. aber nun ja. eigentlich wollte er ja sowieso menschenarzt werden, nur ohne patienten bitte, aber das studium war ihm zu anstrengend. als ich einmal genau wissen wollte wie meine rechte daumenspitze innen aussieht (dazu greife man frühmorgens in den geschirrspüler und schneide sich mit einem zersprungenen glas die daumenspitze so auf dass man bis auf den knochen sehen kann) wusste er im büro nicht weiter. statt ins krankenhaus fuhr ich also in die firma, besorgte in der apotheke verbandsmaterial im vorbeifahren (in der fabrick gab es nur pflaster), und dann war ich doch tatsächlich der meinung der herr doktor, der ja auch als erster ansprechpartner für erste-hilfe-fälle allüberall gelistet war und dazu xxx kurse besucht hatte, der würde mir den daumen verbinden, weil mit nur der linken hand konnte ich das wieder einmal nicht selber. "geh doch bitte weg von mir, sonst wird mir schlecht, ich kann kein blut sehen!" karriere hat er aber gemacht, die schleimspur die er hinterlassen hat ist auch nicht ohne.
als ich bei der entbindung einen zwerchfellkrampf und ergo das gefühl hatte auf der stelle ersticken zu müssen, und gerade die erste presswehe kam, und ich irgendwie einen eher unartikulierten hilfeschrei ausstiess, brüllte!!! mich der diensthabende arzt an: "san's net so wehleidig, kinderkriagn tuat aner jeden weh! und des dauert no long bei ihna! und i geh jetzt kaffee trinken." meine tochter kam dann ein paar minuten später bei der zweiten presswehe zur welt, gott sei dank war wenigstens eine krankenschwester da, wenn auch versehentlich, und konnte den beleidigten herrn doktor vom kaffeetisch weglocken um das kind abzunabeln. danke vielmals auch.
nicht unerwähnt soll auch der praktische arzt bleiben, der nur durch massive erpressung dazu zu bewegen war mir kein weiteres schmerzmittel zu spritzen sondern mich ins krankenhaus einzuweisen. war dann doch keine wehleidigkeit meinerseits sondern eine eitrige bauchfellentzündung. kurz vor der sepsis. den nächsten tag hätte ich nicht mehr erlebt. sein kommentar, ein paar wochen später: "irren kann sich jeder, ich bin ja nicht der liebe gott!"
und an diese geschichte können sich manche vielleicht noch erinnern - beachten sie bitte auch das bild: http://gastgeberin.blogger.de/stories/342401 .
oder das da hier, ist ja auch nicht ohne: http://gastgeberin.blogger.de/stories/1460835 .
das thema turnusarzt, ist ja auch so eine geschichte für sich: http://gastgeberin.blogger.de/stories/347560 .
und das sind nur ein paar dinge, die mir so in der geschwindigkeit einfallen.
manche ärzte, also, die sind einfach - aus welchen gründen auch immer - von patienten fernzuhalten, wenn es sein muss auch mit brachialgewalt. und nein, man weiss oft nicht warum die leute medizin studiert haben, und man weiss auch nicht, wie sie durch die prüfungen gekommen sind.
die meisten ärzte sind natürlich nicht so, und auch davon kann man nicht nur lieder, sondern ganze liederzyklen singen. aber hey, das ist das internetz, und aufzuschreiben was alles gut und ordnungsgemäss abgelaufen ist beruhigt zwar, ist aber nicht halb so interessant und lustig zu lesen wie die geschichten über das, was alles schiefgehen kann und schiefgegangen ist. und wenn es dann noch so unterhaltsam geschrieben ist wie von der heldin im chaos, was regen sich manche leut' dort auf?
http://heldinimchaos.wordpress.com/
da alterieren sich in den kommentaren ein paar leute darüber, dass sie sich ihrerseits über ein paar zauberlehrlinge alteriert. und nun, es ist ihr blog und es sind ihre geschichten, und wenn jemandem was nicht passt, dann: man muss ja nicht lesen was einem nicht gefällt.
aber zum thema "ärzte und solche, die arzt werden wollen und nicht sollten" habe ich ja schon eine lange leidensgeschichte, teilweise auch schon aufgeschrieben:
das pfarrerstöchterlein hatten wir ja schon vor jahren, und glauben sie mir, es gibt viele von denen: http://gastgeberin.blogger.de/stories/561260/
aber ich kann mich auch an den herr prof. hon. c. erinnern, den herrn firmeninhaber: http://gastgeberin.blogger.de/stories/1184020/, der da in einer besprechung vor versammelter mannschaft fragte:
"sagt's einmal, wenn die jetzt krebs hat, sollt' ma net was finden dass ma die schnell kündigen können, weil wenn die dann vielleicht eh stirbt miass ma uns sowieso wen andern suachn". dass man mir das umgehend hinterbrachte, weil es mich ja letztlich ziemlich persönlich betraf, war ihm egal. darauf angesprochen sagte er mir ins gesicht, er müsse sich ja letztlich um die firma kümmern und nicht um die angestellten.
er war es übrigens auch, der tadellose studienergebnisse einfach nicht verwendete, weil es sich bei der indikation nicht um etwas handelte das in sein fachgebiet fiel, denn merke: beim hno-professor zählen nur kopf und lunge, aus mehr braucht der patient nicht zu bestehen.
gerne auch erwähne ich den herrn medical director einer anderen firma. ich hatte mir ziemlich böse die rechte hand verletzt, und war mit mehrfach genähter und entsprechend verbundener vorderpfote zwei wochen lang im büro gesessen - seither kann ich übrigens auch mit nur-links tippen, man soll nicht undankbar sein. natürlich stänkerte er permanent herum weil ich mehrfach ins krankenhaus musste: die wunden waren zu allem überfluss ziemlich vereitert, und die wartezeiten in der ambulanz waren lang. dann war alles gut, und die verbliebenen nähte konnten raus. mein hausarzt war auf urlaub, mit nur einer hand kann nicht einmal ich mir eingewachsene nähte ziehen, also: herr doktor im zimmer nebenan, könnten sie wohl? klar, meinte er, er würde am nächsten tag sein werkzeug mitbringen. es handelte sich dabei dann um eine grindige pinzette und eine rostige hautschere - unappetitlicheres habe ich noch nicht einmal bei entrümplern gesehen, die schmeissen sowas weg. ich wählte dann doch das krankenhaus zur nahtentfernung, aus medizinischen gründen.
dieser medical director war es auch, der die druckfreigabe für einen beipackzettel erteilte: statt komplizierend kompliziert, und statt empyem empysem, weil er was mit einem emphysem verwechselt hatte. drei absätze standen an falschen stellen - aber wirkung bleibt wirkung, ob jetzt neben- oder wechsel-, was soll's. warum ich diese druckereierzeugnisse einstampfen liess versteht er vermutlich bis heute nicht.
für herz-kreislauf-erkrankungen und -medikamente zuständig war einmal bei einer anderen firma ein herr doktor der veterinärmedizin. natürlich hatte der medizin studiert, und eine doktorarbeit geschrieben, und ich weiss auch genau wo und wie und was. aber können sie sich einen tierarzt vorstellen der sich vor frau hunt so fürchtet dass er panisch den raum verlässt wenn sie ihn betritt? er hatte übrigens auch angst vor hühnern, mochte keine katzen und es grauste ihn vor reptilien, die seien irgendwie glitschig. aber nun ja. eigentlich wollte er ja sowieso menschenarzt werden, nur ohne patienten bitte, aber das studium war ihm zu anstrengend. als ich einmal genau wissen wollte wie meine rechte daumenspitze innen aussieht (dazu greife man frühmorgens in den geschirrspüler und schneide sich mit einem zersprungenen glas die daumenspitze so auf dass man bis auf den knochen sehen kann) wusste er im büro nicht weiter. statt ins krankenhaus fuhr ich also in die firma, besorgte in der apotheke verbandsmaterial im vorbeifahren (in der fabrick gab es nur pflaster), und dann war ich doch tatsächlich der meinung der herr doktor, der ja auch als erster ansprechpartner für erste-hilfe-fälle allüberall gelistet war und dazu xxx kurse besucht hatte, der würde mir den daumen verbinden, weil mit nur der linken hand konnte ich das wieder einmal nicht selber. "geh doch bitte weg von mir, sonst wird mir schlecht, ich kann kein blut sehen!" karriere hat er aber gemacht, die schleimspur die er hinterlassen hat ist auch nicht ohne.
als ich bei der entbindung einen zwerchfellkrampf und ergo das gefühl hatte auf der stelle ersticken zu müssen, und gerade die erste presswehe kam, und ich irgendwie einen eher unartikulierten hilfeschrei ausstiess, brüllte!!! mich der diensthabende arzt an: "san's net so wehleidig, kinderkriagn tuat aner jeden weh! und des dauert no long bei ihna! und i geh jetzt kaffee trinken." meine tochter kam dann ein paar minuten später bei der zweiten presswehe zur welt, gott sei dank war wenigstens eine krankenschwester da, wenn auch versehentlich, und konnte den beleidigten herrn doktor vom kaffeetisch weglocken um das kind abzunabeln. danke vielmals auch.
nicht unerwähnt soll auch der praktische arzt bleiben, der nur durch massive erpressung dazu zu bewegen war mir kein weiteres schmerzmittel zu spritzen sondern mich ins krankenhaus einzuweisen. war dann doch keine wehleidigkeit meinerseits sondern eine eitrige bauchfellentzündung. kurz vor der sepsis. den nächsten tag hätte ich nicht mehr erlebt. sein kommentar, ein paar wochen später: "irren kann sich jeder, ich bin ja nicht der liebe gott!"
und an diese geschichte können sich manche vielleicht noch erinnern - beachten sie bitte auch das bild: http://gastgeberin.blogger.de/stories/342401 .
oder das da hier, ist ja auch nicht ohne: http://gastgeberin.blogger.de/stories/1460835 .
das thema turnusarzt, ist ja auch so eine geschichte für sich: http://gastgeberin.blogger.de/stories/347560 .
und das sind nur ein paar dinge, die mir so in der geschwindigkeit einfallen.
manche ärzte, also, die sind einfach - aus welchen gründen auch immer - von patienten fernzuhalten, wenn es sein muss auch mit brachialgewalt. und nein, man weiss oft nicht warum die leute medizin studiert haben, und man weiss auch nicht, wie sie durch die prüfungen gekommen sind.
die meisten ärzte sind natürlich nicht so, und auch davon kann man nicht nur lieder, sondern ganze liederzyklen singen. aber hey, das ist das internetz, und aufzuschreiben was alles gut und ordnungsgemäss abgelaufen ist beruhigt zwar, ist aber nicht halb so interessant und lustig zu lesen wie die geschichten über das, was alles schiefgehen kann und schiefgegangen ist. und wenn es dann noch so unterhaltsam geschrieben ist wie von der heldin im chaos, was regen sich manche leut' dort auf?
... link (4 Kommentare) ... comment
Dienstag, 13. Juli 2010
fragen sie doch ihre apothekerin IV
kelef, 15:13h
sag ich doch: apotheke des vertrauens.
vorhin läutet das telephon, man habe beim soundsovielten grosshändler entsprechende tropfaufsätze ausfindig machen können, ein musterexemplar sei bestellt und man werde nach eintreffen desselben telephonisch darüber mitteilung machen.
damit frau kelef und frau hunt bei dieser hitze, man wisse doch dass den beiden das nicht guttue.
das freut ganz ungemein.
note to myself: den damen wieder einmal eine pflanze mitbringen. die letzte orchidee im schaufenster blüht zweimal jährlich in lila, diesmal vielleicht in weiss?
vorhin läutet das telephon, man habe beim soundsovielten grosshändler entsprechende tropfaufsätze ausfindig machen können, ein musterexemplar sei bestellt und man werde nach eintreffen desselben telephonisch darüber mitteilung machen.
damit frau kelef und frau hunt bei dieser hitze, man wisse doch dass den beiden das nicht guttue.
das freut ganz ungemein.
note to myself: den damen wieder einmal eine pflanze mitbringen. die letzte orchidee im schaufenster blüht zweimal jährlich in lila, diesmal vielleicht in weiss?
... link (2 Kommentare) ... comment
Montag, 12. Juli 2010
fragen sie doch ihre apothekerin III
kelef, 23:14h
oder die, die es noch werden wollen.
es sind ja sommerferien, und da wollen die lieben studentinnen und studenten natürlich ein wenig praktikum machen, und auch ein wenig in den zukünftigen beruf hineinschnuppern. was ja sehr löblich ist.
weniger löblich war die geschichte, die sich in der apotheke des vertrauens zutrug.
prophylaktisch - bei diesen temperaturen weiss man ja nie - bestellte frau kelef für frau hunt ohrentropfen, die vielbewährten. 0,50%ige chloramphenicol-lösung. und zwar in einer flasche mit integriertem tropfer aus medizinischem gummi. sicherheitshalber im doppelpack.
und was kriegt frau kelef von der praktikantin? wohl die lösung (die hatte ja die apothekerin gemacht, da konnte nix sein), aber statt des bestellten tropfers war da eine glaspipette in der flasche.
frau kelef moniert dies, die praktikantin schrieb derweilen "augentropfen" auf die flasche, frau kelef monierte dies ebenfalls, die praktikantin schaute indigniert auf und fragte, was frau kelef denn sonst vorhabe mit den tropfen.
ist jetzt egal, jedenfalls will ich den bestellten weichen gummitropfer.
mit dem können sie sich die augen nicht eintropfen.
erstens will ich das zeug nicht in die augen tropfen, zweitens könnte ich wenn ich wollte, und drittens will ich mir das überhaupt nirgends hineintropfen. kann ich bitte jetzt diese weichen gummitropfer haben?
warum?
weil ich die bestellt habe.
was wollen sie denn wirklich machen mit der lösung?
herrjeh, aber wenn sie dann besser schlafen: frau hunt hier hat rezidivierende eitrige otitiden.
da können sie doch mit der glaspipette besser eintropfen.
werde ich nicht einmal versuchen. so ein hundeohr ist nicht gebaut wie ein menschenohr. und wenn frau hunt den kopf zur seite dreht weil sie das eintropfen tief im ohr nicht goutiert dann bricht das dünne glasdings womöglich, und dann ist das eine ziemliche schweinerei. kann ich jetzt also, bitte, nachdem ich ihnen das erklärt habe, solche gummitropfer haben?
äh - das sind ja dann die falschen ohrentropfen. chloramphenicol ( http://de.wikipedia.org/wiki/Chloramphenicol ) ist ja kein antibiotikum ( http://de.wikipedia.org/wiki/Antibiotikum ), das wirkt ja nur gegen bakterien.
es war zu heiss - trotz klimaanlage - um weiterzudiskutieren, die apothekerin rettete mich und freute sich mit mir gemeinsam darüber, dass niemand den disput gehört hatte.
die praktikantin bedient jetzt im labor die spülmaschine. die tropfer sind nicht lagernd, werden aber morgen geliefert. sag ich ja, apotheke des vertrauens. und die junge dame sollte vielleicht in die industrie gehen. so nah am patienten - das ist vielleicht keine so gute idee.
es sind ja sommerferien, und da wollen die lieben studentinnen und studenten natürlich ein wenig praktikum machen, und auch ein wenig in den zukünftigen beruf hineinschnuppern. was ja sehr löblich ist.
weniger löblich war die geschichte, die sich in der apotheke des vertrauens zutrug.
prophylaktisch - bei diesen temperaturen weiss man ja nie - bestellte frau kelef für frau hunt ohrentropfen, die vielbewährten. 0,50%ige chloramphenicol-lösung. und zwar in einer flasche mit integriertem tropfer aus medizinischem gummi. sicherheitshalber im doppelpack.
und was kriegt frau kelef von der praktikantin? wohl die lösung (die hatte ja die apothekerin gemacht, da konnte nix sein), aber statt des bestellten tropfers war da eine glaspipette in der flasche.
frau kelef moniert dies, die praktikantin schrieb derweilen "augentropfen" auf die flasche, frau kelef monierte dies ebenfalls, die praktikantin schaute indigniert auf und fragte, was frau kelef denn sonst vorhabe mit den tropfen.
ist jetzt egal, jedenfalls will ich den bestellten weichen gummitropfer.
mit dem können sie sich die augen nicht eintropfen.
erstens will ich das zeug nicht in die augen tropfen, zweitens könnte ich wenn ich wollte, und drittens will ich mir das überhaupt nirgends hineintropfen. kann ich bitte jetzt diese weichen gummitropfer haben?
warum?
weil ich die bestellt habe.
was wollen sie denn wirklich machen mit der lösung?
herrjeh, aber wenn sie dann besser schlafen: frau hunt hier hat rezidivierende eitrige otitiden.
da können sie doch mit der glaspipette besser eintropfen.
werde ich nicht einmal versuchen. so ein hundeohr ist nicht gebaut wie ein menschenohr. und wenn frau hunt den kopf zur seite dreht weil sie das eintropfen tief im ohr nicht goutiert dann bricht das dünne glasdings womöglich, und dann ist das eine ziemliche schweinerei. kann ich jetzt also, bitte, nachdem ich ihnen das erklärt habe, solche gummitropfer haben?
äh - das sind ja dann die falschen ohrentropfen. chloramphenicol ( http://de.wikipedia.org/wiki/Chloramphenicol ) ist ja kein antibiotikum ( http://de.wikipedia.org/wiki/Antibiotikum ), das wirkt ja nur gegen bakterien.
es war zu heiss - trotz klimaanlage - um weiterzudiskutieren, die apothekerin rettete mich und freute sich mit mir gemeinsam darüber, dass niemand den disput gehört hatte.
die praktikantin bedient jetzt im labor die spülmaschine. die tropfer sind nicht lagernd, werden aber morgen geliefert. sag ich ja, apotheke des vertrauens. und die junge dame sollte vielleicht in die industrie gehen. so nah am patienten - das ist vielleicht keine so gute idee.
... link (0 Kommentare) ... comment
... nächste Seite