Dienstag, 10. November 2009
zweiäugig ohne brille
ein neues leben startet, und frau tante kitsch ist meine heldin, die trotz aller widrigkeiten zwischen einer unmenge von terminen auch noch die handzeichen zur verständigung mit der tauben frau hunt zu lernen bemüht war: http://kitschtante.blogger.de/stories/1525578.

meinen allerherzlichsten dank hierfür, und auch für das daumendrücken seitens aller daumendrückender.

jetzt noch ein wenig augenruhe, dann wird frau ich-kann-leider-nicht-hören-was-du-von-mir-willst wieder zurückgeliefert.

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Sonntag, 8. November 2009
liebe krankenkasse,
ich hoffe, ich habe das richtig verstanden. zur sicherheit schreibe ich es mir hier aber auf, damit einmal nix sein kann.

also es ist so: ich bin krankgeschrieben, weil ich nix seh. und wer nix sieht, der kann nicht arbeiten. besonders dann nicht, wenn jede wie auch immer zumutbare oder im bereich des möglichen stehende arbeit mit sicherheit was mit sehen zu tun hat.

aber: op-termin einmal schon erledigt, nächster vereinbart. katarakt-operationen sind keine hexerei, zumindest theoretisch nicht, und dass du, liebe krankenkasse, die patienten so lange warten lässt ist zwar definitiv ein problem der patienten, aber mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit nicht von diesen verursacht. so weit, so gut.

der vorgeschriebene - unbürokratische, wie deine vertreter meinen - weg ist also: man sieht schlecht, geht zum hausarzt, der schreibt eine überweisung zum augenarzt, der untersucht die augen, stellt fest: patient sieht nix. schreibt überweisung für krankenhaus. dort macht man einen termin für eine op - frühestens in einem dreivierteljahr - aus, vorher kommt man noch zu ein paar untersuchungen und kriegt eine überweisung zu anderen untersuchungen, deren ergebnisse man dann mitzubringen hat zur op.

für den augenarzt bekommt man einen zettel mit dem status quo, weil man aber nix sieht - und das voraussichtlich auf längere zeit, denn einen op-termin kriegt man erst wenn man nix mehr lesen kann - rät einem der augenarzt zu grösstmöglicher vorsicht (siehe auch: beim bedienen von maschinen und teilnahme am strassenverkehr ...) erstens und zweitens schickt er einen zum hausarzt damit dieser patient krankschreiben möchte, wie ja auch vom krankenhaus bereits empfohlen.

so weit, so gut. patient also geht zum hausarzt, der schreibt patient mit entsprechender indikation krank.

und weil du, liebe krankenkasse, ja den von dir bestallten hausärzten, fachärzten und krankenhausärzten nicht über den weg trauen kannst, schickst du nach einer kleinen weile - so vier wochen in etwa - nach erfolgter krankschreibung einen brief mit einer bestellung zum chefarzt.

der ist zwar kein augenarzt, und kann patient nur so weit ins tränende auge schauen wie jeder andere mensch (sofern er was sieht) auch, und das tut er nicht einmal, aber: er bestätigt den krankenstand.

nun kriegt man aber von dir, liebe krankenkasse, als arbeitslos gemeldeter oder zu lange im krankenstand befindlicher arbeitender mensch die kohle direkt. natürlich nicht direkt und sofort, sondern immer nach ablauf von 28 tagen. und da muss man die auszahlung jeweils beantragen. via persönlicher vorsprache.

natürlich handelt es sich um jeweils verschiedene systeme, die nicht koordiniert werden können. das heisst, wenn patient nicht gerade an tag 29 zum chefarzt bestellt ist, dann kann patient kohle nicht beantragen, weil entweder eben erst tag 28 ist.

damit aber nun - bei voraussichtlich längerem krankenstand, der frühestens nach einer nach ablauf mehrerer monate stattfindenden operation und ablauf weiterer acht wochen bis zu möglichkeit der relativ endgültigen evaluierung der neuen sehstärke, sowie einer weiteren woche bis zum erhalt der neu verschriebenen und bestellten adaptierten sehhilfe - von gewöhnung daran reden wir einmal gar nicht - sichergestellt ist, dass es bei derartigen erkrankungen keine spontanremission gibt (die lliteratur kennt keinen einzigen fall, kann ich dir verraten), da schickst du den schaasaugerten patienten doch sicherheitshalber zum hausarzt, damit der bestätigt, dass patient eben immer noch schaasaugert ist, und damit deine chefärzte auch ein wenig kontrolliert werden.

vom hausarzt brauchst du dann einen stempel auf dem rosa krankenzettel, mit dem patient tunlichst an ebendenselbem tag bei der krankenkasse um deine kohle ansuchen soll. blöd ist dabei natürlich, wenn so gut wie alle praktischen ärzte nachmittags ordinieren (max. einmal die woche auch vormittags, wo dann entsprechend die wartezimmer übergehen), und du, liebe krankenkasse, deine pforten um 14.00 uhr aber so was von schliesst, dass man dich nicht einmal mehr verlassen kann ohne den schlüsseldienst zu bemühen.

besonders sinnvoll wird dieses vorgehen dann, wenn beide augen operiert werden müssen, was lege artis nacheinander geschieht, so dass patient immer ein auge hat auf dem er halbwegs gut sieht. das operierte auge verändert übrigens seine sehkraft (um das laienhaft auszudrücken) übrigens laufend in den ersten wochen. da ist man also wiederum schaasaugert, bis die neue sehhilfe ...

aber dann geht man das zweite auge umgestalten, und somit ist man dann, wenn man auf dem einen auge gerade wieder halbwegs was sieht, wiederum schaasaugert, allerdings auf dem anderen auge.

natürlich kann man zwischen den operationen die alte brille nützen, damit man auf dem nicht operierten auge halbwegs was sieht. was dann blöd ist, wenn man auf dem nichtoperierten auge auch schon grau in grau und ein wenig doppelt sieht, weil, das kann man nicht korrigieren. das andere auge dafür ist überkorrigiert mit brille, und unterkorrigiert ohne brille, allerdings siehst patient ohne brille auf dem nichtoperierten auge teilweise noch weniger als auf dem operierten. und von den paar wochen nach der zweiten operation, von denen reden wir einmal gar nicht. ich freu mich schon.

ein zusätzliches feature wird dann erreicht, wenn patient vor operation lebenslang kurzsichtig war, dann lange zeit eine gleitsichtbrille nutzte und nunmehr, was die nähe betrifft, weitsichtig ist. patient tendiert nämlich gewohnheitsmässig dazu, sich dinge die unscharf erscheinen vor die nase zu halten, was ziemliche verwirrung schafft.

kannst du mir bis hierher folgen, liebe krankenkasse? sehr fein.

wir halten also fest: patient der potentiell gefährdet weil schaasaugert ist wird von dir zwischen haus- und krankenhaus- und fach- und chefärzten hin- und hergeschickt, damit der eine dem anderen kontrollierenderhalber mit kollegialen grüssen mitteilen kann, dass patient nix sieht, deshalb am soundsovielten operiert wird und anschliessend wieder ein paar wochen lang nix sieht, weil, siehe oben.

das ist dir, liebe krankenkasse, natürlich völlig neu, weil es ja da keine erfahrungswerte gibt, keine empfehlungen die patient lesen könnte wenn patient denn in diesem zustand lesen könnte, aber hoppla, es gibt ja schriftliche empfehlungen von dir, liebe krankenkasse, so was aber auch. leider kann ich die aber nicht lesen, weil, siehe oben.

natürlich ist patient immer gerne bereit zu tun was du willst. zum beispiel ist es ja auch sinnvoll, am freitag vormittag bei dir vorzusprechen, und dort, in schweinegrippenzeiten (es gibt ja genügend info-material, wenn patient es denn lesen könnte), drei tage vor einer augenoperation zwei stunden in einem überfüllten wartesaal zu sitzen zwischen rotzenden, hustenden und schnupfenden patienten mit ebensolchen kindern. viren galore.

der tatsache, dass aufgrund meines allergischen asthmas ausserdem immer empfohlen wird, ich solle kontaminierte luft und menschenansammlungen meiden, der messen wir natürlich auch keine bedeutung zu, du hast zwar schon mehrfach erleben dürfen wie es mir dann geht, aber das verbuchen wir unter marginalien.

aber dafür, damit ich an meine kohle komme, da schickst du mich um einen stempel zum hausarzt, erstens, und zweitens soll er mich am freitag per sonntag gesundschreiben, damit ich am montag operiert werden kann, am dienstag soll ich dann gleich vom krankenhaus - die schmeissen mich zwar in der früh raus, und der hausarzt ist erst ab 14.00 uhr da, wenn du, liebe krankenkasse, deine pforten gerade schliesst, aber egal - zum hausarzt, damit der mich wieder krankschreibt. weil, das muss so, das sind alles verschiedene kostenträger.

am nächsten tag - wir erinnern uns an die schweinegrippe - soll ich dann wieder zu dir, liebe krankenkasse, kommen, um dir die bestätigung über den krankenhausaufenthalt zu zeigen, damit du das mit den eintragungen im computer, an den das krankenhaus alles schon längst geschickt hat, vergleichen kannst.

und natürlich ist es nicht möglich, mich zum nächsten kontrolltermin so wiederzubestellen, dass ich gleich die auszahlung meiner kohle beantragen kann, nein, da sind zwei tage dazwischen, da muss ich dann zum hausarzt um einen stempel, damit du, liebe krankenkasse, weisst, dass ich nicht in der zwischenzeit (diesen zwei tagen) auf wundersame weise frühzeitg geheilt oder tot bin, weil ich, schaasaugert wie ich bin, auf einer der rundreisen (der rosa zettel muss ja was von der welt sehen) aus einem öffentlichen verkehrsmittel gefallen und mir das genick gebrochen habe. wer die vielen fahrscheine bezahlt verrät mir auch keiner, da werd ich wohl übrig bleiben damit, auch die taxikosten darf ich selber blechen, aber je nun. vor allem ist dieses herumgereise ja sehr sinnvoll, weil ja die infektionsgefahr so kurz nach einer op ... aber ich verzettele mich.

dazwischen muss ich noch zum facharzt zur nachkontrolle, und zum hausarzt wegen eines rezeptes für ein medikament das ich für den rest meines lebens nehmen muss und das du, liebe krankenkasse, leider immer nur für einen monat genehmigst, was aufwandstechnisch natürlich viel einfacher ist als ein dauerrezept oder die genehmigung für wenigstens zwei monate, wie bei den meisten anderen medikamenten, bei denen keine jeweilige kontrolle notwendig ist, auch.

habe ich das so richtig verstanden?

super. aber chefarzt hätte sich, bitte schön, drei bemerkungen wirklich verbeissen können:

chefarzt müsse schauen, wie es mir ginge nach der operation, und zwar genau zwei tage bevor ich wieder kohle beantragen kann

ich solle nicht so ein gesicht machen (mach ich nicht, hab ich)

und, last but not least: wie genau vorzugehen sei wisse jede türkin und jede jugoslawin im park (ich mach dann einen türkisch-kurs, demnächst in diesem theater, damit ich zu den notwendigen auskünften komme)

wenn ich nicht selber erscheinen wolle, könne ich aber jemanden aus der verwandtschaft mit dem rosa zettel schicken. wegen der kontrolle, vermutlich, von wem oder was bleibe dahingestellt.

ich sollte mir die sache mit sedierenden antidepressiva vielleicht doch noch einmal überlegen.

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Donnerstag, 5. November 2009
jiddisches penizillin
heisst die hühnersuppe in amerika, weil die jüdischen einwanderer das rezept mitgebracht haben aus ihrer heimat, und schon seit sehr vielen jahrhunderten gehört heisse hühnersuppe auch in sehr vielen anderen ländern zu den allheilmitteln, neudeutsch auch zum "functional food".

natürlich gibt es mehr rezepte als länder, in denen hühnersuppe gekocht wird. und natürlich hat jede anständige familie ihr ureigenstes spezialgeheimrezept für hühnersuppe. und dazu noch variationen für den fall, dass besondere zustände behandelt werden müssen mit der hühnersuppe. da kann man mit gewürzen und suppeneinlagen pro rezept mindestens noch zwanzig verschiedene gerichte daraus zaubern.

und die studien, die von durchaus respektablen instituten gemacht wurden, die kommen alle übereinstimmend zu dem ergebnis, dass irgendwas in der hühnersuppe die neutrophilen beeinflusst.

und alle rezepte, die ich kenne und auch die, die sich so in der geschwindigkeit im internetz finden lassen, besagen, dass eine heilende hühnersuppe aus einem suppenhuhn - so um die 1,5 kg oder schwerer - gekocht werden muss, und zwar aus dem ganzen huhn, und dass das vieh sehr lange bei niedriger temperatur - neudeutsch auch gerne "low temperature cooking - methode" genannt - im topf mit dem gemüse und den gewürzen simmern muss. und nein, ich mag hier keine hundert links hereinkopieren, wenn es sie interessiert schauen sie doch selber nach.

nur bankhofer, der spezialist, kocht hühnersuppe ausschliesslich aus dem brustfleisch des huhnes:

http://wien.orf.at/magazin/magazin/gesundheit/stories/398827

und weiss, dass die mayo-klinik hühnersuppe untersucht hat und die wirkung auf das im hühnerfleisch enthaltene zink zurückführt.

o hademar, o hademar, das scheint mir doch sehr sonderbar.

ich sollt' ihn wieder einmal nach studien fragen.

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Samstag, 26. September 2009
PIEP: daumen halten
hat genützt. alles gut gegangen. wollte ich sowieso heute schreiben, frau creezy hat mich zurecht gerügt, einerseits, andererseits: http://kitschtante.blogger.de/stories/1491465/. aber das muss man ja erst einmal wissen. und ich sollte eine woche nicht lesen etc., also war ich dann doch ein wenig enthaltsam, und noch flackert das rechte auge wenn ich das herumschauen zu lange betreibe, aber ich geh zwischendurch eben immer wieder augen rasten, und schlafe sicherheitshalber dabei ein. aber das war vorauszusehen, die beruhigungsmittel die man anlässlich welcher operationen auch immer bekommt haben bei mir schon immer eine ca. einwöchige malariaanfallsähnliche schlafattacke zur folge.

klosterkrankenhaus war ganz passabel, klösterlich spartanisch halt aber frau priv. doz. hat souveräne ruhe ausgestrahlt beim geschnippsel im auge und während der operation erklärt und vorgewarnt und also war das alles ganz angenehm, verhältnismässig, ich hatte schon weitaus schlimmere vergnügen.

die neue linse scheint gut zu sitzen, keinerlei reizungen, jucken, fremdkörpergefühle oder gar schmerzen - nicht einmal ansatzweise - vorhanden.

und dann, ich sag ihnen, am montag die op, am dienstag früh der verband runter und: ich seh alles nur mehr EINFACH. EINFACH EINFACH!!! und klar, und nebelfrei, und hach! man kann sich über vieles freuen, aber das war die grösste freude seit langer, langer zeit. alles EINFACH EINFACH sehen. und dann auch noch wesentlich schärfer als vorher. ich kann mich gar nicht beruhigen vor freude freude freude.

jetzt noch ein paar tage eintropfen mit verschiedenen lustigen mittelchen, nichts schweres heben und tragen, nicht kopfüber bücken (wäre ja sowieso nicht elegant), nicht am auge rubbeln usw. usw. usw., aber im prinzip vernachlässigbar. am mittwoch nachkontrolle beim augenarzt des vertrauens.

dann termin ausmachen für das linke auge, damit die beiden äuglein gleiche voraussetzungen haben bzgl. licht und ferne und nähe, und dann aber: buchhandlungen hütet euch. das letzte buch habe ich vor eineinhalb jahren gelesen, und das ich, die ich in guten zeiten drei in der woche verschlang. hach ja.

was ich zu meckern hatte? nun, man hätte mir sagen können dass ich frühstücken soll, weil das mittagessen gestrichen wird wenn der op-termin für 13.30 eingetragen ist. aber ich bin sowieso zu wohlgenährt.

man sollte vielleicht auch darauf achten, was man den patienten sagt. "nehmen sie die medikamente, die sie täglich einnehmen müssen, mit und nehmen sie diese auch ein" ist nachvollziehbar. nicht nachvollziehbar ist, dass man dann einen teil dieser täglich einzunehmenden medikamente im krankenhaus noch einmal bekommt, ohne warnhinweis - die doppelte menge blutdrucksenker kann u.u. interessante folgen haben, ich mein' ja nur.

klaustrophobische patienten nach einer op im aufwachraum zu vergessen kann ins auge gehen - auch wenn es gar keine vollnarkose gab. panikattacken nach verabreichung hoher dosen von beruhigungsmitteln sind eine eigenartige sache. und wenn der patient dann winselt, man möge ihn mit dem bett vor ein offenes fenster stellen, sollte pfleger nicht diskutieren, sondern das bett zu einem fenster rollern und dieses öffnen und das kopfteil aufrichten und patient kaltes wasser reichen. bitte natürlich.

und nix gegen familienzusammenhalt. und nix gegen serben. aber bitte, bitte: wenn patient nur runde 22 stunden im krankenhaus weilt, ist es nicht unbedingt notwendig dass 15 (in worten: fünfzehn) personen zu besuch kommen. in ein dreibettzimmer mit genau drei sesseln. und der pamperletsch mit sechs monaten in seiner kalesch' war auch nicht wirklich notwendig zum genesungsprozess, und dass die schwestern dann um 22.30 uhr die komplette familie, die zu dieser zeit immerhin schon im aufenthaltsraum vor dem flatscreen sass hinauswarf, fand ich ganz ok. interessant, dass mit dem verschwinden der familie auch die vorräte an fenchel-, kamillen-, hagebutten-, beruhigungs- und schwarztee verschwunden waren. aber vielleicht hat mir das auch niemand erklärt.

jedenfalls: alles prächtig. am rechten auge hab ich jetzt zwar zwei oder drei dioptrien überkorrektur, und keine hornhautkrümmung, aber ich seh trotz des falschen brillenglases weitaus besser als vorher. und alles EINFACH!

jetzt ist wieder augenpflege angesagt. und noch einmal: danke für das daumenhalten und die guten wünsche und die nachfragen etc. etc. etc.

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Donnerstag, 17. September 2009
countdown läuft
am 21. wird im auge geschnipselt, und dann wird hoffentlich alles wieder besser.

die frau doktor, übrigens, rief höchstpersönlich am montag bei mir an, fragte ob alles in ordnung sei, es mir gut gehe, ich noch fragen hätte, und bestätigte dann noch einmal den o.a. termin. kann sich der herr oberarzt eine menge abschauen von der dame.

die frau chefarzt der krankenkasse bestellt mich in immer kürzeren abständen - vorschrift ist vorschrift - und wünscht mir alles gute. meine frage, warum sie mich neuerdings immer öfter sehen wolle konnte sie nur mit einem - ehrlichen - "tut mir leid, die da oben" beantworten. klar, spontanremissionen sind bei grauem star ja erwiesenermassen sehr häufig, hahaha.

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Samstag, 5. September 2009
klassenmedizin oder cash ins eigene säckel?
nach dem erbaulichen zusammentreffen mit herrn oberarzt, dem höflich-verständnisvollen (siehe auch unter: http://gastgeberin.blogger.de/stories/1460835 ), war ich also auf der suche nach einem anderen krankenhaus, und vor allem auf der suche nach einem anderen arzt.

ich hab ja noch vergessen zu erwähnen dass ich bereits im vorfeld im ersten krankenhaus angefragt hatte ob man die hornhautverkrümmung, wenn man schon mit spitzen gegenständen im auge herumpopelt, nicht gleich mitkorrigieren könne. eine gleichzeitige korrektur sei nicht state of art, und überhaupt, aber der herr oberarzt mache das gerne und privat, gegen die superokkasionssumme von runden € 2.000.-- plus spesen. ah ja, dachte ich bei mir, nicht state of art ist mir zwar neu, und auch nicht logisch, weil wenn man schon in die hornhaut hineinschneidet warum dann nicht gleich alles auf einmal, sonst muss man ja noch ein zweites mal in ein und dieselbe kerbe schlagen praktisch, aber ich bin ja kein ophthalmologe, und beim lesen tu ich mir derzeit auch schwer, auskunft also demütig hingenommen und dann im gerechten zorn nicht mehr verifiziert.

gewartet bis der augenarzt des vertrauens aus dem urlaub zurück war, neue überweisung geholt, geschichte erzählt - er meinte, ich hätte sehr recht getan, auch im sinne aller anderen patienten, und bei dem ausmass der beeinträchtigung des rechten auges sei ja schon der august-termin ein reichlich später gewesen, da ja auch das linke auge ein wenig eingeschränkt ist, und patienten zu drohen sei ja eigentlich überhaupt das letzte.

frohen mutes also in ein anderes krankenhaus, dessen träger nicht die krankenkasse ist.

und was tut gott? halbe wartezeit, nette ärzte, nette schwestern, und warum ich denn jetzt erst käme, da seien ja rechts nur mehr 20%, und links auch nur 80% an sehkraft vorhanden. immerhin zusammen aber 100%, meinte ich, und frau privatdozentin (die auch operieren wird und also die entsprechenden untersuchungen auch höchstselbst machte) meinte, meinen humor hätte sie manchmal auch gerne. sie vermass und rechnete ein wenig hin und her, und ich druckste ein wenig herum, und fragte so zwischendurch nach der sache mit der hornhaut. oh, meinte sie, das wollte ich ihnen gerade sagen, dass ich das gerne gleich mitmachen wollte, dann ist das auge anschliessend so weit in ordnung wie nur irgend möglich. ein wenig liegt ja sowieso an der linse, sehe ich, und der kleine rest an der hornhaut, der wird natürlich gleich mitgemacht, das geht in einem und man schneidet doch nicht ohne zwingende notwendigkeit zweimal in ein auge. ah ja, und was kostet das? frug ich zaghaft. gar nichts, natürlich, meinte sie, geht ja in einem.

zettel musste ich nur einen ausfüllen, übrigens, frau doktor half auch dabei - sie müssen sich ja schwertun, meinte sie. das erste krankenhaus hatte mir übrigens zwar die befunde von der operationsfreigabe geschickt, aber sonst waren weder bei mir noch im benannten zweiten krankenhaus irgendwelche unterlagen eingetroffen. kh eins wird doch nicht alle diese zettel für irgendwelche statistiken oder so verwenden - aber das kann ja gar nicht sein, dass würden die den patienten doch sicher mitteilen, würden die doch.

operationstermin - wenn ich denn einverstanden sei - könne frau doktor mir für den 21. september (2009!!!), also in drei wochen, geben. sie und ein paar andere ärzte operierten auch in einem zweiten krankenhaus, im stammhaus seien eher die langzeitpatienten, und wenn mir das nichts ausmache, dann wäre vor dem winter schon alles vorbei, incl. angepasster neuer brille. spitalsaufenthalt: 24 stunden, wenn ich unbedingt wolle könne ich zwar schon am selben tag nach hause, aber in anbetracht des glaukoms, das ja nach kataraktoperationen manchmal so sachen mache, würde sie doch die 24 stunden empfehlen.

ah ja. ich frage mich. und weil ich das alles nicht verstehe, werde ich die geschichte noch vielen, vielen leuten erzählen müssen, damit sie mir vielleicht jemand erklärt. obwohl ja das gerücht umgeht wenn ich sage "kann man mir das bitte erklären" dann sei es für die betroffenen ratsam, sich vorsichtig mit hut unterm teppich rückwärts aus dem zimmer, und wenn möglich überhaupt aus haus, strasse und ortsteil, zu begeben. und zwar schnell.

mir fällt auch gerade ein, dass eine ehemalige kollegin, dr. iuris, so ein buch über patientenrechte geschrieben hat. und mit ein paar anderen leuten hab ich auch schon lang nicht mehr telefoniert. tststs.

ein schelm, wer böses dabei denkt - bei was, dürfen sie sich aussuchen, ich bin ja nicht so.

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Freitag, 7. August 2009
krankenkassendefizite
sind ja ein riesenreizschlagwort allerorts und -landen. und natürlich wird versucht, das defizit auf dem rücken der patienten und der pharmaindustrie zu sanieren - billigere medikamente, weniger medikamente, generika, raus aus dem krankenhaus innerhalb von - wenn es leicht geht - den letzten aufwachminuten der narkose.

natürlich jammern die ärzte und die patienten, wegen der behandlung und -serfolge, und die medikamente wirken nicht, und die ärzte haben keine zeit, und überhaupt. spitalsbetten gibt es auch viel zu wenige, muss man umgehend neue krankenhäuser bauen wegen der vielen und immer älter und kränker werdenden patienten.

und die armen ärzte in den krankenhäusern, die sich um die patienten bemühen wollen, die dürfen und können nicht weil siehe oben und diverse pressemeldungen und so weiter und so fort.

vor allem die krankenkassen, die armen, die ihren verwaltungsaufwand minimieren wo es geht, und die sich bemühen zu sparen und die so überfüllte krankenhäuser haben dass die armen patienten ... wir kennen diese geschichten ja alle, nicht wahr.

und es begab sich - denn es hätte uns ja gewundert, wenn frau kelef da nichts eingefallen wäre zu dem thema, aber in diesem fall ist ihr nichts eingefallen, sondern quasi auf den kopf oder vor die füsse oder wie auch immer sie wollen gefallen.

jedenfalls, frau kelef muss ja immer hier schreien wenn was verteilt wird. und da das linke obere augenlid durch konstantes hängen (besonders darf ich hierzu auch die bemerkung des burli, meines bruders, zitieren: mach nicht so ein blödes gesicht) ja sowieso in der sicht beeinträchtigt ist (das lid hängt ein stück über die pupille), und da ja der sowieso schon vorhandene grüne star nicht genug ist, da hamma halt jetzt am rechten augen einen grauen star. also ein katarakt, keinen vogel.

im mai der augenarzt des vertrauens schickte frau kelef nach eingehender untersuchung - drei dioptrien fehlen, nicht korrigierbar, weiters leichter grauschleier und alle bilder dreifach wahrgenommen - ins krankenhaus, wegen einer möglichst umgehenden herausoperation der trüben eigenen und hineinsetzung einer plastiklinse. sechs bis acht wochen nach der operation kann man dann eine neue brille anpassen. er verwies auch gleich an ein krankenhaus. nun denne, wenn er meint die machen das hervorragend, er ist ja der arzt des vertrauens.

frau kelef also gehet hin und wird vorstellig und siehe und staune, nach sechs stunden wird ihr mitgeteilt ihr linkes augenlid hänge über die pupille und beeinträchtige das sehvermögen. natürlich war frau kelef ein klitzekleinwenig verwundert darob, dass ihr das selbst noch nicht aufgefallen war, aber in frau kelefs alter, nun ja. eigentlich sei sie ja aber wegen des rechten auges gekommen. ach so, ja, da haben wir einen grauen star festgestellt. deswegen sei sie ja hierher überwiesen worden, meinte frau kelef. ach so, ja aber das linke auge war so interessant. katarakt muss man operieren, da wird ...

sie, sagt frau kelef, ich seh erstens links oben nix, und dann jetzt rechts alles dreifach und in grau und verschwommen, das ist kein spass nicht wenn man zusätzlich ein wenig bewegungseingeschränkt ist. ich laufe gegen lichtmasten und stolpere über dinge, das ist auch gefährlich manchmal, und das schliessen von knöpfen, ei wei, auch das annähen einer schlinge ans geschirrtuch ist eine meisterarbeit wenn man alles dreifach sieht. machen sie das rechte auge eben zu, meinte die schwester. leider klappt dann aber das linke oberlid noch erin wenig weiter herunter, das ist auch keine lösung.

nächster termin wäre dann ende jänner, wenn alles gut geht. immerhin aber 2010, fragt frau kelef und kriegt todernst zur antwort: ja, natürlich, wir wollen die patienten ja nicht zu lange warten lassen. na ja, acht monate, häh??? es ward dann ein termin im august, dem 14. nämlich, und sogar schon 2009 ausfindig gemacht. wegen der zusätzlichen beeinträchtigungen und auf grund meines im verhältnis zu den anderen solchen patienten jugendlichen alters. die alten können ja, scheint es, getrost gegen grosse rote autobusse laufen, hamme eh zu viele davon (jetzt nicht von den autobussen).

anlässlich der freigabe zur operation zwei wochen vor dem op-termin dann wieder ins krankenhaus. schon vorher durfte frau kelef mehrere zettel und einverständniserklärungen mit allen anamnestischen angaben zu ihrer person ausfüllen, sowie einer aufstellung der regelmässig eingenommenen medikamente. leiderleider sind aber in diesen wunderbaren formularen ein wenig zu wenig zeilen um alles in grosser schönschrift reinmalen zu können, und wie auch immer die sache in angriff genommen ward, es wurde klein und undeutlich, weil, siehe oben.

im krankenhaus dann waren - sie erraten es - weitere zettelchen vorrätig, wiederum in verschiedenen, noch nicht dagewesenen farben, die ebenfalls mit - sie erraten es - sämtlichen anamnestischen angaben und regelmässig eingenommenen medikamenten zu befüllen waren. allerdings war die sache mit den schreibpulten ein wenig diffizil ob der höhe und der armlänge, aber man tut ja was man kann.

ebenfalls ward hinterfragt ob man drogenabhängig, alkoholabhängig, oder sonstwie abhängig sei, ob man rauche oder nicht, und wenn, wieviel man trinke und rauche und wann und wie oft.

frau kelef schrieb und schrieb und schrieb, da ja aber das vorderste rechte zeigefingergelenk fast steif ist, ist das natürlich eine quälerei wenn man auch noch nicht gut sieht, aber nun ja.

die blutabnahme verlief erstaunlich ereignislos, bitte danke, zettel hin, zettel her, und gehen sie bitte zum ekg in die herzambulanz.

dort wartet man an der anmeldung, bis jemand kommt. das kann dauern. auch länger. dann kriegt man - zettelchen zum ausfüllen. die omma, die keine zeit hatte, drängte frau kelef ein wenig zur seite, so dass die linke hand mit ohne zettel kurz den merkwürdigen gitterkäfig mit dem mikrophon drinnen streifte. ich kann ihnen sagen, wenn man sich die knöchel an ein paar scharfen drähten aufreisst, die von diesem drahtkästchen wegstehen, dann blutet man ganz ordentlich, besonders wenn man, wie frau kelef, gerinnungshemmer nimmt. das ist aber egal, weil, bis man drankommt, ist im prinzip auch eine arterielle blutung versiegt. die schwester in der anmeldung meinte, sie wisse von dem draht, und sie selbst passe da ja immer auf, aber sie sässe ja auch auf der anderen seite. super.

das mit dem ekg ist keine sache, an sich. aber schon beim betreten des sehr kleinen raumen, in dem die liege für die patienten von draussen gut einsehbar vor der sich immer wieder ohne klopfen öffnenden tür steht, ist man ein wenig irritiert. man wird aber umgehend in eine auskleidekabine gescheucht die so klein ist, dass man den vorhang, so man gelenkig genug ist ihn schliessen zu können, beim aus- oder anziehen verbeult und öffnet. damit die patienten nicht zu lebhaft werden, hat man in ziemlich genau 1,60 cm höhe mittig auf der weissen wand zwei grosse, weisse haken angeschraubt, die 5 cm von der wand abstehen. frau kelef erwischte entsprechend einen der haken am hinterkopf genau auf der alten narbe, und ward ein wenig schwindelig. passen's halt auf, meinte die ekg-oberbeauftragte, und beeilen sie sich. sie muss prozente von den männlichen patienten kriegen, denn die tür öffnete sich mehrfach und alte männer schauten herein, während frau kelef obenn ohne auf der liege lag und das ekg tuckerte.

wie das mit den ergebnissen von ekg und labor sei, ginge die patienten nichts an, das werde an die station geleitet. nun denne.

frau kelef, vorgewarnt, macht sich auf den weg in das sekretariat. weil nämlich, der 14. august ist heuer ein freitag, der 15. in österreich ein feiertag, und also könne es sein, war sie beschieden worden, dass sie erst am darauffolgenden montag, dem 17., oder auch später operiert würde, wann halt eben zeit sei.

nun ja, das ist ein wenig schwierig, hatte frau kelef gemeint, weil, ich hab einen tauben hund und zwei katzen zu versorgen, und es ist ja jeder hilfreich und zur stelle, kann man das vielleicht ein wenig präzisieren? doch: kommen sie am freitag, und wenn sie nicht drankommen, dann warten sie eben hier.

im krankenhaus? wieso kann ich nicht nach hause gehen wenn am samstag und am sonntag sowieso nicht operiert wird, und am montag vielleicht auch nicht?

weil das so ist.

warum?

weil ich das so gesagt habe.

derlei argumente sind frau kelef ja suspekt. also im sekretariat die gleichen fragen gestellt, mit dem hinweis darauf, dass patienten mit massiven bandscheibenschäden grundsätzlich nicht das dringende bedürfnis verspürten in fremden betten warum, wo und wie auch immer zu liegen, und dass patienten mit allergischem asthma gegen duftträger bitteschön nicht unbedingt an wochenenden, an denen alle aufgemascherlt die erbtant besuchen kommen und auch noch die neuesten parfüms ausführen, in krankenhäusern herumliegen wollen. schon gar nicht, wenn mit sicherheit keine wie auch immer geartete medizinische notwendigkeit vorliege, noch nicht einmal eine medizinische sinnhaftigkeit. frau kelef hätte auch, bitteschön, alle dieserbezüglichen befunde vorgelegt und auch nochmals mitgebracht, und ob man nicht bitte ...

die sekretärin führte aus, dass frau kelef ja sowieso schon einen vorgezogenen termin hätte, weil sie noch jung und arbeitsfähig sei, der zusammenhang erschloss sich zumindest frau kelef nicht wirklich, und eigentlich habe man ihr diesen termin zugewiesen wegen der massiven sehpobleme ...

öffnet sich die tür des nebenzimmers, herr oberarzt steckt den kopf heraus und bellt über frau kelef hinweg die sekretärin an: wenn der was nicht passt, geben sie ihr einen termin in einem dreiviertel jahr.

frau kelef ging zuerst nach hause, und dann mit sich selbst zurate, telefonierte auch ein wenig herum. das war wirklich das erste mal, dass frau kelef vor einer operation gekniffen hat. vor solchen ärzten hat frau kelef einfach angst, und vor der einstellung auch. was weiss man, kriegt man dann zur strafe ein rotes kringerl um den namen und bei der op wird ein wenig gepfuscht, so als strafe für aufmüpfiges benehmen? überlässt man alte patienten - siehe oben - einfach der natürlichen auslese? andere stationen im selben haus haben da übrigens ganz andere umgangsformen, das nutzt aber in diesem fall gar nichts.

das ist das einzige krankenhaus, in dem patienten unter solchen umständen festgehalten werden auf manchen stationen. der grund ist klar: gefüllte betten heisst gefüllte station, und entsprechend kohle. wer hat noch mal berechnet dass ein bett im krankenhaus mit ohne nichts runde € 800.-- kostet, pro tag? und patient darf auch noch für eine verpflegung oder was auch immer (so wurde es damals verkauft) € 10.-- oder sowas zahlen, und zu hause dann noch für hunde- und katzesitterei, theoretisch zumindest.

alles für nix.

frau kelefs ausführungen konnte nicht widersprochen werden, und wurde auch nicht. immerhin hat sich die ärztliche direktion des krankenhauses entschuldigt für das vorgehen, natürlich könne frau kelef auch erst am montag wiederkommen.

kommt sie aber nicht. sie geht woanders hin, dorthin, wo man sich nicht fürchten braucht. und damit sich das alle ganz genau merken, wird die ärztliche direktion des einen krankenhauses die unterlagen an das andere krankenhaus schicken lassen. vom sekretariat, dem bekannten.

wenn der augenarzt wieder da ist aus dem urlaub: neue überweisung, und alles von vorne. aber das neue krankenhaus ist schon am telefon freundlicher als das alte.

wie frau kelef zur überschrift "krankenkassendefizit" kam? raten sie einmal, wer träger des verlassenen kh ist. und defizite gibt es ja nicht nur im finanziellen bereich.

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Mittwoch, 29. Juli 2009
sonnenschutz
geht auch so, lerne ich gerade:

http://wien.orf.at/magazin/magazin/gesundheit/stories/214944/

besonders brokkoli und wassermelonen erscheinen mir ein hit. ersterer schützt vermutlich am besten wenn man sich unter einer ladung brokkoli-rosen so versteckt, dass keine sonne durchkommt. aus den schalen sehr grossen wassermelonen kann man sich, andererseits, aber vielleicht auch ein sonnendach bauen.

das ganze gemüse schützt übrigens auch bis zu einem gewissen grad vor hautkrebs, wenn sie also in der sonne oder im solarium braten wollen, vergessen sie nicht dabei ordentlich gekochte karotten mit ketchup zu mümmeln.

essen sie überhaupt obst und gemüse in unmengen, und trinken sie dazu einige liter grünen tee.

das gibt dann auch noch weitere nebeneffekte: einzelbüro wegen olfaktorischer unannehmlichkeiten, aber eigentlich sowieso krankenstand wegen der massiven, sagen wir einmal, entschlackungswirkung.

da fällt mir auch gleich wieder die geschichte ein mit den homöopathischen kugerln. der robert, kein freund von impfungen etc., aber über sieben jahre alt und daher mündig, ging in die apotheke und wollte was natürliches, gerne auch homöopathisches, gegen zecken (gemeint also: etwas gegen fsme).

toll, meinte die apothekerin, da haben wir so runde kugerln in rosa, und grössere in blau, und auch noch welche in weiss und grün. ich misch ihnen was zusammen, dann kann ihnen nix passieren.

der robert fragte noch nach, ob sie da ganz sicher sei, er fahre nämlich in eine gegend wo die zecken in grosser anzahl fsme-überträger seien.

keine sorge, meinte die apothekerin, gar keine sorge, und nahm ihm anno dunnemals umgerechnet auf die heutige zeit etwa € 200.-- ab, waren ja auch zwei personen zu schützen, der robert nämlich und seine freundin.

so weit, so gut.

nach drei tagen schwammerlnsuchen hatte der robert prompt zehn zecken auf sich picken, seiner freundin grauste es (vor den zecken, nicht vor ihm), und raten sie mal zu wem er kam, die viecher rauspopeln? klar, zu frau kelef.

die hörte sich die geschichte an, dann grauste es ihr auch (vor den kugerln), sie popelte eiligst die blutsauger aus dem robert heraus und schickte ihn umgehendst in die apotheke, ein paar einbissstellen waren doch recht entzunden.

die apothekerin jedoch, die dem robert die kugerln so liebreich verkauft hatte, schlug die hände über dem kopf zusammen, zehn zecken, und die entzündungen, um gottes willlen! und noch dazu zecken aus so einem hochrisikogebiet! da müsse er sofort einen impfstoff kaufen und zum arzt, weil mit fsme ja nicht zu spassen sei, nicht wahr.

ich nehme immer noch an, der robert hätte die kugerln nicht schlucken sollen, sondern die zecken damit erschlagen. aber was weiss ein fremder.

der arzt schimpfte ihn übrigens auch ziemlich wegen mangelnder menschenähnlichkeit oder so, und haute ihm die spritze mit grossem vergnügen und ebensolcher gewalt in den allerwertesten, die daraus resultierende impfphlegmone war eine verdiente nebenerscheinung.

nach ein paar tagen febrilen unwohlseins und dem schmieren antibiotikahältiger cremes und dem einnehmen ebensolcher medikamente mit den entsprechenden nebenwirkungen ging es dem robert dann wieder so halbwegs gut.

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Samstag, 20. Juni 2009
brille ausgesucht
und zwar vom knaben höchstselbst, siegessicher, bitte diese, in der anderen farbe, mit der gläserform von der dritten. passt, wackelt und hat luft, und am mittwoch ist sie fertig. kuhles modell, passt ihm hervorragend. irgendwie ist er in der zwischenzeit richtig stolz darauf (ich bin gut, ich weiss.)

zweiter sehtest ergab das gleiche ergebnis wie gehabt, also alles bestens, soweit, das mütterliche gemüt hat sich auch wieder eingekriegt.

damit die lieben patienten sich nicht selber ins knie schiessen, macht mein augenarzt nämlich bei neuen brillenträgern oder stark veränderten dioptriewerten ein paar tage nach dem sehtest einen zweiten, eigentlich macht den dann die frau doktor, und nur wenn die ergebnisse übereinstimmen gibt es ein rezept.

frau kelef musste übrigens im wartezimmer kurz einmal brüllen, als eine frau, die mit ihrem vater "nur zur kontrolle" da war, meinte, der vater müsse jetzt gleich untersucht werden. "das dauert," sagte der herr doktor, "der graue star ist schon sehr fortgeschritten, klar sieht der vater nichts mehr, aber jetzt müssen einmal die tropfen wirken damit ich in die augen hineinschauen kann." die frau, die um 14.30 gekommen war, hatte aber keine zeit dafür und erklärte, sie habe um 16.00 uhr einen weiteren arzttermin mit dem vater. und der sei 83, bettlägerig und hinge normalerweise am sauerstoff. der alte, nicht faul, machte sich derweilen fröhlich richtung balkon auf, wegen der frischen luft. "da sehen sie" meinte die tochter, "der wird schon ungeduldig. so was hab ich ja noch nie erlebt, dass die augentropfen erst wirken müssen, da kann man doch gleich in die augen hineinschauen, und warum überhaupt muss man da warten, so eine frechheit, komm, papa, gehen wir wieder!" - "naa" sagte der vater, "bleim ma liawa do, do is lustig, do san leit a do, ned wia daham, do bist ollawoi nua du." die tochter brüllte dann noch kurz herum, wurde aber ehebaldigst von frau kelef überbrüllt in schönster manier, augenarzt, augenärztin und beide praxishilfen sowie die meisten patienten bissen vor vergnügen in ihre fäuste. immerhin blieb die tochter aber sitzen, der vater hatte sein kino, und es war ruhe im kartong. keiner verlor mehr ein wort des unmutes.

"geht doch," sagte frau kelef. "na ja, wenn DU brüllst" sagte der knabe. "sie können das ruhig öfter machen, dürfen wir sie bei bedarf anrufen?" sagten die ärzte und die sprechstundenhilfen.

immer wieder gerne zu diensten.

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Mittwoch, 17. Juni 2009
wann waren SIE das letzte mal beim augenarzt?
wegen des erhöhten augendrucks muss ich ja alle vier wochen zum augenarzt pilgern, messen ob alles in ordnung ist resp. ob die tropfen ihre wirkung tun. der augenarzt ist zwar fast eine öffi-stunde von mir entfernt, ein besuch ist also schon beinahe ein halbtagesausflug, aber der onkel doktor ist ein netter, vor allem aber ein sehr vertrauenswürdiger und genauer, der sich im zweifelsfal endlos viel zeit nimmt, genauso wie es sein soll. kann man sich wirklich nicht beschweren.

der sohn meiner freundin - ich berichtete ja schon - der wird jetzt im august neun jahre alt, und beendet gerade zweimal die zweite klasse volksschule - einmal die österreichische, einmal die polnische. in beiden schulen gehört er zur elite, er schreibt wunderschön, er rechnet wie die anderen in der vierten klasse noch nicht, kurzum, der kind ist eine freude. manchmal allerdings stört er den unterricht weil ihm langweilig ist weil er schon vor allen anderen mit allem fertig ist.

nun ist es ja an dem, dass ich einen gewissen ruf zu verteidigen habe: ich hab' nämlich immer recht. weil, wenn ich mir nicht ganz, ganz sicher bin halte ich erstens das maul und zweitens geh' ich nachschauen oder -fragen. dies hat sich in meinem bisherigen leben immer sehr bewährt als konzept, also seh ich ja keinerlei anlass für eine verhaltensänderung. fazit: ich hab recht, natürlich.

nun musste ich vor einiger zeit feststellen dass der erwähnte knabe eine merkwürdige art entwickelt hatte den kopf zur seite zu neigen und das rechte auge zuzukeifen, wenn er einen ansah.

die grossmutter meinte, das sei sooo herzig. die mutter, genau befragt ob der kind vielleicht einer brille bedürftig sei, meinte im brustton der überzeugung, nee, augen okay, lt. kinderarzt und schularzt, auch die diversen lehrerinnen und die tanten im hort seien dieser meinung.

aber ich hab ja gerne recht, und wenn ich mir nicht sicher bin, siehe oben. also schnappte ich mir den knaben und nahm ihn mit zum augenarzt, und was tut gott: ich hab schon wieder recht. rechts vier dioptrien weitsichtig, links eine halbe kurzsichtig.

eigentlich hab' ich in solchen fällen ja lieber nicht recht, und eigentlich bin ich ja der meinung, dass gerade kinder- und schulärzte und volksschullehrer/innen und horterzieherinnen da weitaus mehr erfahrung und so haben sollten als ich alte schachtel, also wie kann es sein und überhaupt, dass man das nicht merkt.

und die mutter ist sowieso eine, die keine untersuchung oder impfung auslässt, und obwohl sie wirklich nicht übermässig viel freizeit hat rennt sie alle sechs monate mit dem kind zum zahnarzt z.b., damit ja nix sein kann mit den beisserchen, und auch die frau zahnarzt hat der knabe so schief angeschaut, und was hat die frau zahnarzt, selber mutter und medizinerin, nix dentistin, gemeint zu dem schiefen geschau: das ist sooo herzig.

die mutter hat fast der schlag getroffen vor schreck, der knabe trägt es mit fassung (die brillenfassung darf er sich selber aussuchen, so eine super-duper-verbiegbare in bunt), und ich kann mich vor ärger nicht einkriegen. wozu, bitte, gibt es denn schulärzte und kinderärzte und augenkontrollen etc. etc. etc., wenn ein derart massiver sehfehler von diesen sehr kompetenten personen nicht erkannt wird? klar, wenn ich als mutter frage und zur antwort kriege, alles super, dann bin ich auch geneigt das zu glauben.

und klar, wenn man das kind dauernd sieht dann gewöhnt man sich an so blöde gewohnheiten wie den schiefgelegten kopf und das ein wenig zugekniffene auge, das zugegebenermassen ein wenig spitzbübisch aussieht, herzig ist bei einem neunjährigen ja eher eigenartig als eigenschaft.

und während also der knabe jetzt weiss, wie mein auge durch das mikroskop von innen ausschaut (danke herr doktor, auch für die ausführlichen erklärungen an das kind), und ich dank der tafeln im wartezimmer auch noch erklären konnte, wie so ein auge funktioniert und was bei der untersuchung gemacht wird und was bei meiner augenoperation, und wir auch schon beim optiker des vertrauens einmal brille schnuppern waren, und wir - natürlich - zur kontrolle noch einmal kommen müssen bevor es das endgültige rezept gibt, da hab ich eine unglaubliche wut im bauch, wie sowas passieren kann obwohl man fragt und kontrolliert und siehe oben.

und die mutter blicket nicht stumm um den tisch herum, sondern hat eine liste der fachärzte aufgestellt, zu denen der kind jetzt noch geschleppt werden muss. den gynäkologen hat sie wenigstens freiwillig gestrichen, aber alle anderen fachrichtungen, fürchte ich, werden der reihe nach konsultiert werden. obwohl der schularzt ja alles hervorragend findet.

dass dem kind das nicht aufgefallen ist, ist übrigens nicht weiter erstaunlich, mir ist ja selber bei mir höchstpersönlich auch erst durch zufall klar geworden dass das rechte auge nachlässt, wer probiert schon ob und wie unterschiedlich man pro auge sieht?

und jetzt frage ich noch einmal: wann waren SIE das letzte mal beim augenarzt?

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