Donnerstag, 13. September 2012
mama, die frau isst aber komisch!
kelef, 02:40h
am dienstag war ja - so sagte es der wetterbericht voraus - der letzte richtige sommertag. zur feier des - hoffentlich - letzten heissen tages des jahres lud frau kelef also frau pixy zum essen ein. ein paar ecken weiter ist ein beisl in dem es spareribs gibt, eine riesenportion mit bratkartoffeln und zwiebeln und saucen und salat. um € 9.80 - kann man sich ja ab und zu leisten. und sie schreiben dort "ribs" an und nicht, wie in wien-mitteleuropa mehrorts üblich, "rips".
man kann dort sehr bequem im freien sitzen, mit polstern auf den sesseln, und eine wasserschüssel für die kleine wauwau gibt es auch.
frau pixy, sagt frau kelef zu der kleinen wauwau, wir gehen gassi und dann was essen. super, sagt die kleine wauwau, krieg ich auch was? - naturalmente, ein stück trocken brot, wie immer. - eh klar, ich krieg ja zu hause auch nix.
man begibt sich also auf den weg, macht eine runde, kommt entsprechend, nach ein paar umwegen, am ziel an, und bestellt. wie immer: ein glas wasser für frau kelef, ein krügel bier für den hund und eine portion spareribs mit wenig zwiebeln und weniger bratkartoffeln als üblich, weil: das schafft man zu zweit nicht. ist ja eine kleine wauwau.
am nachbartisch nimmt eine familie platz, mit zwei volksschulkindern. die tische stehen parallel zueinander, die kinder sitzen frau kelef quasi gegenüber, die eltern mit dem rücken zu frau kelef.
das essen kommt,
durch frau pixy geht ein schauder freudiger erwartung. frau kelef sagt: kleine wauwau, wie immer: erst ich, dann du. passt schon, meint sie, ich fang ja nur schon einmal an mich zu freuen, und ich schau dich nur so an damit du nicht vergisst dass ich da unten sitz.
am nachbartisch wird das gleiche serviert, allerdings in doppelter ausführung.
frau kelef - wie gewohnt - nimmt das mitgelieferte scharfe messer, trennt ein rippchen nach dem anderen von einem der riesenstücke, schneidet das fleisch herunter, isst es, legt den knochen mit ein wenig fleisch daran (man ist ja kein unmensch) auf den ebenfalls mitgelieferten extra-teller, und widmet sich dem nächsten rippchen. dazwischen ein wenig bratkartoffeln, ein wenig salat, fleisch und erdäpfel werden in eine der saucen getunkt bevor sie in den mund gestopft werden. von derlei kulinarischen feinheiten kriegt man durst, also: serviette, mund abwischen, trinken, weitersäbeln.
die erwachsenen am nebentisch haben die spareribs auf den beiden bretteln auch irgendwie zerlegt, und jedem kind ein trumm in die hand gedrückt. ohne teller. die kinder nagen an ihren teilen herum, sprechen mit vollem mund, was frau kelef zur kenntnis nimmt weil die mutter der beiden fröhlich brüllt: heast, schluck owe befuast redst, dia foit jo da gonze schlick aus da pappn!
plötzlich merkt frau kelef, dass die kindelein sie fixieren, mit offenen mäulern, dann ein lautes: mama, die frau isst aber komisch! die mutter dreht sich um, schaut frau kelef an, frau kelef tut als hätt' sie nix gehört.
die mutter schaut lange, dreht sich zu den kindern um, und fragt: wos mahnts? eines der kinder: na, die isst des mit'n besteck! und die wischt si immer den mund ab bevor s trinkt!
die mutter dreht sich wieder um, frau kelef tut noch immer als hätt' sie nix gehört, die mutter schaut, der vater dreht sich um, schaut auch, die kinder schauen. frau kelef schneidet höchst unbeteiligt ein wenig fleisch von einer der rippen, taucht es in die sauce, isst es, schneidet das vorletzte fleisch von der rippe, legt diese unter zuhilfenahme von gabel und messer auf den o.a. teller. die viere schauen noch immer.
frau kelef braucht jetzt dringend einen schluck aus dem krügerl, und ja, es geht nicht anders, es mag eine manie sein, ergebnis einer frühkindlichen traumatisierung, vielleicht eine aus was auch immer resultierende zwangsstörung, jedenfalls: frau kelef wischt sich vor dem trinken den mund mit der serviette ab.
die erwachsenen staunen mit offenen mündern, vergessen dabei ganz dass jetzt auch ihnen das essen aus der pappn fällt, und sagen unisono: jo, des is wiaklich komisch, warum mocht de des? de hot vielleicht wos, oiso, ma waass jo net.
frau pixy derweilen unter dem tisch freute sich auf das, was da kommen würde, und dachte sich nix weiter dabei. im übrigen wischt sie sich nach dem abknabbern von knochen vor dem trinken auch das maul ab - da sie aber die linke hand nicht gebrauchen kann zum abstützen, nimmt sie statt des teppichs, den ihre vorgänger/innen dazu auserkoren hatten: frau kelefs hosenbeine. aber da sagt keiner was.
man kann dort sehr bequem im freien sitzen, mit polstern auf den sesseln, und eine wasserschüssel für die kleine wauwau gibt es auch.
frau pixy, sagt frau kelef zu der kleinen wauwau, wir gehen gassi und dann was essen. super, sagt die kleine wauwau, krieg ich auch was? - naturalmente, ein stück trocken brot, wie immer. - eh klar, ich krieg ja zu hause auch nix.
man begibt sich also auf den weg, macht eine runde, kommt entsprechend, nach ein paar umwegen, am ziel an, und bestellt. wie immer: ein glas wasser für frau kelef, ein krügel bier für den hund und eine portion spareribs mit wenig zwiebeln und weniger bratkartoffeln als üblich, weil: das schafft man zu zweit nicht. ist ja eine kleine wauwau.
am nachbartisch nimmt eine familie platz, mit zwei volksschulkindern. die tische stehen parallel zueinander, die kinder sitzen frau kelef quasi gegenüber, die eltern mit dem rücken zu frau kelef.
das essen kommt,
durch frau pixy geht ein schauder freudiger erwartung. frau kelef sagt: kleine wauwau, wie immer: erst ich, dann du. passt schon, meint sie, ich fang ja nur schon einmal an mich zu freuen, und ich schau dich nur so an damit du nicht vergisst dass ich da unten sitz.
am nachbartisch wird das gleiche serviert, allerdings in doppelter ausführung.
frau kelef - wie gewohnt - nimmt das mitgelieferte scharfe messer, trennt ein rippchen nach dem anderen von einem der riesenstücke, schneidet das fleisch herunter, isst es, legt den knochen mit ein wenig fleisch daran (man ist ja kein unmensch) auf den ebenfalls mitgelieferten extra-teller, und widmet sich dem nächsten rippchen. dazwischen ein wenig bratkartoffeln, ein wenig salat, fleisch und erdäpfel werden in eine der saucen getunkt bevor sie in den mund gestopft werden. von derlei kulinarischen feinheiten kriegt man durst, also: serviette, mund abwischen, trinken, weitersäbeln.
die erwachsenen am nebentisch haben die spareribs auf den beiden bretteln auch irgendwie zerlegt, und jedem kind ein trumm in die hand gedrückt. ohne teller. die kinder nagen an ihren teilen herum, sprechen mit vollem mund, was frau kelef zur kenntnis nimmt weil die mutter der beiden fröhlich brüllt: heast, schluck owe befuast redst, dia foit jo da gonze schlick aus da pappn!
plötzlich merkt frau kelef, dass die kindelein sie fixieren, mit offenen mäulern, dann ein lautes: mama, die frau isst aber komisch! die mutter dreht sich um, schaut frau kelef an, frau kelef tut als hätt' sie nix gehört.
die mutter schaut lange, dreht sich zu den kindern um, und fragt: wos mahnts? eines der kinder: na, die isst des mit'n besteck! und die wischt si immer den mund ab bevor s trinkt!
die mutter dreht sich wieder um, frau kelef tut noch immer als hätt' sie nix gehört, die mutter schaut, der vater dreht sich um, schaut auch, die kinder schauen. frau kelef schneidet höchst unbeteiligt ein wenig fleisch von einer der rippen, taucht es in die sauce, isst es, schneidet das vorletzte fleisch von der rippe, legt diese unter zuhilfenahme von gabel und messer auf den o.a. teller. die viere schauen noch immer.
frau kelef braucht jetzt dringend einen schluck aus dem krügerl, und ja, es geht nicht anders, es mag eine manie sein, ergebnis einer frühkindlichen traumatisierung, vielleicht eine aus was auch immer resultierende zwangsstörung, jedenfalls: frau kelef wischt sich vor dem trinken den mund mit der serviette ab.
die erwachsenen staunen mit offenen mündern, vergessen dabei ganz dass jetzt auch ihnen das essen aus der pappn fällt, und sagen unisono: jo, des is wiaklich komisch, warum mocht de des? de hot vielleicht wos, oiso, ma waass jo net.
frau pixy derweilen unter dem tisch freute sich auf das, was da kommen würde, und dachte sich nix weiter dabei. im übrigen wischt sie sich nach dem abknabbern von knochen vor dem trinken auch das maul ab - da sie aber die linke hand nicht gebrauchen kann zum abstützen, nimmt sie statt des teppichs, den ihre vorgänger/innen dazu auserkoren hatten: frau kelefs hosenbeine. aber da sagt keiner was.
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Montag, 20. August 2012
thailand, thailand überall
kelef, 16:14h
isses nicht schön dort, für pensionisten und andere, die nichts mit sich anzufangen wissen:
http://orf.at/stories/2127018/2126965/
und wenn man so den bericht liest, dann kann man sich auch vorstellen dass die aus vielen verschiedenen lauschangriffen zusammengetragenen berichte alles andere als erfunden sind.
neulich, im wirtshaus-schanigarten nahe der hundewiese, drei ältliche y-chromosomenträger mit bierflaschen in der hand.
1: oiso, noch thailond tät i scho woin.
2: zu wos?
1: na, auf an dreier.
2: wia kummst denn auf des?
1: na jo, des schreims jo in de zeitungen, in de einschlächichn, waasst eh, dos des duatn geht.
3: geh tuat des do a. wonnst konnst.
1: wass i net, ob i des kunnt. oiso, do, man i. waasst eh, bei de unsrichn, wo ma de schproch vaschteht, do schenier i mi vielleicht. na, wonn, donn in tailond.
3: probieast as hoit.
2: donn siechst as eh.
1: owa de fliagarei ...
2: kriagst eh do a, a thai.
1: owa drei?
2: zoihn muasst sowieso üwaroi, do is des wuascht, ob ane oda drei.
3: host recht, de fliagarei zwengan der rammlerei, des war a plackerei.
1: ehm. bleiwi do.
und jetzt stellen wir uns vor, ich hätte keine kleine klavlav die überall endlos lange an den nachrichten der anderen hunde herumschnofeln muss. wie käme ich da an solche reime.
edit: ich hab' zwar nur ein paar ausschnitte gesehen, aber es rundet die vielen geschichten schon schön ab: http://www.stern.de/tv/sterntv/traumfrau-aus-thailand-abenteuer-alltag-kroenender-abschluss-der-stern-tv-sommerserie-1877832-photoshow_text.html
http://orf.at/stories/2127018/2126965/
und wenn man so den bericht liest, dann kann man sich auch vorstellen dass die aus vielen verschiedenen lauschangriffen zusammengetragenen berichte alles andere als erfunden sind.
neulich, im wirtshaus-schanigarten nahe der hundewiese, drei ältliche y-chromosomenträger mit bierflaschen in der hand.
1: oiso, noch thailond tät i scho woin.
2: zu wos?
1: na, auf an dreier.
2: wia kummst denn auf des?
1: na jo, des schreims jo in de zeitungen, in de einschlächichn, waasst eh, dos des duatn geht.
3: geh tuat des do a. wonnst konnst.
1: wass i net, ob i des kunnt. oiso, do, man i. waasst eh, bei de unsrichn, wo ma de schproch vaschteht, do schenier i mi vielleicht. na, wonn, donn in tailond.
3: probieast as hoit.
2: donn siechst as eh.
1: owa de fliagarei ...
2: kriagst eh do a, a thai.
1: owa drei?
2: zoihn muasst sowieso üwaroi, do is des wuascht, ob ane oda drei.
3: host recht, de fliagarei zwengan der rammlerei, des war a plackerei.
1: ehm. bleiwi do.
und jetzt stellen wir uns vor, ich hätte keine kleine klavlav die überall endlos lange an den nachrichten der anderen hunde herumschnofeln muss. wie käme ich da an solche reime.
edit: ich hab' zwar nur ein paar ausschnitte gesehen, aber es rundet die vielen geschichten schon schön ab: http://www.stern.de/tv/sterntv/traumfrau-aus-thailand-abenteuer-alltag-kroenender-abschluss-der-stern-tv-sommerserie-1877832-photoshow_text.html
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Dienstag, 24. Juli 2012
parkpickerl-kosten im vergleich
kelef, 16:07h
neulich abends, im wirtshaus, der nette alte herr s., der sich gerade ziemlich sorgen um seine frau, die seit wochen im krankenhaus liegt, machen muss (es gibt ja solche und andere ärzte, um das einmal vorsichtig auszudrücken), sitzt mit am tisch.
man tratscht so über dieses und jenes, und auch über die demnächst in diesem theater erweiterten parkpickerl-zonen für anrainer, und über die kosten.
der nette alte herr s. wundert sich darüber, dass sich so viele leute darüber wundern dass z.b. in berlin die parkpickerln um so viel billiger sind.
"ist doch logisch, dass die bei uns teurer sein müssen. unser bürgermeister isst ja viel mehr, braucht man sich nur die bilder anschauen. irgendwoher muss das geld ja kommen."
na dann. ist ja eigentlich wirklich logisch.
man tratscht so über dieses und jenes, und auch über die demnächst in diesem theater erweiterten parkpickerl-zonen für anrainer, und über die kosten.
der nette alte herr s. wundert sich darüber, dass sich so viele leute darüber wundern dass z.b. in berlin die parkpickerln um so viel billiger sind.
"ist doch logisch, dass die bei uns teurer sein müssen. unser bürgermeister isst ja viel mehr, braucht man sich nur die bilder anschauen. irgendwoher muss das geld ja kommen."
na dann. ist ja eigentlich wirklich logisch.
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Sonntag, 29. April 2012
thai-englisch und unfreiwillige selbsterkenntnis
kelef, 12:02h
ein paar der schon sattsam bekannten thailand-experten sitzen im schanigarten eines wirtshauses.
frau kelef erwartet ein dringendes telefonat, und weil es zu weit nach hause ist geht sie in denselben schanigarten in dem schon die experten sitzen. sicherheitshalber setzt sie sich zwei tische weiter, man kann ja nicht vorsichtig genug sein, kann man nicht. die kleine klavlav sitzt unter dem tisch, nippt ein wenig aus ihrer wasserschale und lässt sich die sonne auf den tuches scheinen.
frau kelefs telefon läutet, sie hebt ab und tut, was man mit einem telefon so tut, nämlich telefonieren. zur abwechslung und aus gründen einmal auf englisch, muss ja nicht jeder verstehen was so geredet wird, und ausserdem tun sich amerikaner und -innen manchmal eben in ihrer muttersprache leichter.
im hintergrund die thailand-experten versuchen zu verstehen was frau kelef sagt und verstehen, da sie ja nur thai-englisch verstehen, eben: nix. mission accomplished.
das nicht-verstehen hält aber die thailand-experten natürlich keineswegs davon ab, ihre mehr oder weniger sinnlosen bzw. sinnbefreiten kommentare lauthals über die gasse zu schreien, damit alle was davon haben.
frau kelef kann sich konzentrieren und ist daher nicht sonderlich gestört, hingegen die gesprächspartnerin am anderen ende der leitung zeigt sich ein wenig irritiert und fragt, wer denn da so lärme.
frau kelef erklärt kurz, dass sie sich zwecks telefonierens gerade in einen schanigarten begeben hättte - die sonne scheint, die vögel singen, und so - und zwei tische weiter ein paar eingeborene wiener ihr wissen über thailand austauschten. leider so laut, dass auch am anderen ende der leitung die gesprächspartnerin nicht umhin kann mitgeteilt zu bekommen dass in thailand die frauen nicht in ein lokal gehen, ein bier sonstwieviele bahts kostet und ein taxifahrer für die gleiche strecke umgerechet 2 euro verlangt, während für ebendieselbe kilometeranzahl in wien 40 euro zu löhnen seien, weshalb man in thailand taxi fahre und in wien besoffen selber mit dem auto.
"but, my dear god, what kind of people are these?" fragt es aus dem hörer.
"hmpf ... what you call eurotrash, i am afraid." sagt frau kelef.
hätte frau kelef nicht tun sollen. denn vom thailandspezialisten-tisch brüllt es begeistert:
"jo, so sogns zu uns in thailand, de thai, jurotresch, wiss kesch, des kummt von kesch (anm.: cash), wäu ma de koin (anm.: kohle) hom, mia duatn. und de hom nix, nua weiwa, owa schenare ois mia, und wonn de wos redn braucht ma net zuahuachn, wäu mas eh net vaschdeht. owa jurotresch, des sogns zu uns, üwaroi, und des is a komplement, wäu ma de kesch hom und duat lossn. jurotresch wiss kesch, des san mia!"
so viel wienerisch versteht dann auch eine amerikanerin. die lacht (oder weint, wie man es auch immer sehen mag), glaube ich, heute noch darüber.
selbsterkenntnis ist zwar der erste weg zur besserung, so heisst es, aber bei den thailand-spezialisten ist wohl schon zu viel hopfen-und-malz - erzeugnis die kehle hinuntergeflossen als dass hopfen und malz noch was nutzen täten.
frau kelef erwartet ein dringendes telefonat, und weil es zu weit nach hause ist geht sie in denselben schanigarten in dem schon die experten sitzen. sicherheitshalber setzt sie sich zwei tische weiter, man kann ja nicht vorsichtig genug sein, kann man nicht. die kleine klavlav sitzt unter dem tisch, nippt ein wenig aus ihrer wasserschale und lässt sich die sonne auf den tuches scheinen.
frau kelefs telefon läutet, sie hebt ab und tut, was man mit einem telefon so tut, nämlich telefonieren. zur abwechslung und aus gründen einmal auf englisch, muss ja nicht jeder verstehen was so geredet wird, und ausserdem tun sich amerikaner und -innen manchmal eben in ihrer muttersprache leichter.
im hintergrund die thailand-experten versuchen zu verstehen was frau kelef sagt und verstehen, da sie ja nur thai-englisch verstehen, eben: nix. mission accomplished.
das nicht-verstehen hält aber die thailand-experten natürlich keineswegs davon ab, ihre mehr oder weniger sinnlosen bzw. sinnbefreiten kommentare lauthals über die gasse zu schreien, damit alle was davon haben.
frau kelef kann sich konzentrieren und ist daher nicht sonderlich gestört, hingegen die gesprächspartnerin am anderen ende der leitung zeigt sich ein wenig irritiert und fragt, wer denn da so lärme.
frau kelef erklärt kurz, dass sie sich zwecks telefonierens gerade in einen schanigarten begeben hättte - die sonne scheint, die vögel singen, und so - und zwei tische weiter ein paar eingeborene wiener ihr wissen über thailand austauschten. leider so laut, dass auch am anderen ende der leitung die gesprächspartnerin nicht umhin kann mitgeteilt zu bekommen dass in thailand die frauen nicht in ein lokal gehen, ein bier sonstwieviele bahts kostet und ein taxifahrer für die gleiche strecke umgerechet 2 euro verlangt, während für ebendieselbe kilometeranzahl in wien 40 euro zu löhnen seien, weshalb man in thailand taxi fahre und in wien besoffen selber mit dem auto.
"but, my dear god, what kind of people are these?" fragt es aus dem hörer.
"hmpf ... what you call eurotrash, i am afraid." sagt frau kelef.
hätte frau kelef nicht tun sollen. denn vom thailandspezialisten-tisch brüllt es begeistert:
"jo, so sogns zu uns in thailand, de thai, jurotresch, wiss kesch, des kummt von kesch (anm.: cash), wäu ma de koin (anm.: kohle) hom, mia duatn. und de hom nix, nua weiwa, owa schenare ois mia, und wonn de wos redn braucht ma net zuahuachn, wäu mas eh net vaschdeht. owa jurotresch, des sogns zu uns, üwaroi, und des is a komplement, wäu ma de kesch hom und duat lossn. jurotresch wiss kesch, des san mia!"
so viel wienerisch versteht dann auch eine amerikanerin. die lacht (oder weint, wie man es auch immer sehen mag), glaube ich, heute noch darüber.
selbsterkenntnis ist zwar der erste weg zur besserung, so heisst es, aber bei den thailand-spezialisten ist wohl schon zu viel hopfen-und-malz - erzeugnis die kehle hinuntergeflossen als dass hopfen und malz noch was nutzen täten.
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Sonntag, 11. März 2012
thai-englisch
kelef, 17:20h
sie wissen ja: in thailand ist alles anders, zum beispiel reden die dort englisch. also: ein englisch das, wie alles andere in thailand, eben anders ist als überall sonst auf der welt. darum heisst es ja auch so, nicht nur englisch, nein, thai-englisch heisst das, und ist eine ganz besonders komplizierte sache.
sozusagen eine völlig neu entwickelte form der englischen sprache. da muss man schon sehr gut englisch können, dass man sich dort verständigen kann, in thailand, weil sonst kann man das thai-englisch nicht verstehen.
andererseits ist das aber nicht ganz so schwierig, weil viele worte logischerweise auch angelehnte worte sind, anlehnworte, sogenannte oder auch. das hat irgendwann einer der thailand-spezialisten erklärt, als wieder einmal bei den unfreiwilligen zeugen glucksendes gelächter ob einer der radegebrochenen (oder heisst das jetzt radegebrechteten oder rädergebrochenen?) telephonischen fernunterhaltungen ausgebrochen war.
manche dinge wiederum, wie schnitzel zum beispiel, die hiessen auch in thailand schnitzel, weil ja nur ausländer schnitzel wollen, und da würde es sich ja nicht auszahlen ein eigenes englisches thai-wort - oder wäre das dann ein thailändisches englisch-wort? zu erfinden. also heisst ein schnitzel auch in thailand schnitzel, so wie auf der ganzen welt ein schnitzel eben schnitzel heisst, was ja ziemlich praktisch sei, weil man dann immer wenn man ein schnitzel bestellt auch ein schnitzel bekommt.
eine einschränkung gibt es dann aber doch, wurde aufgeklärt: "in thailond konnst a schnitzl owa nua bei de deitschn beschtöhn, wäu, de thai kennan zwoa schnitzl sogn, owa de kennen kane richtigen mochn. de deitschn eigentlich a ned, de tan auf de schnitzl a soss, do sogn de tunkn dazua, drauf, des konn ma donn erscht recht net essn. do muass ma aufpassn, wonn ma in thailond a schnitzl beschtöht."
aus diesen und ähnlichen gründen wird im wirtshaus ja gerne einmal den thailand-spezialisten der ton abgedreht, sozusagen, durch schlichtes aufgreifen eines themas in dem weder englisch, noch thailand, noch flugzeug, noch währungen, noch preise, noch t-shirts, noch frauen, noch schnitzel, noch schmuck, und so weiter und so fort, vorkommen. manchmal ertönt auch ein von herzen kommendes "hoit jetzt endlich de goschn, des intaressiert ka sau wia des in thailond is!", aber der wiener an sich ist ja grundsätzlich höflich und liebenswürdig, meistens wenigstens.
als einmal der eine nicht-thailand-spezialist die unverfängliche frage aufwarf, wieso denn viele leute heutzutage nicht "kleidungsstück" oder "oberteil" sagen können, sondern nur mehr "teil" oder "top" (siehe auch die werbung für "damen-strickteile", "mode-tops", etc.), und sich alsogleich eine beschwingte unterhaltung entwickelte über einkaufszentren, riesenkaufhäuser, der benamsung derselben im allgemeinen und ihrer sinnhaftigkeit im besonderen, da sprach man auch über konkrete einkaufszentren. einige davon, höchst absonderlicherweise, sind sozusagen rund um eine fussgängerzone gebaut, was irgendwie ein wenig kontraproduktiv ist, weil die anfahrtswege doch ein wenig lang sein können. wer rennt schon gerne mit einer kiste mineralwasser zwei kilometer weit?
diese merkwürdigen strassen, die dann keine einkaufszentren sondern einkaufsstrassen sind, meist mit hauptsächlich geschlossenen, aufgelassenen, zugenagelten oder sonstwie nicht in betrieb befindlichen geschäften, sind also - damit den nicht vorhandenen einkaufenden die anderen nicht vorhandenen einkaufenden mit den jeweils logischerweise ebenso nicht vorhandenen autos nicht im weg sein können: fussgängerzonen.
bis hierher war das einfach und nachvollziehbar, geben sie mir recht? und das wort thailand und englisch ist auch noch gar nicht vorgekommen? je nun aber, als man so über die sinnhaftigkeit von derartigen einrichtungen am diskutieren ist,
da hebt der eine thailand-spezialist (gerade aus einer leichten, bier-bedingten ruhephase erwacht) das haupt und sagt laut und deutlich - und völlig zusammenhanglos - mitten in die runde:
"wolkin striet"
??????????
"in thailond"
??????????
"in thailond, de fuassgängazonen, de haassn durtn wolkin striet. wäu de leit duatn z'fuass gengan, wäu des a fuassgängazone is, a so a wolkin striet. z'fuass geh haasst wolken. drum hasst jo des a so, in thai-englisch: wolkin striet. fuassgängazone. duatn muass ma donn z'fuass geh."
das "hoit de goschn!" ertönte vielstimmig.
der thailand-spezialist nahm einen schluck bier, sinnierte ein wenig, sagte noch einmal leise und traurig
"wolkin striet haast des in thai-englisch. fuassgängazone. wolkin striet."
und schlief weiter.
sozusagen eine völlig neu entwickelte form der englischen sprache. da muss man schon sehr gut englisch können, dass man sich dort verständigen kann, in thailand, weil sonst kann man das thai-englisch nicht verstehen.
andererseits ist das aber nicht ganz so schwierig, weil viele worte logischerweise auch angelehnte worte sind, anlehnworte, sogenannte oder auch. das hat irgendwann einer der thailand-spezialisten erklärt, als wieder einmal bei den unfreiwilligen zeugen glucksendes gelächter ob einer der radegebrochenen (oder heisst das jetzt radegebrechteten oder rädergebrochenen?) telephonischen fernunterhaltungen ausgebrochen war.
manche dinge wiederum, wie schnitzel zum beispiel, die hiessen auch in thailand schnitzel, weil ja nur ausländer schnitzel wollen, und da würde es sich ja nicht auszahlen ein eigenes englisches thai-wort - oder wäre das dann ein thailändisches englisch-wort? zu erfinden. also heisst ein schnitzel auch in thailand schnitzel, so wie auf der ganzen welt ein schnitzel eben schnitzel heisst, was ja ziemlich praktisch sei, weil man dann immer wenn man ein schnitzel bestellt auch ein schnitzel bekommt.
eine einschränkung gibt es dann aber doch, wurde aufgeklärt: "in thailond konnst a schnitzl owa nua bei de deitschn beschtöhn, wäu, de thai kennan zwoa schnitzl sogn, owa de kennen kane richtigen mochn. de deitschn eigentlich a ned, de tan auf de schnitzl a soss, do sogn de tunkn dazua, drauf, des konn ma donn erscht recht net essn. do muass ma aufpassn, wonn ma in thailond a schnitzl beschtöht."
aus diesen und ähnlichen gründen wird im wirtshaus ja gerne einmal den thailand-spezialisten der ton abgedreht, sozusagen, durch schlichtes aufgreifen eines themas in dem weder englisch, noch thailand, noch flugzeug, noch währungen, noch preise, noch t-shirts, noch frauen, noch schnitzel, noch schmuck, und so weiter und so fort, vorkommen. manchmal ertönt auch ein von herzen kommendes "hoit jetzt endlich de goschn, des intaressiert ka sau wia des in thailond is!", aber der wiener an sich ist ja grundsätzlich höflich und liebenswürdig, meistens wenigstens.
als einmal der eine nicht-thailand-spezialist die unverfängliche frage aufwarf, wieso denn viele leute heutzutage nicht "kleidungsstück" oder "oberteil" sagen können, sondern nur mehr "teil" oder "top" (siehe auch die werbung für "damen-strickteile", "mode-tops", etc.), und sich alsogleich eine beschwingte unterhaltung entwickelte über einkaufszentren, riesenkaufhäuser, der benamsung derselben im allgemeinen und ihrer sinnhaftigkeit im besonderen, da sprach man auch über konkrete einkaufszentren. einige davon, höchst absonderlicherweise, sind sozusagen rund um eine fussgängerzone gebaut, was irgendwie ein wenig kontraproduktiv ist, weil die anfahrtswege doch ein wenig lang sein können. wer rennt schon gerne mit einer kiste mineralwasser zwei kilometer weit?
diese merkwürdigen strassen, die dann keine einkaufszentren sondern einkaufsstrassen sind, meist mit hauptsächlich geschlossenen, aufgelassenen, zugenagelten oder sonstwie nicht in betrieb befindlichen geschäften, sind also - damit den nicht vorhandenen einkaufenden die anderen nicht vorhandenen einkaufenden mit den jeweils logischerweise ebenso nicht vorhandenen autos nicht im weg sein können: fussgängerzonen.
bis hierher war das einfach und nachvollziehbar, geben sie mir recht? und das wort thailand und englisch ist auch noch gar nicht vorgekommen? je nun aber, als man so über die sinnhaftigkeit von derartigen einrichtungen am diskutieren ist,
da hebt der eine thailand-spezialist (gerade aus einer leichten, bier-bedingten ruhephase erwacht) das haupt und sagt laut und deutlich - und völlig zusammenhanglos - mitten in die runde:
"wolkin striet"
??????????
"in thailond"
??????????
"in thailond, de fuassgängazonen, de haassn durtn wolkin striet. wäu de leit duatn z'fuass gengan, wäu des a fuassgängazone is, a so a wolkin striet. z'fuass geh haasst wolken. drum hasst jo des a so, in thai-englisch: wolkin striet. fuassgängazone. duatn muass ma donn z'fuass geh."
das "hoit de goschn!" ertönte vielstimmig.
der thailand-spezialist nahm einen schluck bier, sinnierte ein wenig, sagte noch einmal leise und traurig
"wolkin striet haast des in thai-englisch. fuassgängazone. wolkin striet."
und schlief weiter.
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Mittwoch, 7. März 2012
satsch matsch
kelef, 00:36h
einer der thailandspezialisten sitzt im wirtshaus, und ist wichtig. weil, wie wir schon wissen, in thailand ist - wie in fassbinders griechenland - alles anders. und wenn die thailandspezialisten uns das nicht anhaltend und durchdringend erzählen würden, und zwar so oft wie irgend möglich, sie erraten es: dann wüssten wir es nicht. so ein pech aber auch, das das wäre.
jedenfalls, der eine thailandspezialist sitzt im wirtshaus und trinkt sein sonstwievieltes bier. zwischen den einzelnen schlucken erklärt er, wie das in thailand ist. jedenfalls, dort muss man englisch reden, unbedingt, weil einen sonst keiner versteht.
das händee läutet.
th.sp.: hällo? is ju?
...
th.sp.: oh, hällo.
...
th.sp.: ar ju guhd?
...
th.sp.: wetta fain bei ju?
...
th.sp.: hier is räining. matsch.
...
th.sp.: ai äm sitting in sö wirtshaus änd drink bier.
...
th.sp.: no schpiek! no schpiek!
...
th.sp.: satsch matsch? wott satsch matsch? no satsch matsch!
...
th.sp.: no satsch matsch? jess satsch matsch! ai äm a män!
...
th.sp.: ju no schpiek so. ju no schpiek so wiss mie! ju hier!
...
th.sp.: jess satsch matsch. ai äm a män!
...
th.sp.: ju sink biefor schpiek! ju kno-u!
...
th.sp.: i äm a män! i drink satsch matsch äs ai kähn!
...
th.sp.: ju no schpiek so wiss mie! ai drink satsch matsch äs ai kähn, ai äm a män!
...
zu ihrem grössten bedauern kann frau kelef diese interessante - wenn auch nur einseitig verfolgbare - unterhaltung nicht weiter wiedergeben. das unfreiwillige publikum lag vor lachen wiehernd unter den tischen, um nicht unangenehm aufzufallen.
sie werden verstehen.
jedenfalls, der eine thailandspezialist sitzt im wirtshaus und trinkt sein sonstwievieltes bier. zwischen den einzelnen schlucken erklärt er, wie das in thailand ist. jedenfalls, dort muss man englisch reden, unbedingt, weil einen sonst keiner versteht.
das händee läutet.
th.sp.: hällo? is ju?
...
th.sp.: oh, hällo.
...
th.sp.: ar ju guhd?
...
th.sp.: wetta fain bei ju?
...
th.sp.: hier is räining. matsch.
...
th.sp.: ai äm sitting in sö wirtshaus änd drink bier.
...
th.sp.: no schpiek! no schpiek!
...
th.sp.: satsch matsch? wott satsch matsch? no satsch matsch!
...
th.sp.: no satsch matsch? jess satsch matsch! ai äm a män!
...
th.sp.: ju no schpiek so. ju no schpiek so wiss mie! ju hier!
...
th.sp.: jess satsch matsch. ai äm a män!
...
th.sp.: ju sink biefor schpiek! ju kno-u!
...
th.sp.: i äm a män! i drink satsch matsch äs ai kähn!
...
th.sp.: ju no schpiek so wiss mie! ai drink satsch matsch äs ai kähn, ai äm a män!
...
zu ihrem grössten bedauern kann frau kelef diese interessante - wenn auch nur einseitig verfolgbare - unterhaltung nicht weiter wiedergeben. das unfreiwillige publikum lag vor lachen wiehernd unter den tischen, um nicht unangenehm aufzufallen.
sie werden verstehen.
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Sonntag, 4. März 2012
cafe-restaurant "zum jimmy"
kelef, 20:25h
wird hier ja mindestens einmal täglich gesucht, nicht von mir, ich weiss ja wo das ist, aber bitte, wenn es denn sein soll, gerne seit jetzt, hier und sofort:
"zum jimmy"
und auch unter den links links auf dieser seite, auf der homepage dort finden sich dann auch gleich immer die menu- und die wochenkarte.
speise- und getränkekarte findet sich dort noch nicht, aber es wird daran gearbeitet.
das mit der speise- und getränkekarte ist jetzt eigentlich auch nicht so wichtig, es gibt das übliche, verschiedene schnitzel und ein gar hervorragendes gulasch, und ein paar gegrillte sachen, erwähnenswert das hausschnitzel (schweinsschnitzel mit käse gefült, zusammengeklappt und mit räucherspeck umwickelt und dann auch noch gegrillt), die hühnerfleischtaschen mit spinat-feta-fülle, das bier wahlweise vom fass (zipfer) oder aus der flasche, der schankwein ist sehr gut trinkbar und die anderen weine sind das ebenfalls, und kommen in der flasche oder achterlweise, je nachdem.
natürlich gibt es eine raucher- und eine nichtraucherabteilung, und wenn im tv ein wichtiges fussballspiel übertragen wird können sie sich das dort gemeinsam mit den anderen fussballfetischisten in der raucherabteilung anschauen.
am montag sollten sie einen tisch reservieren, da ist es immer knallvoll, und im sommer gibt es einen kleinen schanigarten.
diese woche besonders zu empfehlen aus der speisenfolge: surbraten (immer gut), und "schnitzel mit knoblauch und kümmel (gebacken)", das ist der nachbau des hier schon bekannten rohrer schnitzel. und alles andere ist sowieso gut.
tagesteller gibt es täglich, aber was das ist weiss man immer erst in der früh des betreffenden tages.
wenn sie sonst noch fragen haben: gehen sie einfach hin. beachten sie bitte, dass es sich um ein kleines vorstadt-beisel (o-ton: der chef persönlich) handelt.
am samstag hatten wir dort übrigens babylon: der jimmy und seine frau sind ja eigentlich serben, was ihrem wiener dialekt nix geschadet hat, und während ich so an einem tisch mit einem kroaten und einer polin ein wenig tratsche und die ungarische frau pixy unter dem tisch ausschau nach der slowakischen kellnerin (das ist die mit den karamell-keksen, sie verstehen) hält, setzt sich flink und hurtig ein junges paar an den tisch nebenan. nun kann ich mich ja nicht richtig umdrehen, aber der kroate deutete den blick der slowakin richtig, und auch das wörterbuch auf dem nachbartisch, und meinte ich möge doch mal fragen ob ich helfen könne, und es war ganz einfach: zwei junge katalanen auf sightseeing-tour. vegetarier auch noch dazu. die verzweifelte suche in der speisekarte und die zuhilfenahme des wörterbuches waren nicht zielführend. von mir befragt meinten sie, sie hätten gerne was was nicht auf jeder innenstadt-speisekarte stünde. ich erbarm' mich also, weiss dann aber auch nicht was ich empfehlen soll, weil vegetarisch gibt's meist während der woche - als menü. und dann: samstags um 21.00 uhr, sonntag sowieso ruhetag, im nichtraucherabteil eine riesengeburtstagsgesellschaft, die hütte brechend voll, die frau wirtin in der mickymausküche etwas gestresst, aber: sie kam persönlich, wir berieten, und sie kochte extra, steinpilzragout mit rösti (und wenn einer meint mir wäre in der schnelligkeit eingefallen was steinpilz auf englisch heisst: edible oder yellow boletus, meint das wörterbuch heute ...), man war entzückt, die beiden hatten nur wenig gewollt, also eine portion für zwei, war schon ausreichend. und dann fragten sie noch nach einem dessert, kriegten sie ebenfalls, eins für zwei, hab ich dann in der küche extra bestellt: jimmy-palatschinken, der kroate neben mir wollte dann auch gleich welche. mit marille drinnen und schokosauce und eierlikör und schlagobers drauf und rundherum.
die beiden waren entzückt, ob es denn geschmeckt hätte: oh, very very good, meinte er. sie meinte: no, wait. und blätterte im wörterbuch. dann, strahlend wie ein frischlackiertes hutschpferd: it was really, really gorgeous. please say thank you for us to the cook.
hab ich doch gerne gemacht.
"zum jimmy"
und auch unter den links links auf dieser seite, auf der homepage dort finden sich dann auch gleich immer die menu- und die wochenkarte.
speise- und getränkekarte findet sich dort noch nicht, aber es wird daran gearbeitet.
das mit der speise- und getränkekarte ist jetzt eigentlich auch nicht so wichtig, es gibt das übliche, verschiedene schnitzel und ein gar hervorragendes gulasch, und ein paar gegrillte sachen, erwähnenswert das hausschnitzel (schweinsschnitzel mit käse gefült, zusammengeklappt und mit räucherspeck umwickelt und dann auch noch gegrillt), die hühnerfleischtaschen mit spinat-feta-fülle, das bier wahlweise vom fass (zipfer) oder aus der flasche, der schankwein ist sehr gut trinkbar und die anderen weine sind das ebenfalls, und kommen in der flasche oder achterlweise, je nachdem.
natürlich gibt es eine raucher- und eine nichtraucherabteilung, und wenn im tv ein wichtiges fussballspiel übertragen wird können sie sich das dort gemeinsam mit den anderen fussballfetischisten in der raucherabteilung anschauen.
am montag sollten sie einen tisch reservieren, da ist es immer knallvoll, und im sommer gibt es einen kleinen schanigarten.
diese woche besonders zu empfehlen aus der speisenfolge: surbraten (immer gut), und "schnitzel mit knoblauch und kümmel (gebacken)", das ist der nachbau des hier schon bekannten rohrer schnitzel. und alles andere ist sowieso gut.
tagesteller gibt es täglich, aber was das ist weiss man immer erst in der früh des betreffenden tages.
wenn sie sonst noch fragen haben: gehen sie einfach hin. beachten sie bitte, dass es sich um ein kleines vorstadt-beisel (o-ton: der chef persönlich) handelt.
am samstag hatten wir dort übrigens babylon: der jimmy und seine frau sind ja eigentlich serben, was ihrem wiener dialekt nix geschadet hat, und während ich so an einem tisch mit einem kroaten und einer polin ein wenig tratsche und die ungarische frau pixy unter dem tisch ausschau nach der slowakischen kellnerin (das ist die mit den karamell-keksen, sie verstehen) hält, setzt sich flink und hurtig ein junges paar an den tisch nebenan. nun kann ich mich ja nicht richtig umdrehen, aber der kroate deutete den blick der slowakin richtig, und auch das wörterbuch auf dem nachbartisch, und meinte ich möge doch mal fragen ob ich helfen könne, und es war ganz einfach: zwei junge katalanen auf sightseeing-tour. vegetarier auch noch dazu. die verzweifelte suche in der speisekarte und die zuhilfenahme des wörterbuches waren nicht zielführend. von mir befragt meinten sie, sie hätten gerne was was nicht auf jeder innenstadt-speisekarte stünde. ich erbarm' mich also, weiss dann aber auch nicht was ich empfehlen soll, weil vegetarisch gibt's meist während der woche - als menü. und dann: samstags um 21.00 uhr, sonntag sowieso ruhetag, im nichtraucherabteil eine riesengeburtstagsgesellschaft, die hütte brechend voll, die frau wirtin in der mickymausküche etwas gestresst, aber: sie kam persönlich, wir berieten, und sie kochte extra, steinpilzragout mit rösti (und wenn einer meint mir wäre in der schnelligkeit eingefallen was steinpilz auf englisch heisst: edible oder yellow boletus, meint das wörterbuch heute ...), man war entzückt, die beiden hatten nur wenig gewollt, also eine portion für zwei, war schon ausreichend. und dann fragten sie noch nach einem dessert, kriegten sie ebenfalls, eins für zwei, hab ich dann in der küche extra bestellt: jimmy-palatschinken, der kroate neben mir wollte dann auch gleich welche. mit marille drinnen und schokosauce und eierlikör und schlagobers drauf und rundherum.
die beiden waren entzückt, ob es denn geschmeckt hätte: oh, very very good, meinte er. sie meinte: no, wait. und blätterte im wörterbuch. dann, strahlend wie ein frischlackiertes hutschpferd: it was really, really gorgeous. please say thank you for us to the cook.
hab ich doch gerne gemacht.
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Samstag, 7. Jänner 2012
in der kürze
kelef, 14:53h
liegt die würze.
vor einer stunde im kaffeehaus, wichtiger mann in anzug spricht höchst fachkundig mit anderem ebensolchen über frau pixys kranke hand. frau kelef schaut geflissentlich in die andere richtung, hört nix und sieht nix. wichtiger mann stellt sich vor frau kelef, streckt ihr die hand hin (?!?!?) und sagt:
darf ich mich vorstellen, bitte?
frau kelef: lieber weit weg, danke.
dem gesichtsausdruck nach zu urteilen denkt der noch immer nach was das heissen sollte.
vor einer stunde im kaffeehaus, wichtiger mann in anzug spricht höchst fachkundig mit anderem ebensolchen über frau pixys kranke hand. frau kelef schaut geflissentlich in die andere richtung, hört nix und sieht nix. wichtiger mann stellt sich vor frau kelef, streckt ihr die hand hin (?!?!?) und sagt:
darf ich mich vorstellen, bitte?
frau kelef: lieber weit weg, danke.
dem gesichtsausdruck nach zu urteilen denkt der noch immer nach was das heissen sollte.
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Montag, 5. Dezember 2011
in griechenland ist alles anders
kelef, 05:31h
heisst es so schön am ende des filmes "katzelmacher" von rainer werner fassbinder.
ich werd' alt, jetzt hab' ich so lange darüber nachgedacht woher ich das "in ... ist alles anders" herhab, und jetzt, wo ich gerade wieder einmal "die ehe der maria braun" gesehen habe, ist es mir dann endlich wieder eingefallen.
wieso ich darüber nachdenken musste? na, wegen thailand, natürlich. denn wenn ich einmal blut geleckt habe an solchen: http://gastgeberin.blogger.de/stories/1823734/ geschichten, dann will ich natürlich auch eine fortsetzung.
es ist nämlich so, dass in thailand auch alles anders ist. und der erfahrene, weltgewandte und gebildete thailand-reisende betont das oft und gerne, weil es ja von grossem interesse für die allgemeinheit ist, dass in thailand alles anders ist. jetzt nicht, dass es irgendjemand interessiert, schon gar nicht ernsthaft. einmal erträgt man die tiefschürfenden auslassungen über die unterschiede zwischen hier und dort ja zur not, aber einmal ist keinmal, meinen die thailanderfahrenen wiener, und wiederholen sich wie eine platte mit einem sprung-sprung-sprung immer wieder-wieder-wieder. es ist ziemlich egal, was man sagt, tut oder fragt, und es ist auch ziemlich gleichgültig welche jahres- oder tageszeit gerade ist. der erfahrene thailand-reisende lässt seine umwelt - von taxifahrer bis zu kellnerin, von supermarkt-kassiererin bis zu arabischem rosenverkäufer, von bauarbeiter bis zu gast am nebentisch, gerne, lautstark und mit allen ihm zur verfügung stehenden mitteln teilnehmen an seinen tiefgreifenden erfahrungen.
das geht dann ungefähr wie folgt:
frau am nachbartisch sagt zu ihrem mann, dass sie der meinung sei das wohnzimmer bedürfe einer neuen tapete.
thailandspezialist zum mann: wissns, bei de thai, do is des ondascht. do hot de frau ka meinung zum hom. oiso, de hot scho ane, a meinung, owa de interessiert kan. nur hamlich, wonn's kana heat. de dätn nia in wiatshaus üwa tapetn redn. de gengan net amoi ins wiatshaus, so is des duatn.
_________
bauarbeiter kommt ins lokal, bestellt sich einen tee, reibt sich die hände und meint, es werde jetzt draussen kalt, womöglich würde es vor weihnachten doch noch schneien.
thailandspezialist zu bauarbeiter: in thailond, do schneibts nia. hechstens auf de beag, owa do kumm i e ned hin. i bin jo nua in ressort auf da bietsch, und in bungalo. mit da thai.
_________
die supermarktkassiererin tippt die einzelnen posten in die kasse, drückt auf den addierknopf und sagt: summe xyz.
thailandspezialist zur kassiererin und allen, die hinter ihm in der schlange stehen und warten: wissns, in thailond tätatns sa se net traun sofü göd zum valongan fia des. wäu, do homs net so vü göd.
_________
der wirt hat sich ein paar neue hemden gekauft, weil in küche und hinter der schank ja schon einmal flecken draufkommen, und merkt bei seiner frau an, dass so ganz normale hemden in der zwischenzeit auch schon ganz schön teuer geworden seien.
thailandspezialist zum wirt: na, hemmadn kauf i ma imma in thailond. do kostn de xyz batt. (anm.: wer zum teufel weiss eigentlich normalerweise wieviel euro wieviel baht sind? ich verrat es ihnen: nicht einmal die erfahrenen thailand-reisenden. die verrechnen sich noch öfter als ich). mit de hemmadn kumm i des gonze joa aus, und wonn i wieda noch thailond foa, kauf i ma neiche. leiwaln a. des soitast a duan, de hemadn in thailond kaufn, do san de vü büllicha.
_________
frau am nachbartisch bedankt sich bei dem mann, der mit ihr am tisch sitzt, für die ohrringe die er ihr geschenkt hat.
thailandspezialist zu den beiden: schmuck hob i ma in thailond a an kauft. der is net wiaklich echt, nua so, oiso scho a süwa, und de schtana san a bunt. i schteh auf an schenan schmuck. schaun's, dea ring is a von duatn. schee, net?
_________
junger mann verhandelt mit seinem vater über die bezahlung eines motorradführerscheins. mühsames unterfangen.
thailandspezialist zum vater: meina thai how i jetzt des zweite motorradl kauft. de foat mit den. des hots woin. do how i ia 300 euro gschickt. des moch i monchmoi, dos i ia a göd schick. de frogt monchmoi, obs wos hom ko.
_________
taxi wurde bestellt, taxifahrer kommt ins lokal und meldet sich zur stelle.
thailandspezialist zum taxifahrer: in thailond, do griassn de ondas, de thai, wonn do a taxi bestöht is und des kummt.
_________
der ägyptische rosenverkäufer - altgedient und seit mehr als zehn jahren im selben gebiet tätig - kommt mit einem büschel rosen ins lokal, und latscht von tisch zu tisch.
thailandspezialist: waasst, habibe, in thailond, do kunntast von den net lehm, von den rosnvakaufn, do kauft kana rosn, do miassast wos ondas vakaufn, kane rosn.
_________
kellnerin kommt an den tisch und fragt, ob noch wer was zu trinken will.
thailandspezialist zu kellnerin und allen, die am tisch sitzen: oiso, in thailond, do wird net long gfrogt, do waass da boy wos ma wü, dea schtöht des glei automatisch hi wonn des glasl lea is.
_________
natürlich grüsst der erfahrene thailand- reisende auch keineswegs in irgendeiner verständlichen sprache, nein, er grüsst auf thailändisch, soll heissen, er gibt töne von sich von denen er meint, es handle sich dabei um einen thailändischen gruss. gebürtige thailänder, die versehentlich der genannten silbenaneinanderreihung anhörig wurden, konnten allerdings nicht verstehen was gmeint war. aber nun ja.
ich versteh ja auch nicht, wie diese thailand-reisenden sich dort verständigen. dass die deutschen gäste kolportieren wo es schnitzel gibt ist sicherlich hilfreich, auch dass dort irgendwo einer sitzt der fleischlaberln produziert ist sicherlich sehr nett, aber darüber hinaus?
na gut, der eine fährt, wie man hört, schon seit jahren dorthin, der kriegt sozusagen automatisch jeden tag eine kiste bier geliefert. sechs wochen lang - man versteht, dass da der preis dann schon interessant ist. vermutlich auch der preis für die lebertransplantation in ein paar jahren, aber des menschen wille, und ausserdem zahlen das ja sowieso wir alle.
von den erfahrenen und geübten thailandreisenden hat jeder "seine thai" dort. sozusagen eine fernbeziehung. man telefoniert ab und an, und zwar auf englisch, oder in tönen die man dafür hält. damit auch alle das ganz genau mitbekommen, da wird natürlich hochoffiziell vor allen stammgästen telefoniert. und zwar in einer lautstärke die es auch dem höflichsten schlichtweg unmöglich macht, wegzuhören, geschweige denn, zu überhören.
entsprechend sind das sehr, sehr kurze sätze, die man da hören muss, immerhin etwas, und die unterhaltung geht grundsätzlich über "wetha fain bai ju?" und "hier räining!" nicht wesentlich hinaus, bis auf "ju nied manni, for wott?" und "okee, i send ju manni!", das war es dann meist, einmal hörte ich noch "ju knit a schal for mi!". und ich frage mich dann doch, wie sich so eine beziehung abspielt. ich meine, ich stelle mir das so vor:
ältlicher wiener mit bierbauch, krampfadern und ohrhorchkabeln liegt im liegestuhl am strand und trinkt 20 bier am tag, zuzüglich zu ein paar harten getränken. junge, hübsche frau sitzt daneben und strickt ihm einen schal. das alles bei mehr als 30°C im schatten. sechs wochen lang. weggehen tut er alleine, zu den deutschen die sich dort niedergelassen haben und schnitzel und fleischlaberln und erdäpfelsalat verkaufen. schwimmen tut der wiener weniger, höchstens schnorcheln, sagt er, wie man das ohne zu schwimmen macht ist jetzt eine andere geschichte, man will ja keine vermutungen anstellen hier, und die fragen nach den schwimmkünsten bleiben auch tunlichst unbeantwortet.
kultur und kunst und ähnliches sind weitestgehend ignoriert worden, wie man hört, weil: "de thai gengan do in ka museum" und "auf da bietsch san nua kinstla aus von daham, hippeh wia i, de mochn a a musik". manchmal, da gehe man in ein hotel in dem am abend eine bänd spielt, wenn es hoch kommt auch zu einem karakake-abend, weil man ja was tun muss.
und jedenfalls sind diese erfahrenen thailandtouristen allesamt entschlossen, demnächst in diesem theater, also wenn man sie in frühpension gehen lässt zehn oder so jahre vor erreichen des entsprechenden alters, also dann jedenfalls werden sie dort hinunterziehen und dort leben, mit ihnera thai, sicherheitshalber bunkern sie "dort unten" schon seit jahren cds und bücher und tshirts und hemden und hosen und schuhe, die allesamt aufgrund des wetters vermutlich längst schimmel angesetzt haben.
ihre wohnung in wien haben sie schon jemandem versprochen, zu den gleichen günstigen bedingungen zu denen sie selbst sie vor dreissig jahren gemietet haben, der hausbesitzer weiss nix davon, aber hauptsache, der folgemieter verlässt sich darauf. möbliert, die wohnung, versteht sich, weil: in thailand kann man die möbel ja sowieso nicht brauchen.
und de thai, also denen ihnare, die warten natürlich seit ein paar jahren die restlichen mehr als zehn monate des jahres treu und brav und bieder auf den traumprinzen aus europa. da hat nämlich jeder einzelne eine ganz besondere thai, die nicht so ist wie die anderen, denn da gibt es natürlich eine menge suspekter und geldgieriger weiber dort, die mehrere männer hintereinander zu besuch haben, zehn monate sind ja auch lang, aber denen ihnare, die sind anders, und die glauben auch dass ihnen die männer hier treu und bieder ergeben sind und keiner anderen frau auch nur nachschauen.
in thailand ist eben alles anders, so wie in griechenland. dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin.
in diesem sinne: ein fröhliches "sabaaydie" ihnen allen.
ich werd' alt, jetzt hab' ich so lange darüber nachgedacht woher ich das "in ... ist alles anders" herhab, und jetzt, wo ich gerade wieder einmal "die ehe der maria braun" gesehen habe, ist es mir dann endlich wieder eingefallen.
wieso ich darüber nachdenken musste? na, wegen thailand, natürlich. denn wenn ich einmal blut geleckt habe an solchen: http://gastgeberin.blogger.de/stories/1823734/ geschichten, dann will ich natürlich auch eine fortsetzung.
es ist nämlich so, dass in thailand auch alles anders ist. und der erfahrene, weltgewandte und gebildete thailand-reisende betont das oft und gerne, weil es ja von grossem interesse für die allgemeinheit ist, dass in thailand alles anders ist. jetzt nicht, dass es irgendjemand interessiert, schon gar nicht ernsthaft. einmal erträgt man die tiefschürfenden auslassungen über die unterschiede zwischen hier und dort ja zur not, aber einmal ist keinmal, meinen die thailanderfahrenen wiener, und wiederholen sich wie eine platte mit einem sprung-sprung-sprung immer wieder-wieder-wieder. es ist ziemlich egal, was man sagt, tut oder fragt, und es ist auch ziemlich gleichgültig welche jahres- oder tageszeit gerade ist. der erfahrene thailand-reisende lässt seine umwelt - von taxifahrer bis zu kellnerin, von supermarkt-kassiererin bis zu arabischem rosenverkäufer, von bauarbeiter bis zu gast am nebentisch, gerne, lautstark und mit allen ihm zur verfügung stehenden mitteln teilnehmen an seinen tiefgreifenden erfahrungen.
das geht dann ungefähr wie folgt:
frau am nachbartisch sagt zu ihrem mann, dass sie der meinung sei das wohnzimmer bedürfe einer neuen tapete.
thailandspezialist zum mann: wissns, bei de thai, do is des ondascht. do hot de frau ka meinung zum hom. oiso, de hot scho ane, a meinung, owa de interessiert kan. nur hamlich, wonn's kana heat. de dätn nia in wiatshaus üwa tapetn redn. de gengan net amoi ins wiatshaus, so is des duatn.
_________
bauarbeiter kommt ins lokal, bestellt sich einen tee, reibt sich die hände und meint, es werde jetzt draussen kalt, womöglich würde es vor weihnachten doch noch schneien.
thailandspezialist zu bauarbeiter: in thailond, do schneibts nia. hechstens auf de beag, owa do kumm i e ned hin. i bin jo nua in ressort auf da bietsch, und in bungalo. mit da thai.
_________
die supermarktkassiererin tippt die einzelnen posten in die kasse, drückt auf den addierknopf und sagt: summe xyz.
thailandspezialist zur kassiererin und allen, die hinter ihm in der schlange stehen und warten: wissns, in thailond tätatns sa se net traun sofü göd zum valongan fia des. wäu, do homs net so vü göd.
_________
der wirt hat sich ein paar neue hemden gekauft, weil in küche und hinter der schank ja schon einmal flecken draufkommen, und merkt bei seiner frau an, dass so ganz normale hemden in der zwischenzeit auch schon ganz schön teuer geworden seien.
thailandspezialist zum wirt: na, hemmadn kauf i ma imma in thailond. do kostn de xyz batt. (anm.: wer zum teufel weiss eigentlich normalerweise wieviel euro wieviel baht sind? ich verrat es ihnen: nicht einmal die erfahrenen thailand-reisenden. die verrechnen sich noch öfter als ich). mit de hemmadn kumm i des gonze joa aus, und wonn i wieda noch thailond foa, kauf i ma neiche. leiwaln a. des soitast a duan, de hemadn in thailond kaufn, do san de vü büllicha.
_________
frau am nachbartisch bedankt sich bei dem mann, der mit ihr am tisch sitzt, für die ohrringe die er ihr geschenkt hat.
thailandspezialist zu den beiden: schmuck hob i ma in thailond a an kauft. der is net wiaklich echt, nua so, oiso scho a süwa, und de schtana san a bunt. i schteh auf an schenan schmuck. schaun's, dea ring is a von duatn. schee, net?
_________
junger mann verhandelt mit seinem vater über die bezahlung eines motorradführerscheins. mühsames unterfangen.
thailandspezialist zum vater: meina thai how i jetzt des zweite motorradl kauft. de foat mit den. des hots woin. do how i ia 300 euro gschickt. des moch i monchmoi, dos i ia a göd schick. de frogt monchmoi, obs wos hom ko.
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taxi wurde bestellt, taxifahrer kommt ins lokal und meldet sich zur stelle.
thailandspezialist zum taxifahrer: in thailond, do griassn de ondas, de thai, wonn do a taxi bestöht is und des kummt.
_________
der ägyptische rosenverkäufer - altgedient und seit mehr als zehn jahren im selben gebiet tätig - kommt mit einem büschel rosen ins lokal, und latscht von tisch zu tisch.
thailandspezialist: waasst, habibe, in thailond, do kunntast von den net lehm, von den rosnvakaufn, do kauft kana rosn, do miassast wos ondas vakaufn, kane rosn.
_________
kellnerin kommt an den tisch und fragt, ob noch wer was zu trinken will.
thailandspezialist zu kellnerin und allen, die am tisch sitzen: oiso, in thailond, do wird net long gfrogt, do waass da boy wos ma wü, dea schtöht des glei automatisch hi wonn des glasl lea is.
_________
natürlich grüsst der erfahrene thailand- reisende auch keineswegs in irgendeiner verständlichen sprache, nein, er grüsst auf thailändisch, soll heissen, er gibt töne von sich von denen er meint, es handle sich dabei um einen thailändischen gruss. gebürtige thailänder, die versehentlich der genannten silbenaneinanderreihung anhörig wurden, konnten allerdings nicht verstehen was gmeint war. aber nun ja.
ich versteh ja auch nicht, wie diese thailand-reisenden sich dort verständigen. dass die deutschen gäste kolportieren wo es schnitzel gibt ist sicherlich hilfreich, auch dass dort irgendwo einer sitzt der fleischlaberln produziert ist sicherlich sehr nett, aber darüber hinaus?
na gut, der eine fährt, wie man hört, schon seit jahren dorthin, der kriegt sozusagen automatisch jeden tag eine kiste bier geliefert. sechs wochen lang - man versteht, dass da der preis dann schon interessant ist. vermutlich auch der preis für die lebertransplantation in ein paar jahren, aber des menschen wille, und ausserdem zahlen das ja sowieso wir alle.
von den erfahrenen und geübten thailandreisenden hat jeder "seine thai" dort. sozusagen eine fernbeziehung. man telefoniert ab und an, und zwar auf englisch, oder in tönen die man dafür hält. damit auch alle das ganz genau mitbekommen, da wird natürlich hochoffiziell vor allen stammgästen telefoniert. und zwar in einer lautstärke die es auch dem höflichsten schlichtweg unmöglich macht, wegzuhören, geschweige denn, zu überhören.
entsprechend sind das sehr, sehr kurze sätze, die man da hören muss, immerhin etwas, und die unterhaltung geht grundsätzlich über "wetha fain bai ju?" und "hier räining!" nicht wesentlich hinaus, bis auf "ju nied manni, for wott?" und "okee, i send ju manni!", das war es dann meist, einmal hörte ich noch "ju knit a schal for mi!". und ich frage mich dann doch, wie sich so eine beziehung abspielt. ich meine, ich stelle mir das so vor:
ältlicher wiener mit bierbauch, krampfadern und ohrhorchkabeln liegt im liegestuhl am strand und trinkt 20 bier am tag, zuzüglich zu ein paar harten getränken. junge, hübsche frau sitzt daneben und strickt ihm einen schal. das alles bei mehr als 30°C im schatten. sechs wochen lang. weggehen tut er alleine, zu den deutschen die sich dort niedergelassen haben und schnitzel und fleischlaberln und erdäpfelsalat verkaufen. schwimmen tut der wiener weniger, höchstens schnorcheln, sagt er, wie man das ohne zu schwimmen macht ist jetzt eine andere geschichte, man will ja keine vermutungen anstellen hier, und die fragen nach den schwimmkünsten bleiben auch tunlichst unbeantwortet.
kultur und kunst und ähnliches sind weitestgehend ignoriert worden, wie man hört, weil: "de thai gengan do in ka museum" und "auf da bietsch san nua kinstla aus von daham, hippeh wia i, de mochn a a musik". manchmal, da gehe man in ein hotel in dem am abend eine bänd spielt, wenn es hoch kommt auch zu einem karakake-abend, weil man ja was tun muss.
und jedenfalls sind diese erfahrenen thailandtouristen allesamt entschlossen, demnächst in diesem theater, also wenn man sie in frühpension gehen lässt zehn oder so jahre vor erreichen des entsprechenden alters, also dann jedenfalls werden sie dort hinunterziehen und dort leben, mit ihnera thai, sicherheitshalber bunkern sie "dort unten" schon seit jahren cds und bücher und tshirts und hemden und hosen und schuhe, die allesamt aufgrund des wetters vermutlich längst schimmel angesetzt haben.
ihre wohnung in wien haben sie schon jemandem versprochen, zu den gleichen günstigen bedingungen zu denen sie selbst sie vor dreissig jahren gemietet haben, der hausbesitzer weiss nix davon, aber hauptsache, der folgemieter verlässt sich darauf. möbliert, die wohnung, versteht sich, weil: in thailand kann man die möbel ja sowieso nicht brauchen.
und de thai, also denen ihnare, die warten natürlich seit ein paar jahren die restlichen mehr als zehn monate des jahres treu und brav und bieder auf den traumprinzen aus europa. da hat nämlich jeder einzelne eine ganz besondere thai, die nicht so ist wie die anderen, denn da gibt es natürlich eine menge suspekter und geldgieriger weiber dort, die mehrere männer hintereinander zu besuch haben, zehn monate sind ja auch lang, aber denen ihnare, die sind anders, und die glauben auch dass ihnen die männer hier treu und bieder ergeben sind und keiner anderen frau auch nur nachschauen.
in thailand ist eben alles anders, so wie in griechenland. dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin.
in diesem sinne: ein fröhliches "sabaaydie" ihnen allen.
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Freitag, 18. November 2011
im wirtshaus
kelef, 15:01h
wie so oft um diese jahreszeit: frau pixy sitzt unter dem tisch und mümmelt mit grosser begeisterung und unter vollem körpereinsatz an den überresten der gebratenen gänse, die ihr überlassen wurden (sie kriegt ja zu hause nix). auch ein wenig rotkraut kann nicht schaden, und erdäpfelknödel liebt sie auch. wie sie es gelernt hat, werden die röhrenknochen nur geknackt, das mark herausgesabbert, der rest bleibt liegen (frauli, kannst du mal zusammenräumen? sonst kann ich ja hier nicht mehr sitzen!).
am nachbartisch sitzen zwei amerikaner und unterhalten sich so über die welt, die europäer im allgemeinen und die wiener im konkreten, und über artgerechte hundefütterung und -haltung im besonderen (hund im restaurant, und so), und schauen und staunen und meinen dann:
does your dog really eat goose???
no.
but what does she eat???
geese.
die blicke waren sehenswert.
am nachbartisch sitzen zwei amerikaner und unterhalten sich so über die welt, die europäer im allgemeinen und die wiener im konkreten, und über artgerechte hundefütterung und -haltung im besonderen (hund im restaurant, und so), und schauen und staunen und meinen dann:
does your dog really eat goose???
no.
but what does she eat???
geese.
die blicke waren sehenswert.
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