Samstag, 28. Juli 2012
dikurante bissifil
können sie sich noch erinnern? zu deutsch: die kuh rannte, bis sie fiel.

mit anderen worten: die bleibt nicht stehen bevor sie nicht umfällt. mit ein wenig pech steht sie dann schnell wieder auf. und rennt weiter.

mit anderen worten: man soll die nicht unterschätzen, die viecher.

natürlich ist so eine baby-kuh, ein kalberl, herzig. mit ein paar tagen.



ein durchschnittliches kalberl in unseren breiten bringt ein geburtsgewicht von ca. 40 kg auf die waage. nach einem tag ist es schon recht gut auf seinen staksigen beinen - es muss ja der kuh hinterherlaufen können - und wenn es steht, dann steht es. ebenso: wenn es rennt, dann rennt es. die sache mit dem "sitz" und dem "platz" behirnen rindviecher sowieso nie, deswegen heissen sie ja auch rindviecher. mit vier wochen hat das herzige kalberl dann - je nach rasse - das geburtsgewicht bis um die hälfte erhöht, und so weiter und so fort. mit 10 monaten ist so ein kalberl eigentlich immer noch ein jungvieh und hat zarte 500 bis 600 kg, ein ochse durchaus auch mehr, manche rinder natürlich weniger, ebenfalls wieder: je nach rasse.

die spitzengeschwindigkeit einer kuh liegt bei - sitzen sie gut? - 40 stundenkilometern. bissifil oder eine hausmauer dasteht, oder sonstwas wirklich standfestes.



nicht nur zur dekoration sondern auch zur geeigneten verwendung trägt die kuh hörner im gesicht und klauen - das ist so eine art hufe - an den füssen. mit ersteren kann die kuh den boden umpflügen, dickicht aus dem weg räumen oder ihren standpunkt erklären, mit letzteren durch den gatsch waten, vielfach ausgezeichnet klettern, und den boden aufscharren um an schmackhafte kräuter etc. zu kommen. beides im verbund wird auch zur verteidigung und für revierkämpfe gerne und kunstreich zum einsatz gebracht.



kühe sind wiederkäuer: sie fressen und schlucken und verdauen und rülpsen und kauen und schlucken und rülpsen und kauen und so weiter. praktisch den ganzen tag lang, in der nacht mit beleuchtung: der mond scheint helle ...

daraus ist zu schliessen, dass die kauwerkzeuge der kuh, nämlich die zähne, über eine entsprechende schärfe (versuchen sie einmal heu kleinzukauen) und die kiefer der kuh über eine entsprechende kraft verfügen (versuchen sie einmal den ganzen tag zu kauen). wenn so ein mittelprächtiges viecherl an einer hand knabbert und den überblick verliert: ganz viel aua.

alles in allem nicht so ohne, oder?

heutzutage hat man ja gerne bio, und so, und so gehört es sich dass die kühe nicht mehr wie früher im stall gemästet werden, sondern die tierlein auf der wiese am waldesrand stehen, en famille, die ganze mischpoche: papa kuh (aka stier), die mamas kuh, die tanten kuh, die kusinen und kusins kuh, und die kleinen kuh-kinder. das nennt man dann herde, kuh-herde, sogenannte oder auch. mutterkuhhaltung, sehr beliebt, würde mister wong sagen.



so eine herde zeichnet sich einerseits durch einen guten zusammenhalt aus, und andererseits durch den herdentrieb (daher, o überraschung, kommt diese bezeichnung auch).

das beginnt so: papa-kuh und mama-kuh haben sich lieb und machen, im wald oder auf der wiese, sie wissen schon. die mama-kuh kriegt dann nach ca. 9,5 monaten eine baby-kuh, ein kalberl. das macht sie meist ebenfalls im wald oder auf der wiese, mitten unter den anderen kühen, die aufpassen damit nix passiert. wenn was pressiert, dann brüllen alle nach dem bauern, der kennt das schon und kommt dann zuhülf, oder er ruft den tierarzt. der bauer muss so eine baby-kuh übrigens sehr schnell mit den vorgeschriebenen ohrmarken versehen: kaum ist so ein vieh ein paar tage alt, erwischt man es nur mehr mit sehr grosser mühe.

die mama-kühe bringen die kalberln an einen sicheren, geschützten platz und legen sie da ab, das heisst, die kleinen kriegen bedeutet dass sie an diesem ort bleiben sollen bis die mama kuh mit der milch wiederkommt. diese hat sie im euter immer dabei, damit sie nicht kalt wird. die mama-kuh, während das kalberl ein wenig herumliegt und schläft, geht derweilen ein paar kilo gras mampfen. kaum beginnt sie mit dem ersten verdauungsdurchgang, geht sie zum kalberl und schaut nach, ob es dem gut geht, lässt es ein wenig trinken, macht es sauber, massiert ihm das baucherl, und so weiter.

die tanten kuh, die schon grössere kinder haben, gründen eine art kindergarten, in dem die kleinen miteinander spielen und ein wenig rangeln üben können, laufen und springen trainieren, und so nebenbei das soziale verhalten lernen. benimmt sich eines daneben, kriegt es von der nächststehenden erwachsenen kuh einen ordentlichen rempler.

der papa kuh ist das grösste exemplar - man erkennt ihn auch an dem merkwürdigen euter, das ganz anders ausschaut als bei allen anderen kühen, und an seinem nasenring. den trägt der nicht aus eitelkeit, nur so am rande, sondern damit man ihn im zweifelsfall daran zur räson zu bringen versuchen kann. manchmal gelingt das sogar.

so eine kuhherde ist sich - wie auf den gezeigten bildern - selbst genug. rindviecher sind sehr soziale tiere. eine schöne wiese zum mampfen, ein kleiner wald zum unterstellen wenn es heiss ist, und ein klarer bach gegen den durst. optional natürlich ein dicht am bach befindlicher, ausreichend grosser sumpf zur abkühlung. vom bauern will man dann nur mehr ab und zu ein wenig geschrotetes getreide - hier im adretten orangen küberl serviert -



und einen schönen salzleckstein. ist die weide abgegrast, lässt sich die herde gerne auf die benachbarte, nachgewachsene weide führen, die alten kühe kennen das und gehen gerne voraus.



damit die herde - insbesondere der stier - nicht auf die idee kommt die gegend erkunden zu wollen, heimlich im internet zu surfen oder einen tagesausflug mit dem traktor zu machen, da wird so eine weide abgesperrt, heutzutage meist mit einem elektrozaun. das heisst, in diesem komischen bunten band, das so kribbelt wenn man es angreift, ist strom drinnen. nicht so viel, dass man sich verletzen kann (es sei dann man ist sowieso schon krank, hat einen herzschrittmacher der nicht mehr in ordnung ist, oder so), sondern gerade so viel, dass man es spürt. familie kuh mit den nassen nasen spürt das mehr als wir, und folglich reicht so ein elektrozaun völlig aus um der herde klar zu machen wo sie sich aufhalten soll.

viele bauern sind schon dazu übergegangen die elektrozäune mit solarzellen zu betreiben. das ist flexibler als die viel früher üblichen holzzäune, tierfreundlicher als die späteren stacheldrahtzäune, und umweltfreundlicher als die teilweise immer noch gebräuchlichen batterien als stromspender.



aber zurück zur herde und dem trieb, also: dem herdentrieb. der papa kuh hat das sagen, wenn er den kühen muht dass sie sich - den grund kennt er schon selber - gefälligst in den wald zurückziehen sollen, dann machen die das. muss man einmal gesehen haben: kaum kommt ihm was komisch vor, brüllt er seinen weibern, die weiber brüllen die kalberln herbei, und alle kuhs marsch-schritt-marsch ab in den wald. der papa kuh, aka stier, schaut dann hämisch zurück, brüllt ein letztes mal und geht seiner familie nach. nicht ohne sich mehrmals umzusehen, man weiss ja nie. der fleischhauer wird dann u.u. für einen anderen tag bestellt, das weiss auch der stier, dass ihm manchmal eine kuh verschwindet, oder mehrere, aber so ist das leben eben. kommt ja eine neue nach.

grundsätzlich ist so ein stier, so ihn nichts inkommodiert, eigentlich ganz nett. er hat seine prinzipien, an denen nicht gerüttelt werden darf, und auf sein revier passt er auf wie ein haftelmacher. wenn was nicht in ordnung ist, ruft er den bauern mit einem besonders intensiven gebrüll, das anders klingt als das brüllen mit dem er die herde dirigiert, aber ansonsten ist er ein recht friedlicher zeitgenosse.

es sei denn, man ärgert ihn. das macht der bauer nicht, aber manchmal regt so einen stier ja auch schon einmal etwas auf. lautes singen, hundebellen, handytöne, radios, herumspielende kinder, mountainbiker und andere radfahrende merkwürdigkeiten, nordic walker (stier weiss: mit einem stock kommt der bauer das vieh eintreiben, die herde teilen, etc.), und so weiter und so fort.

der stier schickt dann seine familie in den wald, den sumpf oder an eine andere seiner meinung nach sichere stelle, und schaut sich das, was ihm suspekt erscheint, genauer an.

nun sieht so ein rindvieh nicht so gut wie z.b. ein adler, deshalb muss es sich dem zu betrachtenden objekt entsprechend nähern. und so wie wir es von anderen lebewesen auch kennen, wird das objekt dann mit den augen fixiert. und so wie bei den meisten anderen lebewesen heisst direktes zurück-in-die-augen-schauen: aggression. das mag der stier nicht, dann sieht er rot, kwasi. und damit der andere ganz bestimmt erkennt, dass der stier jetzt gerne möchte, dass das, was sein missfallen erregt hat, jetzt und hier und auf der stelle sich nach tunlichkeit in luft auflösen sollte, da schert er ein wenig mit den hufen im boden.



entfernt sich der anlass der ärgernus, dann brüllt der stier einmal siegreich, schnaubt ein wenig zur selbstbestätigung (klingt wie ein menschliches HA! DEM hab ich's gezeigt!), stellt sich in einiger entfernung auf und beobachtet genau, ob jetzt alles seine richtigkeit hat. anschliessend ruft er die herde aus dem sicheren versteck heraus, und alle gehen wieder ihren kurzfristig unterbrochenen beschäftigungen nach.

entfernt sich der anlass der ärgernus nicht, so senkt der stier den kopf,



scharrt noch ein paarmal im boden (diesmal schon heftiger und mit leicht angewinkelten beinen), und schnaubt noch ein wenig bevor er durchstartet. das bunte bandl mit dem kribbelstrom drinnen ist ihm dann ziemlich powidl, übrigens. der österreichische stromversorger mit dem lustigen (hahaha) werbespot damals hat gelogen, die viecher waren ganz junge kalberln, der spot war geschnitten, und das alles würde so gar nicht passieren können ohne anschliessenden rettungshubschrauber, wenn man den überhaupt noch bräuchte.

warum ich mich hier so im detail verliere? nun, bald kommt die zeit in der das sommerloch der medien wieder mit blutrünstigen kühen, die arme pensionierte schwammerlsucher auf der weide zu meucheln versuchen, gestopft wird.

also, bedenket bitte, ihr potentiellen wanderer und pilzesammler und solche, die es noch werden wollen, ihr pseudo-nordischen am-stock-spazierengeher, ihr querfeldeinradfahrer und "das hundi muss sich auch einmal auf dem land austoben können"-fetischisten, all ihr musikbegeisterte, die ihr ackerbau und viehzucht so gerne an eurem musikgeschmack teilhaben lassen wollet: dikurante bissifil.

und: rindviecher sind per se friedliche wiederkäuer, so man sie in frieden wiederkäuen lässt.

und nein, omma: die kuh mit dem schönen ring in der nase, die mit dem vorderfuss so am boden tut, die bettelt NICHT um ein keks. das ist der stier, und der will dein blut. zumindest sehen.

und nein, ihr kindelein: die bunten bänder sind nicht dazu da damit ihr damit schnurspringen spielen könnt.

und nein, ihr camper et al., diese solardingssonnenzellen hat keiner verloren oder vergessen, und die stehen auch nicht zur freien mitnahme herum. die haben schon ihren sinn, auch wenn ihr das nicht versteht. greift sie einfach nicht an.

und nein, frauchen, das muhkuhli, das so lieb den kopf hinunter zum bello senkt, das will ihm kein bussi geben, sondern dem bello einen rundflug in die botanik spendieren. anschliessend steigt es dann ein wenig drauf, um dem bello zu erklären dass man fremde - auch wenn es sich um kühe handelt - beim essen nicht stört, noch sie überhaupt anbellt.

und nein, das rindvieh will nicht mitjoggen, das will euch verjagen, ihr rosa und himmelblau gewandeten sportler. auch kühe haben ein ästhetisches empfinden.

und nein, das rindvieh will den wanderstock nicht apportieren lernen, der stock weckt erinnerungen, die keine guten sind.

und nein, ihr radfahrer: wald, wiese und weide sind keine trainingsstrecke. auch wenn ihr schneller seid als die kuh, die euch nachrennt: um die ecke lauern noch drei, die starten gerade lautlos durch ...

musik wird störend oft empfunden, dieweil sie mit geräusch verbunden, meinte wilhelm busch. es mag sie überraschen, liebe heavy-metal- oder techno-fans: auch kühe haben ein gemüt. und hören lieber den vogerln zu. und den bienen, und den fröschen.

im übrigen wachsen auf der wiese keine herrenpilze, diese ausrede ist also besch..., zudem: wer würde einen aus einer warmweichduftenden kuhflade mit millionen fliegen und maden drauf herauswachsenden herrenpilz denn, bitteschön, in die sauce geben?

würde es ihnen gefallen, wenn ein paar wandersleut durch ihr wohnzimmer latschen? nein? sehen sie, die kuhherde will das auch nicht. also gehen sie doch bitte rundherum. das ist in mehrfacher hinsicht gesünder.

kurzum: rindviecher - auch freundliche baby-kühe - können innerhalb von sekunden zu einem behenden berg (so ein ordentlicher stier bringt übrigens bis zu 1200 kg auf die waage) übellaunigen rindfleisches mutieren, das zudem schwer bewaffnet und viel schneller als ein mensch, auch schneller als mancher hund, ist. dazu kommt der überraschungseffekt. wenn jemand "vom stier gewuzelt" wird, ist die überlebenswahrscheinlichkeit nicht mehr sonderlich hoch.

die bilderchen sind natürlich alle nur von netten, lieben kühen und stierkälbern. aus gründen. der benni, dem die herde gehörte, der war ganz eigen mit dem fotografieren. konnte sich nie für eine schokoladenseite entscheiden und lehnte das portraitiertwerden daher ab. vehement.

zäune und gattern, fällt mir gerade ein, haben einen sinn. und eine botschaft: sie bezeichnen eine grenze, und es geht uns gar nichts an wer da warum und weshalb und zu welchem behufe was wovon abgrenzt. nehmen wir es einfach zur kenntnis, und schliessen wir insbesondere die türen/tore/gattern/überstiege etc., die wir selbst geöffnet haben. es könnt' übrigens auch sein, dass ein offengelassenes türl ein "who set the cows free" nach sich zieht. will man nicht erlebt haben.

noch was: in österreich sprechen die leute meist deutsch. auf dem land wird es gerne gesehen wenn man vor beginn eines spazierganges, einer wanderung oder einer fahrt durch die einöd erst einmal nachfragt ob unterwegs auf besonderheiten zu achten ist, und auf was man aufpassen muss, und so weiter. versuchen sie es einfach einmal!


puh. ich kann mich vielleicht manchmal ärgern über "stadterte", also: menschen aus der stadt.

file under: tiere verstehen lernen. auftragsblogging.

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Vielen Dank für die ausführlichen Hintergründe. Vielleicht noch ein Nachtrag für Besucher der britischen Inseln: Dort führen Wanderwege gerne mal explizit durchs Wohnzimmer der Familie Muh. Dann aber bitte unbedingt immer die Tür hinter sich zumachen! Die meisten Gatter haben zwar eine Feder, die das Wiederzumachen erleichtert, aber bitte immer sicherstellen, dass es auch einrastet. Von da an wie oben beschrieben höflich und ruhig durchs Wohnzimmer wandern, wenn ein (meist junges) Mitglied der Familie Muh neugierig Kontakt aufnehmen will: Grüß Gott sagen, vielleicht ein bisschen friedlich stehen bleiben und sich anstupsen lassen - Harmlosigkeit beweisen.

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dass wanderwege durch muh'sche wohnzimmer führen war schon immer so. komischerweise waren die muhs damals aber noch nicht so blutrünstig wie heute: es gibt keinen einzigen bericht über gemeuchelte schwammerlsucher. nur eine andere, eher böse geschichte, die schreibe ich dann später auf.

ansonsten haben sie natürlich recht: die viecher sind neugierig, und wollen einfach schnuppern. oft sind sie aber irritiert durch die gerüche, die mensch heutzutage so mit sich trägt, und reagieren dann schon alleine deswegen sehr, nun ja, speziell.

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ich stadtkind bin ja auch schon öfters durch ein kuhlimuh-wohnzimmer gewandert. dabei hat nie irgendwer irgendwem was getan, weder ich den kühen noch anderweitig.

nur einmal, eines feuchtkühlen morgens in der steiermark, ist tatsächlich eine kuh auf mich zugetrabt (nicht galoppiert, getrabt). weitere kühe nebst kälbern waren in sichtweite, aber nur die eine wollte wanderer schauen kommen.
und richtig, sie hat - aus einem gewissen respektabstand - an mir rumgeschnuppert, mich für unbedenklich befunden und ist dann wieder zu ihren kuhsinen gegangen, weiter frühstücken.

das darf ruhig sein. muh.

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Liebe Frau Kelef,
da ich als Landei geboren bin und auch heute am Lande lebe, ist mir diese Deppeneinstellung zur "lieben Kuh" bekannt.
Aber man wird nichts gegen diese Dummheit machen können und irgendwie glaube ich ja manchmal, daß die Stadtdeppen durchaus auf agressive Reaktionen bei Kühen hoffen, damit sie wenigstens irgendwas (Spannendes) aus ihrem Urlaub berichten und über die phoesen, phoesen Bauern maulen können.
Für mich ist es eine Verletzung meines Eigentumsrechts, wenn so wer Dahergelaufener mein Kind, meinen Hund oder sonstwas antatschen möchte.
Liebe Grüße vom Land, Iris

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da kenn ich auch eine geschichte, die heute noch grosse freude bereitet.

man sollte viel mehr grosse, poehse wachhunde halten auf den bauernhöfen.

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Meinst du
noch mehr Phaties?
Andere Frage: Sind Kühe nicht eigentlich Herdentiere, oder sind bei Kühen auch wie bei Menschen sozusagen bloß die Stiere erziehungsberechtigt?

Und kommt womöglich daher der Ausdruck: "Dumm wie ein Stier" (Vazi/Nati)
?

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natürlich sind kühe herdentiere. wie in jeder herde gibt es eine hierarchie, in der man sich "hinaufarbeiten" muss. erziehungsberechtigt sind immer die, die ihre fähigkeiten zur erziehung der zu erziehenden beweisen können und einen bestimmten rang innerhalb der herde haben - das ist in jeder herde so. erst muss man sich beweisen, dann darf man sich einmischen.

und ein stier ist alles andere als dumm, aber er hat andere prioritäten als der mensch, besonders im unterschied zum bauern, der ihn "hält".

man sieht also deutlich: ganz anders als beim menschen.

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kühe sind ganz toll. ich mag die, schon immer :-)

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alle tiere sind irgendwie toll. man muss sie nur aus der richtigen perspektive betrachten und ihnen den notwendigen und angebrachten respekt erweisen.

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Mir müssen Sie das nicht sagen, ich gehe den Kuhsins und Kuhsinen weiträumigst aus dem Weg, im Gegensatz zu meiner bekloppten Schweizer Verwandtschaft...

PS: Ganz so idyllisch ist das Kuhleben leider nicht: http://www.stiftung-fuer-tierschutz.de/kuhaltersheim.html

„Wenn irgendjemand versucht den Planeten zu retten, ist alles was er oder sie tun muss, aufzuhören, Fleisch zu essen.“ (Paul McCartney)

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dort auf dem hof stehen ein paar kuh-sionistinnen herum, über zwanzig jahre alt. geschlachtet werden sie nur, wenn sie nicht mehr mit der herde mithalten können oder der tierarzt nicht mehr helfen kann. ansonsten üben sie ihre soziale funktion als omma in der kindererziehung aus.

der stier macht die baby-kühe selber, ganz ohne menschliche hilfe, und gemolken wird vom jeweiligen kalb persönlich, ad usum proprium.

milchproduktion gibt es nicht.

das nennt sich dann eben bio-mutterkuh-haltung. der bauer hat jedesmal ein wenig ein schlechtes gewissen wenn er die herde trennt weil wieder ein paar tiere, nun ja. aber es gibt einzelfälle, da wächst ihm so ein vieh ans herz, das steht dann eben ein paar jahrzehnte herum mit den anderen. was soll man tun, meint er, ich kann das nicht.

der mensch ist aber nun einmal ein allesfresser, und unsere haustierlein wie hund und katz täten sich für schüsselinhalte wie brennesselsuppe und pilzragout schön bedanken, und das auch nur kurz überleben, weil sie das zeug nicht verdauen können.

man kann aber seinen zukünftigen nahrungsmitteln mit respekt begegnen, so wie es angebracht ist. man hüpft nicht durch getreidefelder, pinkelt nicht in erdbeerfelder, trampelt nicht durch die botanik, und so weiter.

man kauft ordentliche nahrungsmittel und geht mit diesen ordentlich um, von der auswahl über die zubereitung bis zum letzten rest.

es ist nichts gegen gute lederschuhe einzuwenden: wenn man sie mit bedacht auswählt und entsprechend behandelt hat man die dann auch entsprechend lang. ist das vieh schon schlecht gehalten, wird auch das leder von schlechter qualität sein. die schuhe kann der beste schuster dann nicht mehr reparieren.

dass das zunächst mehr kostet relativiert sich im lauf der zeit: bessere fleischqualität führt zu weniger verbrauch, weil gutes fleisch nicht in der pfanne auf die hälfte schrumpt - da hat man die mehrausgaben gleich wieder herinnen.

wir sollten nicht KEIN fleisch essen, sondern wir sollten mit bedacht und hirn sorgsam wählen.

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Köstlicher Beitrag!
Da fällt mir unser Urlaub in den südspanischen Bergen vor 10 Jahren ein - auf der Alp bewachte ein weisser Muni (schweizerdeutsch für Stier) seine Damen. Als wir kamen, begann er leise zu scharren. Da fiel mir ein, dass ich in der Ticket für einen Stierkampf in Malaga in der Tasche hatte. Mir wird noch heute bänglich bei der Erinnerung - und ich schämte mich. Ich hoffte, inständig, der Stier könne das nicht riechen.

Oder wie ich letzten Herbst auf einer Schweizer Alp eine Abkürzung nehmen wollte, auf dem Bauch unter dem Elektrodraht in eine grosse Kuhweide kroch und wie die Viecher alle angerannt kamen und auf mich herunterblickten. Die wollten mir gar nichts tun. Die wollten nur wissen, wer ich war.

Ach, wie schön, die Berge!

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wieder was gelernt...

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