Sonntag, 17. Oktober 2004
nierchen nach art des hauses (kg/KG)
kommt man vom tierarzt nach hause, hat gefälligst was ordentliches in die schüsseln zu kommen.

zu diesem behufe wurden bereits am vortag zwei nierchen vom jungrind aus dem tiefkühler gegraben.

diese werden nun wie folgt bereitet:
hund und katz werden der küche verwiesen, wegen stolpergefahr meinerseits und erzeugens bettelnder geräusche dererseits. nutzt aber nix.



die nierchen werden der länge nach halbiert, das fleisch wird sehr grosszügig vom nierenfett heruntergeschnitten.



hund und katz werden der küche verwiesen, wegen stolpergefahr meinerseits und erzeugens lauter bettelnder laute dererseits. nutzt aber nix.

das fleisch der nierchen wird feinblättrig geschnitten, bis auf 15 dag, die beiseite gelegt werden. das nierenfett mit den sehr grosszügigen fleischresten daran wird in grosse stücke geschnitten. eine zwiebel wird geschält und ebenfalls ganz fein geschnitten.
hund und katz werden der küche verwiesen, wegen stolpergefahr meinerseits und erzeugens sehr lauter bettelnder laute dererseits. nutzt aber nix. der hund kontrolliert vorsichtig was sich da oben so tut.



die feinblättrig geschnittenen nierchen werden in einer heissen edelstahlpfanne ohne fett angeröstet, in der zwischenzeit wurden die fressschüsselchen der haarigen stolpersteine vorbereitet. die 15 dag beiseitegelegten fleisches kommen in die katzeschüssel, das grob geschnittene nierenfett mit den sehr grosszügigen fleischresten kommt in die hundeschüssel, dazu ein wenig trockenfutter.

hund und katz werden in der zwischenzeit ignoriert, so gut es geht.

nach 5 minuten sind die nierchen durch, die ausgetretene flüssigkeit wird in die hundeschüssel abgegossen. hund und katz werden lauter.

der zwiebel kommt zu den nierchen, dazu ein wenig butter, knoblauch, majoran, pfeffer und senfpulver. gesalzen wird, wie leber, erst beim essen, sonst wird das zeug hart wie leder. durchrösten, mit bier aufgiessen, aufkochen lassen, fertig.

derweilen toast bereiten, mir die liebste beilage dazu.





mengenverhältnis kg/KG im verhältnis zu alter der beteiligten und beilagen (der katz nimmt ein paar toastbrösel statt des trockenfutters) kontrollieren,



die richtige schüssel dem richtigen vieh vor die nase setzen.



anschliessend kann man sogar in diesem haushalt geröstete nierchen in ruhe geniessen.

nachdem die zwei aufgefressen haben, geht jeder noch einmal die konkurrenzschüssel kontrollieren.



ilvie ist ein ordentlicher hund. nach dem fressen wischt sie sich immer die schnauze an einem der von ihr dazu erkorenen deckchen in ihrem haus ab.

das jüngl versteht das nicht - ist eben ein katz. da wäscht sie ihm sicherheitshalber persönlich das gesicht, und die ohren gleich mit.



frau tante kitsch wird viel spazz haben mit denen, wenn ich auf kur bin. definitely. sie kocht aber sehr gut, kann nix passieren.

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schöne geschichte, danke.

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Die Nierchen von Frau Tante Kitsch
kann ich aber auch empfehlen. Die Dame kocht vorzüglich. Ganz die Mama!

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ich habs ja nicht so mit den haustieren, aber wenn man ihre geschichten liest und ankuckt, könnt man spaß dran kriegen.

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ja danke auch
die leben mit mir, und ich mit ihnen.

haustiere, wenn man sie hat, sind ein teil des lebens. sie lieben dich, weil du sie liebst, und umgekehrt.

ein hund, der nicht aus liebe gehorcht, sollte seinen "besitzer" verlassen. und überhapt: man kann ein lebewesen nicht "besitzen".

der katz, so jung er ist, weiss, wann ich schmerzen habe. dann kommt er, legt mir die pfote auf das gesicht, schliesst die augen, schaut mich "innerlich" an. beruhigt mich. leidet mit mir. hilft und tröstet.

jetzt liegt er auf meinen füssen und schläft halb, bewacht meine tipperei, schaut mich manchmal aus viertelaugen an,schnurrt leise und beruhigend - er ist da, für mich, ich für ihn.

die hund liegt hinter mir auf dem ohrenfauteuil, bewacht meine bewegungen. atmet mit mir. sorgt sich um mich. liebt mich, und weiss, dass ich diese bedingungslose liebe erwidere, so gut ich als mensch das kann.

sie sind ein teil meines lebens - keine menschen, bewahre, auch kein ersatz - aber ein teil guter erfahrungen vielleicht, und im umgang mit ihnen kann man viel lernen.

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auch wenn ich ihres hier nicht lückenlos verfolge, bei ihnen hat man wirklich nicht den eindruck als seien die sympathien für die tiere ein simpler ersatz für menschenkontakte, umso überzeugender wirken sie dann.

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wenn es nicht so wäre,
wäre es schlimm, denke ich.

ein tier ist kein mensch, kann auch kein ersatz sein. aber wir können viel von denen lernen, denke ich immer wieder. und im zusammenleben bekommen wir so viel, wie wir geben, und mehr.

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ja, aber. wenn einer nicht anders kann, dann ist es besser mit tier als verbittert. gibt tausend gründe ursachen für sowas und drüber lachen ist meist dumm.

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immer besser mit, als schlechter ohne. aber ein tier ist kein mensch, und auch kein ersatz dafür. gesellschaft, miteinander, gemeinschaft, was auch immer. ich mag meine viecher, sehr sogar, keine frage - aber wir wissen hier alle, wer wo hingehört. und so sollte es meiner meinung nach auch immer sein. oft werden diese grenzen überschritten, tiere vermenschlicht, menschen vertiert - dieses erschreckt mich.

es erschreckt mich die kontakttunfähigkeit vieler menschen, die nur mehr "kater mohrle" als kindersatz haben, ebenso die obdachlosen, denen unsere bemerkenswerten sozialhilfearbeiter einen hund geben, damit die "übernahme von verantwortung"geübt werden kann kann, so wie der "giftler", der nur mehr überlebt um seine ration zu kriegen, oder die "jungen", die aus jux und tollerei pflanzen die blüten abschlagen. das ist, von welcher seite man es auch betrachtet, kein guter umgang mit lebendigem.

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