Freitag, 8. Oktober 2004
preiselbeeren
sind bekannterweise eine unverzichtbare beilage zu wild, manchen rindfleischgerichten, käse, und vielem anderen.

und weil frau kelef ebenso bekannterweise auch gar nicht mäkelig ist, kocht sie die preiselbeeren selber ein. dies ist alljährlich ein happening, vor dem sich die eingeweihten fürchten und mich meiden wie die pest. die anderen, die "nur ein glas" haben möchten, freuen sich allerdings.

zuerst werden die preiselbeeren einzeln handverlesen, dieses hier herausgeklaubt,

dann werden die beeren gewaschen und abgetrocknet (nicht einzeln), und in plastiktüten verpackt in den tiefkühler geschickt. meine omma hat immer gesagt, preiselbeeren müssen frost abbekommen, dann "bricht der zucker". in der zwischenzeit hat mir ein chemiker bestätigt, dass sich die zuckerstruktur tatsächlich verändert, und frau pepa hat mich daran erinnert, dass es die polysaccharide sind. werd ich jetzt nimmer vergessen.

für das nächste mal werde ich mir auch merken, dass ich die tiefkühlsäcke nicht so proppenvolle in den tiefkühler pappen und dann, wenn ich etwas aus dem schrank nehme, draufhauen darf. die plastikklipse gehen dann nämlich auf, und die gefrorenen beeren springen einzeln und vergnügt in alle richtungen, dahinter der katz, dahinter die hund, dahinter besen und schaufel und dahinter ich. das machen wir nicht mehr, wenn es leicht geht.

nun wurden hier fünf kilo preiselbeeren vorbereitet. nach ein paar tagen bereiten wir weiters vor:

pro kilo preiselbeeren zwei kleine orangen und eine halbe zitrone, die entsprechende menge gelierzucker (ich nehme immer den 3:1), sowie das glas mit den in alkohol (96%) eingelegten weichseln.



nicht vergessen darf auf die gläser werden, die so übers jahr im keller gesammelt wurden: die kommen in den geschirrspüler und harren anschliessend ihrer weiteren verwendung.


dann lassen wir die gefrorenen beeren langsam im grossen topf auftauen und vor sich hinschmurgeln, so ein bis zwei stunden, bis sie wirklich weich sind.

der orangen- und zitronensaft wird währenddessen mit dem entsafter

direkt hineingepresst,

und mit dem kartoffelstampfer (echtes ddr-modell!)

werden die beeren leicht "zermerschert".

ordentlich schmurgeln lassen, auf kleiner flamme,


dann kommt der zucker dazu, und eine ordentliche portion von dem weichseligen alkohol. jetzt ist der topf randvoll.


aufkochen lassen und heiss in die gläser füllen.


n.b.:
1.) nur nicht aufwallen lassen, das zeug sprizt durch die gegend wie teufel.
2.) preiselbeeren machen preiselbeerflecken, diese sind aus den meisten materialien ausschliesslich mit der fleckenschere zu entfernen.

die spuren finden sich hier meist noch nach wochen an den unzugänglichsten stellen, die entlaufenen beeren hat diesmal aber der katz eingesammelt und an verschiedenen, ausschliesslich seiner meinung nach passenden stellen deponiert (z.b. in meinen schuhen).

ausserdem habe ich noch immer keine methode gefunden, die spuren dieser nützlichen tätigkeiten innerhalb einer vernünftigen zeitspanne (d.h., unter drei tagen) von meinen händen zu entfernen. und das jeweils an aufeinanderfolgenden wochenenden.

aber das ergebnis ist super.

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