Freitag, 15. April 2005
grauhaariger, schau oba,
sagt man, händeringend, in wien in manchen fällen, wenn man den lieben gott nicht so direkt bemühen will.

zum beispiel, wenn aus unerfindlichen gründen die firma dem finanzamt ein nettogehalt mitteilt, das um mehr als € 5.000.-- über dem eigentlich erhaltenen nettogehalt liegt, und dieses wiederum um genau € 33.15 differiert zu dem, was einem die firma selber mitgeteilt hat, dass man bekommen hätte.

was dazu führt, dass man beim jahresausgleich viel weniger zurückkriegt, als man eigentlich dachte.

und wenn man dann das finanzamt fragt, was man denn da tun solle, kriegt man die auskunft, man sei bei diesem finanzamt schon der fünfte dieser firma, bei dem "ziemlich alles falsch" sei.

und wenn man dann den betriebsrat fragt, wie das denn nu zu verstehen sei, kriegt man die auskunft, dieser hätte ja die geschäftsleitung "eh schon ein paarmal darauf aufmerksam gemacht, dass die lohnabrechnungen mehr oder weniger stimmen sollten".

und wenn man dann im personalbüro fragt, wie denn dem so sein könne, kriegt man die antwort, das könne nicht sein, und wenn doch, sei es keine absicht, und ausserdem wer anderer schuld.

und wenn man dann nicht weiss, ob man weinen, schreien oder schiessen soll, sagt man als wiener eben, händeringend,

grauhaariger, schau oba.

obwohl, da ich aus der kirche ausgetreten bin könnte ich ja eigentlich auch den teufel anrufen und ihm ein paar opfergaben bringen. ich denke jetzt mal intensiv nach, und dann berechne ich die vergangenen jahre neu. und wehe.

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