Dienstag, 21. September 2010
medizinales
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http://heldinimchaos.wordpress.com/

da alterieren sich in den kommentaren ein paar leute darüber, dass sie sich ihrerseits über ein paar zauberlehrlinge alteriert. und nun, es ist ihr blog und es sind ihre geschichten, und wenn jemandem was nicht passt, dann: man muss ja nicht lesen was einem nicht gefällt.

aber zum thema "ärzte und solche, die arzt werden wollen und nicht sollten" habe ich ja schon eine lange leidensgeschichte, teilweise auch schon aufgeschrieben:

das pfarrerstöchterlein hatten wir ja schon vor jahren, und glauben sie mir, es gibt viele von denen: http://gastgeberin.blogger.de/stories/561260/

aber ich kann mich auch an den herr prof. hon. c. erinnern, den herrn firmeninhaber: http://gastgeberin.blogger.de/stories/1184020/, der da in einer besprechung vor versammelter mannschaft fragte:
"sagt's einmal, wenn die jetzt krebs hat, sollt' ma net was finden dass ma die schnell kündigen können, weil wenn die dann vielleicht eh stirbt miass ma uns sowieso wen andern suachn". dass man mir das umgehend hinterbrachte, weil es mich ja letztlich ziemlich persönlich betraf, war ihm egal. darauf angesprochen sagte er mir ins gesicht, er müsse sich ja letztlich um die firma kümmern und nicht um die angestellten.

er war es übrigens auch, der tadellose studienergebnisse einfach nicht verwendete, weil es sich bei der indikation nicht um etwas handelte das in sein fachgebiet fiel, denn merke: beim hno-professor zählen nur kopf und lunge, aus mehr braucht der patient nicht zu bestehen.

gerne auch erwähne ich den herrn medical director einer anderen firma. ich hatte mir ziemlich böse die rechte hand verletzt, und war mit mehrfach genähter und entsprechend verbundener vorderpfote zwei wochen lang im büro gesessen - seither kann ich übrigens auch mit nur-links tippen, man soll nicht undankbar sein. natürlich stänkerte er permanent herum weil ich mehrfach ins krankenhaus musste: die wunden waren zu allem überfluss ziemlich vereitert, und die wartezeiten in der ambulanz waren lang. dann war alles gut, und die verbliebenen nähte konnten raus. mein hausarzt war auf urlaub, mit nur einer hand kann nicht einmal ich mir eingewachsene nähte ziehen, also: herr doktor im zimmer nebenan, könnten sie wohl? klar, meinte er, er würde am nächsten tag sein werkzeug mitbringen. es handelte sich dabei dann um eine grindige pinzette und eine rostige hautschere - unappetitlicheres habe ich noch nicht einmal bei entrümplern gesehen, die schmeissen sowas weg. ich wählte dann doch das krankenhaus zur nahtentfernung, aus medizinischen gründen.

dieser medical director war es auch, der die druckfreigabe für einen beipackzettel erteilte: statt komplizierend kompliziert, und statt empyem empysem, weil er was mit einem emphysem verwechselt hatte. drei absätze standen an falschen stellen - aber wirkung bleibt wirkung, ob jetzt neben- oder wechsel-, was soll's. warum ich diese druckereierzeugnisse einstampfen liess versteht er vermutlich bis heute nicht.

für herz-kreislauf-erkrankungen und -medikamente zuständig war einmal bei einer anderen firma ein herr doktor der veterinärmedizin. natürlich hatte der medizin studiert, und eine doktorarbeit geschrieben, und ich weiss auch genau wo und wie und was. aber können sie sich einen tierarzt vorstellen der sich vor frau hunt so fürchtet dass er panisch den raum verlässt wenn sie ihn betritt? er hatte übrigens auch angst vor hühnern, mochte keine katzen und es grauste ihn vor reptilien, die seien irgendwie glitschig. aber nun ja. eigentlich wollte er ja sowieso menschenarzt werden, nur ohne patienten bitte, aber das studium war ihm zu anstrengend. als ich einmal genau wissen wollte wie meine rechte daumenspitze innen aussieht (dazu greife man frühmorgens in den geschirrspüler und schneide sich mit einem zersprungenen glas die daumenspitze so auf dass man bis auf den knochen sehen kann) wusste er im büro nicht weiter. statt ins krankenhaus fuhr ich also in die firma, besorgte in der apotheke verbandsmaterial im vorbeifahren (in der fabrick gab es nur pflaster), und dann war ich doch tatsächlich der meinung der herr doktor, der ja auch als erster ansprechpartner für erste-hilfe-fälle allüberall gelistet war und dazu xxx kurse besucht hatte, der würde mir den daumen verbinden, weil mit nur der linken hand konnte ich das wieder einmal nicht selber. "geh doch bitte weg von mir, sonst wird mir schlecht, ich kann kein blut sehen!" karriere hat er aber gemacht, die schleimspur die er hinterlassen hat ist auch nicht ohne.

als ich bei der entbindung einen zwerchfellkrampf und ergo das gefühl hatte auf der stelle ersticken zu müssen, und gerade die erste presswehe kam, und ich irgendwie einen eher unartikulierten hilfeschrei ausstiess, brüllte!!! mich der diensthabende arzt an: "san's net so wehleidig, kinderkriagn tuat aner jeden weh! und des dauert no long bei ihna! und i geh jetzt kaffee trinken." meine tochter kam dann ein paar minuten später bei der zweiten presswehe zur welt, gott sei dank war wenigstens eine krankenschwester da, wenn auch versehentlich, und konnte den beleidigten herrn doktor vom kaffeetisch weglocken um das kind abzunabeln. danke vielmals auch.

nicht unerwähnt soll auch der praktische arzt bleiben, der nur durch massive erpressung dazu zu bewegen war mir kein weiteres schmerzmittel zu spritzen sondern mich ins krankenhaus einzuweisen. war dann doch keine wehleidigkeit meinerseits sondern eine eitrige bauchfellentzündung. kurz vor der sepsis. den nächsten tag hätte ich nicht mehr erlebt. sein kommentar, ein paar wochen später: "irren kann sich jeder, ich bin ja nicht der liebe gott!"

und an diese geschichte können sich manche vielleicht noch erinnern - beachten sie bitte auch das bild: http://gastgeberin.blogger.de/stories/342401 .

oder das da hier, ist ja auch nicht ohne: http://gastgeberin.blogger.de/stories/1460835 .

das thema turnusarzt, ist ja auch so eine geschichte für sich: http://gastgeberin.blogger.de/stories/347560 .

und das sind nur ein paar dinge, die mir so in der geschwindigkeit einfallen.

manche ärzte, also, die sind einfach - aus welchen gründen auch immer - von patienten fernzuhalten, wenn es sein muss auch mit brachialgewalt. und nein, man weiss oft nicht warum die leute medizin studiert haben, und man weiss auch nicht, wie sie durch die prüfungen gekommen sind.

die meisten ärzte sind natürlich nicht so, und auch davon kann man nicht nur lieder, sondern ganze liederzyklen singen. aber hey, das ist das internetz, und aufzuschreiben was alles gut und ordnungsgemäss abgelaufen ist beruhigt zwar, ist aber nicht halb so interessant und lustig zu lesen wie die geschichten über das, was alles schiefgehen kann und schiefgegangen ist. und wenn es dann noch so unterhaltsam geschrieben ist wie von der heldin im chaos, was regen sich manche leut' dort auf?

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diese liste könnte ich noch etwas verlängern, mit der bemerkung, das hausarztmodell über welches hierorts nachgedacht wird ist ein prima patientenabschaffungsmodell.

sonntag waren wir im nachbardorf beim volksfest und es gab als kinderbelustigung vom roten kreuz eine kuscheltierklinik, erschreckend echt gemacht und auch schön, wir haben ratti röntgen lassen, aber ich dachte "mehr braucht es nicht, paar weiße oder grüne kittel, stethoskop um den hals, wundersam leuchtende apparate und ernste worte und schon hammer zuviel respekt".

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Drei Kreuze, dass mich der Herrgott - oder wer auch immer dafür zuständig ist - so gesund ins Leben geschickt hat. Noch kann ich mir leisten, einfach zu gehen, wenn zum Beispiel der Orthopäde mir auf Nachfrage nicht erklären kann, was das Maschinchen, mit dem er gleich meine Ferse behandeln will, eigentlich macht.

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ja, man muss für die kleinen dinge dankbar sein: weggehen können wenn man will. aber auch fragen können, und das ist wiederum nicht so einfach, weil der normale patient gar nicht wissen kann was er fragen muss. und da kommt dann oft diese selbstherrlichkeit mancher ärzte ans tageslicht, die einfach weder lust noch laune haben den patienten zu erklären was und warum und wie und wieso. und die patienten ihrerseits trauen sich nach dem dritten oder vierten platzverweis nicht mehr fragen und rennen in ihr unglück.

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ja und in der krankheit ist man doch der schwache der sich im grunde nach einem drhouse sehnt, man will uneigennützig und aufrichtig geholfen bekommen und nicht noch sich wehren müssen gegen ein system, das die schwäche ausnutzt

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