Donnerstag, 10. Mai 2012
kirche verpflichtet sich zu kinderschutz
kelef, 16:22h
ach ja ne, is klar, und dann noch eine schöne pressemeldung daraus basteln, oder wie oder was: pflichtunterschrift unter papier gegen missbrauch: http://tirol.orf.at/news/stories/2532424/
beispielgebend, liebe kirche und artverwandte, nennt man das?
ich werd' euch mal was sagen: was ihr da so begeistert präsentiert ist eigentlich eine selbstverständlichkeit.
respekt vor kindern und jugendlichen sollte, so wie der respekt vor jedem lebewesen, jeder pflanze, aber auch vor der leistung anderer ebenso wie vor dem gesetz eine selbstverständlichkeit sein, die nicht extra erwähnt werden muss.
bereits die tatsache, dass so eine "verpflichtung" verpflichtend werden muss mutet mich, mit verlaub, befremdlich an. rein theoretisch sollte das doch der grundansatz für den umgang mit menschen und dingen überhaupt sein: respekt.
im übrigen gilt das auch für antikorruptionsgesetze et al. - sollten nicht ehrlichkeit und unbestechlichkeit eine grundsätzlich vorauszusetzende eigenschaft bei einem politiker oder geschäftsmann - welcher politischen gesinnung auch immer - sein?
von diesem grundsätzlichen respekt ausgehend würden sich im übrigen - so es denn dazu käme - auch viele andere diskussionen erübrigen: vom plastiksackerlmengendesaster angefangen über die ehrliche benotung schulischer leistungen bis hin zu klimakatastrophen, müllbergen und radfahrern auf gehsteigen.
tief ist diese unsere gesellschaft gesunken.
edit: küng meint, die katholische kirche erinnere an totalitäre systeme: http://religion.orf.at/projekt03/news/1205/ne120510_kueng.html - und wo ist da jetzt die überraschende neuigkeit?
beispielgebend, liebe kirche und artverwandte, nennt man das?
ich werd' euch mal was sagen: was ihr da so begeistert präsentiert ist eigentlich eine selbstverständlichkeit.
respekt vor kindern und jugendlichen sollte, so wie der respekt vor jedem lebewesen, jeder pflanze, aber auch vor der leistung anderer ebenso wie vor dem gesetz eine selbstverständlichkeit sein, die nicht extra erwähnt werden muss.
bereits die tatsache, dass so eine "verpflichtung" verpflichtend werden muss mutet mich, mit verlaub, befremdlich an. rein theoretisch sollte das doch der grundansatz für den umgang mit menschen und dingen überhaupt sein: respekt.
im übrigen gilt das auch für antikorruptionsgesetze et al. - sollten nicht ehrlichkeit und unbestechlichkeit eine grundsätzlich vorauszusetzende eigenschaft bei einem politiker oder geschäftsmann - welcher politischen gesinnung auch immer - sein?
von diesem grundsätzlichen respekt ausgehend würden sich im übrigen - so es denn dazu käme - auch viele andere diskussionen erübrigen: vom plastiksackerlmengendesaster angefangen über die ehrliche benotung schulischer leistungen bis hin zu klimakatastrophen, müllbergen und radfahrern auf gehsteigen.
tief ist diese unsere gesellschaft gesunken.
edit: küng meint, die katholische kirche erinnere an totalitäre systeme: http://religion.orf.at/projekt03/news/1205/ne120510_kueng.html - und wo ist da jetzt die überraschende neuigkeit?
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Sonntag, 15. April 2012
Atomschmugglerbande,
kelef, 22:39h
vermutliche, in wien verhaftet, berichtet der orf reisserisch und fast dräuend:
http://wien.orf.at/news/stories/2529100
man beachte insbesondere: die männer hatten zwei behältnisse in der dimension einer grösseren getränkedose dabei.
und frau kelef fragt sich, wie viele atome ( http://de.wikipedia.org/wiki/Atom ) wohl alleine schon in einem einzigen behältnis platz hätten, und ob wohl gemeint sei, je ein behältnis hätte die dimension einer grösseren getränkedose, obwohl der orf ja eigentlich schreibt dass die beiden behältnisse zusammen die dimension einer grösseren getränkedose hätten.
zu allem überfluss vermutete man auch noch radioaktive atome in den behältnissen.
die welt steht nimmer lang, ich sag ihnen.
http://wien.orf.at/news/stories/2529100
man beachte insbesondere: die männer hatten zwei behältnisse in der dimension einer grösseren getränkedose dabei.
und frau kelef fragt sich, wie viele atome ( http://de.wikipedia.org/wiki/Atom ) wohl alleine schon in einem einzigen behältnis platz hätten, und ob wohl gemeint sei, je ein behältnis hätte die dimension einer grösseren getränkedose, obwohl der orf ja eigentlich schreibt dass die beiden behältnisse zusammen die dimension einer grösseren getränkedose hätten.
zu allem überfluss vermutete man auch noch radioaktive atome in den behältnissen.
die welt steht nimmer lang, ich sag ihnen.
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Freitag, 17. Februar 2012
und dann war da noch: das pensionsalter
kelef, 02:04h
also: gemeint ist natürlich nicht das alter der pension, wie der titel vermuten liesse, sondern das alter der person, die diese pension aus altersgründen beantragen darf, gell, orf et al., und die eu hat dazu ideen und vorschläge. die leut' sollten doch, bitt'schön, länger arbeiten gehen. bis 2060 sollte sich das ausgehen. da geht man dann bis man über siebzig ist arbeiten.
siehe auch hier: http://orf.at/stories/2105312/2105299/
dass das alles so wie bisher nicht weitergeht ist mir klar, und den meisten anderen wahrscheinlich auch.
dass es aber die lösung ist ein weissbuch herauszugeben in dem steht, dass es keine rente vor, seien wir einmal nachsichtig und sagen wir: vor dem 70. geburtstag geben soll, das erscheint mir doch ein wenig merkwürdig. ok, in schweden hat einer überhaupt das 75. lebensjahr vorgeschlagen, in österreich wäre es 2060 dann das 73., wenn ich mir das alles richtig gemerkt habe.
und da eines meiner lieblingsbücher ja "mein name sei gantenbein" ist, da stellen wir uns einmal vor:
ein 72jähriger: mit einer scheibtruhe voller beton auf dem bau, mit ein paar eisenstangen auf dem gerüst in 10 meter höhe, auf dem liegebrett unter dem auto beim ölwechsel, beim liefern von waren für den supermarkt (mit der sackrodel volle getränkekisten, und so), als elektriker beim zusammenschliessen elektrischer leitungen, als gasinstallateur beim überprüfen der dichtheit der leitungen, als chirurg bei einer laparoskopischen gallenblasenoperation oder dem einbau eines künstlichen gelenks, als kellner mit einem vollen tablett, als friseur mit einer spitzen schere, vielleicht als sportlehrer, optiker, schuster, schlosser, schneider, volksschullehrer, ich meine hallo, geht's noch?
auch eine 72jährige friseurin, kellnerin, verkäuferin, kosmetikerin, köchin, krankenschwester, haushaltshilfe, sekretärin, assistentin, und so weiter: hallo, geht's noch?
aber, so war der vorschlag irgendwo irgendwie, ich find das gerade nicht mehr, die leut' könnten ja dann nur ein oder zwei tage in der woche arbeiten, oder drei, hauptsache sie verdienen viel damit man ihnen viel wegnehmen kann.
die jungen bleiben ein wenig länger zuhause sitzen, weil die alten ja genug verdienen um sie zu erhalten. und sie arbeiten auch nur ein oder zwei oder drei tage in der woche, mehr braucht man die nicht: die können dann zwar von dem geld nicht leben, aber: sie haben arbeit. wegnehmen kann man denen steuerlich auch nix, aber da bedient man sich dann eben bei den alten, gleicht sich das dann so aus, oder wie?
und wer, bitte schön, bringt eine firma dazu für ein und denselben job einen 70jährigen UND einen 20jährigen zu beschäftigen? und wie macht man das? vorgeschriebenes durchschnittsalter pro arbeitsstelle: ~45? oder summe pro arbeitsstelle: ~90? und wäre eine firma in letzterem fall nicht vielleicht mit drei 30jährigen glücklicher?
einen richtigen job brauchten die jungen keinen, weil siehe oben vermutlich, oder vielleicht könnte man ja dem 72jährigen kellner einen jungen tabletttragebeauftragten zur seite stellen, damit die bestellungen irgendwie doch zum gast kommen? und die alte verkäuferin bei hager und mager bekommt eine junge beraterin, damit sie die 16jährigen kundinnen nicht verschreckt?
und dann könnte man ja fliegender wechsel spielen: wenn einer von den vielverdienern die kurve kratzt aus alterstechnischen gründen, dann kriegt ein junger einen ganztagsjob. dabei dachte ich immer, ahnln vergiften sei verboten. aber das bezieht sich vielleicht nur auf beerbbare vorfahren, und nicht auf jobstreitigmacher.
und dann wird über die niedrige geburtenrate geklagt. wenn die 40jährige aber erst warten muss, bis die 60jährige den 70er erreicht hat, hmhmhm.
wer um alles in der welt liesse sich freiwillig von einem 72jährigen am krückstock die haare schneiden - und wenn einer friseur gelernt und sein leben lang in diesem beruf gearbeitet hat, dann hat er mit 62 schon rückenbeschwerden, vermutlich auch atembeschwerden, beides wahrscheinlich schon mit fünfzig, und das aus gutem grund. und wenn einer nicht in diesem beruf gearbeitet hat, fängt der dann wieder von vorne an? muss ein friseur einen alten behalten damit er die quote erfüllt, und was macht der alte den ganzen tag?
auch die sache mit den über siebzig jahre alten kindergärtnerinnen und volksschullehrern ist mir ein wenig suspekt. würden die kindelein nicht ein wenig irritiert auf diese reagieren, wenn sie mehr als zwanzig jahre älter als omma und oppa sind? und wie kann eine durchschnittliche 70jährige einen durchschnittlichen 3jährigen vom klettergerüst im park holen wenn er alleine nicht mehr herunterkommt?
sportunterricht stelle ich mir teilweise auch interessant vor.
und der dachdecker, bau- oder gerüstarbeiter: mit 70+? ich würde ja nur mehr in der mitte der strasse gehen. aber die kriegen vielleicht einen jungen hilfsarbeiter der sie stützt, damit sie nicht herunterfallen mitsamt werkzeug und material.
menschen die in jobs arbeiten die besonders ruhige hände und gute augen benötigen, könnte ich mir vorstellen, sind vielleicht mit über siebzig auch nicht mehr alle so ganz vertrauenswürdig.
vielleicht sponsert denen das jeweils zuständige arbeitsamt aber kurse, damit sie dann in anderen jobs eingesetzt werden können: der bauarbeiter macht den computerführerschein (staplerschein hat er ja meist schon), und der schlosser lernt englisch: kann man immer brauchen. den neurochirurgen kann man sicherlich den staplerschein (sehr beliebt!) machen lassen, und alle anderen besuchen einfach die "wie-stelle-ich-mich-vor-und-wieder-weg"-kurse. wegen besonderen erfolgs dann gerne mit wiederholung. so fallen alle aus der jeweiligen arbeitslosen- und pensionsbezieherliste heraus und die bilanz passt. denn: würden sie einen gelernten neurochirurgen als staplerfahrer einsetzen, einen gelernten maurer als sekretär oder einen schlosser als übersetzer für wirtschaftsartikel?
jetzt verstehen sie mich nicht falsch, es ist ja nicht so dass ich nicht eine menge menschen kenne die, kaum in der pension angelangt, endlich zeit gefunden haben sich mit irgendwas zu beschäftigen: eine siebzigjährige begann hebräisch zu lernen und kaufte sich mit achtzig einen laptop damit sie mit ihren freunden in aller welt kommunizieren kann (seit sie 85 ist kann sie auch skype), einer lernt gerade ungarisch weil er oft in einer gegend ist wo das nun mal die hauptsächlich gesprochene sprache ist, eine fing mit fünfundsechzig an ein buch zu schreiben. das sind aber alles menschen, die ihr leben in berufen verbracht haben die eine stetige geistige herausforderung waren, menschen die ihr leben lang andauernd neues dazugelernt haben - die tun sich da ein wenig leichter als viele andere.
eine begann mit 70 jahren weltreisen zu machen. einer macht zwar keine welt-, aber doch jährlich ein paar sightseeing-reisen (mit 65 Jahren: kreuzfahrt nach lettland, camping nach rumänien, etc.), einige sind in der pension auf den hund gekommen, andere haben sich ein kleines wochenendhaus gebaut und züchten seltene blümekens im garten, und wieder andere finden endlich zeit bücher zu lesen, in museen, theater, konzerte und ausstellungen zu gehen. oder nach längst verloren geglaubten kontakten zu fahnden. oder die stätten ihrer kindheit zu besuchen, was manchmal ganz schön schwierig ist.
wer enkelkinder hat kümmert sich auch um diese, und hilft den kindern schon einmal beim kochen oder beaufsichtigen von putzfrau oder handwerkern. die freunde werden ab einem gewissen alter sowieso weniger, da hat man dann auch zeit für besuche und treffen im kaffeehaus: am nachmittag, lang ersehnter luxus.
klingt doch vielversprechend für die zukunft. aber: die tun das alles nur dann, wenn es ihnen gerade gut geht und die zipperlein und zapperlein, die sich im laufe der jahrzehnte so eingestellt haben, ihnen nicht zusetzen. und manchmal tun sie es nur, wenn sie auch wer begleitet, denn am abend nach dem konzert oder theater, in der finsternis der nacht, da sehen sie vielleicht doch nicht mehr so gut. und wenn's rutschig ist, sind sie auch nicht so sicher auf den beinen wie früher.
es gibt ausgezeichnete brillen - auch gleitsichtmodelle - aber: irgendwie ist das mit dem sehen ab einem gewissen alter, nun, sie wissen schon. und dann kommt oft auch noch der graue star dazu, mit kunstlinsen: glauben sie mir, das ist eine gewöhnungsbedürftige sache.
natürlich gibt es viele jobs die man durchaus auch mit achtzig noch ausüben kann, wenn man glück hat: und unter glück verstehe ich dabei keineswegs dass man in ungekündigter stellung ist, sondern dass man eine entsprechende aus- und weiterbildung hat. vom konzept her ist die reine möglichkeit auch nur einigen wenigen berufsgruppen vorbehalten. meiner bescheidenen meinung nach sogar ganz ausserordentlich wenigen: selbständiger rechtsanwalt, oder ein steuerberater vielleicht, der nur ein paar altbekannte kunden betreut.
ich hab' ja auch gar nichts dagegen dass man darüber nachdenkt wie man mit dem wirtschaftlichen desaster zurande kommen kann.
aber irgendwas hab ich an dem eu-konzept nicht verstanden. fehlt da nicht was? und ob mir das wer erklären kann?
siehe auch hier: http://orf.at/stories/2105312/2105299/
dass das alles so wie bisher nicht weitergeht ist mir klar, und den meisten anderen wahrscheinlich auch.
dass es aber die lösung ist ein weissbuch herauszugeben in dem steht, dass es keine rente vor, seien wir einmal nachsichtig und sagen wir: vor dem 70. geburtstag geben soll, das erscheint mir doch ein wenig merkwürdig. ok, in schweden hat einer überhaupt das 75. lebensjahr vorgeschlagen, in österreich wäre es 2060 dann das 73., wenn ich mir das alles richtig gemerkt habe.
und da eines meiner lieblingsbücher ja "mein name sei gantenbein" ist, da stellen wir uns einmal vor:
ein 72jähriger: mit einer scheibtruhe voller beton auf dem bau, mit ein paar eisenstangen auf dem gerüst in 10 meter höhe, auf dem liegebrett unter dem auto beim ölwechsel, beim liefern von waren für den supermarkt (mit der sackrodel volle getränkekisten, und so), als elektriker beim zusammenschliessen elektrischer leitungen, als gasinstallateur beim überprüfen der dichtheit der leitungen, als chirurg bei einer laparoskopischen gallenblasenoperation oder dem einbau eines künstlichen gelenks, als kellner mit einem vollen tablett, als friseur mit einer spitzen schere, vielleicht als sportlehrer, optiker, schuster, schlosser, schneider, volksschullehrer, ich meine hallo, geht's noch?
auch eine 72jährige friseurin, kellnerin, verkäuferin, kosmetikerin, köchin, krankenschwester, haushaltshilfe, sekretärin, assistentin, und so weiter: hallo, geht's noch?
aber, so war der vorschlag irgendwo irgendwie, ich find das gerade nicht mehr, die leut' könnten ja dann nur ein oder zwei tage in der woche arbeiten, oder drei, hauptsache sie verdienen viel damit man ihnen viel wegnehmen kann.
die jungen bleiben ein wenig länger zuhause sitzen, weil die alten ja genug verdienen um sie zu erhalten. und sie arbeiten auch nur ein oder zwei oder drei tage in der woche, mehr braucht man die nicht: die können dann zwar von dem geld nicht leben, aber: sie haben arbeit. wegnehmen kann man denen steuerlich auch nix, aber da bedient man sich dann eben bei den alten, gleicht sich das dann so aus, oder wie?
und wer, bitte schön, bringt eine firma dazu für ein und denselben job einen 70jährigen UND einen 20jährigen zu beschäftigen? und wie macht man das? vorgeschriebenes durchschnittsalter pro arbeitsstelle: ~45? oder summe pro arbeitsstelle: ~90? und wäre eine firma in letzterem fall nicht vielleicht mit drei 30jährigen glücklicher?
einen richtigen job brauchten die jungen keinen, weil siehe oben vermutlich, oder vielleicht könnte man ja dem 72jährigen kellner einen jungen tabletttragebeauftragten zur seite stellen, damit die bestellungen irgendwie doch zum gast kommen? und die alte verkäuferin bei hager und mager bekommt eine junge beraterin, damit sie die 16jährigen kundinnen nicht verschreckt?
und dann könnte man ja fliegender wechsel spielen: wenn einer von den vielverdienern die kurve kratzt aus alterstechnischen gründen, dann kriegt ein junger einen ganztagsjob. dabei dachte ich immer, ahnln vergiften sei verboten. aber das bezieht sich vielleicht nur auf beerbbare vorfahren, und nicht auf jobstreitigmacher.
und dann wird über die niedrige geburtenrate geklagt. wenn die 40jährige aber erst warten muss, bis die 60jährige den 70er erreicht hat, hmhmhm.
wer um alles in der welt liesse sich freiwillig von einem 72jährigen am krückstock die haare schneiden - und wenn einer friseur gelernt und sein leben lang in diesem beruf gearbeitet hat, dann hat er mit 62 schon rückenbeschwerden, vermutlich auch atembeschwerden, beides wahrscheinlich schon mit fünfzig, und das aus gutem grund. und wenn einer nicht in diesem beruf gearbeitet hat, fängt der dann wieder von vorne an? muss ein friseur einen alten behalten damit er die quote erfüllt, und was macht der alte den ganzen tag?
auch die sache mit den über siebzig jahre alten kindergärtnerinnen und volksschullehrern ist mir ein wenig suspekt. würden die kindelein nicht ein wenig irritiert auf diese reagieren, wenn sie mehr als zwanzig jahre älter als omma und oppa sind? und wie kann eine durchschnittliche 70jährige einen durchschnittlichen 3jährigen vom klettergerüst im park holen wenn er alleine nicht mehr herunterkommt?
sportunterricht stelle ich mir teilweise auch interessant vor.
und der dachdecker, bau- oder gerüstarbeiter: mit 70+? ich würde ja nur mehr in der mitte der strasse gehen. aber die kriegen vielleicht einen jungen hilfsarbeiter der sie stützt, damit sie nicht herunterfallen mitsamt werkzeug und material.
menschen die in jobs arbeiten die besonders ruhige hände und gute augen benötigen, könnte ich mir vorstellen, sind vielleicht mit über siebzig auch nicht mehr alle so ganz vertrauenswürdig.
vielleicht sponsert denen das jeweils zuständige arbeitsamt aber kurse, damit sie dann in anderen jobs eingesetzt werden können: der bauarbeiter macht den computerführerschein (staplerschein hat er ja meist schon), und der schlosser lernt englisch: kann man immer brauchen. den neurochirurgen kann man sicherlich den staplerschein (sehr beliebt!) machen lassen, und alle anderen besuchen einfach die "wie-stelle-ich-mich-vor-und-wieder-weg"-kurse. wegen besonderen erfolgs dann gerne mit wiederholung. so fallen alle aus der jeweiligen arbeitslosen- und pensionsbezieherliste heraus und die bilanz passt. denn: würden sie einen gelernten neurochirurgen als staplerfahrer einsetzen, einen gelernten maurer als sekretär oder einen schlosser als übersetzer für wirtschaftsartikel?
jetzt verstehen sie mich nicht falsch, es ist ja nicht so dass ich nicht eine menge menschen kenne die, kaum in der pension angelangt, endlich zeit gefunden haben sich mit irgendwas zu beschäftigen: eine siebzigjährige begann hebräisch zu lernen und kaufte sich mit achtzig einen laptop damit sie mit ihren freunden in aller welt kommunizieren kann (seit sie 85 ist kann sie auch skype), einer lernt gerade ungarisch weil er oft in einer gegend ist wo das nun mal die hauptsächlich gesprochene sprache ist, eine fing mit fünfundsechzig an ein buch zu schreiben. das sind aber alles menschen, die ihr leben in berufen verbracht haben die eine stetige geistige herausforderung waren, menschen die ihr leben lang andauernd neues dazugelernt haben - die tun sich da ein wenig leichter als viele andere.
eine begann mit 70 jahren weltreisen zu machen. einer macht zwar keine welt-, aber doch jährlich ein paar sightseeing-reisen (mit 65 Jahren: kreuzfahrt nach lettland, camping nach rumänien, etc.), einige sind in der pension auf den hund gekommen, andere haben sich ein kleines wochenendhaus gebaut und züchten seltene blümekens im garten, und wieder andere finden endlich zeit bücher zu lesen, in museen, theater, konzerte und ausstellungen zu gehen. oder nach längst verloren geglaubten kontakten zu fahnden. oder die stätten ihrer kindheit zu besuchen, was manchmal ganz schön schwierig ist.
wer enkelkinder hat kümmert sich auch um diese, und hilft den kindern schon einmal beim kochen oder beaufsichtigen von putzfrau oder handwerkern. die freunde werden ab einem gewissen alter sowieso weniger, da hat man dann auch zeit für besuche und treffen im kaffeehaus: am nachmittag, lang ersehnter luxus.
klingt doch vielversprechend für die zukunft. aber: die tun das alles nur dann, wenn es ihnen gerade gut geht und die zipperlein und zapperlein, die sich im laufe der jahrzehnte so eingestellt haben, ihnen nicht zusetzen. und manchmal tun sie es nur, wenn sie auch wer begleitet, denn am abend nach dem konzert oder theater, in der finsternis der nacht, da sehen sie vielleicht doch nicht mehr so gut. und wenn's rutschig ist, sind sie auch nicht so sicher auf den beinen wie früher.
es gibt ausgezeichnete brillen - auch gleitsichtmodelle - aber: irgendwie ist das mit dem sehen ab einem gewissen alter, nun, sie wissen schon. und dann kommt oft auch noch der graue star dazu, mit kunstlinsen: glauben sie mir, das ist eine gewöhnungsbedürftige sache.
natürlich gibt es viele jobs die man durchaus auch mit achtzig noch ausüben kann, wenn man glück hat: und unter glück verstehe ich dabei keineswegs dass man in ungekündigter stellung ist, sondern dass man eine entsprechende aus- und weiterbildung hat. vom konzept her ist die reine möglichkeit auch nur einigen wenigen berufsgruppen vorbehalten. meiner bescheidenen meinung nach sogar ganz ausserordentlich wenigen: selbständiger rechtsanwalt, oder ein steuerberater vielleicht, der nur ein paar altbekannte kunden betreut.
ich hab' ja auch gar nichts dagegen dass man darüber nachdenkt wie man mit dem wirtschaftlichen desaster zurande kommen kann.
aber irgendwas hab ich an dem eu-konzept nicht verstanden. fehlt da nicht was? und ob mir das wer erklären kann?
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Samstag, 29. Oktober 2011
der hund, der beste freund des menschen
kelef, 08:36h
dieser beitrag betitelt sich "lebewesen in russland", russisch muss man dazu nicht verstehen:
3 часть "Животные в России"
http://www.youtube.com/watch?v=rc6XX5JzdCQ
hören sie sich bitte auch die musik dazu an.
und hier brauchen sie ebenfalls die sprache nicht zu verstehen, denn bilder sagen mehr als worte:
1 часть "Отлов и приюты"
http://www.youtube.com/watch?v=vTKvogCPsV4
und darum muss man was tun, wenn man was tun kann. zum beispiel, kastrationsprojekte unterstützen. sagt die präsidentin hier, und sagen auch die ministerInnen überall.
3 часть "Животные в России"
http://www.youtube.com/watch?v=rc6XX5JzdCQ
hören sie sich bitte auch die musik dazu an.
und hier brauchen sie ebenfalls die sprache nicht zu verstehen, denn bilder sagen mehr als worte:
1 часть "Отлов и приюты"
http://www.youtube.com/watch?v=vTKvogCPsV4
und darum muss man was tun, wenn man was tun kann. zum beispiel, kastrationsprojekte unterstützen. sagt die präsidentin hier, und sagen auch die ministerInnen überall.
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Donnerstag, 14. April 2011
t'schuldigung, wenn ich hier mal störe
tantekitsch, 23:13h
aber ein kleiner beitrag zum thema: "was würden katzen machen, wenn sie gegengreifende daumen hätten ..."
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Mittwoch, 7. April 2010
schöne männer sind dumm
kelef, 04:56h
sagte mein vater immer.
ergänzend darf angemerkt werden, wenn männer schön und nicht dumm sind, dann sind sie mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit ziemliche a...löcher.
ein treffendes beispiel für die theorie meines vaters darf ich hier präsentieren:
http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/leute/Stars--Styles-Mutterkuchen--das-gibts-zum-Muttertag-nicht/story/19565238
wo auch immer der aufgewachsen ist, man sollte es erforschen und einen bogen um den ort drumherum machen, es könnte was ansteckendes sein.
ergänzend darf angemerkt werden, wenn männer schön und nicht dumm sind, dann sind sie mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit ziemliche a...löcher.
ein treffendes beispiel für die theorie meines vaters darf ich hier präsentieren:
http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/leute/Stars--Styles-Mutterkuchen--das-gibts-zum-Muttertag-nicht/story/19565238
wo auch immer der aufgewachsen ist, man sollte es erforschen und einen bogen um den ort drumherum machen, es könnte was ansteckendes sein.
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Samstag, 23. Jänner 2010
für hundstrümmerlbesitzer weht der wind rauer
kelef, 13:33h
ab sofort,
meint der orf: http://wien.orf.at/stories/417877/
kann man ja eigentlich nix dagegen sagen, abgesehen von der grammatischen gestaltung, weil das ja wohl ein wenig anders gemeint ist.
und abgesehen davon, dass das ja alles leere kilometer und augenauswischereien sind, weil: frau kelef für ihr teil hält tagtäglich ausschau nach diesen legendären mistbeobachtern, und was tut gott: frau kelef ward noch keines einzigen ansichtig.
die frau mit den drei jack russel-weibern hat offensichtlich der erdboden verschluckt, und die klingel der gegensprechanlage ihrer wohnung funktioniert offensichtlich auch nicht, macht jetzt aber nix, der anwalt wird sich darum kümmern.
die fällt frau kelef gerade ein, weil ja ihr standpunkt ist: zwischen sechs uhr früh und zehn uhr abends räumt sie weg, in der nacht nicht, weil da nicht kontrolliert wird. sagte frau kelef mehrmals, weggeräumt solle ja nicht wegen der kontrolle sondern wegen des gestankes und der möglichkeit des reinsteigens werden, meinte die frau, dafür zahle sie ja steuern - in ungarn, wie sie ja kürzlich mitteilte.
was frau kelef bei der ganzen staatlichen chose jetzt aber ganz und gar nicht versteht ist, dass das dermassen schwierig ist mit den tölen. es gibt ja so dinge wie haushaltslisten, wählerverzeichnisse, etc, was wäre denn mit einer angehängten liste zur köterzählung? hausverwaltungen könnte man ja auch einmal jährlich anschreiben und befragen, dann kämen die hausverwalter wenigstens einmal im jahr in den genuss die von ihnen verwalteten häuser und wohnungen besichtigen zu dürfen, hehehe. und dann mit der hundesteuer gleich automatisch die versicherung, das chippen und die notwendigen impfungen gleich mit einbeziehen, und gut.
für hundebesitzer die das sowieso ordnungsgemäss erledigen wäre das teilweise sogar eine erhebliche erleichterung, und alle anderen hätte man dann elegant am wickel.
erstaunlich auch, dass der herr versicherung, der frau kelef betreut, noch nicht einmal weiss dass in wien hunde, die nach dem 01.01.2006 geboren sind, versichert sein MÜSSEN. jetzt weiss der das aber, und hat sich auch noch bedankt für die info, immerhin.
polizisten, die in fussgängerzonen freilaufende hunde mit über 50 cm schulterhöhe und ohne beisskorb sehen, sehen sich übrigens ausserstande die besitzer der tölen auf die rechtliche situation (beisskorb oder leine) aufmerksam zu machen und die hundesteuermarke zu kontrollieren. das bemerkenswerte argument der beiden war: "glaums mir san deppat und lossn uns beissn?" na dann.
manchmal hat frau kelef schon schwierigkeiten, die welt zu verstehen, besonders, weil man ihr solche dinge ja nie erklärt.
meint der orf: http://wien.orf.at/stories/417877/
kann man ja eigentlich nix dagegen sagen, abgesehen von der grammatischen gestaltung, weil das ja wohl ein wenig anders gemeint ist.
und abgesehen davon, dass das ja alles leere kilometer und augenauswischereien sind, weil: frau kelef für ihr teil hält tagtäglich ausschau nach diesen legendären mistbeobachtern, und was tut gott: frau kelef ward noch keines einzigen ansichtig.
die frau mit den drei jack russel-weibern hat offensichtlich der erdboden verschluckt, und die klingel der gegensprechanlage ihrer wohnung funktioniert offensichtlich auch nicht, macht jetzt aber nix, der anwalt wird sich darum kümmern.
die fällt frau kelef gerade ein, weil ja ihr standpunkt ist: zwischen sechs uhr früh und zehn uhr abends räumt sie weg, in der nacht nicht, weil da nicht kontrolliert wird. sagte frau kelef mehrmals, weggeräumt solle ja nicht wegen der kontrolle sondern wegen des gestankes und der möglichkeit des reinsteigens werden, meinte die frau, dafür zahle sie ja steuern - in ungarn, wie sie ja kürzlich mitteilte.
was frau kelef bei der ganzen staatlichen chose jetzt aber ganz und gar nicht versteht ist, dass das dermassen schwierig ist mit den tölen. es gibt ja so dinge wie haushaltslisten, wählerverzeichnisse, etc, was wäre denn mit einer angehängten liste zur köterzählung? hausverwaltungen könnte man ja auch einmal jährlich anschreiben und befragen, dann kämen die hausverwalter wenigstens einmal im jahr in den genuss die von ihnen verwalteten häuser und wohnungen besichtigen zu dürfen, hehehe. und dann mit der hundesteuer gleich automatisch die versicherung, das chippen und die notwendigen impfungen gleich mit einbeziehen, und gut.
für hundebesitzer die das sowieso ordnungsgemäss erledigen wäre das teilweise sogar eine erhebliche erleichterung, und alle anderen hätte man dann elegant am wickel.
erstaunlich auch, dass der herr versicherung, der frau kelef betreut, noch nicht einmal weiss dass in wien hunde, die nach dem 01.01.2006 geboren sind, versichert sein MÜSSEN. jetzt weiss der das aber, und hat sich auch noch bedankt für die info, immerhin.
polizisten, die in fussgängerzonen freilaufende hunde mit über 50 cm schulterhöhe und ohne beisskorb sehen, sehen sich übrigens ausserstande die besitzer der tölen auf die rechtliche situation (beisskorb oder leine) aufmerksam zu machen und die hundesteuermarke zu kontrollieren. das bemerkenswerte argument der beiden war: "glaums mir san deppat und lossn uns beissn?" na dann.
manchmal hat frau kelef schon schwierigkeiten, die welt zu verstehen, besonders, weil man ihr solche dinge ja nie erklärt.
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Dienstag, 5. Jänner 2010
mitleid in grenzen
kelef, 20:24h
aber vielleicht hab ich das ja auch schon wieder nicht verstanden, weil es mir keiner erklärt hat.
kommt einer mit einer pistole in ein geschäft, schreit "überfall, geld her", und der geschäftsinhaber nimmt die eigene pistole und schiesst. with fatal outcome, wie es im englischen so schön heisst, oder auch zu deutsch: räuber tot.
und dann schaut man sich so die nachrichten an, und schmökert ein wenig in den zeitungen, und hat doch tatsächlich das gefühl es werde impliziert der räuber sei der arme und der geschäftsinhaber der böse.
jetzt, verstehen sie mich bitte nicht falsch. aber wenn - gerade wie in den zitierten fällen - der geschäftsinhaber schon einmal überfallen oder ausgeraubt wurde, oder das geschäft aufgebrochen, und von der polizie hat er die auskunft bekommen, das passiere nun einmal, und man werde den räuber wohl nicht erwischen, oder wenn, dann quasi nur durch zufall, dann wundert es mich nicht wenn der geschäftsinhaber beim nächsten mal selber schiesst.
und dass der räuber nur eine imitation und keine echte pistole hatte, ist natürlich dem geschäftsinhaber erschwerend zur last zu legen, quasi.
ich meine, irgendwie, wie soll ich sagen, vielleicht hab ich ja das wirklich nicht verstanden, oder mir fehlt irgendwie das mitleid-gen, was ich ja auch nicht glauben kann, aber: wenn man einfach NICHT mit einer pistole in ein geschäft geht und NICHT "überfall, geld her" schreit, dann gibt man dem geschäftsinhaber doch eigentlich keinen grund, einem ein loch in die figur zu schiessen, oder?
und es soll ja auch schon vorgekommen sein, dass der geschäftsinhaber dem räuber alles gegeben hat, und dann bekam er trotzdem noch eine über das haupt, und hatte dann auch noch die zores mit befragungen und presse und polizei und versicherung, zusätzlich zu dem kopfweh das er sowieso schon hatte.
umgekehrt befällt mich ein ähnliches gefühl ja aber auch bei schiessenden polizisten, mit verlaub. da fuchtelt einer im finsteren mit einer pistole herum und droht zu schiessen, und der polizist ist dann schneller und der fuchtler hat ein loch in der figur. und dann stellt sich heraus, das war gar keine pistole was der andere da in der hand hatte, und der polizist ist der böse.
wiederum aber: hätte der nicht gefuchtelt und geschrieen er würde schiessen, dann hätte auch der polizist vermutlich nicht geschossen.
natürlich ist es entsetzlich, wenn ein mensch stirbt, und natürlich stimmt einiges nicht wenn man auf die idee kommt durch überfälle etc. die kasse zu füllen. und natürlich sollte man da rgendwie was tun, wenn mann den wüsste was. gescheit daherreden ist wohl nicht die lösung.
und ebenso natürlich kann selbstjustiz nicht die lösung sein, andererseits kann ich verstehen dass die angst eines bedrohten schon dazu führen kann dass er dinge tut, die er normalerweise nicht täte.
aber trotzdem kriege ich den gedanken nicht aus dem kopf, irgendwie: wenn ich meinen kopf nicht dorthin lege, wo demnächst ein schmiedehammer herunterkommen kann, dann ist die gefahr eines zermerscherten hauptes viel geringer, als wenn ich das doch tue. irgendwie ist ein amboss kein gutes kopfkissen.
kommt einer mit einer pistole in ein geschäft, schreit "überfall, geld her", und der geschäftsinhaber nimmt die eigene pistole und schiesst. with fatal outcome, wie es im englischen so schön heisst, oder auch zu deutsch: räuber tot.
und dann schaut man sich so die nachrichten an, und schmökert ein wenig in den zeitungen, und hat doch tatsächlich das gefühl es werde impliziert der räuber sei der arme und der geschäftsinhaber der böse.
jetzt, verstehen sie mich bitte nicht falsch. aber wenn - gerade wie in den zitierten fällen - der geschäftsinhaber schon einmal überfallen oder ausgeraubt wurde, oder das geschäft aufgebrochen, und von der polizie hat er die auskunft bekommen, das passiere nun einmal, und man werde den räuber wohl nicht erwischen, oder wenn, dann quasi nur durch zufall, dann wundert es mich nicht wenn der geschäftsinhaber beim nächsten mal selber schiesst.
und dass der räuber nur eine imitation und keine echte pistole hatte, ist natürlich dem geschäftsinhaber erschwerend zur last zu legen, quasi.
ich meine, irgendwie, wie soll ich sagen, vielleicht hab ich ja das wirklich nicht verstanden, oder mir fehlt irgendwie das mitleid-gen, was ich ja auch nicht glauben kann, aber: wenn man einfach NICHT mit einer pistole in ein geschäft geht und NICHT "überfall, geld her" schreit, dann gibt man dem geschäftsinhaber doch eigentlich keinen grund, einem ein loch in die figur zu schiessen, oder?
und es soll ja auch schon vorgekommen sein, dass der geschäftsinhaber dem räuber alles gegeben hat, und dann bekam er trotzdem noch eine über das haupt, und hatte dann auch noch die zores mit befragungen und presse und polizei und versicherung, zusätzlich zu dem kopfweh das er sowieso schon hatte.
umgekehrt befällt mich ein ähnliches gefühl ja aber auch bei schiessenden polizisten, mit verlaub. da fuchtelt einer im finsteren mit einer pistole herum und droht zu schiessen, und der polizist ist dann schneller und der fuchtler hat ein loch in der figur. und dann stellt sich heraus, das war gar keine pistole was der andere da in der hand hatte, und der polizist ist der böse.
wiederum aber: hätte der nicht gefuchtelt und geschrieen er würde schiessen, dann hätte auch der polizist vermutlich nicht geschossen.
natürlich ist es entsetzlich, wenn ein mensch stirbt, und natürlich stimmt einiges nicht wenn man auf die idee kommt durch überfälle etc. die kasse zu füllen. und natürlich sollte man da rgendwie was tun, wenn mann den wüsste was. gescheit daherreden ist wohl nicht die lösung.
und ebenso natürlich kann selbstjustiz nicht die lösung sein, andererseits kann ich verstehen dass die angst eines bedrohten schon dazu führen kann dass er dinge tut, die er normalerweise nicht täte.
aber trotzdem kriege ich den gedanken nicht aus dem kopf, irgendwie: wenn ich meinen kopf nicht dorthin lege, wo demnächst ein schmiedehammer herunterkommen kann, dann ist die gefahr eines zermerscherten hauptes viel geringer, als wenn ich das doch tue. irgendwie ist ein amboss kein gutes kopfkissen.
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Dienstag, 29. September 2009
anglizismen
kelef, 18:18h
und solche, die es noch werden wollen, werden neuerdings übersetzt, und die ergebnisse dieser hervorragenden übersetzungsarbeiten werden dann in einem buch präsentiert. damit die alten und die, die es noch werden wollen, dann verstehen was ihnen im fernsehen und radio und diversen kaufhäusern so erzählt wird: http://kaernten.orf.at/stories/393058/
ich freu mich, und bin stolz auf mein land, obwohl, verstehen sie mich nicht falsch, mir gerade zweifel kommen ob kärnten denn so wirklich zu diesem land gehört resp. gehören sollte, aus diesen und anderen gründen. denn dieses hervorragende werk der weiterbildung für senioren und andere verständnislose wurde von schülern und lehrern der HLW st. veit/glan im schönen kärnten initiiert, zusamengestellt und herausgegeben, es ist in kärnten kostenlos erhältlich, bei der HLW, der volksbank und in einem cafe, von dem ich sicherheitshalber nicht weiss wo es ist.
wie, so frage ich mich aber, und vermutlich fragen sich das viele andere auch, wie um alles in der welt kann sich die achtzigjährige omma zurechtfinden im leben, wenn sie nicht weiss dass after eight nach acht heisst, und airbag prallkissen, und red bull roter bulle, und cover deckplatte. ich meine, wie hat die omma überhaupt überlebt?
noch mehr beschäftigt mich aber die frage, wer um alles in der welt diese übersetzungen gemacht hat und wer um alles in der welt sie dann auch noch in dieser form zur publikation freigegeben hat.
interessant auch der ansatz, dass ein bundesland, in dem so wunderbare diskussionen über zwei- und mehr- und anders- und quasi überhauptsprachlichkeit sich keineswegs mit dieser doch eher bodenständigen, weil intern gewachsenen sprachproblematik beschäftigt, sonder, au contraire, mit anglizismen.
aber nun, ich muss ja bekanntlich nicht alles verstehen. tieferstehend habe ich die beispiele, die orf.at veröffentlicht hat, herüberkopiert. zwegen dem spass an der freud:
Beispiele aus dem Wörterbuch
Fernsehen/Radio:
newsflash - Kurzmeldung
primetime - Hauptprogramm
comeback - Neuanfang, Wiederaufstieg
charts - Schlagerliste
Sport/Spiele:
Champions league - Meisterliga
grand slam - Spitzenturnier, wörtl. großer Schlag
Nordic walking - Sportwandern
mountainbike - Bergfahrrad
Lebensmittel:
after eight - nach acht
muffins - Teekuchen
hot ketchup - scharfes Ketchup
fair trade - fairer Handel
snack - Zwischenmahlzeit
Kosmetik/Toilettenartikel:
body milk - Körpermilch
head and shoulders - Kopf und Schultern
shower - Dusche
conditioner - Pflegespüler
Gesundheit:
wellness - Wohlbefinden
spa - Badekurort
fit - einsatzfähig/gesund
swine influenza - Schweinegrippe
Bekleidung:
shorts - kurze Hose
underwear - Unterwäsche
high heels - Stöckelschuhe
sneakers - Turnschuhe
Getränke:
gin - Wacholderschnaps
happy day - ein glücklicher Tag
Red Bull - roter Bulle, Stier
smoothies - Ganzfruchtgetränke
Reisen:
call-center - Rufdienst
lobby - Eingangshalle, Interessenvertretung
economy class - Touristenklasse in der Luftfahrt
air-bag - Prallkissen
Alltag:
bingo - alles klar, du sagst es, Volltreffer
cover - Deckplatte
jackpot - Glückstopf
lifestyle - Lebensstil
wenn das alles vorbei ist, wecken sie mich bitte wieder auf. das kann ja alles nur ein albtraum sein, ein ganz, ganz böser. und in solchen fällen weiss man nie genau, was noch alles passiert. grauhaariger, schau oba.
ich freu mich, und bin stolz auf mein land, obwohl, verstehen sie mich nicht falsch, mir gerade zweifel kommen ob kärnten denn so wirklich zu diesem land gehört resp. gehören sollte, aus diesen und anderen gründen. denn dieses hervorragende werk der weiterbildung für senioren und andere verständnislose wurde von schülern und lehrern der HLW st. veit/glan im schönen kärnten initiiert, zusamengestellt und herausgegeben, es ist in kärnten kostenlos erhältlich, bei der HLW, der volksbank und in einem cafe, von dem ich sicherheitshalber nicht weiss wo es ist.
wie, so frage ich mich aber, und vermutlich fragen sich das viele andere auch, wie um alles in der welt kann sich die achtzigjährige omma zurechtfinden im leben, wenn sie nicht weiss dass after eight nach acht heisst, und airbag prallkissen, und red bull roter bulle, und cover deckplatte. ich meine, wie hat die omma überhaupt überlebt?
noch mehr beschäftigt mich aber die frage, wer um alles in der welt diese übersetzungen gemacht hat und wer um alles in der welt sie dann auch noch in dieser form zur publikation freigegeben hat.
interessant auch der ansatz, dass ein bundesland, in dem so wunderbare diskussionen über zwei- und mehr- und anders- und quasi überhauptsprachlichkeit sich keineswegs mit dieser doch eher bodenständigen, weil intern gewachsenen sprachproblematik beschäftigt, sonder, au contraire, mit anglizismen.
aber nun, ich muss ja bekanntlich nicht alles verstehen. tieferstehend habe ich die beispiele, die orf.at veröffentlicht hat, herüberkopiert. zwegen dem spass an der freud:
Beispiele aus dem Wörterbuch
Fernsehen/Radio:
newsflash - Kurzmeldung
primetime - Hauptprogramm
comeback - Neuanfang, Wiederaufstieg
charts - Schlagerliste
Sport/Spiele:
Champions league - Meisterliga
grand slam - Spitzenturnier, wörtl. großer Schlag
Nordic walking - Sportwandern
mountainbike - Bergfahrrad
Lebensmittel:
after eight - nach acht
muffins - Teekuchen
hot ketchup - scharfes Ketchup
fair trade - fairer Handel
snack - Zwischenmahlzeit
Kosmetik/Toilettenartikel:
body milk - Körpermilch
head and shoulders - Kopf und Schultern
shower - Dusche
conditioner - Pflegespüler
Gesundheit:
wellness - Wohlbefinden
spa - Badekurort
fit - einsatzfähig/gesund
swine influenza - Schweinegrippe
Bekleidung:
shorts - kurze Hose
underwear - Unterwäsche
high heels - Stöckelschuhe
sneakers - Turnschuhe
Getränke:
gin - Wacholderschnaps
happy day - ein glücklicher Tag
Red Bull - roter Bulle, Stier
smoothies - Ganzfruchtgetränke
Reisen:
call-center - Rufdienst
lobby - Eingangshalle, Interessenvertretung
economy class - Touristenklasse in der Luftfahrt
air-bag - Prallkissen
Alltag:
bingo - alles klar, du sagst es, Volltreffer
cover - Deckplatte
jackpot - Glückstopf
lifestyle - Lebensstil
wenn das alles vorbei ist, wecken sie mich bitte wieder auf. das kann ja alles nur ein albtraum sein, ein ganz, ganz böser. und in solchen fällen weiss man nie genau, was noch alles passiert. grauhaariger, schau oba.
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Sonntag, 5. Juli 2009
das braunschweiger-mysterium
kelef, 18:33h
begann eigentlich mit dem thema kartoffelpuffer.
nun ist es ja so, dass man unter kartoffelpuffern je nach land und leuten verschiedenes, fast möchte man meinen gegensätzliches, versteht. mir sind ja am liebsten die puristischen aus nur grob geraspelten, eher mehligen erdäpfeln, mehl, ei und salz, aussen knusprig, innen weich, besonders gerne mit knusperharten fransigen rändern, in sehr heissem öl rasch gebacken, frisch aus der pfanne und dazu kaltes, säuerliches apfelmus zum stippen.
für manche leute mache ich dazu auch noch knoblauchöl, knoblauch- oder kräuterrahm, aber für mich eben wie oben.
je nach ländern, landstrichen, familientraditionen und gusto und ohrfeigen werden nun aber die erdäpfel gerne auch fein gerieben, ausgepresst, der teig mit zwiebeln, knoblauch, kräutern, speck, wurst, käse und sonsterlei verdächtigen kücheneinwohnern vermengt. dann werden möglichst kreisrunde, nach lust und laune dickere oder dünnere, manchmal auch ovale oder eckige, weichere oder härtere, knusprige oder auch nicht, portionen in mehr oder weniger heisses öl, manchmal auch schmalz, gegossen, und die dinger werden dann mehr oder weniger schnell herausgebacken und entsprechend mehr oder weniger vor fett triefend auf die teller getan, dazu gibt es grünen salat oder gemischten, das ganze kann als "raffinierte beilage" serviert werden, oder auch als hauptspeise mit speckrahm, oder wie oder was auch immer. kann ja jeder wie er will.
genannt werden die dinger übrigens auch puffer, erdäpfelpuffer, reiberdatschi, erdäpfeldatschi, böhmische datschi, reibekuchen, tbc.
nun begab es sich vor einigen jahren, als der ex noch kein ex war, dass es mich gar sehr nach kartoffelpuffern gelüstete, und ich fragte den ex, ob er denn sowas auch möge (so lange kannten wir uns damals noch nicht). oh ja, sehr gerne, meinte er.
ich also erdäpfel gekauft, ab in die küche, apfelmus geht ja schnell, dieses ab in den kühlschrank, erdäpfel gerissen (also grob geraspelt), mehl, ei, salz, derweil öl erhitzt, schnell herausgebacken ein paar dinger, daneben je ein schüsselchen rahm und öl mit ordentlich knoblauch verrührt, alles auf den tisch.
DAS gesicht hätten sie sehen müssen. ja danke auch noch im nachhinein. - ja was? - frug ich.
die ex-schwiegermutter macht das aber anders. - ja, und wie? - mit braunschweiger. - häh? - ja, mit braunschweiger drinnen. - braunschweiger, das ist doch eine wurst. - ja. - und die hat sie in die erdäpfelpuffer hineingetan? - so irgendwie geschnitten oder so, ja. - brrr...
aber ich bin ja eigentlich ein netter, experimentierfreudiger mensch. also bitte, was genau für eine braunschweiger, die es in wien bekanntlich als stangenwurst mit eher grösserem durchmesser, oder aber auch als stangendürre mit eher kleinerem durchmesser, fallweise auch als kranzldürre zu kaufen gibt. scharfe, fette, geräucherte, gekochte, weich oder getrocknet, mit knoblauch oder ohne?
braunschweiger.
äh, ja gut, gerne, gerne wiederhole ich mich auch: was für eine braunschweiger genau?
na, braunschweiger eben.
ich bin ja nicht so. ich ess ja auch nicht alles. und wiewohl so ziemlich jede art von braunschweiger, in welcher verfeinerten form auch immer, mit welchem durchmesser auch immer, in welchem trocknungsstadium auch immer, so überhaupt nicht die art von wurst ist die ich mag: man kann sich ja auf die suche machen.
also ging ich hin und kaufte braunschweiger und dürre. in allen möglichen geschäften und auf bauernmärkten, von selber produzierenden fleischhauern und grossen firmen, von bauern und bäuerinnen. ich kaufte dicke und dünne, weiche, halbweiche und getrocknete, geräucherte und ungeräucherte, mit knoblauch und ohne, mit irgendwelchen spezialgewürzen und welche ohne jeden störenden eigengeschmack. stangenwurst und kranzlwurst.
schmeckte nicht. war keine braunschweiger, meinte der ex, der damals noch nicht der ex war, weil die braunschweiger die die ex-schwiegermutter in die erdäpfelpuffer, die sie immer machte wenn er mit der ex bei ihren eltern im waldviertel war, damals als die ex des ex noch nicht seine ex war und daher also die ex-schwiegermutter noch die schwiegermutter, also jedenfalls, die schmeckte anders.
verdammt noch mal, ruf die ex doch an damit sie die ex-schwiegermutter fragen kann, welche verdammte wurst die in ihre verdammten kartoffelpuffer hineingetan hat.
das war eine gute idee, die antwort erhielt ich prompt nach einem viertel jahr, mit der süffisanten randbemerkung "die ex hat gesagt, die ex-schwiegermutter hat gefragt, ob du vielleicht gar nicht kochen kannst": - die gibt braunschweiger hinein. - toll, und welche? - na ja, die richtige braunschweiger halt. - und wo hat sie die her, also aus welchem geschäft? - na ja, die kauft sie halt.
ich ging dazu über, artverwandte wurstarten (die ich ebensowenig mochte und mag) zu kaufen und dem ex, der damals noch nicht der ex war, zum frasse vorzuwerfen, in der zwischenzeit hatte er nämlich gestanden dass er "eine braunschweiger" auch gerne zur jause ässe, so mit senf und kren und brot. daran sollte es in der ernährungspalette ja nicht scheitern.
die hunt konnte schon kein braunschweiger und artverwandte wurstsorten mehr sehen und riechen. ich konnte sie nicht mehr riechen und sehen, ohne von einer leichten übelkeit überkommen zu werden.
ich kaufte braunschweiger und artverwandte wurstsorten in allen geschäften die sowas verkauften, ein paarmal importierte ich so ein zeug sogar aus dem ausland.
- das ist keine braunschweiger! - meinte der ex, der damals noch nicht der ex war.
ich begann, mich zu erkundigen. bei fleischhauern, köchen, weiss der kuckuck. das internet spuckte zwar rezepte aus, aber welches war das richtige? sollte ich beginnen, wurst herzustellen und diese dann über dem rechaud zu räuchern? in der zwischenzeit erhob sich ein leichtes maulen seitens des ex. weil, wie kann es sein dass ich keine braunschweiger kauften wollte?
- du blöder arsch, - sprach ich, - wieviele sorten habe ich dir jetzt schon auf den teller getan, 50 verschiedene mindestens, alles gekauft als braunschweiger oder dürre, woher soll ich wissen was für eine verdammte wurst deine verdammte ex-schwiegermutter in die noch viel verdammteren eräpfeldatschi (denn kartoffelpuffer waren das ja in meinen augen nicht, so fein passiertes wie man beschrieben hatte, mit zwiebel und so zeug drin), hineingetan hat. - ist doch ganz einfach: richtige braunschweiger. - richtiger speck ist ja auch nicht eine einzige sorte mit einer einzigen art sur, sondern ... - braunschweiger schon. - was, speck? - nein, sorte. - sagt wer? - die ex und ihre mutter. - kann die bitte alle beide beim sch... der schlag treffen? - du bist ja nur eifersüchtig.
in diesem moment - ich gebe es zu - warf ich die gusseiseren pfanne nach ihm, und traf ihn so elegeant im rücken, dass er ein paar wochen lang was davon hatte. die unterbrach die diskussion zum thema braunschweiger entsprechend, weil wir eine zeitlang gar nicht miteinander sprachen. dieser zustand legte sich aber wieder, und ich war reumütig und gelobte besserung und das vermeiden des pfannenwurfs (ich schwor, mit gekreuzten fingern und dachte an das grosse, dicke hartholzschneidebrett im schrank mit dem praktischen griff ...)
ich schaltete personen des relativen vertrauens in die suche nach der braunschweiger ein: die ex-schwiegermutter (also meine, die mutter des ex), den ex-schwiegervater (also den vater des ex), die beiden halbschwestern des ex. sie möchten doch bitte die ex (also die ex des ex) und die ex-schwiegermutter des ex peinlich befragen, welche verdammte wurst sie in ihre verdammten datschi hineinzutun geruhte.
braunschweiger.
ja klar.
weitere geschätzte fünfzig sorten braunschweiger, dürre und artverwandter wurstsorten später - es waren welche mit grossem und kleinem durchmesser dabei, geräucherte, getrocknete, gebrühte, mit und ohne knoblauch, mit und ohne pfeffer, in echtdarm, bunt bedruckter plastikhaut, mit ohne haut, als terrine braunschweiger art (fragen sie nicht nach dem preis), vom fleischhauer, vom supermarkt, eigenmarken von handelsketten, von bauern und bauernmärkten, aus dem in- und ausland.
war nie nicht eine braunschweiger, wie sie die ex-schwiegermutter in die datschi ...
jahre vergingen, die suche wurde fortgesetzt, und ich glaube nicht zu übertreiben wenn ich sage, über 150 verschiedene sorten wurden verkostet und nicht für "braunschweiger" befunden. es war schon eine manie geworden jede sorte wurst, die so ähnlich aussah oder roch oder bezeichnet wurde käuflich zu erwerben, allerdings versuchte ich nach ca. sorte 50 nicht mehr, die reste an frau hunt zu verfüttern, die konnte diese sorte wurst auch nicht mehr vertragen und wandte beim anblick angewidert den kopf zur seite (andererseits, sie frisst ja auch am liebsten pick-salami).
nun, heute, da der ex schon lange der ex ist, die ex-schwiegermutter des ex im pflegeheim liegt, der ex mit seiner ex (eigentlich seinen exen, also auch mir) nix mehr redet, ich mit seinen halbschwestern auch nicht, seine mutter im pensionistenheim wohnt und sein vater gestorben ist, werden wir wohl nie mehr aufklären um welche sorte wurst es sich bei dieser legendären "braunschweiger" handelt.
aber interessieren tät es mich nach all den jahren noch immer. zweckdienliche hinweise können sie sich aber bitte sparen, ich hab da ein klitzekleines problem.
nun ist es ja so, dass man unter kartoffelpuffern je nach land und leuten verschiedenes, fast möchte man meinen gegensätzliches, versteht. mir sind ja am liebsten die puristischen aus nur grob geraspelten, eher mehligen erdäpfeln, mehl, ei und salz, aussen knusprig, innen weich, besonders gerne mit knusperharten fransigen rändern, in sehr heissem öl rasch gebacken, frisch aus der pfanne und dazu kaltes, säuerliches apfelmus zum stippen.
für manche leute mache ich dazu auch noch knoblauchöl, knoblauch- oder kräuterrahm, aber für mich eben wie oben.
je nach ländern, landstrichen, familientraditionen und gusto und ohrfeigen werden nun aber die erdäpfel gerne auch fein gerieben, ausgepresst, der teig mit zwiebeln, knoblauch, kräutern, speck, wurst, käse und sonsterlei verdächtigen kücheneinwohnern vermengt. dann werden möglichst kreisrunde, nach lust und laune dickere oder dünnere, manchmal auch ovale oder eckige, weichere oder härtere, knusprige oder auch nicht, portionen in mehr oder weniger heisses öl, manchmal auch schmalz, gegossen, und die dinger werden dann mehr oder weniger schnell herausgebacken und entsprechend mehr oder weniger vor fett triefend auf die teller getan, dazu gibt es grünen salat oder gemischten, das ganze kann als "raffinierte beilage" serviert werden, oder auch als hauptspeise mit speckrahm, oder wie oder was auch immer. kann ja jeder wie er will.
genannt werden die dinger übrigens auch puffer, erdäpfelpuffer, reiberdatschi, erdäpfeldatschi, böhmische datschi, reibekuchen, tbc.
nun begab es sich vor einigen jahren, als der ex noch kein ex war, dass es mich gar sehr nach kartoffelpuffern gelüstete, und ich fragte den ex, ob er denn sowas auch möge (so lange kannten wir uns damals noch nicht). oh ja, sehr gerne, meinte er.
ich also erdäpfel gekauft, ab in die küche, apfelmus geht ja schnell, dieses ab in den kühlschrank, erdäpfel gerissen (also grob geraspelt), mehl, ei, salz, derweil öl erhitzt, schnell herausgebacken ein paar dinger, daneben je ein schüsselchen rahm und öl mit ordentlich knoblauch verrührt, alles auf den tisch.
DAS gesicht hätten sie sehen müssen. ja danke auch noch im nachhinein. - ja was? - frug ich.
die ex-schwiegermutter macht das aber anders. - ja, und wie? - mit braunschweiger. - häh? - ja, mit braunschweiger drinnen. - braunschweiger, das ist doch eine wurst. - ja. - und die hat sie in die erdäpfelpuffer hineingetan? - so irgendwie geschnitten oder so, ja. - brrr...
aber ich bin ja eigentlich ein netter, experimentierfreudiger mensch. also bitte, was genau für eine braunschweiger, die es in wien bekanntlich als stangenwurst mit eher grösserem durchmesser, oder aber auch als stangendürre mit eher kleinerem durchmesser, fallweise auch als kranzldürre zu kaufen gibt. scharfe, fette, geräucherte, gekochte, weich oder getrocknet, mit knoblauch oder ohne?
braunschweiger.
äh, ja gut, gerne, gerne wiederhole ich mich auch: was für eine braunschweiger genau?
na, braunschweiger eben.
ich bin ja nicht so. ich ess ja auch nicht alles. und wiewohl so ziemlich jede art von braunschweiger, in welcher verfeinerten form auch immer, mit welchem durchmesser auch immer, in welchem trocknungsstadium auch immer, so überhaupt nicht die art von wurst ist die ich mag: man kann sich ja auf die suche machen.
also ging ich hin und kaufte braunschweiger und dürre. in allen möglichen geschäften und auf bauernmärkten, von selber produzierenden fleischhauern und grossen firmen, von bauern und bäuerinnen. ich kaufte dicke und dünne, weiche, halbweiche und getrocknete, geräucherte und ungeräucherte, mit knoblauch und ohne, mit irgendwelchen spezialgewürzen und welche ohne jeden störenden eigengeschmack. stangenwurst und kranzlwurst.
schmeckte nicht. war keine braunschweiger, meinte der ex, der damals noch nicht der ex war, weil die braunschweiger die die ex-schwiegermutter in die erdäpfelpuffer, die sie immer machte wenn er mit der ex bei ihren eltern im waldviertel war, damals als die ex des ex noch nicht seine ex war und daher also die ex-schwiegermutter noch die schwiegermutter, also jedenfalls, die schmeckte anders.
verdammt noch mal, ruf die ex doch an damit sie die ex-schwiegermutter fragen kann, welche verdammte wurst die in ihre verdammten kartoffelpuffer hineingetan hat.
das war eine gute idee, die antwort erhielt ich prompt nach einem viertel jahr, mit der süffisanten randbemerkung "die ex hat gesagt, die ex-schwiegermutter hat gefragt, ob du vielleicht gar nicht kochen kannst": - die gibt braunschweiger hinein. - toll, und welche? - na ja, die richtige braunschweiger halt. - und wo hat sie die her, also aus welchem geschäft? - na ja, die kauft sie halt.
ich ging dazu über, artverwandte wurstarten (die ich ebensowenig mochte und mag) zu kaufen und dem ex, der damals noch nicht der ex war, zum frasse vorzuwerfen, in der zwischenzeit hatte er nämlich gestanden dass er "eine braunschweiger" auch gerne zur jause ässe, so mit senf und kren und brot. daran sollte es in der ernährungspalette ja nicht scheitern.
die hunt konnte schon kein braunschweiger und artverwandte wurstsorten mehr sehen und riechen. ich konnte sie nicht mehr riechen und sehen, ohne von einer leichten übelkeit überkommen zu werden.
ich kaufte braunschweiger und artverwandte wurstsorten in allen geschäften die sowas verkauften, ein paarmal importierte ich so ein zeug sogar aus dem ausland.
- das ist keine braunschweiger! - meinte der ex, der damals noch nicht der ex war.
ich begann, mich zu erkundigen. bei fleischhauern, köchen, weiss der kuckuck. das internet spuckte zwar rezepte aus, aber welches war das richtige? sollte ich beginnen, wurst herzustellen und diese dann über dem rechaud zu räuchern? in der zwischenzeit erhob sich ein leichtes maulen seitens des ex. weil, wie kann es sein dass ich keine braunschweiger kauften wollte?
- du blöder arsch, - sprach ich, - wieviele sorten habe ich dir jetzt schon auf den teller getan, 50 verschiedene mindestens, alles gekauft als braunschweiger oder dürre, woher soll ich wissen was für eine verdammte wurst deine verdammte ex-schwiegermutter in die noch viel verdammteren eräpfeldatschi (denn kartoffelpuffer waren das ja in meinen augen nicht, so fein passiertes wie man beschrieben hatte, mit zwiebel und so zeug drin), hineingetan hat. - ist doch ganz einfach: richtige braunschweiger. - richtiger speck ist ja auch nicht eine einzige sorte mit einer einzigen art sur, sondern ... - braunschweiger schon. - was, speck? - nein, sorte. - sagt wer? - die ex und ihre mutter. - kann die bitte alle beide beim sch... der schlag treffen? - du bist ja nur eifersüchtig.
in diesem moment - ich gebe es zu - warf ich die gusseiseren pfanne nach ihm, und traf ihn so elegeant im rücken, dass er ein paar wochen lang was davon hatte. die unterbrach die diskussion zum thema braunschweiger entsprechend, weil wir eine zeitlang gar nicht miteinander sprachen. dieser zustand legte sich aber wieder, und ich war reumütig und gelobte besserung und das vermeiden des pfannenwurfs (ich schwor, mit gekreuzten fingern und dachte an das grosse, dicke hartholzschneidebrett im schrank mit dem praktischen griff ...)
ich schaltete personen des relativen vertrauens in die suche nach der braunschweiger ein: die ex-schwiegermutter (also meine, die mutter des ex), den ex-schwiegervater (also den vater des ex), die beiden halbschwestern des ex. sie möchten doch bitte die ex (also die ex des ex) und die ex-schwiegermutter des ex peinlich befragen, welche verdammte wurst sie in ihre verdammten datschi hineinzutun geruhte.
braunschweiger.
ja klar.
weitere geschätzte fünfzig sorten braunschweiger, dürre und artverwandter wurstsorten später - es waren welche mit grossem und kleinem durchmesser dabei, geräucherte, getrocknete, gebrühte, mit und ohne knoblauch, mit und ohne pfeffer, in echtdarm, bunt bedruckter plastikhaut, mit ohne haut, als terrine braunschweiger art (fragen sie nicht nach dem preis), vom fleischhauer, vom supermarkt, eigenmarken von handelsketten, von bauern und bauernmärkten, aus dem in- und ausland.
war nie nicht eine braunschweiger, wie sie die ex-schwiegermutter in die datschi ...
jahre vergingen, die suche wurde fortgesetzt, und ich glaube nicht zu übertreiben wenn ich sage, über 150 verschiedene sorten wurden verkostet und nicht für "braunschweiger" befunden. es war schon eine manie geworden jede sorte wurst, die so ähnlich aussah oder roch oder bezeichnet wurde käuflich zu erwerben, allerdings versuchte ich nach ca. sorte 50 nicht mehr, die reste an frau hunt zu verfüttern, die konnte diese sorte wurst auch nicht mehr vertragen und wandte beim anblick angewidert den kopf zur seite (andererseits, sie frisst ja auch am liebsten pick-salami).
nun, heute, da der ex schon lange der ex ist, die ex-schwiegermutter des ex im pflegeheim liegt, der ex mit seiner ex (eigentlich seinen exen, also auch mir) nix mehr redet, ich mit seinen halbschwestern auch nicht, seine mutter im pensionistenheim wohnt und sein vater gestorben ist, werden wir wohl nie mehr aufklären um welche sorte wurst es sich bei dieser legendären "braunschweiger" handelt.
aber interessieren tät es mich nach all den jahren noch immer. zweckdienliche hinweise können sie sich aber bitte sparen, ich hab da ein klitzekleines problem.
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