Samstag, 16. März 2013
antibiotika im putenfleisch
kelef, 07:14h
na, so eine überraschung aber auch:
http://www.news.at/a/lebensmittel-skandal-putenfleisch-antibiotika-032013
man darf gespannt sein was sich als nächstes findet, und wo und von wem.
irgendwie kann ich mich des gefühls nicht erwehren dass jetzt überall jeder, der etwas mit lebensmitteln zu tun hat, wie ein irrer alles untersucht. da wird sich wohl noch eine menge finden, und abgründe werden sich auftun, und keiner wird's gewesen sein.
http://www.news.at/a/lebensmittel-skandal-putenfleisch-antibiotika-032013
man darf gespannt sein was sich als nächstes findet, und wo und von wem.
irgendwie kann ich mich des gefühls nicht erwehren dass jetzt überall jeder, der etwas mit lebensmitteln zu tun hat, wie ein irrer alles untersucht. da wird sich wohl noch eine menge finden, und abgründe werden sich auftun, und keiner wird's gewesen sein.
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Donnerstag, 14. Februar 2013
pferdefleisch macht keinen skandal
kelef, 00:21h
denn den skandal machen, bitteschön, die leute die eine sache x als sache y verkaufen - nur, dass wir das einmal klargestellt hätten. mit anderen worten: wieder einmal ein riesiger betrug mit lebensmitteln aufgeflogen. sehr hübsch formuliert finde ich zum beispiel ja dies hier: http://www.wdr5.de/sendungen/politikum/s/d/13.02.2013-19.05/b/aufreger-pferdefleisch.html. aber eigentlich wollte ich ja auf was ganz anderes hinaus.
seien wir einmal ehrlich: wir haben gerne möglichst viel um möglichst wenig geld. das ist grundsätzlich vernünftig, wenn wir dabei ein paar kleinigkeiten nicht ausser acht lassen: da wären zum beispiel die produktionsbedingungen, die inhaltsstoffe, und die wege auf denen die ware zu uns kommt, und dann sollten wir auch noch die sache mit dem abfall bedenken.
nehmen wir zum beispiel das rindfleisch. das ist, so sagt man, gesünder als schweinefleisch, und so ein rindvieh ist ja auch nicht so ein ferkel wie ein schwein, und die argentinische qualität, ich sag' ihnen! natürlich sind wir aber umweltbewusst und kaufen das rindfleisch lieber im supermarkt, aus bodenhaltung, und mit überhaupt europäischer herkunft, was weiss man schon von argentinien. liegt das nicht knapp neben thailand, wo die kühe heilig sind? oder war das was anderes, egal, jedenfalls: wir kaufen rindfleisch aus der eu, da weiss man schliesslich was man hat. natürlich soll das möglichst schön aussehen, nicht nach fleisch riechen und auch lange haltbar sein in der superduperhygieneplastikverpackung auf dem styroporteller. wenn man eine familienpackung kauft, dann kriegt man auch noch einen sondertiefpreis, und dann kann man - wenn man zeit hat - auch noch suppe kochen, vorausgesetzt, das suppengrün in der superduperhygieneplastikverpackung auf dem styroporteller ist nicht wieder so grindig und teuer im supermarkt, aber egal, dann kann man das suppenfleisch ja auch wegwerfen, bei dem preis. wenn man es genau berechnet, kostet so ein kilo rindfleisch dann so viel wie ein kilo gutes brot, also was soll's.
biofleisch vom bauern, die sind doch alle betrüger, die bauern, bei den preisen, und dann erzählen die auch noch was von bio und weide und was weiss ich. wenn das fleisch im supermarkt so billig sein kann, dann verdienen die bauern sicher einfach ein vermögen an so einer kuh wenn sie die direkt verkaufen, die hat doch sicherlich ein paar hundert kilo, die kuh, wenn man das mit einem, sagen wir einmal, kilopreis von € 10.-- multipliziert, bei einem gewicht von 700 bis 800 kg, da kommt schon was zusammen, nicht wahr. alles halsabschneider, und gefördert werden die auch noch.
jetzt sehen wir das einmal von der anderen seite. so eine kuh muss einmal alt genug werden damit sie überhaupt geschlachtet werden kann. dann hat die kuh - so sie kein ochse ist, der ist dann ein wenig schwerer - als jungrind mit ca. 10 monaten je nach rasse 400 bis 550 kg, als erwachsenes rind mit 2 - 3 jahren ein wenig mehr. die verwertbaren teile so eines rindviehs sind in etwa 50 bis max. 70% des gewichtes, letzteres nur bei besonderen rassen die dann schon fast nicht mehr alleine stehen können. der rest ist: abfall, wenn es nach den konsumenten geht.
jetzt essen wir menschen aber von so einem rindvieh nur das magere fleisch, keine innereien, das fett wird sowieso gleich weggeworfen, das hirn auch, zunge ist bäh und ochsenmaulsalat zu französisch, leber geht nur in der guten pastete aus dem supermarkt, und mit den knochen und der haut und den hufen und hörnern kann man auch nix anfangen. bleiben also, wenn man gut rechnet, vielleicht 40 bis 50% die die chance haben auf einen teller zu kommen. davon wird gleich einmal der teil, der ein paar flaxen oder sehnen hat, aussortiert, wer kocht heutzutage schon ein wiener gulasch aus wadschunken, das ist ja was für die alten.
der tafelspitz von einem ausgewachsenen rind wiegt so ca. 1,5 bis 2 kg allerhöchstens, rindsschnitzel kriegt man natürlich mehr heraus, rostbraten sind noch einmal 2 - 3 kg, das ganze mal zwei weil so ein rind ja zwei seiten hat, aber der rest ist dann für die katz, oder den hund, oder die wurst, oder was auch immer. soll aber natürlich alles einen kilopreis von unter € 5.-- haben, oder maximal 6.--, geht ja im supermarkt auch, nicht wahr.
dass der bauer, der das vieh ordentlich versorgt, schon während der trächtigkeit der kuh - die immerhin so lange dauert wie bei menschen, nämlich 9 monate - auf das vieh aufpassen muss und nix anderes damit tun kann als es füttern und auf der wiese herumstehen lassen (letztere, die wiese nämlich, muss aber gross genug sein, und der bauer muss mehrere davon haben, denn so eine kuh frisst ja schon einmal 60 bis 80 kg am tag, und säuft dazu rund ebensoviel wasser). bei einer herde kommt da schon was zusammen. für schlechtwetter braucht das vieh einen unterstand, für den winter einen stall. ist das kalb auf der welt, säuft es erst bei der mutter, dann frisst es genau so viel wie sie, und dazwischen steht es so auf der wiese herum und macht muh. manchmal frisst es auch pensionisten oder schwammerlsucher. erst wenn das jungrind gross genug ist kann es geschlachtet werden. schlachten darf aber nur ein fleischhauer, und dann braucht man auch noch einen tierarzt für die fleischbeschau und -freigabe. die arbeiten natürlich auch alle umsonst.
und dann wird gleich einmal die hälfte von so einem ganzen rindvieh: weggeworfen, mehr oder weniger.
denn es ist ja so dass es immer mehr vegetarier und veganer gibt, die ziehen nicht einmal lederschuhe oder -handschuhe an, und auch keine lederjacken oder -hosen, weil, die armen tiere.
dass man innereien essen kann ist den meisten menschen nicht mehr präsent, und das leder, nein, also - das kommt doch von toten tieren? federpolster - huch, die hügüäne, und pelz vom kaninchen gegen rückenschmerzen? lammfelle für kinderwagenfusssäcke sind natürlich was anderes, das ist ja für die kleinen, und für die nur das beste.
interessanterweise haben die meisten von diesen menschen aber ein oder zwei hunderln oder katzerln, gerne auch mehr davon, die natürlich den deibel tun und sich von löwenzahnsalat, gänseblümchen und kresseblüten zu ernähren. oder, wie ihre besitzer, von urgetreide wie quinoa, das die noch nicht einmal richtig aussprechen können, aber die peruaner, die sind ja alle so gesund, keine zivilisationskrankheiten, alles natur pur. dafür haben die peruaner jetzt hunger, weil die europäischen veganer ihnen das quinoa wegkaufen, um die entwicklung zu fördern wegen der devisen auch, und dann schippern die das gute, natürliche korn über die weltmeere, natürlich gibt es auf so einem schiff heutzutage keine ratten oder was auch immer mehr, das ist alles ganz natürlich und sauber, keine pflanzen- oder sonstigen gifte, ungeziefer ist ja samt und sonders nur dort, wo die leute nicht genügend desinfizieren, also quasi - wo noch mal? ach ja, ich verzettele mich. jedenfalls, das gute quinoa wird also nach europa geschippert von der einen seite, und ein wenig soja und algen von der anderen seite, und dann leben wir glücklich und zufrieden, und unsere lieben haustiere, die ernähren wir artgerecht und barfen. hoppla - katzen würden mäuse kaufen? aber das fleisch ist ja von toten tieren, das geht gar nicht, also besser doch hochwertiges dosenfutter mit richtigem fleisch drinnen.
wenn man sich nun so vor augen führt dass so ein hunderl mit, sagen wir einmal, 11 kg lebendgewicht am tag so 20 dkg fleisch frisst, und eine katze 10 dkg, 365 tage im jahr, 15 jahre lang, dann kann ich ihnen verraten dass meine diversen hunde und katzen in den letzten 35 jahren, seit ich nämlich hunde und katzen habe, in summe und nach der oben angeführten formel, ungefähr drei komplette rindviecher, zwei schafe, eine ziege, drei hirsche und unzählige kaninchen, hühner, hasen, enten und gänse aufgefressen haben. schwein gibt es hier ja nicht. frau pixy hat ausserdem in den über zwei jahren ihrer anwesenheit in wien-mitteleuropa sicherlich vier grosse karpfen verputzt, und ein paar forellen.
alleine der berg an knochen, haut, fell, federn, haaren lässt mich schaudern. wenn man das nämlich ebenfalls nach der o.a. formel berechnet, dann macht das in summe so ungefähr: sehr weit über eine tonne. natürlich kann man auch hunde- und katzenfutter in dosen kaufen, da sind dann die tierischen nebenerzeugnisse wie hufe, knochenmehl, innereien etc. auch gleich mit drin, und die kalberln die die ersten tage nicht überlebt haben, und die krusperln von den krepierten henderln aus garantierter bodenhaltung, und das ursprüngliche innere des lammfelles vom kinderwagenfusssack vom kleinen scheisserle.
das bisserl abfall von den dosen, mein gott, und dass die viecher zuerst vom bauern ein paar hundert kilometer weit zum schlachthof geführt werden und dort noch einen tag herumstehen und dann, wir wollen es gar nicht genau wissen wie zu tode kommen, und dann werden die abfälle in ein anderes land geführt und dort aufgemischt und pulverisiert und vermantscht und mit essentiellen nähr- und vitalstoffen und vitaminen und mineralien angereichert, und dann in dosen verpackt und dann wieder durch halb europa gekarrt und dann den medien und im supermarkt werblich angepriesen und dann verwöhnen wir unsere hunderln und katzerln damit, weil, wir sind ja umweltbewusste tierschützer und greifen kein rohes fleisch an, alles für den tier- und umweltschutz, nicht wahr, wir warten einfach auf die sonderangebote, tiernahrung um 25% verbilligt.
wurst muss aus der plastikhaut sein, weil darm, igitt, da war doch einmal sch... drinnen, kann man nicht essen.
die unmengen an energie, die bei der haltung in tierfabriken, beim hin- und hertransportieren, beim verpacken und der herstellung des verpackungsmaterials einerseits, und bei der vernichtung eben dieses verpackungsmaterials andererseits anfallen, das verbuchen wir unter marginalien.
wenn man ein wenig darüber nachdenkt, dann könnte man tatsächlich zu dem schluss kommen, dass der konsument für das ganze rundherum mehr bezahlt als für die ware selbst. und was, bitte, erwartet der konsument denn eigentlich von fleisch und "feiner wurst" die billiger sind als brot? artgerechte tierhaltung, streicheleinheiten und sanfte tötung? glaubt wirklich irgendjemand ernsthaft dass die arbeit in einem grossschlachthof so unterhaltsam ist dass sich die leute dort anstellen und bitte-bitte-lasst-mich-da-um-wenig-geld-arbeiten sagen?
dass wir über alle diese dinge meist nicht einmal ansatzweise nachdenken, und nicht wenigstens so viel anstand haben ein tier, das wir dann selber essen oder an unsere haustiere verfüttern, zuerst ordentlich und gut zu behandeln, und dass wir ihm dann nicht die ehre erweisen alles, was wir von ihm verwenden können, auch tatsächlich zu verwenden, und dass wir nicht bereit sind einen fairen preis für faire ware zu bezahlen, wissen sie was? DAS ist der eigentliche skandal. dieses sich selber in den sack lügen, dieses nicht weiter denken als eine fette sau springt, dieses verd... gutmenschentum.
und dann wird uns schlecht weil wir pferdefleisch im burger haben. ich denke, wir sollten froh sein dass wir nicht wissen was in den guten fertiggerichten noch alles drinnen ist, wie knorpeln, talg, ein bisserl haut und so, und alles das was man unfaschiert und ungefärbt einfach nicht verkaufen kann - weil, mit rechten dingen kann diese preisgestaltung einfach nicht zugehen. dass es dann einmal auffällt wenn ein hersteller allzu grössenwahnsinnig wird beim umdeklarieren war zu erwarten. more to come. die sind jetzt eine weile ein bisserl vorsichtiger, und dann geht das wieder los. die haben nur das glück dass man in solchen fällen etwas bestimmtes suchen muss, da findet sich nur selten etwas zufällig.
wissen sie noch was? ich esse seit ewigen zeiten keinen burger, ich kauf mein fleisch auf dem land vom bauern, und ich hab' lederhandschuhe, schuhe aus leder, jacken aus leder, und handtaschen aus leder. die kann man nämlich, zum unterschied von den plaste- und elasteerzeugnissen, reparieren. einmal ordentliche ware gekauft hat man zehnmal so lange was davon wie von billigem zeug. atmungsaktiv, pflegeleicht, keine allergene und keine kanzerogene, und ich hab' ein besseres gewissen als wenn ich dem hund ein rindsschnitzerl aus dem sonderangebot kauf' und mir selber jedes jahr eine neue kunstfaserjacke, weil die alte leider einen riss hat den man nicht mehr reparieren kann. und das, obwohl ich weiss dass die kinder in indien und pakisten auf die arbeit in der textilindustrie angewiesen sind, und das modell vom letzten frühling heuer eigentlich nicht mehr getragen werden kann, ist ja schon überholt, und man hat jetzt auch andere farben. meine ältesten lederhandschuhe sind über dreissig jahre alt und immer noch tadellos: ich behandle sie anständig.
wir regen uns auf über den betrug durch die einen, und selber betrügen wir uns und die anderen noch viel mehr. aber das ist kein skandal, sondern ein trauerspiel. und über die welt, die wir hinterlassen, sollen sich gefälligst die enkerln kränken, wenn sie das alles überleben.
seien wir einmal ehrlich: wir haben gerne möglichst viel um möglichst wenig geld. das ist grundsätzlich vernünftig, wenn wir dabei ein paar kleinigkeiten nicht ausser acht lassen: da wären zum beispiel die produktionsbedingungen, die inhaltsstoffe, und die wege auf denen die ware zu uns kommt, und dann sollten wir auch noch die sache mit dem abfall bedenken.
nehmen wir zum beispiel das rindfleisch. das ist, so sagt man, gesünder als schweinefleisch, und so ein rindvieh ist ja auch nicht so ein ferkel wie ein schwein, und die argentinische qualität, ich sag' ihnen! natürlich sind wir aber umweltbewusst und kaufen das rindfleisch lieber im supermarkt, aus bodenhaltung, und mit überhaupt europäischer herkunft, was weiss man schon von argentinien. liegt das nicht knapp neben thailand, wo die kühe heilig sind? oder war das was anderes, egal, jedenfalls: wir kaufen rindfleisch aus der eu, da weiss man schliesslich was man hat. natürlich soll das möglichst schön aussehen, nicht nach fleisch riechen und auch lange haltbar sein in der superduperhygieneplastikverpackung auf dem styroporteller. wenn man eine familienpackung kauft, dann kriegt man auch noch einen sondertiefpreis, und dann kann man - wenn man zeit hat - auch noch suppe kochen, vorausgesetzt, das suppengrün in der superduperhygieneplastikverpackung auf dem styroporteller ist nicht wieder so grindig und teuer im supermarkt, aber egal, dann kann man das suppenfleisch ja auch wegwerfen, bei dem preis. wenn man es genau berechnet, kostet so ein kilo rindfleisch dann so viel wie ein kilo gutes brot, also was soll's.
biofleisch vom bauern, die sind doch alle betrüger, die bauern, bei den preisen, und dann erzählen die auch noch was von bio und weide und was weiss ich. wenn das fleisch im supermarkt so billig sein kann, dann verdienen die bauern sicher einfach ein vermögen an so einer kuh wenn sie die direkt verkaufen, die hat doch sicherlich ein paar hundert kilo, die kuh, wenn man das mit einem, sagen wir einmal, kilopreis von € 10.-- multipliziert, bei einem gewicht von 700 bis 800 kg, da kommt schon was zusammen, nicht wahr. alles halsabschneider, und gefördert werden die auch noch.
jetzt sehen wir das einmal von der anderen seite. so eine kuh muss einmal alt genug werden damit sie überhaupt geschlachtet werden kann. dann hat die kuh - so sie kein ochse ist, der ist dann ein wenig schwerer - als jungrind mit ca. 10 monaten je nach rasse 400 bis 550 kg, als erwachsenes rind mit 2 - 3 jahren ein wenig mehr. die verwertbaren teile so eines rindviehs sind in etwa 50 bis max. 70% des gewichtes, letzteres nur bei besonderen rassen die dann schon fast nicht mehr alleine stehen können. der rest ist: abfall, wenn es nach den konsumenten geht.
jetzt essen wir menschen aber von so einem rindvieh nur das magere fleisch, keine innereien, das fett wird sowieso gleich weggeworfen, das hirn auch, zunge ist bäh und ochsenmaulsalat zu französisch, leber geht nur in der guten pastete aus dem supermarkt, und mit den knochen und der haut und den hufen und hörnern kann man auch nix anfangen. bleiben also, wenn man gut rechnet, vielleicht 40 bis 50% die die chance haben auf einen teller zu kommen. davon wird gleich einmal der teil, der ein paar flaxen oder sehnen hat, aussortiert, wer kocht heutzutage schon ein wiener gulasch aus wadschunken, das ist ja was für die alten.
der tafelspitz von einem ausgewachsenen rind wiegt so ca. 1,5 bis 2 kg allerhöchstens, rindsschnitzel kriegt man natürlich mehr heraus, rostbraten sind noch einmal 2 - 3 kg, das ganze mal zwei weil so ein rind ja zwei seiten hat, aber der rest ist dann für die katz, oder den hund, oder die wurst, oder was auch immer. soll aber natürlich alles einen kilopreis von unter € 5.-- haben, oder maximal 6.--, geht ja im supermarkt auch, nicht wahr.
dass der bauer, der das vieh ordentlich versorgt, schon während der trächtigkeit der kuh - die immerhin so lange dauert wie bei menschen, nämlich 9 monate - auf das vieh aufpassen muss und nix anderes damit tun kann als es füttern und auf der wiese herumstehen lassen (letztere, die wiese nämlich, muss aber gross genug sein, und der bauer muss mehrere davon haben, denn so eine kuh frisst ja schon einmal 60 bis 80 kg am tag, und säuft dazu rund ebensoviel wasser). bei einer herde kommt da schon was zusammen. für schlechtwetter braucht das vieh einen unterstand, für den winter einen stall. ist das kalb auf der welt, säuft es erst bei der mutter, dann frisst es genau so viel wie sie, und dazwischen steht es so auf der wiese herum und macht muh. manchmal frisst es auch pensionisten oder schwammerlsucher. erst wenn das jungrind gross genug ist kann es geschlachtet werden. schlachten darf aber nur ein fleischhauer, und dann braucht man auch noch einen tierarzt für die fleischbeschau und -freigabe. die arbeiten natürlich auch alle umsonst.
und dann wird gleich einmal die hälfte von so einem ganzen rindvieh: weggeworfen, mehr oder weniger.
denn es ist ja so dass es immer mehr vegetarier und veganer gibt, die ziehen nicht einmal lederschuhe oder -handschuhe an, und auch keine lederjacken oder -hosen, weil, die armen tiere.
dass man innereien essen kann ist den meisten menschen nicht mehr präsent, und das leder, nein, also - das kommt doch von toten tieren? federpolster - huch, die hügüäne, und pelz vom kaninchen gegen rückenschmerzen? lammfelle für kinderwagenfusssäcke sind natürlich was anderes, das ist ja für die kleinen, und für die nur das beste.
interessanterweise haben die meisten von diesen menschen aber ein oder zwei hunderln oder katzerln, gerne auch mehr davon, die natürlich den deibel tun und sich von löwenzahnsalat, gänseblümchen und kresseblüten zu ernähren. oder, wie ihre besitzer, von urgetreide wie quinoa, das die noch nicht einmal richtig aussprechen können, aber die peruaner, die sind ja alle so gesund, keine zivilisationskrankheiten, alles natur pur. dafür haben die peruaner jetzt hunger, weil die europäischen veganer ihnen das quinoa wegkaufen, um die entwicklung zu fördern wegen der devisen auch, und dann schippern die das gute, natürliche korn über die weltmeere, natürlich gibt es auf so einem schiff heutzutage keine ratten oder was auch immer mehr, das ist alles ganz natürlich und sauber, keine pflanzen- oder sonstigen gifte, ungeziefer ist ja samt und sonders nur dort, wo die leute nicht genügend desinfizieren, also quasi - wo noch mal? ach ja, ich verzettele mich. jedenfalls, das gute quinoa wird also nach europa geschippert von der einen seite, und ein wenig soja und algen von der anderen seite, und dann leben wir glücklich und zufrieden, und unsere lieben haustiere, die ernähren wir artgerecht und barfen. hoppla - katzen würden mäuse kaufen? aber das fleisch ist ja von toten tieren, das geht gar nicht, also besser doch hochwertiges dosenfutter mit richtigem fleisch drinnen.
wenn man sich nun so vor augen führt dass so ein hunderl mit, sagen wir einmal, 11 kg lebendgewicht am tag so 20 dkg fleisch frisst, und eine katze 10 dkg, 365 tage im jahr, 15 jahre lang, dann kann ich ihnen verraten dass meine diversen hunde und katzen in den letzten 35 jahren, seit ich nämlich hunde und katzen habe, in summe und nach der oben angeführten formel, ungefähr drei komplette rindviecher, zwei schafe, eine ziege, drei hirsche und unzählige kaninchen, hühner, hasen, enten und gänse aufgefressen haben. schwein gibt es hier ja nicht. frau pixy hat ausserdem in den über zwei jahren ihrer anwesenheit in wien-mitteleuropa sicherlich vier grosse karpfen verputzt, und ein paar forellen.
alleine der berg an knochen, haut, fell, federn, haaren lässt mich schaudern. wenn man das nämlich ebenfalls nach der o.a. formel berechnet, dann macht das in summe so ungefähr: sehr weit über eine tonne. natürlich kann man auch hunde- und katzenfutter in dosen kaufen, da sind dann die tierischen nebenerzeugnisse wie hufe, knochenmehl, innereien etc. auch gleich mit drin, und die kalberln die die ersten tage nicht überlebt haben, und die krusperln von den krepierten henderln aus garantierter bodenhaltung, und das ursprüngliche innere des lammfelles vom kinderwagenfusssack vom kleinen scheisserle.
das bisserl abfall von den dosen, mein gott, und dass die viecher zuerst vom bauern ein paar hundert kilometer weit zum schlachthof geführt werden und dort noch einen tag herumstehen und dann, wir wollen es gar nicht genau wissen wie zu tode kommen, und dann werden die abfälle in ein anderes land geführt und dort aufgemischt und pulverisiert und vermantscht und mit essentiellen nähr- und vitalstoffen und vitaminen und mineralien angereichert, und dann in dosen verpackt und dann wieder durch halb europa gekarrt und dann den medien und im supermarkt werblich angepriesen und dann verwöhnen wir unsere hunderln und katzerln damit, weil, wir sind ja umweltbewusste tierschützer und greifen kein rohes fleisch an, alles für den tier- und umweltschutz, nicht wahr, wir warten einfach auf die sonderangebote, tiernahrung um 25% verbilligt.
wurst muss aus der plastikhaut sein, weil darm, igitt, da war doch einmal sch... drinnen, kann man nicht essen.
die unmengen an energie, die bei der haltung in tierfabriken, beim hin- und hertransportieren, beim verpacken und der herstellung des verpackungsmaterials einerseits, und bei der vernichtung eben dieses verpackungsmaterials andererseits anfallen, das verbuchen wir unter marginalien.
wenn man ein wenig darüber nachdenkt, dann könnte man tatsächlich zu dem schluss kommen, dass der konsument für das ganze rundherum mehr bezahlt als für die ware selbst. und was, bitte, erwartet der konsument denn eigentlich von fleisch und "feiner wurst" die billiger sind als brot? artgerechte tierhaltung, streicheleinheiten und sanfte tötung? glaubt wirklich irgendjemand ernsthaft dass die arbeit in einem grossschlachthof so unterhaltsam ist dass sich die leute dort anstellen und bitte-bitte-lasst-mich-da-um-wenig-geld-arbeiten sagen?
dass wir über alle diese dinge meist nicht einmal ansatzweise nachdenken, und nicht wenigstens so viel anstand haben ein tier, das wir dann selber essen oder an unsere haustiere verfüttern, zuerst ordentlich und gut zu behandeln, und dass wir ihm dann nicht die ehre erweisen alles, was wir von ihm verwenden können, auch tatsächlich zu verwenden, und dass wir nicht bereit sind einen fairen preis für faire ware zu bezahlen, wissen sie was? DAS ist der eigentliche skandal. dieses sich selber in den sack lügen, dieses nicht weiter denken als eine fette sau springt, dieses verd... gutmenschentum.
und dann wird uns schlecht weil wir pferdefleisch im burger haben. ich denke, wir sollten froh sein dass wir nicht wissen was in den guten fertiggerichten noch alles drinnen ist, wie knorpeln, talg, ein bisserl haut und so, und alles das was man unfaschiert und ungefärbt einfach nicht verkaufen kann - weil, mit rechten dingen kann diese preisgestaltung einfach nicht zugehen. dass es dann einmal auffällt wenn ein hersteller allzu grössenwahnsinnig wird beim umdeklarieren war zu erwarten. more to come. die sind jetzt eine weile ein bisserl vorsichtiger, und dann geht das wieder los. die haben nur das glück dass man in solchen fällen etwas bestimmtes suchen muss, da findet sich nur selten etwas zufällig.
wissen sie noch was? ich esse seit ewigen zeiten keinen burger, ich kauf mein fleisch auf dem land vom bauern, und ich hab' lederhandschuhe, schuhe aus leder, jacken aus leder, und handtaschen aus leder. die kann man nämlich, zum unterschied von den plaste- und elasteerzeugnissen, reparieren. einmal ordentliche ware gekauft hat man zehnmal so lange was davon wie von billigem zeug. atmungsaktiv, pflegeleicht, keine allergene und keine kanzerogene, und ich hab' ein besseres gewissen als wenn ich dem hund ein rindsschnitzerl aus dem sonderangebot kauf' und mir selber jedes jahr eine neue kunstfaserjacke, weil die alte leider einen riss hat den man nicht mehr reparieren kann. und das, obwohl ich weiss dass die kinder in indien und pakisten auf die arbeit in der textilindustrie angewiesen sind, und das modell vom letzten frühling heuer eigentlich nicht mehr getragen werden kann, ist ja schon überholt, und man hat jetzt auch andere farben. meine ältesten lederhandschuhe sind über dreissig jahre alt und immer noch tadellos: ich behandle sie anständig.
wir regen uns auf über den betrug durch die einen, und selber betrügen wir uns und die anderen noch viel mehr. aber das ist kein skandal, sondern ein trauerspiel. und über die welt, die wir hinterlassen, sollen sich gefälligst die enkerln kränken, wenn sie das alles überleben.
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Mittwoch, 11. April 2012
spieglein, spieglein
kelef, 17:24h
was für brisante neuigkeiten du immer verkündest.
dazu darf angemerkt werden, dass das mit der neuen studie, nun ja, wie soll man sagen, irgendwie, ich weiss nicht, denn warum bitte sind clematis-hältige arzneimittel seit 1981 z.b. in deutschland verboten (österreich konnte ich gerade nicht finden, aber ebenfalls um die zeit herum, wenn ich mich recht erinnere)?
dann gab es einen neuauflage der untersuchungen um 1990 herum, 10 jahre später (so um die jahrtausendwende wieder, und nun, tatatata:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,826636,00.html
clematis ist im übrigen auch in manchen bach-blüten-zubereitungen drinnen. wohl bekomms den kindelein, die diese erhalten damit sie sich besser konzentrieren können. kann aber nix passieren, weil, ist ja alles natur, und so. in bach-blüten-zeugs ja aber so potenziert, dass es nichtmehr nachweisbar ist. na dann.
details kuckst du auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aristolochia_grandiflora , kapitel: verwendung.
vielleicht ist aber die überschrift im spieglein nur gekürzt worden, und es sollte heissen: traditionelle chinesische medizin - "heilpflanzen" verursachen IMMER NOCH krebs, und wegen des schöneren satzbildes ist das "immer noch" einfach gekürzt worden?
vielleicht hätte es auch heissen sollen: gen-signatur gefunden, und das wäre nicht reisserisch genug hinübergekommen?
und wo ist eigentlich die stationäre aufnahme geblieben, btw.?
dazu darf angemerkt werden, dass das mit der neuen studie, nun ja, wie soll man sagen, irgendwie, ich weiss nicht, denn warum bitte sind clematis-hältige arzneimittel seit 1981 z.b. in deutschland verboten (österreich konnte ich gerade nicht finden, aber ebenfalls um die zeit herum, wenn ich mich recht erinnere)?
dann gab es einen neuauflage der untersuchungen um 1990 herum, 10 jahre später (so um die jahrtausendwende wieder, und nun, tatatata:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,826636,00.html
clematis ist im übrigen auch in manchen bach-blüten-zubereitungen drinnen. wohl bekomms den kindelein, die diese erhalten damit sie sich besser konzentrieren können. kann aber nix passieren, weil, ist ja alles natur, und so. in bach-blüten-zeugs ja aber so potenziert, dass es nichtmehr nachweisbar ist. na dann.
details kuckst du auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aristolochia_grandiflora , kapitel: verwendung.
vielleicht ist aber die überschrift im spieglein nur gekürzt worden, und es sollte heissen: traditionelle chinesische medizin - "heilpflanzen" verursachen IMMER NOCH krebs, und wegen des schöneren satzbildes ist das "immer noch" einfach gekürzt worden?
vielleicht hätte es auch heissen sollen: gen-signatur gefunden, und das wäre nicht reisserisch genug hinübergekommen?
und wo ist eigentlich die stationäre aufnahme geblieben, btw.?
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Sonntag, 8. April 2012
frohe ostern
kelef, 05:56h
ihnen allen da draussen.
ostermenü heute: hühnchen und schinken für die mit den vielen haaren und ohne gegengreifende daumen.
frau kelef bleibt dann noch ein weilchen dem tee und diesen schonenden dingen wie reis und nudeln treu. hmpf.
aber es gibt eine menge schlimmere dinge, ganz bestimmt. und es wird ja wieder.
ostermenü heute: hühnchen und schinken für die mit den vielen haaren und ohne gegengreifende daumen.
frau kelef bleibt dann noch ein weilchen dem tee und diesen schonenden dingen wie reis und nudeln treu. hmpf.
aber es gibt eine menge schlimmere dinge, ganz bestimmt. und es wird ja wieder.
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Dienstag, 21. Februar 2012
tantekitsch, 22:09h
Frau Kelef ist derzeit ohne Internetz und daher vorübergehend offline.
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Samstag, 11. Februar 2012
kinderkriegen, und so.
kelef, 00:14h
natürlich will ich niemandem die show stehlen, und es ist dies alles auch schon lange genug her.
jedenfalls, stellen sie sich vor: ihnen als frau erklärt man, dass sie eigentlich gar nicht mehr leben dürften. dass sie niemals nicht schwanger werden könnten. und sollte dieses unwahrscheinliche ereignis doch eintreten: sie würden nie im leben ein kind austragen können. zu diesem zeitpunkt sind sie gerade einundzwanzig jahre alt. immerhin aber: es ist ein abschlussbefund nach einem jahr, und sie leben. sie sind gesundheitlich ziemlich parterre, ihre finanzen sind ein loch in der landschaft, und ihre vertrauen in die menschheit ist gemässigt.
dazu hatten sie ein jahr lang keine sie wissen schon, und dann verschreiben ihnen die mediziner die antibabypille, weil, die hormone müssen irgendwie wieder in gang gebracht werden.
zu diesem zeitpunkt haben sie ungewollt zwanzig prozent kilo untergewicht, vertragen ungefähr nur gekochtes huhn/rindfleisch/erdäpfeln/reis, tunlichst ungewürzt. kein obst, kein gemüse (na gut, karotten), keine hülsenfrüchte, keinen salat, keinen zucker, keine süssspeisen, keine milchprodukte welcher art auch immer, nix aus der dose, nix aufgewärmtes, nix stopfendes oder blähendes, nix fettes, nix über längere zeit (= zehn minuten) warmgehaltenes.
sie können nicht länger als zwei stunden sitzen/liegen/stehen, nix schweres heben oder tragen, und am bauch haben sie eine 25 cm lange narbe von der ihnen keiner glaubt dass sie das ergebnis einer eitrigen bauchfellentzündung ist: mit 1,5 l eiter im bauch, knapp vor kurz vor dem welt-verlassen noch entdeckt und in den abendstunden operiert. vorher tagelang unglaubliche schmerzen, um die 40°C fieber, nichts hat geholfen, dann - obwohl der damalige hausarzt sich weigerte - unter androhung äusserst böser konsequenzen doch ins krankenhaus eingewiesen.
hat keiner geglaubt, damals, dass sie noch einmal munter werden. als sie dies wider erwarten doch tun, sehen sie am ende des bettes, in dem sie liegen - im sterbezimmer eines biedermeier-klosterkrankenhauses, zwischen zwei am kopfende zugedeckten patienten - eine verhutzelte kleine alte klosterschwester mit dem rosenkranz sitzen. ihr erwachen wird mit "nein, dass die noch einmal munter wird, so ein wunder! " kommentiert.
jedenfalls, eigentlich sehen sie vor sich so einen weissleuchtenden tunnel, und es tut ihnen nichts mehr weh - nach all den schmerzen - und sie denken: dorthin will ich, und sie machen sich auf den weg, nur in ihren gedanken, und sie denken so bei sich, das muss es sein, das gelobte land, an das ich nie geglaubt habe, und sie sehen sich selbst mitten drin auf dem weg, und wenn sie zurückschauen dann sehen sie sich selbst da unten im bett liegen, und die betende klosterschwester daneben. und dann denken sie so, in ihren gedanken, nein, das kann nicht mein leben gewesen sein, das, was ich bis jetzt erlebt habe, das war es nicht, nein, ich will zurück, ich will ZURÜCK. zum trotz, aus gründen.
irgendwie geht das, das licht wird weniger gleissend, lässt nach, man fühlt sich plötzlich wieder selber, auch wenn man es nicht versteht. und man schläft ein.
am nächsten morgen stehen da ein paar ärzte, und wundern sich. sie selbst wundern sich auch, vor allem über das was da passiert ist, und dann wollen sie einfach schlafen. die entsprechenden schmerzmittel tun das ihrige, und sie sind sehr froh, dass es dieses zeug gibt, und sie sinken in einen sehr tiefen und barmherzigen schlaf.
und wenn sie wieder munter werden stehen da ihre erzeuger am fussende des bettes, schlagen mit den händen trommelwirbel auf dem metallrahmen und meinen, da sie nun die prüfungen auf der uni versäumt hätten, da hätten sie - wie voraus angekündigt - binnen zwei wochen die elterliche wohnung zu verlassen und künftig für sich selbst verantwortlich zu sein.
das ist ihnen, in diesem moment, so egal wie - mir fällt gar nichts ein, so egal.
aber immerhin: der primar, der operiert hatte - am abend, stundenlang, der so überzeugt davon war dass er entweder hervorragende arbeit geleistet hatte oder eine drainage an ihrem weiterleben auch nichts geändert hätte - der wirft ihre erzeuger: aus dem krankenhaus, und belegt sie mit besuchsverbot, welches diese gerne akzeptieren, nicht ohne die zwei-wochen-frist noch einmal deutlich auszusprechen. tiefe dankbarkeit und weitere mittelprächtige agonie lassen sie die weiteren tage nur in einem milden nebel erleben.
in diesem zustand ist ihnen, glauben sie mir, so ziemlich alles egal. sie wollen: schlafen, und das tun sie auch, weil sie gar nicht anders können. dank sei den herstellern der sedativa, schmerzstiller, psychopharmaka, antibiotika, usw.
sechs wochen mindestens sollen sie bleiben, nach drei wochen gehen sie gegen revers nach hause: sie haben nicht einen groschen mehr in der tasche, oder wo auch immer sonst. der zärtlich liebende erzeuger holt sie ab, beruft für den abend eine familienkonferenz ein: er, die böse frau (die sie geboren hatte), der burli (der kleine bruder, damals stolze 15 jahre alt). wie ihnen gesagt worden sei hätten sie - da sie ja lieber krank geworden seien als auf der uni prüfungen abzulegen - binnen zwei wochen das haus zu verlassen. mit ohne nix. das einbehaltene taschengeld sei im noch nicht fertigen haus veranlagt und ergo nicht verfügbar, und handtücher, bettzeug, messer, gabel, schere, licht: das besässen sie ja nicht. hätten ja alles die liebenden erzeuger bezahlt (zumindest zu einem grossteil, aber in solchen situationen ist man ungern kleinlich).
es gibt in diesem zustand und solchen situationen zugegebenermassen dinge die wichtiger sind als bettzeug, messer und löffel, aber zumindest die kleidung: hat wer bitte bezahlt? und gestrickt/genäht: hat ja kein geld gekostet, das material war doch von wem? na gut, dann nackicht, oder wie?
gott sei dank haben sie freunde, die im auto vor der tür stehen um sie aufzufangen: sie selbst würden auf der stelle gehen, bis zum nächsten fluss, der ist nicht weit.
die böse frau hingegen besinnt sich der tatsache dass in der wohnung einen stock tiefer ein arzt wohnt (mit dessen tochter man in die schule gegangen war, und die am gleichen institut studiert wie man selbst), und meint, das ginge nicht so, es sei ja noch hell, und was täten denn die leute sagen wenn das publik würd. man sei ja nicht irgendwer. aber gehören täte es einem schon, aufmüpfigem geschöpf, das man sei.
auch das ist ein moment, in dem die welt untergehen könnte, und der weisse tunnel eine ziemliche anziehungskraft hat.
macht aber alles nix. man auferlegt ihnen vorschriften über die sie gar nicht nachdenken brauchen: eine kuh kann nicht stricken lernen. wohnungssuche.
ihre grosse liebe - also: der mann, mit dem sie eigentlich den rest ihres lebens verbringen, kinder kriegen und so weiter wollen - der hat in der zwischenzeit in israel ein wenig am krieg teilgenommen, hat einen schulterdurchschuss kassiert, und weil es ihnen so schlecht geht ist er gekommen um ihnen beizustehen. leider hat er sich unterwegs eine infektion geholt, sie halten sich an ihm fest und es riecht gar nicht gut und ist auch ziemlich matschig, er fliegt zurück ins militärkrankenhaus, ein paar tage später ist er tot. sie können nicht einmal zum begräbnis fliegen. die fotos kassiert die spionageabwehr.
ein jahr vergeht, sie sind ausgezogen bei ihren erzeugern und haben irgendwie wieder boden unter den füssen gefunden. dünn, wacklig, aber: boden.
sie haben einen job, und sie studieren wieder. sie haben auch eine lebensgemeinschaft - aber das ist eine andere geschichte - begonnen, auf freundschaftlicher basis, und eigentlich könnten sie neu zu leben beginnen, jetzt, mit bald 22 jahren.
gut, sie fühlen sich nicht gesund - und sind es auch nicht. schmerzen haben sie eigentlich dauernd, und die nahrungsmittelverträglichkeit - siehe oben - hält sich in sehr engen grenzen. dafür haben sie einen ständigen blähbauch, gehen aus gegebenem anlass ein wenig schief, und überhaupt.
irgendwann ergibt es sich so, und sie bleiben nach einer party bei einem langjährigen freund über nacht. und so. war nicht besonders, weil: siehe oben. aber jedenfalls nehmen sie ja die pille, und er hat es schriftlich dass er zeugungsunfähig ist. da war es jänner. sie beschliessen, auf weitere solche übungen vielleich noch ein paar monate - besser jahre - zu warten.
ende august haben sie dann einen schweren autounfall - als beifahrerin, beruflich unterwegs, und der entgegenkommende war schuld - und als sie im krankenhaus wieder zu bewusstsein kommen teilt man ihnen mit sie seien im fünften monat schwanger. das lehnen sie vehement ab, weil: kann aber so was von nicht sein.
ultraschall: schwanger. fünfter monat.
gynäkologe: schwanger. fünfter oder so monat.
nach drei tagen krankenhaus in der provinz gegen revers nach wien. allgemeines krankenhaus: siebter bis achter monat schwangerschaft, oder so.
gott sei dank haben sie noch immer freunde - mit einem davon sind sie verheiratet - und einen job. arbeiten gehen sie bis zum tag vor der entbindung: wir erinnern uns, vermittlung von kunscht und künschtlern. wenn unter einem vertrag der eigene name steht, ist man manchmal besser nicht abwesend.
errechneter geburtstermin: weit entfernt von den möglichkeiten, aber: lt. ultraschall ist das so.
anfang oktober um 01.00 uhr früh blasensprung, tasche packen, mit einem auto ohne bremsen (das waren noch zeiten!) ins krankenhaus, um 02.00 aufnahme, personal das so freundlich ist wie man sich - ungefähr - eine gruppierung übellauniger raubmörder vorstellen kann.
zwerchfellkrampf, atemnot: "san's net so wehleidig, des dauert no long!"
dann versuchen sie, zwischen zwerchfellkrampf, wehen und überhaupt dem arzt zu sagen sie seien der meinung, das kind komme JETZT und hier und auf der stelle, der arzt aber meint, er hätte jetzt kaffeepause.
fünf minuten später werfen sie irgendetwas hinter irgendjemand weissbekitteltem hinterher, weil das gerade die zweite presswehe ist, und der kindskopf schon deutlich und so, und dann kommt doch jemand vorbei und schaut und meint "hoppala, dea gschropp kummt jo do scho!", und bei der dritten presswehe ist das kind da. gesund und munter.
natürlich hat man ihnen vorher alle mögliche hilfe zugesagt, von allen seiten. bekommen haben sie aber nix, weil sie nicht bei den voruntersuchungen gewesen sind. vom amt kriegen sie nix, weil der mutter-kind-pass nicht vollständig ausgefüllt ist. von der caritas kriegen sie nix, weil sie aus der kirche ausgetreten sind. vom staat kriegen sie nix, weil sie nicht mit einem österreicher verheiratet sind. von den eltern kriegen sie nix, weil: siehe oben. der bürgermeister schreibt, er könne keine ausnahmen machen. und so weiter.
nein, bekommen haben sie doch was: statt des obligatorischen baby-paketes mit windeln und creme und hemdchen und gutscheinen: einen babyschlafsack für ein 12-monate-kind. immerhin. wir wollen ja nicht undankbar sein.
und ja: ich kann das alles beweisen, schwarz auf weiss, und zwar ganz genau.
ohne gute freunde und menschen, die geholfen haben ohne einen zu kennen, oder weil man sie gebeten hat zu helfen, wäre das ganz und gar nicht zu überleben gewesen.
vielleicht erklärt das auch die hier manchmal auftretende ungeduld, den zorn, die unverständnis manchen dingen gegenüber, und das verständnis für vieles andererseits.
wenn wer will, kann er anlegen. anyone?
jedenfalls, stellen sie sich vor: ihnen als frau erklärt man, dass sie eigentlich gar nicht mehr leben dürften. dass sie niemals nicht schwanger werden könnten. und sollte dieses unwahrscheinliche ereignis doch eintreten: sie würden nie im leben ein kind austragen können. zu diesem zeitpunkt sind sie gerade einundzwanzig jahre alt. immerhin aber: es ist ein abschlussbefund nach einem jahr, und sie leben. sie sind gesundheitlich ziemlich parterre, ihre finanzen sind ein loch in der landschaft, und ihre vertrauen in die menschheit ist gemässigt.
dazu hatten sie ein jahr lang keine sie wissen schon, und dann verschreiben ihnen die mediziner die antibabypille, weil, die hormone müssen irgendwie wieder in gang gebracht werden.
zu diesem zeitpunkt haben sie ungewollt zwanzig prozent kilo untergewicht, vertragen ungefähr nur gekochtes huhn/rindfleisch/erdäpfeln/reis, tunlichst ungewürzt. kein obst, kein gemüse (na gut, karotten), keine hülsenfrüchte, keinen salat, keinen zucker, keine süssspeisen, keine milchprodukte welcher art auch immer, nix aus der dose, nix aufgewärmtes, nix stopfendes oder blähendes, nix fettes, nix über längere zeit (= zehn minuten) warmgehaltenes.
sie können nicht länger als zwei stunden sitzen/liegen/stehen, nix schweres heben oder tragen, und am bauch haben sie eine 25 cm lange narbe von der ihnen keiner glaubt dass sie das ergebnis einer eitrigen bauchfellentzündung ist: mit 1,5 l eiter im bauch, knapp vor kurz vor dem welt-verlassen noch entdeckt und in den abendstunden operiert. vorher tagelang unglaubliche schmerzen, um die 40°C fieber, nichts hat geholfen, dann - obwohl der damalige hausarzt sich weigerte - unter androhung äusserst böser konsequenzen doch ins krankenhaus eingewiesen.
hat keiner geglaubt, damals, dass sie noch einmal munter werden. als sie dies wider erwarten doch tun, sehen sie am ende des bettes, in dem sie liegen - im sterbezimmer eines biedermeier-klosterkrankenhauses, zwischen zwei am kopfende zugedeckten patienten - eine verhutzelte kleine alte klosterschwester mit dem rosenkranz sitzen. ihr erwachen wird mit "nein, dass die noch einmal munter wird, so ein wunder! " kommentiert.
jedenfalls, eigentlich sehen sie vor sich so einen weissleuchtenden tunnel, und es tut ihnen nichts mehr weh - nach all den schmerzen - und sie denken: dorthin will ich, und sie machen sich auf den weg, nur in ihren gedanken, und sie denken so bei sich, das muss es sein, das gelobte land, an das ich nie geglaubt habe, und sie sehen sich selbst mitten drin auf dem weg, und wenn sie zurückschauen dann sehen sie sich selbst da unten im bett liegen, und die betende klosterschwester daneben. und dann denken sie so, in ihren gedanken, nein, das kann nicht mein leben gewesen sein, das, was ich bis jetzt erlebt habe, das war es nicht, nein, ich will zurück, ich will ZURÜCK. zum trotz, aus gründen.
irgendwie geht das, das licht wird weniger gleissend, lässt nach, man fühlt sich plötzlich wieder selber, auch wenn man es nicht versteht. und man schläft ein.
am nächsten morgen stehen da ein paar ärzte, und wundern sich. sie selbst wundern sich auch, vor allem über das was da passiert ist, und dann wollen sie einfach schlafen. die entsprechenden schmerzmittel tun das ihrige, und sie sind sehr froh, dass es dieses zeug gibt, und sie sinken in einen sehr tiefen und barmherzigen schlaf.
und wenn sie wieder munter werden stehen da ihre erzeuger am fussende des bettes, schlagen mit den händen trommelwirbel auf dem metallrahmen und meinen, da sie nun die prüfungen auf der uni versäumt hätten, da hätten sie - wie voraus angekündigt - binnen zwei wochen die elterliche wohnung zu verlassen und künftig für sich selbst verantwortlich zu sein.
das ist ihnen, in diesem moment, so egal wie - mir fällt gar nichts ein, so egal.
aber immerhin: der primar, der operiert hatte - am abend, stundenlang, der so überzeugt davon war dass er entweder hervorragende arbeit geleistet hatte oder eine drainage an ihrem weiterleben auch nichts geändert hätte - der wirft ihre erzeuger: aus dem krankenhaus, und belegt sie mit besuchsverbot, welches diese gerne akzeptieren, nicht ohne die zwei-wochen-frist noch einmal deutlich auszusprechen. tiefe dankbarkeit und weitere mittelprächtige agonie lassen sie die weiteren tage nur in einem milden nebel erleben.
in diesem zustand ist ihnen, glauben sie mir, so ziemlich alles egal. sie wollen: schlafen, und das tun sie auch, weil sie gar nicht anders können. dank sei den herstellern der sedativa, schmerzstiller, psychopharmaka, antibiotika, usw.
sechs wochen mindestens sollen sie bleiben, nach drei wochen gehen sie gegen revers nach hause: sie haben nicht einen groschen mehr in der tasche, oder wo auch immer sonst. der zärtlich liebende erzeuger holt sie ab, beruft für den abend eine familienkonferenz ein: er, die böse frau (die sie geboren hatte), der burli (der kleine bruder, damals stolze 15 jahre alt). wie ihnen gesagt worden sei hätten sie - da sie ja lieber krank geworden seien als auf der uni prüfungen abzulegen - binnen zwei wochen das haus zu verlassen. mit ohne nix. das einbehaltene taschengeld sei im noch nicht fertigen haus veranlagt und ergo nicht verfügbar, und handtücher, bettzeug, messer, gabel, schere, licht: das besässen sie ja nicht. hätten ja alles die liebenden erzeuger bezahlt (zumindest zu einem grossteil, aber in solchen situationen ist man ungern kleinlich).
es gibt in diesem zustand und solchen situationen zugegebenermassen dinge die wichtiger sind als bettzeug, messer und löffel, aber zumindest die kleidung: hat wer bitte bezahlt? und gestrickt/genäht: hat ja kein geld gekostet, das material war doch von wem? na gut, dann nackicht, oder wie?
gott sei dank haben sie freunde, die im auto vor der tür stehen um sie aufzufangen: sie selbst würden auf der stelle gehen, bis zum nächsten fluss, der ist nicht weit.
die böse frau hingegen besinnt sich der tatsache dass in der wohnung einen stock tiefer ein arzt wohnt (mit dessen tochter man in die schule gegangen war, und die am gleichen institut studiert wie man selbst), und meint, das ginge nicht so, es sei ja noch hell, und was täten denn die leute sagen wenn das publik würd. man sei ja nicht irgendwer. aber gehören täte es einem schon, aufmüpfigem geschöpf, das man sei.
auch das ist ein moment, in dem die welt untergehen könnte, und der weisse tunnel eine ziemliche anziehungskraft hat.
macht aber alles nix. man auferlegt ihnen vorschriften über die sie gar nicht nachdenken brauchen: eine kuh kann nicht stricken lernen. wohnungssuche.
ihre grosse liebe - also: der mann, mit dem sie eigentlich den rest ihres lebens verbringen, kinder kriegen und so weiter wollen - der hat in der zwischenzeit in israel ein wenig am krieg teilgenommen, hat einen schulterdurchschuss kassiert, und weil es ihnen so schlecht geht ist er gekommen um ihnen beizustehen. leider hat er sich unterwegs eine infektion geholt, sie halten sich an ihm fest und es riecht gar nicht gut und ist auch ziemlich matschig, er fliegt zurück ins militärkrankenhaus, ein paar tage später ist er tot. sie können nicht einmal zum begräbnis fliegen. die fotos kassiert die spionageabwehr.
ein jahr vergeht, sie sind ausgezogen bei ihren erzeugern und haben irgendwie wieder boden unter den füssen gefunden. dünn, wacklig, aber: boden.
sie haben einen job, und sie studieren wieder. sie haben auch eine lebensgemeinschaft - aber das ist eine andere geschichte - begonnen, auf freundschaftlicher basis, und eigentlich könnten sie neu zu leben beginnen, jetzt, mit bald 22 jahren.
gut, sie fühlen sich nicht gesund - und sind es auch nicht. schmerzen haben sie eigentlich dauernd, und die nahrungsmittelverträglichkeit - siehe oben - hält sich in sehr engen grenzen. dafür haben sie einen ständigen blähbauch, gehen aus gegebenem anlass ein wenig schief, und überhaupt.
irgendwann ergibt es sich so, und sie bleiben nach einer party bei einem langjährigen freund über nacht. und so. war nicht besonders, weil: siehe oben. aber jedenfalls nehmen sie ja die pille, und er hat es schriftlich dass er zeugungsunfähig ist. da war es jänner. sie beschliessen, auf weitere solche übungen vielleich noch ein paar monate - besser jahre - zu warten.
ende august haben sie dann einen schweren autounfall - als beifahrerin, beruflich unterwegs, und der entgegenkommende war schuld - und als sie im krankenhaus wieder zu bewusstsein kommen teilt man ihnen mit sie seien im fünften monat schwanger. das lehnen sie vehement ab, weil: kann aber so was von nicht sein.
ultraschall: schwanger. fünfter monat.
gynäkologe: schwanger. fünfter oder so monat.
nach drei tagen krankenhaus in der provinz gegen revers nach wien. allgemeines krankenhaus: siebter bis achter monat schwangerschaft, oder so.
gott sei dank haben sie noch immer freunde - mit einem davon sind sie verheiratet - und einen job. arbeiten gehen sie bis zum tag vor der entbindung: wir erinnern uns, vermittlung von kunscht und künschtlern. wenn unter einem vertrag der eigene name steht, ist man manchmal besser nicht abwesend.
errechneter geburtstermin: weit entfernt von den möglichkeiten, aber: lt. ultraschall ist das so.
anfang oktober um 01.00 uhr früh blasensprung, tasche packen, mit einem auto ohne bremsen (das waren noch zeiten!) ins krankenhaus, um 02.00 aufnahme, personal das so freundlich ist wie man sich - ungefähr - eine gruppierung übellauniger raubmörder vorstellen kann.
zwerchfellkrampf, atemnot: "san's net so wehleidig, des dauert no long!"
dann versuchen sie, zwischen zwerchfellkrampf, wehen und überhaupt dem arzt zu sagen sie seien der meinung, das kind komme JETZT und hier und auf der stelle, der arzt aber meint, er hätte jetzt kaffeepause.
fünf minuten später werfen sie irgendetwas hinter irgendjemand weissbekitteltem hinterher, weil das gerade die zweite presswehe ist, und der kindskopf schon deutlich und so, und dann kommt doch jemand vorbei und schaut und meint "hoppala, dea gschropp kummt jo do scho!", und bei der dritten presswehe ist das kind da. gesund und munter.
natürlich hat man ihnen vorher alle mögliche hilfe zugesagt, von allen seiten. bekommen haben sie aber nix, weil sie nicht bei den voruntersuchungen gewesen sind. vom amt kriegen sie nix, weil der mutter-kind-pass nicht vollständig ausgefüllt ist. von der caritas kriegen sie nix, weil sie aus der kirche ausgetreten sind. vom staat kriegen sie nix, weil sie nicht mit einem österreicher verheiratet sind. von den eltern kriegen sie nix, weil: siehe oben. der bürgermeister schreibt, er könne keine ausnahmen machen. und so weiter.
nein, bekommen haben sie doch was: statt des obligatorischen baby-paketes mit windeln und creme und hemdchen und gutscheinen: einen babyschlafsack für ein 12-monate-kind. immerhin. wir wollen ja nicht undankbar sein.
und ja: ich kann das alles beweisen, schwarz auf weiss, und zwar ganz genau.
ohne gute freunde und menschen, die geholfen haben ohne einen zu kennen, oder weil man sie gebeten hat zu helfen, wäre das ganz und gar nicht zu überleben gewesen.
vielleicht erklärt das auch die hier manchmal auftretende ungeduld, den zorn, die unverständnis manchen dingen gegenüber, und das verständnis für vieles andererseits.
wenn wer will, kann er anlegen. anyone?
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jessas, 3000 tage
kelef, 01:00h
gibt's das blog schon, blogger.de zählt in minuten oder stunden, heute nachmittag waren es noch 2999 tage.
immerhin: nicht verpasst, auch wenn ich hier in der letzten zeit nicht viel geschrieben habe von dem üblichen geplänkel.
es hat sich viel getan in der langen zeit: dymka traf ein, und dat julchen, ich hätte fast den löffel abgegeben, man hat mich verunstaltet, frau hunt hat mich verlassen und frau pixy ist in unser aller leben getreten. ich war angestellt, arbeitslos, fast notstandhilfenbezieherin, bekam "übergangsgeld" und bin ab ersten märz regulär und ganz ordentlich pensionistin. in einem internationalen wissenschaftlichen verein bin ich ausgetreten, betätige mich dafür in einem österreichischen tierschutzverein.
viele geschichten hab ich erzählt, noch viel mehr geschichten habe ich angefangen und nicht zuende geschrieben, weil mich die zeit überholt hat, was anderes passiert ist oder sonstwas. man hat mich interfamiliär gerügt ob der klaren worte, und man hat mich von anderer seite gelobt für meine klaren worte.
die hausverwaltung ist ein eigenes kapitel geworden, und meine nerven liegen diesbezüglich immer noch blank. es dachte doch hoffentlich niemand, das kapitel sei erledigt? au contraire. aber alles, was mir derzeit dazu einfällt wäre definitiv an der grenze zwischen was auch immer und noch was.
dieses blog hat schon existiert bevor ich es "geerbt" habe, ich schreibe hier "erst" seit mitte 2004, aber das sind auch schon bald acht jahre.
einige menschen, die hier kommentiert haben, habe ich persönlich kennengelernt, was mich sehr gefreut hat, mit anderen bin ich "nur" in schriftlichem kontakt, macht aber auch nichts.
ein paar geschichten werde ich irgendwann zu ende schreiben, ein paar habe ich in petto, angefangen oder nur so im hirn, passt aber manchmal die zeit nicht oder es kommt was dazwischen.
is halt so. is ja internetz.
ich freu mich noch immer wenn hier wer hereinschaut.
demnächst wieder: mit hundebildern. in der kamera sind die schon.
immerhin: nicht verpasst, auch wenn ich hier in der letzten zeit nicht viel geschrieben habe von dem üblichen geplänkel.
es hat sich viel getan in der langen zeit: dymka traf ein, und dat julchen, ich hätte fast den löffel abgegeben, man hat mich verunstaltet, frau hunt hat mich verlassen und frau pixy ist in unser aller leben getreten. ich war angestellt, arbeitslos, fast notstandhilfenbezieherin, bekam "übergangsgeld" und bin ab ersten märz regulär und ganz ordentlich pensionistin. in einem internationalen wissenschaftlichen verein bin ich ausgetreten, betätige mich dafür in einem österreichischen tierschutzverein.
viele geschichten hab ich erzählt, noch viel mehr geschichten habe ich angefangen und nicht zuende geschrieben, weil mich die zeit überholt hat, was anderes passiert ist oder sonstwas. man hat mich interfamiliär gerügt ob der klaren worte, und man hat mich von anderer seite gelobt für meine klaren worte.
die hausverwaltung ist ein eigenes kapitel geworden, und meine nerven liegen diesbezüglich immer noch blank. es dachte doch hoffentlich niemand, das kapitel sei erledigt? au contraire. aber alles, was mir derzeit dazu einfällt wäre definitiv an der grenze zwischen was auch immer und noch was.
dieses blog hat schon existiert bevor ich es "geerbt" habe, ich schreibe hier "erst" seit mitte 2004, aber das sind auch schon bald acht jahre.
einige menschen, die hier kommentiert haben, habe ich persönlich kennengelernt, was mich sehr gefreut hat, mit anderen bin ich "nur" in schriftlichem kontakt, macht aber auch nichts.
ein paar geschichten werde ich irgendwann zu ende schreiben, ein paar habe ich in petto, angefangen oder nur so im hirn, passt aber manchmal die zeit nicht oder es kommt was dazwischen.
is halt so. is ja internetz.
ich freu mich noch immer wenn hier wer hereinschaut.
demnächst wieder: mit hundebildern. in der kamera sind die schon.
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Montag, 16. Jänner 2012
hach, wie hüppsch:
kelef, 13:46h
http://www.vienna.at/orf-personalia-redakteure-veroeffentlichten-protestvideo-auf-youtube/3143011
es soll ja zeiten gegeben haben, da hat man einem general, der sein heer ins unglück führte oder sonstwie butter auf dem kopf hatte, eine pistole mit nur einem schuss munition gegeben und ihn alleine in ein abgelegens, leicht zu reinigendes zimmer gehen lassen. wahlweise auch wurde ihm das gerät auf den schreibtisch gelegt, und man schloss die tür hinter sich. alles mehr oder weniger ohne worte.
ich meine, was um alles in der welt kann der denn noch tun, ohne sich selber, nun ja, noch mehr zu disqualifizieren? warten bis alle anderen das haus verlassen und ihn mit seinen freunderln alleine sitzen und die arbeit machen lassen? dann bräuchte er doch sowieso keinen büroleiter, oder wie?
und der bub, was um alles in der welt kann denn den dazu bewegen noch immer den job zu wollen? durch ein übermass an jugend bedingtes übermass an selbstüberschätzung?
nebstbei ist der job in der zwischenzeit sowieso schon so negativ besetzt dass man ihn ersatzlos streichen sollte. besser wäre das. mit dem titel wird niemand mehr glücklich, und dazu hängt einem das dann ja auch noch jahrzehntelang nach, so wie: ach, das war doch d..jenige, d.. damals statt dem, na wie hiess der noch, jedenfalls den job bekommen hat, da war sicher auch wieder irgendwas oder -wer im spiel, da ging ja nix mit rechten dingen zu, damals.
was aber in jedem fall - wie auch immer diese posse ausgeht - bleibt ist der schale nachgeschmack: "unser" orf ist alles andere als unpolitisch, alles andere als unabhängig, alles andere als neutral, weil: die leut' dürfen nicht wie sie wollen und können, und eigentlich ja auch sollen.
dafür müssen jetzt aber alle, auch die die gar nicht hören oder schauen, zwangsbeglückungsgebühren zahlen. so neu geschaffene positionen wollen ja auch ordentlich gelöhnt werden, nicht wahr, leistungsgerecht, sozusagen.
edit 1: nicht viel: http://www.vienna.at/druck-auf-wrabetz-steigt/3144556 , aber der mensch freut sich. traut sich da keiner auf den tisch hauen?
edit 2: zu spät, du rettest den freund nicht mehr, und auch für die eigene karriere ist da wohl ein wenig negatives hängen geblieben, aber ein anfang wäre gemacht: http://orf.at/#/stories/2100384/ . ist ja hoffentlich nur die spitze vom eisberg, die da einmal gebröckelt ist. wieviele leute da wohl an einer öffentlichkeitsverträglichen formulierung gefeilt haben, wäre auch interessant zu wissen.
es soll ja zeiten gegeben haben, da hat man einem general, der sein heer ins unglück führte oder sonstwie butter auf dem kopf hatte, eine pistole mit nur einem schuss munition gegeben und ihn alleine in ein abgelegens, leicht zu reinigendes zimmer gehen lassen. wahlweise auch wurde ihm das gerät auf den schreibtisch gelegt, und man schloss die tür hinter sich. alles mehr oder weniger ohne worte.
ich meine, was um alles in der welt kann der denn noch tun, ohne sich selber, nun ja, noch mehr zu disqualifizieren? warten bis alle anderen das haus verlassen und ihn mit seinen freunderln alleine sitzen und die arbeit machen lassen? dann bräuchte er doch sowieso keinen büroleiter, oder wie?
und der bub, was um alles in der welt kann denn den dazu bewegen noch immer den job zu wollen? durch ein übermass an jugend bedingtes übermass an selbstüberschätzung?
nebstbei ist der job in der zwischenzeit sowieso schon so negativ besetzt dass man ihn ersatzlos streichen sollte. besser wäre das. mit dem titel wird niemand mehr glücklich, und dazu hängt einem das dann ja auch noch jahrzehntelang nach, so wie: ach, das war doch d..jenige, d.. damals statt dem, na wie hiess der noch, jedenfalls den job bekommen hat, da war sicher auch wieder irgendwas oder -wer im spiel, da ging ja nix mit rechten dingen zu, damals.
was aber in jedem fall - wie auch immer diese posse ausgeht - bleibt ist der schale nachgeschmack: "unser" orf ist alles andere als unpolitisch, alles andere als unabhängig, alles andere als neutral, weil: die leut' dürfen nicht wie sie wollen und können, und eigentlich ja auch sollen.
dafür müssen jetzt aber alle, auch die die gar nicht hören oder schauen, zwangsbeglückungsgebühren zahlen. so neu geschaffene positionen wollen ja auch ordentlich gelöhnt werden, nicht wahr, leistungsgerecht, sozusagen.
edit 1: nicht viel: http://www.vienna.at/druck-auf-wrabetz-steigt/3144556 , aber der mensch freut sich. traut sich da keiner auf den tisch hauen?
edit 2: zu spät, du rettest den freund nicht mehr, und auch für die eigene karriere ist da wohl ein wenig negatives hängen geblieben, aber ein anfang wäre gemacht: http://orf.at/#/stories/2100384/ . ist ja hoffentlich nur die spitze vom eisberg, die da einmal gebröckelt ist. wieviele leute da wohl an einer öffentlichkeitsverträglichen formulierung gefeilt haben, wäre auch interessant zu wissen.
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Samstag, 24. Dezember 2011
weihnachtstraditionen
kelef, 05:14h
traditionellerweise ist hier seit jahrzehnten eine art von open-house am 24.12., sowie es dunkel wird. zuerst die familiäre sache mit besinnlichkeit und so, und dann vielleicht noch ein packerl aufmachen, so man eines bekommt. und dann kann auch gerne wer vorbeikommen. das hat sich aus gründen so entwickelt, da ich seinerzeit vor langer zeit zu meinen eltern sprach: "und mich sieht diese familie am 24.12. nie wieder. für den 25.12. oder 26.12. kann man mich zum essen einladen, aber bitte rechtzeitig, sonst hab ich was vor." so war das dann auch fürderhin.
bei uns hier gibt es am 24.12. immer russische eier, und ein wenig kaltes zeug wie schinken, geselchtes, käse, etc., das hat sich bewährt und was auch immer passiert, es ist immer genug da.
wenn ich so revue passieren lasse wen ich am heiligen abend schon alles unter dem christbaum sitzen hatte, so ist das eine ganz schön lange liste verschiedenster personen. erwachsene, kinder, ehepaare die jeweils eine stunde bei den jeweiligen eltern verbrachten und dann bei uns sassen, in wien gestrandete die ein paar tage in einem hotel festhingen und nicht wussten wohin, nachbarn sowieso, einmal einer der sich freiwillig in israel zum militär gemeldet hatte und dessen flugticket irgendwie vom reisebüro verbummelt worden war.
auch mein längst von mir geschiedener exmann kam lange jahre - bis seine damalige freundin dann eifersüchtig wurde. manchmal verstand ich nicht alles was gesprochen wurde, aber "prost" oder sowas ging immer, wenn ich mich nicht irre waren es einmal sechs nationen und noch mehr sprachen, das hatte einen ganz eigenen reiz.
einmal besoff sich einer in seinem liebesleid ein wenig und wurde dann lästig (hat aber alles nix genutzt, er hätte mir schon vorher glauben können), aber ansonsten sind in all den jahren keine schlechten erfahrungen zu verzeichnen.
einmal holte ich die nachbarn und zwei polizisten: bei den nachbarn war eingebrochen worden, am 24.12. nachmittags, und die polizisten waren hocherfreut, dass sie kaffee und kekse kriegten, das hätten sie noch nie erlebt.
auch freundinnen der tochter mitsamt familie kamen, und manchmal wurde mit der polnischen nachbarin essen getauscht, die feiern aber jetzt in polen, das macht glatt zwei kilo weniger auf meinen hüften, ich sag ihnen. und pirogi und kroketi machen die öfter im jahr, da krieg ich ein anderes mal welche.
nicht uninteressant war auch vor jahren der anruf aus amerika, da kämen ein paar freunde auf der durchreise nach wien, und ob ich sie denn am 24. ... konnte ich, natürlich. die handgeschnitzten christbaumfiguren, die diese peruaner mitbrachten, habe ich heute noch.
ich schätze das sehr. ich bin nicht katholisch, ich glaube schon lange nicht mehr an das christkind, der weihnachtsmann ist mir auch nicht geheuer, und packerl krieg ich kaum noch welche. aber ein wenig zusammensitzen und über das vergangene jahr reden, und ein wenig in sich gehen, das mag ich sehr. und dann ein wenig fröhlich sein, das mag ich noch mehr.
in diesem sinne wünsche ich allen, die hier lesen, einen wunderschönen 24. dezember.
bei uns hier gibt es am 24.12. immer russische eier, und ein wenig kaltes zeug wie schinken, geselchtes, käse, etc., das hat sich bewährt und was auch immer passiert, es ist immer genug da.
wenn ich so revue passieren lasse wen ich am heiligen abend schon alles unter dem christbaum sitzen hatte, so ist das eine ganz schön lange liste verschiedenster personen. erwachsene, kinder, ehepaare die jeweils eine stunde bei den jeweiligen eltern verbrachten und dann bei uns sassen, in wien gestrandete die ein paar tage in einem hotel festhingen und nicht wussten wohin, nachbarn sowieso, einmal einer der sich freiwillig in israel zum militär gemeldet hatte und dessen flugticket irgendwie vom reisebüro verbummelt worden war.
auch mein längst von mir geschiedener exmann kam lange jahre - bis seine damalige freundin dann eifersüchtig wurde. manchmal verstand ich nicht alles was gesprochen wurde, aber "prost" oder sowas ging immer, wenn ich mich nicht irre waren es einmal sechs nationen und noch mehr sprachen, das hatte einen ganz eigenen reiz.
einmal besoff sich einer in seinem liebesleid ein wenig und wurde dann lästig (hat aber alles nix genutzt, er hätte mir schon vorher glauben können), aber ansonsten sind in all den jahren keine schlechten erfahrungen zu verzeichnen.
einmal holte ich die nachbarn und zwei polizisten: bei den nachbarn war eingebrochen worden, am 24.12. nachmittags, und die polizisten waren hocherfreut, dass sie kaffee und kekse kriegten, das hätten sie noch nie erlebt.
auch freundinnen der tochter mitsamt familie kamen, und manchmal wurde mit der polnischen nachbarin essen getauscht, die feiern aber jetzt in polen, das macht glatt zwei kilo weniger auf meinen hüften, ich sag ihnen. und pirogi und kroketi machen die öfter im jahr, da krieg ich ein anderes mal welche.
nicht uninteressant war auch vor jahren der anruf aus amerika, da kämen ein paar freunde auf der durchreise nach wien, und ob ich sie denn am 24. ... konnte ich, natürlich. die handgeschnitzten christbaumfiguren, die diese peruaner mitbrachten, habe ich heute noch.
ich schätze das sehr. ich bin nicht katholisch, ich glaube schon lange nicht mehr an das christkind, der weihnachtsmann ist mir auch nicht geheuer, und packerl krieg ich kaum noch welche. aber ein wenig zusammensitzen und über das vergangene jahr reden, und ein wenig in sich gehen, das mag ich sehr. und dann ein wenig fröhlich sein, das mag ich noch mehr.
in diesem sinne wünsche ich allen, die hier lesen, einen wunderschönen 24. dezember.
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Montag, 28. November 2011
wohnungslos
kelef, 16:08h
http://holyfruitsalad.blogspot.com/2011/11/wohnungslos.html
und ach herrjeh wie klug sind doch manche kommentare. himmelherrgottsakrakruzitürken.
niemand von uns ist münchhausen und kann sich am eigenen schopf aus welchem unglück auch immer herausziehen.
wer nie panikattacken, depressionen, hoffnungslosigkeit erlebt hat, sollte keine diesbezüglichen äusserungen von sich geben, und wer mich kennt oder hier schon länger liest weiss, wie ich das eigentlich formulieren würde.
im grunde genommen geht es nie ohne fremde hilfe. wir kommen auf diese welt ohne gefragt zu werden ob wir das wollen, und wenn keiner da ist der uns hilft dann überleben wir schon einmal die ersten paar stunden nicht.
ohne hilfe können wir die ersten jahre unseres lebens ebenfalls nicht überleben, weil wir nämlich in keiner weise in der lage sind, für uns selbst zu sorgen.
ohne hilfe können wir auch kaum lesen und schreiben lernen, oder rechnen, geschweige denn irgendetwas darüber hinaus.
ohne hilfe bekommen wir keine schulausbildung, keinen job, keine wohnung, kein gar nichts.
diese hilfe ist nicht immer sache der eltern, manchmal gibt es ja auch aus den verschiedensten gründen gar keine, da muss dann eben die gemeinschaft helfen.
diese gemeinschaft wiederum sind wir alle. der staat, die gemeinden, die nachbarn, die freunde, die bekannten, die arbeitgeber, die lehrer, und so weiter.
so haben sich die gesellschaften gebildet - durch gegenseitige hilfe und unterstützung. so war das bei der gemeinsamen jagd unserer vorfahren, bei der bestellung der ersten äcker, und warum meint jemand haben sich in allen urkulturen immer erst kleinere, dann grössere wohngemeinschaften gebildet? um sich gegenseitig helfen oder, wenn das wort genehmer ist, unterstützen zu können.
hilfe ist ein gegenseitiges geben und nehmen, jeder gibt was er kann, sonst kriegt er nämlich nix.
wer nie einem anderen zuhört, dem wird auch niemand zuhören, und wer nie einem anderen ein stück brot gibt, der wird vielleicht irgendwann einmal selber hunger haben.
jemandem helfen heisst nicht, dem anderen die arbeit abzunehmen oder seine fehler auszubügeln, und auch nicht, faulheit oder unwillen zu unterstützen. es heisst vielmehr, eine momentane situation richtig zu erkennen und richtig darauf zu reagieren. ob das nun durch zuhören, hand anlegen oder geldspenden geschehen kann, oder durch das anbieten einer unterkunft oder was auch immer, das ist situationsbedingt jeweils ganz individuell.
natürlich ist es nicht jedermanns sache um hilfe zu bitten, in welcher form auch immer. aber um hilfe oder unterstützung zu bitten heisst nicht, seine probleme auf andere abwälzen zu wollen, sondern nur, dass jemand aus welchen gründen auch immer mit der momentanen situation alleine nicht umgehen kann.
ist man in so einer situation, dann kommt schnell das eine zum anderen, auch wenn man nach aussen den fröhlichen clown macht. die angst vor dem inhalt eines schreibens führt oft dazu, dass man es nicht aufmacht, und logischerweise weiss man dann auch nicht, was drinnen steht. die angst vor auseinandersetzungen führt oft dazu, dass menschen nicht mehr miteinander sprechen - obwohl doch nur ein missverständnis auszuräumen wäre. die angst vor der eigenen hilflosigkeit einer situation gegenüber zieht manchmal ebenfalls kontaktabbrüche nach sich: nicht einmal weil man nicht helfen will, sondern weil man nicht weiss wie hilfe anzubieten oder zu leisten ist.
natürlich sind aber alle die, die interessante und wenig elegante kommentare zu diesem o.a. thema hinterlassen haben menschen, die noch nie einen anruf auf dem telefon weggedrückt haben. die haben auch noch nie eine berufliche email, die am freitag kurz vor urlaubsantritt als "besonders wichtig" aufploppte NICHT geöffnet, und die haben auch noch nie gesagt "ich habe leider keine zeit" wenn jemand sagte "ich hätte da gerne über ein problem mit dir gesprochen".
kurzum, das sind alle keine prokrastinierer, sondern ganz tolle, in sich gefestigte menschen, denen nie im leben irgendwas schief gelaufen ist. die haben alle ganz alleine im alter von drei tagen ihre windeln gewechselt, ohne zutun anderer lesen und schreiben gelernt, konnten kurz nach dem ersten öffnen ihrer augen schon autofahren und haben natürlich nie auf der bank ihr konto überzogen.
nun kann ich von mir behaupten dass ich wirklich eine menge sehr verschiedener und unterschiedlicher menschen kenne. unterschiedlich in bezug auf hautfarbe, religion, bildung, was auch immer man will.
und ich frage mich, wieso ich in all den vielen jahren, die ich nun schon lebe, nie und nimmer einen einzigen von diesen tollen, in sich gefestigten, etc., menschen getroffen habe.
alle, alle, alle die ich kennengelernt habe, wann und wo und wie auch immer, haben irgendwann einmal hilfe und unterstützung gebraucht, und wenn es ihnen gut genug gegangen ist, dann haben sie auch rechtzeitig laut und deutlich danach verlangt, und sie vernünftigerweise angenommen wenn sie angeboten wurde.
anderen zu helfen ist ein normaler vorgang des täglichen lebens, das fängt beim türaufhalten an und hört bei der unterstützung obdachloser noch lange nicht auf.
man könnte noch viel dazu schreiben. auch, welchen betrag man warum und wie oder auf welchem umweg auf welches konto schickt. das hat aber, erlauben sie bitte, hier nix zu suchen und geht auch keinen was an. das ergebnis ist das einzige, was zählt.
aber eines kann ich mir - und da habe ich sicher viele auf meiner seite - gerade nicht verkneifen:
den oben angesprochenen kommentatoren wünsche ich von ganzem herzen und aus tiefster seele dass ihnen in hinkunft:
wenn sie mit vielen papierenen einkaufssackerln, autoschlüsseln und telefon in der hand vor einer tür im regen stehen KEINER ebendiese aufhält, sondern dass sie ihr zeug in die nässe stellen müssen und die papiersackerln sich auflösen, die schlüssel in den gully und das telefon in einen haufen hundekacke fallen.
menschen, mit denen sie arbeiten können, sollen, wollen oder müssen mögen ihnen in hinkunft auf jedes "kannst du bitte mal" ein fröhliches "nein" entgegenschmettern.
der teure hut oder schal, den ihnen der wind vom kopf weht, soll in eine öllacke fallen und dann noch sicherheitshalber von einem lkw überfahren werden, während die passanten, an denen hut oder schal vorbeifliegen, die hände in den hosentaschen behalten und interessiert zuschauen wie der besitzer im neuen wintermantel bei der jagd nach dem eigentum ausrutscht, der länge nach hinfällt (gerne in feuchte erde oder baustellenmüll) und sich die nase zerschrammt. kurz vor einem wichtigen treffen, bitte. und dann soll niemand da sein, der ihnen ein taschentuch gibt damit sie sich den dreck aus dem gesicht wischen können. und die krätze soll sich entzünden und eine ordentliche narbe hinterlassen.
danke für ihre aufmerksamkeit.
und ach herrjeh wie klug sind doch manche kommentare. himmelherrgottsakrakruzitürken.
niemand von uns ist münchhausen und kann sich am eigenen schopf aus welchem unglück auch immer herausziehen.
wer nie panikattacken, depressionen, hoffnungslosigkeit erlebt hat, sollte keine diesbezüglichen äusserungen von sich geben, und wer mich kennt oder hier schon länger liest weiss, wie ich das eigentlich formulieren würde.
im grunde genommen geht es nie ohne fremde hilfe. wir kommen auf diese welt ohne gefragt zu werden ob wir das wollen, und wenn keiner da ist der uns hilft dann überleben wir schon einmal die ersten paar stunden nicht.
ohne hilfe können wir die ersten jahre unseres lebens ebenfalls nicht überleben, weil wir nämlich in keiner weise in der lage sind, für uns selbst zu sorgen.
ohne hilfe können wir auch kaum lesen und schreiben lernen, oder rechnen, geschweige denn irgendetwas darüber hinaus.
ohne hilfe bekommen wir keine schulausbildung, keinen job, keine wohnung, kein gar nichts.
diese hilfe ist nicht immer sache der eltern, manchmal gibt es ja auch aus den verschiedensten gründen gar keine, da muss dann eben die gemeinschaft helfen.
diese gemeinschaft wiederum sind wir alle. der staat, die gemeinden, die nachbarn, die freunde, die bekannten, die arbeitgeber, die lehrer, und so weiter.
so haben sich die gesellschaften gebildet - durch gegenseitige hilfe und unterstützung. so war das bei der gemeinsamen jagd unserer vorfahren, bei der bestellung der ersten äcker, und warum meint jemand haben sich in allen urkulturen immer erst kleinere, dann grössere wohngemeinschaften gebildet? um sich gegenseitig helfen oder, wenn das wort genehmer ist, unterstützen zu können.
hilfe ist ein gegenseitiges geben und nehmen, jeder gibt was er kann, sonst kriegt er nämlich nix.
wer nie einem anderen zuhört, dem wird auch niemand zuhören, und wer nie einem anderen ein stück brot gibt, der wird vielleicht irgendwann einmal selber hunger haben.
jemandem helfen heisst nicht, dem anderen die arbeit abzunehmen oder seine fehler auszubügeln, und auch nicht, faulheit oder unwillen zu unterstützen. es heisst vielmehr, eine momentane situation richtig zu erkennen und richtig darauf zu reagieren. ob das nun durch zuhören, hand anlegen oder geldspenden geschehen kann, oder durch das anbieten einer unterkunft oder was auch immer, das ist situationsbedingt jeweils ganz individuell.
natürlich ist es nicht jedermanns sache um hilfe zu bitten, in welcher form auch immer. aber um hilfe oder unterstützung zu bitten heisst nicht, seine probleme auf andere abwälzen zu wollen, sondern nur, dass jemand aus welchen gründen auch immer mit der momentanen situation alleine nicht umgehen kann.
ist man in so einer situation, dann kommt schnell das eine zum anderen, auch wenn man nach aussen den fröhlichen clown macht. die angst vor dem inhalt eines schreibens führt oft dazu, dass man es nicht aufmacht, und logischerweise weiss man dann auch nicht, was drinnen steht. die angst vor auseinandersetzungen führt oft dazu, dass menschen nicht mehr miteinander sprechen - obwohl doch nur ein missverständnis auszuräumen wäre. die angst vor der eigenen hilflosigkeit einer situation gegenüber zieht manchmal ebenfalls kontaktabbrüche nach sich: nicht einmal weil man nicht helfen will, sondern weil man nicht weiss wie hilfe anzubieten oder zu leisten ist.
natürlich sind aber alle die, die interessante und wenig elegante kommentare zu diesem o.a. thema hinterlassen haben menschen, die noch nie einen anruf auf dem telefon weggedrückt haben. die haben auch noch nie eine berufliche email, die am freitag kurz vor urlaubsantritt als "besonders wichtig" aufploppte NICHT geöffnet, und die haben auch noch nie gesagt "ich habe leider keine zeit" wenn jemand sagte "ich hätte da gerne über ein problem mit dir gesprochen".
kurzum, das sind alle keine prokrastinierer, sondern ganz tolle, in sich gefestigte menschen, denen nie im leben irgendwas schief gelaufen ist. die haben alle ganz alleine im alter von drei tagen ihre windeln gewechselt, ohne zutun anderer lesen und schreiben gelernt, konnten kurz nach dem ersten öffnen ihrer augen schon autofahren und haben natürlich nie auf der bank ihr konto überzogen.
nun kann ich von mir behaupten dass ich wirklich eine menge sehr verschiedener und unterschiedlicher menschen kenne. unterschiedlich in bezug auf hautfarbe, religion, bildung, was auch immer man will.
und ich frage mich, wieso ich in all den vielen jahren, die ich nun schon lebe, nie und nimmer einen einzigen von diesen tollen, in sich gefestigten, etc., menschen getroffen habe.
alle, alle, alle die ich kennengelernt habe, wann und wo und wie auch immer, haben irgendwann einmal hilfe und unterstützung gebraucht, und wenn es ihnen gut genug gegangen ist, dann haben sie auch rechtzeitig laut und deutlich danach verlangt, und sie vernünftigerweise angenommen wenn sie angeboten wurde.
anderen zu helfen ist ein normaler vorgang des täglichen lebens, das fängt beim türaufhalten an und hört bei der unterstützung obdachloser noch lange nicht auf.
man könnte noch viel dazu schreiben. auch, welchen betrag man warum und wie oder auf welchem umweg auf welches konto schickt. das hat aber, erlauben sie bitte, hier nix zu suchen und geht auch keinen was an. das ergebnis ist das einzige, was zählt.
aber eines kann ich mir - und da habe ich sicher viele auf meiner seite - gerade nicht verkneifen:
den oben angesprochenen kommentatoren wünsche ich von ganzem herzen und aus tiefster seele dass ihnen in hinkunft:
wenn sie mit vielen papierenen einkaufssackerln, autoschlüsseln und telefon in der hand vor einer tür im regen stehen KEINER ebendiese aufhält, sondern dass sie ihr zeug in die nässe stellen müssen und die papiersackerln sich auflösen, die schlüssel in den gully und das telefon in einen haufen hundekacke fallen.
menschen, mit denen sie arbeiten können, sollen, wollen oder müssen mögen ihnen in hinkunft auf jedes "kannst du bitte mal" ein fröhliches "nein" entgegenschmettern.
der teure hut oder schal, den ihnen der wind vom kopf weht, soll in eine öllacke fallen und dann noch sicherheitshalber von einem lkw überfahren werden, während die passanten, an denen hut oder schal vorbeifliegen, die hände in den hosentaschen behalten und interessiert zuschauen wie der besitzer im neuen wintermantel bei der jagd nach dem eigentum ausrutscht, der länge nach hinfällt (gerne in feuchte erde oder baustellenmüll) und sich die nase zerschrammt. kurz vor einem wichtigen treffen, bitte. und dann soll niemand da sein, der ihnen ein taschentuch gibt damit sie sich den dreck aus dem gesicht wischen können. und die krätze soll sich entzünden und eine ordentliche narbe hinterlassen.
danke für ihre aufmerksamkeit.
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