Montag, 18. Juli 2011
Die Herkunft der Kampfpreis-Spareribs
darüber berichtet orf.at heute, am 18.07.2011, unter dem o.a. titel. geht doch, das mit der recherche und der meinung und dem hintergrundwissen und den vernünftigen interviews. also bitteschön - damit es nicht heisst, ich hab was gegen den monopolbetrieb - und lesen sie bis zu ende. danke.

edit, katha_esskultur hat recht, damit hier keine missverständnisse entstehen: unter dem link finden sie den vollständigen artikel, mitsamt autor, nurohne die photos. dank der österreichischen legislative darf der orf artikel ja nur eine sehr begrenzte zeit online zur verfügung stellen, und damit also nix verkommt wenn man den orf schon einmal loben kann:

http://orf.at/stories/2068368/:

Ein Großteil des in Österreich konsumierten Fleisches wird nicht im Land produziert. Wenn man doch zu heimischen Produkten greift: Was kauft man damit? Wie wachsen die Tiere in der konventionellen Tierhaltung auf? Wie werden sie geschlachtet, wie weiterverarbeitet? In einer dreiteiligen Serie widmet sich ORF.at der Fleischproduktion in Österreich. In einem Mastbetrieb, einem Schlachthof und einem Verarbeitungsbetrieb wird der Weg eines Tieres von der Aufzucht bis zum Supermarktregal verfolgt. Den Anfang macht der Bauernhof.


Viele denken bei einem Schweinemastbetrieb mit 800 Tieren an industrielle Landwirtschaft im großen Stil: eine riesige Fabrikshalle, gleißendes Licht, mehrere Billiglöhner als Angestellte. Im oberösterreichischen Mehrnbach sieht das anders aus.

Inmitten malerischer Landschaft arbeiten Klaus Grimmer, seine Frau und sein Vater auf dem Hof der Familie - Vollzeit, aber ohne Angestellte. Produziert wird AMA-Gütesiegel-Fleisch, geliefert zum Großteil an den überregionalen Schlachthof Großfurtner.

Die Ferkel zieht Grimmer nicht selbst auf, noch nicht. Er kauft sie mit einem Gewicht von 30 Kilogramm von zwei nahe gelegenen Züchtern. Im Zusammenhang mit der Aufzucht wird derzeit das Thema Kastenstandhaltung öffentlich diskutiert. Überhaupt scheint es, als ob seit den Freisprüchen für die Aktivisten rund um den Verein gegen Tierfabriken die Debatte über Tierleid wieder lebhafter geführt wird. Kastenstandhaltung - das heißt: Die Sau wird nach der Geburt der Ferkel in einen abgegrenzten Bereich gestellt, der kaum größer ist als sie selbst. Sie kann sich also nicht umdrehen, nicht vorwärts und nicht rückwärts gehen, sondern nur stehen und liegen - und das für einen Zeitraum von vier Wochen.
Das Leben in der Box

Tierschützer und Grüne sprechen von unfassbarem Tierleid. Bei Bauer Grimmer hört man die Sicht der Produzenten. Ihm steht Hans Schlederer zur Seite, ein Machertyp, die Stimme der oberösterreichischen Schweinelobby, der Geschäftsführer des Verbands landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten Österreichs (kurz: „Schweinebörse“). Er sagt, dass das Thema medial hochgekocht wird. Beim dritten, vierten Mal gehe eine Sau schon freiwillig in den Kasten. Einmal drin, wehre sie sich nicht, sondern sei ruhig. Der Sinn der Kastenstandhaltung sei das Vermeiden von Produktionsausfällen, sprich: Die Sau könne keines der Ferkel erdrücken, was sonst hin und wieder vorkomme (auch diesem Argument widersprechen Tierschützer).
Mehrere Schweine liegen in einem Mastbetrieb auf dem BodenORF.at/Roland WinklerSchweine auf Betonspaltboden. Im Hintergrund der Trinknippel an der Wand.

Wenn die Ferkel dann in Grimmers Mastbetrieb ankommen, werden sie in verschiedene Räume des Stalls und dort in einzelne Boxen verteilt, sortiert nach Alter. Die Größe dieser Boxen liegt bei rund 25 Quadratmetern, die Belegung variiert zwischen 20 und knapp 40 Tieren. Die Ausstattung ist karg. Die Tiere bewegen sich auf einem Betonboden mit kleinen Spalten, durch die ein Großteil der Ausscheidungen in einem Gülletank unter dem Stall verschwindet. In jeder Box hängt eine Eisenkette mit Gummiteil, zum Spielen. Die Tiere schieben den Gummi hin und her und reißen an der Kette. Die Fütterung erfolgt automatisch, ein Trog in der Mitte wird befüllt. Getrunken wird aus einem Trinknippel an der Wand.
Die Herkunft eines Schweins ist anhand der Ohrmarke nachvollziehbar.
Erträglichkeitsmaßnahmen

Grimmer ist stolz auf seinen Stall, den er vor knapp zehn Jahren errichten ließ. Jedes Detail wurde mit Bedacht gestaltet. Täglich wird in den Boxen eine Dusche aufgedreht. Jedes Tier, das will, kann sich berieseln lassen, was beruhigend wirkt. Ruhige Schweine garantieren eine geringe Ausfallsquote. Anfangs lief das Duschprogramm automatisch. Weil aber die Temperaturen schwanken und es manchmal ein bisschen zieht, waren dann einzelne Tiere erkältet. Jetzt wird manuell berieselt. Der Stall selbst ist großteils aus Holz gebaut, auch das war Grimmer wichtig, die klassische Fabriksanmutung sollte vermieden werden.

Die Fütterung erfolgt viermal täglich, jedes Mal über mehrere Stunden hinweg. Das ist nicht Standard, sondern soll ebenfalls zur Beruhigung der Tiere beitragen. Die Aufregung, die entsteht, wenn punktuell Futter für alle kommt, wird so vermieden. Beim Futtermittel setzt der Hof zum größten Teil auf Selbstversorgung. Mais (60 Prozent des Futters), Weizen und Gerste werden auf den eigenen Feldern geerntet. Zugekauft werden Sojakonzentrat und ein Mix aus Mineralstoffen und Vitaminen. Das Ganze kommt als Brei mit Wasser gemischt aus Rohren in den Trog. Klassische Leistungssteigerer, Hormone und Antibiotika werden nicht verfüttert, sie sind in Österreich generell verboten.

„Auch einmal auf Urlaub fahren“

Was würde sich für die Tiere ändern, wenn Grimmer Biofleisch produzieren würde? Zunächst einmal würden die Tiere auf keinem Spaltboden gehen müssen. Stroh müsste vorhanden sein. Der Stall müsste über Außenflächen verfügen, die die Tiere benützen könnten. All das würde Investitionen in bauliche Maßnahmen bedeuten. Das Misten des Stalles würde viel Zeit in Anspruch nehmen und wäre ohne Angestellte kaum zu bewältigen. Ein Betrieb, sagt Schlederer, müsse nun einmal wirtschaftlich laufen. Und, fügt Bauer Grimmer hinzu, man will schließlich auch einmal auf Urlaub fahren können. Es klingt nicht, als ob das für ihn selbstverständlich wäre. Reich werde er nicht, aber immerhin: „Man kann leben davon.“
20 bis knapp 40 Tiere werden in einer Box gehalten.

Die Tiere auf dem Hof sind in erster Linie eine Ware und erst in zweiter Linie Lebewesen. Grimmer versucht glaubwürdig, im Rahmen einer wirtschaftlichen, nicht biologischen Haltung von Schweinen Tierleid zu verhindern, wo es geht. Aber - er produziert für einen Massenmarkt, der bedient werden will. 115 Kilogramm beträgt das Schlachtgewicht im Schnitt, 70 Dekagramm sollte ein Tier am Tag zunehmen. Bei Spar wird mit Kampfpreisen geworben: Unter vier Euro kostet ein Kilo Knacker vom Bearbeitungsbetrieb Tann, ein Produkt, das aus Grimmers Schweinen hergestellt wird. Ein erklecklicher Anteil des in Österreich konsumierten Fleisches wird importiert - aus Ländern, in denen billiger, also noch weniger tiergerecht, produziert wird.

„Schlechte Haltungsbedingungen“

Dazu kommt, dass es auch in Österreich „schwarze Schafe“ gibt - also Betriebe, in denen schlimme Zustände herrschen, wo sich die Tiere aufgrund der Haltungsbedingungen gegenseitig schwer verletzen und ständig unter Stress stehen. Schlederer meint, aufgrund amtstierärztlicher Kontrollen gehörten diese Extremfälle weitgehend der Vergangenheit an. Grimmers Betrieb ist ein Vorzeigehof, was Massentierhaltung betrifft. Er produziert nach den AMA-Gütesiegel-Regeln und engagiert sich darüber hinaus. Nur wenige Tiere weisen Verletzungen von Rangordnungskämpfen auf, die Ausfallsquote (sprich: tote Tiere) liegt bei unter einem Prozent. Schon alleine dass er Journalisten mit Kamera vorlässt und für ein Gespräch zur Verfügung steht, weist seine Sonderstellung aus.

Schlederer hat statistische Zahlen für die Einordnung parat. In Österreich ist ein Schweinemastbetrieb (also die Kleinbauern nicht mitgerechnet) im Schnitt mit 300 bis 400 Tieren belegt. Insgesamt gibt es hierzulande 30.000 Schweinehalter (die Kleinbauern hier genauso mitgerechnet wie die Mastbetriebe) mit im Schnitt 80 Tieren pro Standort. Die Hälfte der Schweinehalter wird als professioneller Betrieb geführt. 90 Prozent der Schweinehalter würden ordentlich arbeiten, sagt Schlederer. Im Fall der restlichen zehn Prozent spricht er von „schlechten Haltungsbedingungen“. Verletzungen der Tiere seien nicht gänzlich zu vermeiden. Zu echter Tierquälerei komme es jedoch nur selten.


Der Preis des Billigschinkens

Wenn man als Konsument also Fleisch kauft, das nicht aus Bioproduktion kommt, um Geld zu sparen, muss man sich bewusst sein: Im allerbesten Fall werden die Tiere so gezüchtet und gemästet wie im hier beschriebenen Fall: Kastenstandhaltung, Spaltboden, keine Außenflächen. Schlederer hat vollkommen recht, wenn er Konsumenten, die sich schockiert geben, aber dennoch die günstige Ware kaufen, als naiv bezeichnet. Wie sonst soll der Billigschinken auf die Fertigpizza kommen, die Gelatine in die Gummibärchen und die Kampfpreisrippchen auf den Griller?


TV-Hinweis

Der „Report“ beschäftigt sich am Dienstag (Anm.: am 19.07.2011) um 21.05 Uhr in ORF2 mit dem Thema artgerechte Tierhaltung - mehr dazu in tv.ORF.at.

In Österreich werden rund fünf Millionen Schweine, 85 Millionen Hühner und fünf Millionen Puten konsumiert - pro Jahr. Mit kleinbäuerlichen Strukturen ist dieser Nachfrage nicht zu beizukommen. Hier die Empörung einzig auf die Bauern zu konzentrieren, greift mit Sicherheit zu kurz. Sowohl die zur Verdrängung neigenden Konsumenten, die auf das tägliche, kostengünstige Stück Fleisch bzw. Wurst nicht verzichten wollen, als auch von Lobbys beeinflusste Politiker in Österreich und der EU stehen mindestens genauso in der Pflicht. Im Katalog für Menschenrechte steht die jederzeit für jeden verfügbare Aktionsschnitzelsemmel noch nicht.

Simon Hadler, ORF.at


chapeau. so ein langer artikel, und noch dazu in ordentlichem deutsch. man darf noch hoffnung haben.

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Mittwoch, 29. Juni 2011
weites land
auf dem teller.

andrassy in der flasche.

man könnte auch sagen: eben jene cd von toni stricker hörend einen tokajer aszu, 6 puttonyos, weingut andrassy, jahrgang 2000, trinkend.

dabei: beine hoch lagern, augen zu, horchen.

kommt schon ziemlich nahe dem, was man sich so vorstellt unter seele baumeln lassen.

obwohl: toni stricker muss man live erlebt haben, vor jahrzehnten, im freien, als da nur landschaft und laue nachtluft rundherum waren, und ein paar seiner musikanten, und er sich die seele aus dem leib fiedelte aus liebe und leidenschaft zu musik und land und leuten.

der tokajer damals war viel älter als der hier und heute, und schwerer, so wie die luft damals viel inhaltsvoller war, voller düfte und strömungen, und viel mehr melodien zu enthalten schien, viel mehr geschichten und schicksale.

der damalige katz, der dann "herr tinnef" hiess ob seiner äusseren erscheinung, den meine tochter von einem heuboden herunterklaubte zu toni strickers gefiedel, und den wir mit nach hause nahmen und der ein höchst liebenswertes mitglied der familie wurde.

erinnerungen, eben.

irgendwie ist "weites land" wie "die moldau": man braucht noch nicht einmal wissen, wie das heisst was man hört, man muss nur zuhören und -horchen, dann versteht man schon. oder man versteht es nie.

dies für mich so bestechende der klassischen komposition - anfang und ende, immer, frage und antwort, rätsel und lösung, disakkord und akkord, klar, logisch, konsekutiv und konsequent.

hineintauchen, sich hineinsinken lassen, tief verlieren in klaren tönen und tonfolgen und melodien.

und die drei haarigen tiere hier sind ganz ohr, wie ich, und liegen und lauschen, entspannt und aufmerksam, manchmal ein ohr spitzend, an der richtigen stelle, und dann an eben der nächsten richtigen stelle wiederum ebendies ohr wieder zurücklegend, leicht und angenehm anzusehen, hat sich ja alles wiederum beruhigt, das crescendo wurde zum diminuendo, die akkorde wurden aufgelöst, langsam gehen die melodien in die lautlosigkeit der lauten stadtnacht über.

die marderrüden kreischen gerade, vor dem fenster. pixy horcht mit einem ohr dahin, mit dem anderen dorthin, schaut mich an, ich heb die hand und deute ihr: bleib. sie legt das marderhorchohr wieder an, schliesst die augen, entspannt.

die katzen haben mit den mardern nix am hut, schauen aus dem fenster, nehmen zur kenntnis, springen wieder auf den wohnzimmerschrank, musikhorchen.

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Donnerstag, 28. April 2011
kastlwerkstatt
gestern waren frau pixy und frau kelef bei einer präsentation im bunten hund, also nämlich dort:
http://www.bunterhund-wien.at.

und ebendaselbst hat monica weinzettl - jawoll, die schauspielerin, kabarettistin und überhaupt allroundfrau - ein paar ihrer neuen alten möbel präsentiert, und zwar aus der "hundekollektion" ihrer http://www.kastlwerkstatt.at, und ich kann ihnen sagen, die arbeit, die die frau da reinsteckt in das aufmotzen alter, zerschrammter, zerbeulter koffer und kastln und solcherlei mehr, die ist ihr geld wert. ich hab ja selber schon alte möbel hergerichtet, und weiss was da dahintersteckt was man dann doch nicht sieht. erstklassige ausführung, jedes teil ein unikat und schmuckstück für sich, und sorgfältig gearbeitet ohne das jeweilige teil in seinen grundfesten zu erschüttern. vielfach wurde probegelegen von grossen und kleinen hunden, und die eine hund meinte dann, super, da steh ich gar nicht mehr auf.

wollte ich nur erwähnt haben für den fall, dass jemand gerade ein wenig zu viel geld hat und unbedingt ein exklusives, einzigartiges und dekoratives hundeschlafplatzdingens sucht.

eines der exponate hat mich ja besonders bestochen: mit einer schublade oben, da könnte man auch noch die katzen reintun. war aber gleich verkauft, vermutlich aus gründen.

für animal care austria wurde auch ein wenig gesammelt und gespendet, und es waren fast so viele hunde da wie menschen, und alle haben sich vertragen.

tolle idee, tolle arbeiten, und ein toller abend. man muss ja manchmal auch freude haben im leben. vielleicht folgen ja noch ein paar bilder.

und demnächst geht es weiter mit einer neuen geschichte zum thema "hausverwaltung".

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Samstag, 12. Februar 2011
social
media ist ja auch so ein schlagwort, in zeiten wie diesen.

und frau kelef und die kleine klavlav fragen sich, wie das denn früher funktioniert hat. hat ihnen ja noch keiner erklärt.

also social ist klar, media auch, und dann sollte das alles doch einen sinn haben, weil sinnentleertes hat man ja nicht so gerne.

und während frau kelef und die kleine klavlav so beim wirt des vertrauens sitzen und sich mit dem lieben siegi über ackerbau, viehzucht und die welt im allgemeinen und konkreten unterhalten, da fällt denen ein:

also so kann das eigentlich nicht gehören.

denn wenn wir schon sowas wie social media haben, und sowas wie "willst du mein freund sein - buttons" "und lass-mich-in-ruh - was noch alles knöpfe", dann bitte hätten frau kelef und die kleine klavlav gerne ein funktionierendes behindertenhilfsorganisationsnetz. mit oder ohne social und media, uns doch egal. gibbet aber nicht. muss man selber stricken.

schaut dann so aus: einkaufszettel wird geschrieben, weitergegeben, es wird der wohungsschlüssel weitergegeben, der zwiebelmercedes aus dem versteck geholt und zum supermarkt geführt, es wird eingekauft und nach hause getragen, und dort wird ausgeräumt und eingeräumt und der mercedes wieder verstaut.

und während frau kelef derweilen beim wirt des vertrauens sitzt und einen kaffee trinkt, oder so, da geht der liebe siegi nach dem einkaufen und wagerl ausräumen in eigenregie mit der kleinen klavlav eine runde, und bringt die töle dann mit ins wirtshaus.

was den wirt des vertrauens, frau kelef, die kleine klavlav, die kellnerin und die gäste freut.

und weil der zwiebelmercedes schon ein wenig schwach auf der brust ist, hat der liebe walter beim herummanövrieren geholfen (note to myself: neuen hackenporsche kaufen und den lieben siegi bei der entscheidungsfindung mit einbinden!).

morgen gibt es übrigens wahlweise glacierte kalbsleber oder gebratene ente, als menü. pixy hat sich schon angemeldet, sie dürfen raten für was. die knochen kriegt sie sowieso.

und wie dem auch immer sei, eines kann ich ihnen versichern: das alles kann gesichtsbuch nicht. das können nur der wirt am eck, die stammgäste dort und - wie torberg die tante jolesch oder wen auch immer sagen liesse - ein paar jahrhunderte wirtshauskultur. in wien, natürlich. aber man muss ein wenig daran arbeiten, bis es funzt.

und so soll das auch sein, wenn uns wer fragt. das daran arbeiten, und das funzen auch.

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Samstag, 15. Jänner 2011
drei monate
ist die kleine klavlav jetzt schon hier, und es ist, als hätte sie nie woanders gelebt.



die feiertage haben wir gut um die ecke gebracht - die tiere besser als ich, aber das erklärt sich ja von selbst.

vor allem haben die sich ja auch ein eigenes weihnachtspaket - sie erinnern sich, das dhl-paket das sich noch mal die welt anschauen wollte - schicken lassen von frau i., und für mich war auch was dabei.

pudding, meinte der katz aber, sei so ein weiberzeug. dat julchen konnte ihm da wieder einmal nur voll beipflichten und beschloss, sich solange nicht von der schüssel mit dem katzepudding zu entfernen als da noch was drin war.



dymka in der zwischenzeit krallte sich siegesgewiss das klitzekleine duftende pölsterchen und ging eine runde kiffen. seins seins seins.



die kleine klavlav wunderte sich gar sehr.



sie hatte übrigens - zum unterschied von herrn a. - keinerlei probleme mit dem knabbern der offensichtlich gar köstlichen hundekekse: schnapp - krack - weg. kann ich noch eins haben? war nur aufgrund der schnelligkeit schlecht photographisch festzuhalten.



wie immer passte das haarige gesindel hervorragend unter den christbaum, und der katz und die katz nahmen fast immer abstand davon das ding zu demontieren. nur schauen, mammi, nur schauen. und auf den bildern kann man gut sehen wie so eine doppelt gewachsene doppeltanne doppelt schön und dicht ist. ha!









das neue kleine bällchen mit dem glöckchen dran kann man übrigens gut unter dem shiraz verstecken.



dat julchen hat - ebenfalls wie immer - kaum dass der baum stand begonnen, tannennadeln zu bunkern, für die restlichen 12 monate des jahres. und ich weiss noch immer nicht wo sie die versteckt.



kulinarisch gab es nix zu meckern, spanferkel im beisel des vertrauens wieder einmal, und, oh freude, ich konnte meiner portion sogar mit messer UND GABEL IN DER LINKEN HAND zu leibe rücken. ohne unfall oder verletzung.

pixy hat ja für ihre portion weniger besteck gebraucht, genaugenommen hätte ich mir auch den teller sparen können, aber den brauchte ich zur darstellung der dimension der hündischen lieblingsmagenfüllung.



sylvester waren pixy und ich eingeladen, und fast hätte sie mir meine gottähnlichkeit abgesprochen weil ich es nicht schaffte den bumm draussen abzustellen. die regelmässige zufuhr von vanillekipferln konnte sie aber ein wenig über ihren schmerz hinwegtrösten.



die kleine dame hatte sich übrigens was gewünscht vom christkind, und natürlich auch bekommen. eigentlich hatte ich ja fellbommeln gesucht, und in dem fellgeschäft lagen auf dem boden ein paar felle. das heimkind schnofelt herum, schaut sich eines nach dem anderen an, und wirft sich dann mit einem begeisterten schnaufer auf eines davon, wälzt sich hin und her, und strahlt wie ein hutschpferd. klar hat sie es bekommen, aber erst zeitverzögert. das hatten wir auch mitgenommen als wir auf besuch waren, und ohne punkt und komma das gleiche wieder: hach, ja. schaf, kurz geschoren extra weich gegerbt (eigentlich als innenfutter für mäntel gedacht). aber wenn es der kleinen wauwau freude macht:

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Montag, 3. Jänner 2011
pixy kann auch anders schauen
wenn sie gerade dringend etwas haben will, da ist dann nur mehr wenig von contenance und damenhafter zurückhaltung zu merken



und seit dem 25.12. abends kann sie auch singen:

i'm working hard for my turkey,
working so hard for my turkey, ...



frau u. and her favorite american hatten zum essen geladen (was war das fein!), und eine gewisse junge dame hatte sich zu viel auf den teller geladen. pixy hat die reste natürlich mit grösster freude entgegengenommen und lässt sich noch einmal bedanken. und es ist nicht ein fitzelchen übriggeblieben ausser dem röhrenknochen, säuberlich aufgebissen und entmarkt.

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Freitag, 24. Dezember 2010
fröhliche weihnachten
ihnen allen, einzelne mails und billets und karten und so weiter gibt es heuer nicht, alles noch zu mühsam, sie verstehen.

die wünsche kommen von ganzem herzen, lassen sie sich nicht unterkriegen auch wenn ihnen das leben manchmal ans bein pinkelt, das muss so, dann kann man die schönen dinge wieder besser schätzen.

passend zum versehrtenhaushalt haben wir uns heuer gerne für einen etwas unorthodoxen christbaum entschieden, irgendwie muss ja das image gewahrt bleiben:



warten sie nur, wie der aussehen wird wenn er dort steht wo er hingehört und ein paar lichter auf ihm drauf sind!

und sonst?

die damen des hauses warten gemeinsam erschöpft auf das christkind:



dymka macht schon einmal toilette, man kann ja nicht wissen was da noch kommt:



also: feiern sie ordentlich!

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Mittwoch, 10. Februar 2010
nicht der mörder
der ermordete ist schuldig.

franz werfel

war schon ein kluger mann, das.

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Freitag, 1. Jänner 2010
und weil das neue jahr jetzt schon da ist
kann man sich ja ein wenig gedanken machen über das, was so rundherum passiert ist im vergangenen jahr: gutes und schlechtes, schönes und hässliches, dinge die einen selber betroffen haben oder nahestehende personen, oder vielleicht hat man auch nur davon gehört.

und so wie es immer jemanden gibt der irgendetwas besser kann als man selbst, so wie es immer jemanden gibt der etwas kann was man nicht kann, oder kennt oder weiss oder hat was man selbst nicht kennt oder weiss oder hat, so gibt es auch immer jemanden dem es noch schlechter geht, der vom schicksal noch mehr gepiesackt wurde oder der noch weniger hat, so wenig kann man selbst gar nicht haben. schlimmer geht immer.

auch ein sehr gesunder lebenswandel, nikotin- und alkoholabstinenz haben den sensenmann nicht davon abgehalten aneurysmen platzen, menschen an krebs sterben zu lassen, junge menschen, die noch was vorhatten im leben, die noch gar nicht richtig begonnen hatten zu leben.

auch der besitz einer fabrik, einiger häuser, eines flugzeuges, eines ferrari, mehrerer anderer autos und vieler anderer dinge mehr konnte den schlaganfall nicht verhindern, und nicht das anschliessende monatelange bewusstlose herumliegen bis dann das ende da war.

die armseligkeit der parte, die art der zustellung (haben sie schon einmal eine parte per e-mail bekommen weil der druck der parte zwei tage dauerte???), die tatsache dass somit die parten erst nach der beisetzung eintreffen können, tja, als hätte man es nicht gewusst, der sehr kompetente sohn meines cousins, der herr alleinerbe, der wird nunmehr wohl umgehend dafür sorge tragen dass alles in schutt und asche fällt.

ungefähr zwei jahre, denke ich, wird er wohl brauchen.

das schöne dabei ist, es geht mich überhaupt nichts an, es werden sich wohl ein paar ahnen im grab umdrehen, aber das haben wir ja schon vorher gewusst, dass das so kommt.

und somit, auch wenn sie das alles jetzt nicht so ganz verstehen, wie ich annehme, lehne ich mich genüsslich zurück und harre der dinge die da kommen werden.

und zwar, und das ganz ehrlich, ohne jede bosheit. manche dinge nehmen ihren lauf, unabänderlich, mehr oder weniger vorhersehbar manchmal, immer wieder aber einer eigenen logik folgend. da kann man nicht einmal was dafür oder dagegen tun. wollte ich in diesem fall noch nicht einmal, wozu auch.

aber wenn ich mir das alles so richtig überlege, ich hab zwar keine reichtümer angehäuft, ich könnte gesünder sein und ich könnte auch im lotto gewinnen, aber es geht mir eigentlich sehr gut. und ich habe, so vom grundprinzip her, alles richtig gemacht für mich, soweit es in meiner macht stand. nicht im einzelnen natürlich, es gab vermeidbare fehler und ebenso unvermeidbare, manches war auch vorhersehbar aber ich hab es nicht gesehen, und manches sah ich vorher und keiner glaubte es. soll sein.

im grunde aber bin ich rundum zufrieden, im wesentlichen angstfrei, und ich fühle eine gewisse gelassenheit manchmal, die ich so noch nicht kannte. und das ist ein grosser schatz den ich zu hüten gedenke.

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Donnerstag, 31. Dezember 2009
das neue jahr
wird erwartet.

frau hunt fühlt sich besser, ist aber ein wenig wetterfühlig und leidet noch an den nebenwirkungen des cortison, man könnte auch sagen, sie säuft wie ein loch, und was oben rein ... sie wissen schon. runter, rauf, runter, rauf, im vierstundentakt quasi, manchmal auch öfter.

die umbauarbeiten ihres hauses wurden von allen tieren gleichzeitig überwacht, die helfenden pfoten waren überall dabei.



scheint gelungen zu sein:



und weil es ja noch dauert bis mitternacht, schläft die alte dame schon einmal eine runde.



die katzentiere liegen mehr oder weniger dekorativ herum und werfen mit haaren, aber das ist ja nix neues.





die piepkis piepen,

und wir alle wünschen ihnen

einen guten rutsch in das nächste jahr.

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