Dienstag, 21. November 2006
zum beispiel: das satzstudio
kelef, 19:02h
aus den vorhin schon zitierten e-mails:
Hallo Frau Müller,
Beim letzten Text wurde darauf hingewiesen daß es keine Silbentrennung beim Flattersatz geben soll (siehe roten Text).
Könnten Sie mir bitte sagen was es da für eine Vereinbarung gibt damit wir es hier bei uns dokumentierten können.
Vielen Dank.
Mit freundlichem Gruß
Frau Meyer
Nachstehend der Hinweis von unserem Kunden bezüglich Silbentrennung:
"Anbei die Textfreigaben. Bitte schicken Sie die Artwork (und bitte beachten Sie die Vereinbarung aus den letzten Versionen, dass aufgrund des Flattersatzes weitestgehend auf Silbentrennung verzichtet werden sollte - vielen Dank!)."
_____________________
Hallo Frau Meyer,
danke, dass Sie nachfragen!
Es ging und geht bei der Vereinbarung speziell um XYZ: Frau Kelef und ich hatten in der Vergangenheit mehrfach eine zusätzliche Proofreading-Vorrunde gedreht, wegen Flattersatz + viel vermeidbare Silbentrennung = schlechte Lesbarkeit, besonders unter Berücksichtigung der Zielgruppe. Da sowohl Layout als auch Zielgruppe sich von Version zur Version nicht ändern, hatten wir bereits beim vorletzten Mal ausdrücklich telefonisch vereinbart, dass dieser Text immer gleich nur mit dem unvermeidlichen Minimum an Silbentrennung kommt - spart uns allen eine Runde. Daran habe ich in der Mail erinnert, damit es im ersten Anlauf klappt.
Mit freundlichen Grüßen
Frau Müller
_____________________
Liebe Alle,
schließe mich wie immer Frau Müller an.
Gleichzeitig möchte ich noch darauf hinweisen, dass diese Nicht-Abteil-Regel ebenso für alle anderen Drucksorten gilt, sofern ein stolperfreies Lesen erwünscht ist. Dies ist im Übrigen eine der ältesten Setzer-Regeln überhaupt, mit engen verwandtschaftlichen Beziehungen zu Zwiebelfischen, Schusterbuben und Hurenkindern (Wikipedia gibt im Zweifelsfall gerne Auskunft).
Mit freundlichen Grüßen
Frau Kelef
_______________________________________
wieso nur, wieso hab ich immer noch keine antwort auf meine freundlichen worte? die sollten doch wissen wie es ist, wenn frau kelef unfreundlich ist.
vielleicht sind die angesprochenen damen und herren ja ob frau kelefs wortwahl pikiert. das spiel, das wir dann spielen, gefällt wahrscheinlich am besten, aber nur insidern.
ich werde sie auf dem laufenden halten, oder sie lesen es sowieso in der zeitung: mord im satzstudio - österreichische tollwütige durchbiss meuchlings die halsschlagadern kleiner, deutscher setzerlein.
Hallo Frau Müller,
Beim letzten Text wurde darauf hingewiesen daß es keine Silbentrennung beim Flattersatz geben soll (siehe roten Text).
Könnten Sie mir bitte sagen was es da für eine Vereinbarung gibt damit wir es hier bei uns dokumentierten können.
Vielen Dank.
Mit freundlichem Gruß
Frau Meyer
Nachstehend der Hinweis von unserem Kunden bezüglich Silbentrennung:
"Anbei die Textfreigaben. Bitte schicken Sie die Artwork (und bitte beachten Sie die Vereinbarung aus den letzten Versionen, dass aufgrund des Flattersatzes weitestgehend auf Silbentrennung verzichtet werden sollte - vielen Dank!)."
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Hallo Frau Meyer,
danke, dass Sie nachfragen!
Es ging und geht bei der Vereinbarung speziell um XYZ: Frau Kelef und ich hatten in der Vergangenheit mehrfach eine zusätzliche Proofreading-Vorrunde gedreht, wegen Flattersatz + viel vermeidbare Silbentrennung = schlechte Lesbarkeit, besonders unter Berücksichtigung der Zielgruppe. Da sowohl Layout als auch Zielgruppe sich von Version zur Version nicht ändern, hatten wir bereits beim vorletzten Mal ausdrücklich telefonisch vereinbart, dass dieser Text immer gleich nur mit dem unvermeidlichen Minimum an Silbentrennung kommt - spart uns allen eine Runde. Daran habe ich in der Mail erinnert, damit es im ersten Anlauf klappt.
Mit freundlichen Grüßen
Frau Müller
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Liebe Alle,
schließe mich wie immer Frau Müller an.
Gleichzeitig möchte ich noch darauf hinweisen, dass diese Nicht-Abteil-Regel ebenso für alle anderen Drucksorten gilt, sofern ein stolperfreies Lesen erwünscht ist. Dies ist im Übrigen eine der ältesten Setzer-Regeln überhaupt, mit engen verwandtschaftlichen Beziehungen zu Zwiebelfischen, Schusterbuben und Hurenkindern (Wikipedia gibt im Zweifelsfall gerne Auskunft).
Mit freundlichen Grüßen
Frau Kelef
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wieso nur, wieso hab ich immer noch keine antwort auf meine freundlichen worte? die sollten doch wissen wie es ist, wenn frau kelef unfreundlich ist.
vielleicht sind die angesprochenen damen und herren ja ob frau kelefs wortwahl pikiert. das spiel, das wir dann spielen, gefällt wahrscheinlich am besten, aber nur insidern.
ich werde sie auf dem laufenden halten, oder sie lesen es sowieso in der zeitung: mord im satzstudio - österreichische tollwütige durchbiss meuchlings die halsschlagadern kleiner, deutscher setzerlein.
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pathologe,
Mittwoch, 22. November 2006, 17:33
Bei drei aufeinanderfolgenden Trennungen habe ich immer, in meiner studentischen Geldbeschaffungszeit, böse Blicke aus dem Korrektorat geerntet. Inzwischen gibt es das Korrektorat nicht mehr, auch die Firma ist eingegangen.
Und wenn ich so in die täglichen Druckerzeugnisse schaue, habe ich den Eindruck, dass auch der Rest der Korrektorate dieses Massensterben unwidersprochen mitgemacht hat. Danach kam in Deutschland die Rechtschreibreform.
Und wenn ich so in die täglichen Druckerzeugnisse schaue, habe ich den Eindruck, dass auch der Rest der Korrektorate dieses Massensterben unwidersprochen mitgemacht hat. Danach kam in Deutschland die Rechtschreibreform.
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caru,
Mittwoch, 22. November 2006, 19:08
heute hat man die eingebaute rechtschreibprüfung im textverarbeitungsprogramm... wer einen text WIRKLICH versauen will, muß sich nur auf die obgenannte verlassen.
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kelef,
Donnerstag, 23. November 2006, 11:53
frau müller hat applaudiert, schriftlich.
vom rest der angeschriebenen: kein bild, kein ton. wahrscheinlich guhgeln die jetzt nach wikipedia.
wie schwierig kann es sein, einfach die silbentrennung zu deaktivieren? erwartet ja keiner, dass ein setzer wissenschaftliche bezeichnungen, die aus 15 oder mehr silben bestehen, richtig abteilen kann. soll er aber auch gar nicht versuchen, sondern einfach fragen.
vom rest der angeschriebenen: kein bild, kein ton. wahrscheinlich guhgeln die jetzt nach wikipedia.
wie schwierig kann es sein, einfach die silbentrennung zu deaktivieren? erwartet ja keiner, dass ein setzer wissenschaftliche bezeichnungen, die aus 15 oder mehr silben bestehen, richtig abteilen kann. soll er aber auch gar nicht versuchen, sondern einfach fragen.
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sarkas,
Freitag, 24. November 2006, 01:50
"erwartet ja keiner, dass ein setzer wissenschaftliche bezeichnungen, die aus 15 oder mehr silben bestehen, richtig abteilen kann."
Bin ich schon sooooo alt?
Was dem Korrektor entging hat zu meiner Zeit der Setzer korrigiert.
Allerdings sassen die damals an laut klickenden, nach Blei stinkenden Maschinen, tranken Milch und waren wandelnde Duden, die keine Ahnung von Rechtschreibprüfungsprogrammen hatten.
Bin ich schon sooooo alt?
Was dem Korrektor entging hat zu meiner Zeit der Setzer korrigiert.
Allerdings sassen die damals an laut klickenden, nach Blei stinkenden Maschinen, tranken Milch und waren wandelnde Duden, die keine Ahnung von Rechtschreibprüfungsprogrammen hatten.
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kelef,
Freitag, 24. November 2006, 02:20
nein, sie sind noch nicht so alt. in diesem fall handelt es sich aber um die setzer in werbeagenturen, und denen konzidier' ich schon, dass sie manche worte nicht so abteilen, wie ich es gerne hätte - man kann ja mit diesen abteile-spielen auch nette effekte erzielen, wie wir wissen.
böse zungen sollen ja sogar behaupten dass ich sätze umgeschrieben hätte, nur damit ich worte so abteilen konnte dass der flüchtige schnell-leser im abstract genau den eindruck hatte, den ich wollte. sowas von einem werbe-fuzzi zu verlangen fände ich verwerflich.
und hach, die alten setzereien mit den gebückten männlein inmitten der setzkästen und maschinen, das rattern und der geruch, die freude wenn alles so aussah wie es sollte, makellos und von allen seiten schön anzusehen, als bild und einzeln als artikel, mit all den wichtigen worten dort wo man sie gleich sehen konnte oder übersah, meinungsbildung made bei setzerei, ... und die zeitungen waren trotzdem immer rechtzeitig in der trafik, jeden tag den gott werden liess.
deshalb wurden gute setzer oft auch fast heilig gehalten, und das war gut so, und gebührte denen auch.
böse zungen sollen ja sogar behaupten dass ich sätze umgeschrieben hätte, nur damit ich worte so abteilen konnte dass der flüchtige schnell-leser im abstract genau den eindruck hatte, den ich wollte. sowas von einem werbe-fuzzi zu verlangen fände ich verwerflich.
und hach, die alten setzereien mit den gebückten männlein inmitten der setzkästen und maschinen, das rattern und der geruch, die freude wenn alles so aussah wie es sollte, makellos und von allen seiten schön anzusehen, als bild und einzeln als artikel, mit all den wichtigen worten dort wo man sie gleich sehen konnte oder übersah, meinungsbildung made bei setzerei, ... und die zeitungen waren trotzdem immer rechtzeitig in der trafik, jeden tag den gott werden liess.
deshalb wurden gute setzer oft auch fast heilig gehalten, und das war gut so, und gebührte denen auch.
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sarkas,
Freitag, 24. November 2006, 12:34
Sie Ärmste!
Ich wusste nicht, dass Sie es mit diesen DPs (Displaced Person) zu tun haben, die glauben, weil sie ein bisserl DTP können, etwas von Typographie zu verstehen.
Solchene, die einen Durchschuss nur aus Krimis kennen und denen jedes Gefühl für Sprache fehlt.
Bleiben Sie stark! ;-)
Ich wusste nicht, dass Sie es mit diesen DPs (Displaced Person) zu tun haben, die glauben, weil sie ein bisserl DTP können, etwas von Typographie zu verstehen.
Solchene, die einen Durchschuss nur aus Krimis kennen und denen jedes Gefühl für Sprache fehlt.
Bleiben Sie stark! ;-)
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kelef,
Freitag, 24. November 2006, 13:19
ich danke ihnen, solcher zuspruch tut gut und ist balsam für die seele, die geschundene.
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