Montag, 18. Oktober 2010
rückblick II: zwischenstationen
endlich angekommen, stieg die kleine dame anstandslos aus dem auto und trippelte oder hoppelte (oder wie auch immer diese gangart zu nennen ist) frau kelef voraus und schnofelte ein paar mal verzückt an irgendwelchen caniden botschaftsstellen. schnofelte, liess den geruch setzen, dachte nach, speicherte offensichtlich irgendwas in irgendwelchen gehirnwindungen, hoppelte weiter.

dann fand sich eine geeignete stelle, sie blickte sich um, setzte sich gar artiglich ins rinnsal und erledigte das zu erledigende.

hoppelte an der leine, an deren anderem ende frau kelef hing, als hätte sie nie was anderes getan.

beim richtigen haus angekommen - frau kelef war dort auch noch nie - wurde anstandslos durch haustür und stiegenhaus zum aufzug und in diesen hineingehoppelt, ein ordentlicher hund, so erwies sich, sitzt beim aufzugfahren. na dann.

die schwester der freundin begrüsste sehr freundlich und frau kelef auf deutsch, pixy auf ungarisch, was letztere sehr zu schätzen schien. erstere auch, weil: frau kelef spricht ungefähr fünf worte ungarisch.

abgeleint machte sich pixy auf eine inspektionsrunde durch die niegelnagelneue wohnung, vergewisserte sich aber immer dass frau kelef noch vorhanden sei. das war die auch, übrigens.

dann setzte man sich nieder um ein wenig zu plauschen, und pixy kam, sah und atmete einmal tief durch. wenn das so war - sie hatte auch ruhe nötig, und der teppich lud ein:



mit namen angesprochen, schaute sie auf, atmete wieder tief durch, und fiel gleich wieder um.



sie hatte sich gemerkt wo die wasserschüssel hingestellt worden war, stand auf, trank ein paar schlucke (die kann vielleicht schlabbern!), um dann sofort wieder weiterzuruhen.



die beiden schwestern machten dann ein paar tests, und so wissen wir also seither dass pixy offentsichtlich eine weitreichende erziehung genossen hat, denn sitz, platz, komm, nein etc. funktionierten sofort und unmittelbar, obwohl sie jedesmal erst in richtung von frau kelef schaute um deren einverständnis zu erheischen.

als ihr mitgeteilt wurde, frauchen und sie würden jetzt nach hause gehen, schaute sie sehr interessiert und ebenso verständnislos, aber leine in der hand verstand sie, und dann aber bitte auf der stelle und vergiss mich ja nicht hier:



sie fand den aufzug und das haustor, hoppelte hinaus und eine runde richtung taxi. als dessen tür geöffnet wurde stieg sie wie selbstverständlich hinten ein und legte sich auf den boden, ganz ordentlich auf frau kelefs füsse. kein hecheln, kein nix, völlig entspannt die fahrt über.

zum üben von "frauchen ist wie ein bumerang" gingen wir dann auch noch ins stammbeisl am eck, auf ein bierchen und eine schüssel wasser. dass frau kelef sie da zwei minuten alleine liess quittierte sie mit immer grösser werdenden augen richtung der tür hinter der frau kelef verschwunden war, sagte zwar nix, freute sich aber ungeheuerlich als frauchen wieder da war. das wasser schmeckte super, und alle menschen waren sooo freundlich zu ihr, sie kam zeitweilig aus dem wedeln gar nicht heraus.

dann war sie wieder ein wenig ruhebedürftig, aber entspannt.



und dann ging frau kelef noch eine runde mit ihr um den block, und dann ging es endlich in das neue zuhause.

... link (10 Kommentare)   ... comment


rückblick I: die kinderübernahmsstelle
ein wenig verspätet durch das verkehrsaufkommen und das wetter traf der konvoi am samstag ein, ungeduldig erwartet von einer anzahl von personen die haltlos auf der strasse herumstanden, -hüpften und -trippelten, allesamt mit dem blick "aus dieser einbahn müssen sie kommen", und - für die wenigen passanten unerklärlich - mit leinen ohne nix am anderen ende.

natürlich war keiner alleine, junge ehepaare mit kindern, ältere ehepaare mit begleitung, etc.etc.etc.

mittendrin auch frau kelef mit der freundin, die zum händchenhalten (für frau kelef) und übersetzen (für die neue kleine dame) mitgekommen war.

dann, endlich, kam der grosse dunkle wagen um die ecke, und hielt, und ein zweiter wagen dahinter, und dann war das gewusel ein grosses, die neuen adoptiveltern der hunde und die damen von animal care austria und die hunde und die begleitpersonen und die kinder und die passanten, chaos de luxe, sogar die wiener flugratten nahmen reissaus.

eine menge möglicher bilder ging natürlich durch die lappen, die nerven, man ist ja keine zwanzig mehr, aber immerhin gibt es welche - die qualität bleibe allerdings dahingestellt.

sally (3 monate): nix wie weg, ich hab meine menschen schon gefunden:



gigi (10 wochen): bitte lass mich nie mehr los:



bobo (10 monate): ich ergeb mich doch sowieso, aber bitte nimm mich mit:



emma (2 jahre): meine vorigen menschen haben mich aus dem auto geworfen und sind nie wieder gekommen, holt mich diesmal wieder keiner? nein, sie musste nur ein wenig warten, hat alles wunderbar geklappt:



pixy: da war doch noch eine, wieso sitzt die schon im auto?



höflichkeit ist die tugend der könige: tschüss, bobo, mach's gut!



verträge wurden unterschrieben, gebrauchsanweisungen ausgetauscht, ein tiefes seufzen der erleichterung ging durch die menge, und ein grüppchen nach dem anderen entfernte sich hoch erhobenen hauptes, mit teils leicht schwachsinnig-glücklichem grinsen in den gesichtern der menschen mit den leinen in den händen an deren anderem ende nun jeweils ordnungsgemäss ein hund tapperte, und eifrigem ziehen an der leine seitens der hunde, damit nix sein konnte, bloss nicht wieder zurück, will ja jeder sein eigenes rudel haben, wie es sich gehört.

die kleine dame hatte ziemlich gelitten unter der autofahrt, beruhigte sich aber innerhalb von zehn minuten auf frau kelefs armen (8 kilo lebendgewicht werden angezweifelt, aber die tierärztliche waage wird auskunft geben).

dann zur freundin ins auto, pixy auf dem schoss, und schon ging die hechelei wieder los, und das zittern, und so viele dinge waren draussen vor dem fenster, und sie wusste nicht was da kommen würde. sicherheitshalber drückte sie sich fest an frau kelef, die hatte sie ja immerhin aus dem transportkäfig übernommen.

... link (1 Kommentar)   ... comment