Sonntag, 3. Juli 2005
samstag ist markttag
meint die hunt, und für meine liebe person ist das eine gute ausrede. ordentlicher spaziergang, bisserl einkaufen, bisserl herumsitzen und die leut anschauen.

pflanzen gibt es, zum beispiel, gleich aus dem lastauto:



das kochen kann man sich schenken, weil es nämlich beim hendlstand auf dem meidlinger markt um € 3.50 bis € 4.00 ganz feine sachen gibt: gebackene hühnerleber mit salat, geselchtes mit kraut und knödel, eine halbe ente mit salat, gebackenes schweinsschnitzel mit salat, und ähnliche grauslichkeiten. und ilvies lieblingsfleischhauer ist gleich nebenan, und der gewürzhändler - dependance vom naschmarkt - ebenfalls.

das ambiente ist gewöhnungsbedürftig aber unterhaltsam, wenn man rechtzeitig wieder geht. und nach ein paar jahren kennen einen die leut, und man kennt sie.

hier zum beispiel ein paar möchtegern-gentlemen, die meinethalben immer noch ein paar tische weiter entfernt sitzen könnten, obwohl meinungsforscher und psychiater da viel lernen könnten:



während frauchen isst, verdaut die hunt schon, und schaut auch nicht in die richtung der y-chromosomen-träger.



der waschi (oder wie auch immer man das schreibt, betonung auf der ersten silbe) hilft ein wenig im service. leert aschenbecher aus, bringt getränke und das essen (das man vorher zahlen muss, wegen der übersicht), wischt die tische ab und ist ein ganz lieber und freundlicher:



der indianer hat manchmal ein paar mucken, je nach alkoholpegel, mondphase, und sonst noch einigen dingen, die mir meist verborgen bleiben. hat sich versoffen, war ein "paraverer", ein möbelpacker mit bärenkräften, wenn man seinem ex-arbeitgeber glauben darf. und dem darf man glauben: fuhrwerksunternehmer in der vierten generation. der grossvater ist noch "mit die ross" gefahren, er selber hat ein paar sehr edle lkws mit allem pi-pa-po.



der indianer kann aber kein schlechter mensch nicht sein, denn ilvie grüsst ihn sehr freundlich, es sei denn, seine alk-fahne kommt vor ihm um die ecke.



er streichelt sie auch immer ganz lieb, und sie geniesst das sehr.

manchmal kommt auch ein anderer hund vorbei und schaut nach, was los ist.



da der meidlinger markt derzeit saniert - adaptiert - modernisiert wird, kurzum, man versucht die alten standeln zu modernisieren und einheitlichisieren und glaszuüberdachen und überhaupt alles zu zerstören, finden auch interviews statt, so "mit fidiokamera und mikrifon" (o-ton eines interviewten).



da sind die hunt und ich wieder gegangen. sie nahm noch einen schluck wasser mit auf den weg - eines ihrer rituale: am markt frisch zu pumpen, und im blumengeschäft das kein markt ist aus der wasserwanne.



die veröffentlichung der bilder der herren waschi und indianer erfolgt nicht nur mit deren freundlicher genehmigung, sondern sie fühlen sich geehrt, soll ich dazuschreiben, und sind ganz stolz dass sie im internetz sind.

... comment

 
Man sieht den Menschen an, daß Sie Österreicher sind. Irgendwie.

... link  

 
ne die 4 da wo die welt erklären
könnteste locker hier an den stammtisch setzen und keiner würds merken, dasse nich gebürtich sind.
der unterschied wär nur die sprache aber das würden die locker lernen.
wichtig is das au wo gedehnt und wie kuhmuhen tief ausgerollt wird.

... link  

 
ich find auch, dass man den menschen sehr oft ansieht wo sie herkommen - im eigentlichen und im übertragenen sinn. darum sitz ich ja so gerne in der warmen jahreszeit herum und schau mir die leut an. kann man viel lernen.

auch wenn man in touristenballungszentren so herumschaut kann man meist ziemlich genau erraten, wer aus welchem land kommt.

und trotzdem hat der zitterwolf wieder einmal recht: manche verhaltensmuster sind überall gleich. die sprache allerdings erscheint mir ab einem gewissen alkohol-pegel überall ziemlich unwichtig zu sein. jeder ist gegen alles und führt sowieso nur mehr selbstgespräche.

... link  


... comment