Donnerstag, 8. September 2011
tröpferlbad wär' eine option
da hat frau feuerlibelle recht. gleich um die ecke war eines, also eigentlich: steht noch eines. ein schönes. jugendstil und so, mit sauna und allem pipapo. leider gehört es der gemeinde wien und ist daher erstens zugesperrt seit jahren, und zweitens dem verfall preisgegeben: http://de.wikipedia.org/wiki/Ratschkybad

wer's glaubt ...

dann hätten wir in der nähe auch noch das theresienbad, das auf gut-wienerisch als das erste tschuschenaquarium wiens bezeichnet wird. das wäre ein schwimmbad, mit allem pipapo, aber die idee eine viertelstunde durch den bezirk zu latschen und dann ins chlorwasser zu hüpfen um mich dann duschen zu können um dann wieder nach hause zu latschen durch den herumfliegenden staub im stiegenhaus - so laut wie ich PAUSEEE brüllen kann, das glaubt keiner - nutzt aber nix, weil, die können nur slawische sprachen, die hackler. natürlich jeder eine andere.

ein paar können ein paar brocken deutsch: "du warte, vorarbeiter komme zehn minut" - wenn mich wer ungefragt duzt werd ich ja sowieso in manchen fällen ausfallend, obwohl mich das geduztwerden andererseits bei anderen leuten eher freut.

ich soll halt nur einmal fortgehen und einmal wiederkommen, meinte der vorarbeiter, wie ich das der kleinen wauwau entleerungstechnisch verklickern soll ist mir noch unklar. die kleine wauwau muss übrigens sehr niesen ob des staubes, und trägt, wenn sie ins vorzimmer kommt statt black&tan ein dezentes mausgrau, bis zu dem moment wo sie sich schüttelt, dann ist zutr abwechslung der schwarze katz mausgrau, was der aus verschiedenen gründen definitely not amusing findet, und ausserdem muss er dann niesen. dass muss die kleine wauwau auch im stiegenhaus, und dreibeinig die stiegen hinunterhoppeln, aufpassen dass sie über keines der vielen kabel stolpert, auf keine scharfen gegenstände steigt, und sich auch ansonsten nicht verletzt, und dabei niesen: eine meisterleistung.

ich kann nur durch das stiegenhaus gehen, wenn ich mir was vor mund und nase halte, was wiederum bedingt dass ich praktisch keine hand frei habe um jemanden bei bedarf aufs maul zu hauen.

note to myself: atemmasken kaufen.

kleidungsstücke, die einmal durch das stiegenhaus gelangen, müssen umgehend gewaschen werden, weil: ansonsten massiver juckreiz. auch die haare wollen gespült werden.

muss man so sehen: andere zahlen für eine kneipp-kur viel geld. schon mal mit kaltem wasser den kopf gewaschen? file under: don't try this at home.

gesehen: ein arbeiter steht auf der leiter und schremmt die alten leitungen frei, natürlich unter grösstmöglicher zerstörung der umliegenden gebiete. fünfe schauen zu, zwei rauchen dabei, einer frisst eine wurstsemmel, zwei trinken bier, einer eistee (pfirsich). zwei stehen einen stock tiefer, davon popelt einer in der nase und der andere frisst seine fingernägel. einen halben stock höher stehen drei, einer schaut, einer singt, und einer tanzt. hossa.

der vorarbeiter war dann nicht mehr vor ort. es konnte ihm aber interimistisch entlockt werden, dass sämtliche gasleitungen im haus zu alt, verwahrlost, nicht gewartet und teilweise defekt seien. und also sowohl im vorder- als auch im hintertrakt ausgetauscht werden müssen. dazu müssen in beiden stiegenhäusern die wände aufgestemmt werden und - jetzt kommts - auch in die wohnungen hinein bis zu den gaszählern. bei mir heisst das: zweimal durch die wand durch, und drei meter stemmen. der gaszähler ist in der küche. die wurde vor ziemlich genau einem jahr generalsaniert, mit fussboden und neuer marmorarbeitsplatte (italienischer cipollino, wenn wer fragt, in schwarz/weiss/rose), und natürlich wurde ausgemalt. in der küche an der wand ist rauhfaser-malerei, da sieht man frisch gestemmtes und verputztes bekanntlich fast gar nicht.



das mit dem wetter und dem schön warm bleiben ist so eine sache, die auch unter "wer's glaubt" fällt.

die hausverwaltung - ach na ja. gemeldet haben die sich bis jetzt noch nicht, ich denke, da wird auch nichts mehr kommen, also: von denen.

die geschichte der versaubeutelungen hier im haus ist lang und diffizil, und hat was mit mangelndem anstand, mangelnder intelligenz, mangelnder kaufmännischer integrität und vielen verschiedenen psychischen krankheiten (die nicht wirklich entsprechend behandelt wurden) sowie fehlenden konsequenzen zu all diesen dingen zu tun.

aber es ist noch nicht aller tage abend.

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Ich bin Ihren Kummer ja jetzt schon so lang gewohnt, dass meine erste Reaktion eben gerade war: Super! Die haben gleich angefangen! Weil ich bereits damit gerechnet hatte, dass Sie erst mal ein paar Monate der Ankündigung hinterhertelefonieren müssen.
Andererseits: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Arbeiten nach Wandzerstörung mysteriöserweise gestoppt werden und Sie ein paar Monate auf Fortsetzung warten, ist groß. Als Opfer an den Gott der Geschichten.

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vielen dank für euer aller mitgefühl.

frau kaltmamsell, ich las gerade die ersten beiden zeilen ihres kommentars, und dann die letzte - wie man halt so drüberfliegt bevor man anfängt ordentlich zu lesen. und was sieht mein staubgeschädigtes auge: meine erste Reaktion gerade eben war: Super! Als Opfer an den Gott der Geschichten.

aber ich hab den rest auch gelesen, keine sorge.

die wahrscheinlichkeit, dass die arbeiten interimsmässig gestoppt werden erachte ich auch für ziemlich hoch. warum auch immer das passieren könnte - mir fiele da eine menge ein. solange die die neuen gaszuleitungen legen ist mir das aber möglicherweise verhältnismässig powidl.

ich gewöhn' mich ja auch schon langsam daran dass hier nix so geht wie es gehen soll. abdererseits tät ich mich lieber an ganz andere sachen gewöhnen. ich tät zum beispiel gerne wieder einmal ein paar leute einladen, aber das ist hier nicht möglich seit geraumer zeit. unter anderem deshalb, weil nach verkauf von drei viertel des hauses sicherheitshalber einmal acht monate lang das stiegenhaus nicht gereinigt wurde. traut sich ja keiner herin in das haus - nur die fassade, die ist in ordnung. aber sowas hat man ja nicht nur bei häusern.

und weil die hackler so fleissig sind, sind sie noch nicht einmal eingetroffen, immerhin ist es halb acht vorbei.

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