Dienstag, 31. Mai 2011
hundegerechte ernährung
seit frau pixy im haus ist bleibt nix über. die kleine wauwau frisst alles. und mit alles meine ich: alles.

womit auch immer sie ernährt wurde in früheren jahren, hundefutter war das nicht. das verträgt sie nur dann wirklich gut, wenn ordentlich getreideflocken, reis oder nudeln dazwischen sind.

gerne lässt sie sich aber dazu überreden essensreste anzunehmen, als da wären die leberkässemmeln vorübergehender, die auf den gehsteigen herumliegenden kebabreste, noodles-to-go-teile und pizzaränder, alles was in der küche auf den boden fällt, alles was auf tellern übrigbleibt.

nachdem wir ja - siehe auch voriger beitrag - die diskussion zum thema leberkässemmel schon mehrfach hatten, ist sie neulich einem ihrer freunde nähergetreten: sie, ham sie da nicht in ihrem rucksack - ach, ich hab sie ja so lieb - wedel-wedel und hüpf-hüpf ... kaum komm ich vom händewaschen zurück, was hat die frau pixy zwischen den kauleisten: die hälfte des abendessens ihres freundes, eine halbe leberkässemmel.

geh ich mit ihr beim fleischhauer vorbei, steht ein bekannter davor und hat sich gerade eine wurstsemmel gekauft. die hält er - während ich mich gerade nach seiner gesundheit erkundige - nach unten. hätt er nicht sollen, weil frau pixy meinte, der franzi ist so klein, die hand mit der semmel so weit unten, da beiss ich ganz vorsichtig einmal ab. was dazu führte dass der franzi ihr die ganze semmel schenkte, und ich das vergnügen hatte der töle dieselbe wieder aus dem gebiss zu pulen und wegzuwerfen, und dem franzi einen kaffee auszugeben.

heute bringt ihr ein anderer ihrer verehrer einen essensrest mit, aus dem teuren türkischen restaurant. sorgsam in ein schüsselchen gepackt, und mit der bemerkung: probier mal, das frisst die nie.

ja ne, is klar. mit schafkäse gefüllte, überbackene melanzani in tomatensauce. super, meinte die kleine klavlav, ganz und gar köstlich, aber wieso krieg ich davon nur eine kleine schüssel voll?

tomate mit mozzarella geht übrigens auch, besonders gerne mit ordentlich olivenöl oder pesto. oder mit gegrilltem hühnchen. oder mit kernöl.

ich frag mich manchmal schon.

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Liebe Fau Kelef,
wenn Sie denken, daß nur das Pusztamädel alles aufsaugt, was ihr vor den Rüssel kommt, kennen Sie meine "edlen" Superrassehunde nicht!
Schon bei meinem ersten Whippet hatte ich mir angewöhnt, fremden Leuten aus Entfernung zuzuschreien, sie sollen bitte die Semmeln vorübergehend einpacken, das Eis sehr hoch halten (wurscht, ob es in den Ärmel tropft) und auch Kaffee - besonders den mit Latte - mit der 2. Hand abdecken.
Das Schlimme ist, daß bei meinen Hunden alle denken, die bekommen nix zu essen, dabei sind sie gegen andere Windige richtig mollig!
Mein Fazit: Hunde sind die geborenen Opportunisten und holen sich alles, von dem sie denken, daß es ihnen über die sicher nahende Hungersnot hineghilft ;);) - lg Iris

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Da wir hier in einem Müsli-Viertel leben, nahm der große alte Rottweiler meiner Kumpels von unten im Haus schon mal gerne Dinkel-Vollkorn-Cracker (italienisch, bio) mit vegetarischem Bärlauch-Aufstrich.

Das war aber noch gar nichts gegen die verstörte und traumatisierte Tierheim-Hündin von Freunden aus England. Die kriegte PTBS-artige Symptome, wenn ihr fremde Kinder zu nahe kamen, und hatte eine tiefe Angst, es könnte vielleicht nie wieder was zu fressen geben. Direkt in die Augen sehen durfte man ihr auch nicht. Also ließ man sie lieber daheim, wenn man mal rasch ins Dorf zum Laden mußte, weil es absolut nicht ging, sie davor anzubinden, denn sie könnte sonst fremder Leute Einkäufe oder Blagen fressen. Einmal kam ich aber zurück, und da hatte sie das Päckchen getrocknete Feigen, das ich auf meinem Schreibtisch liegen hatte, sehr sorgfältig ausgewickelt und jede letzte Feige gefressen. Mei, hatte die danach vielleicht die Scheißere!

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mit schafkäse gefüllte überbackene melanzani mag ich auch. insofern ist klavlav also ganz normal :-)

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ptbs, das scheint es zu sein. frau pixy hatte ja tatsächlich vor ihrer tierheim-zeit zu wenig zu fressen - sie wog um mehr als 30% weniger als heute. im tierheim gab es dann genug, als sie nach wien kam war sie ganz schön "proper". jetzt arbeiten wir an der richtigen tonnage. wird schon.

es sei dann natürlich, ihre befürchtungen treten ein und es gibt nie wieder nahrungsmittel welcher art auch immer.

eis mag sie übrigens auch: topfen, mit schlagobers. nur nicht verwöhnen, die kinder.

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Anscheinend geht PTBS bei Hunden wie bei Menschen nicht wirklich wieder weg. Man kann nur drum rum navigieren, oder der Hund lernt mit der Zeit, für diese oder jede Umstände Ausnahmen in seiner üblichen traumatisierten Reaktion zu machen. Lady Terrible (das war ihr Spitzname; ich zerbreche mit gerade noch den Kopf, wie die große schwarze Dame offiziell hieß) war auch später nie wirklich zu überzeugen, daß garantiert genug Futter da war und sie sich also das Fressen von Feigen und ähnlich weniger zuträglichem Zeug sparen konnte. Die einzige Lösung war, alle Nahrungsmittel sorgfältig zu sichern.

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