Samstag, 7. Mai 2011
das internet ist viel zu gross für die hosentasche
frau kelef geht fremd, also: nicht zum jimmy ins beisl am eck, sondern unterwegs in ein bislang unbekanntes beisl. und wie sie so mit der kleinen wauwau alleine an einem tisch sitzt, da sitzen am nachbartisch ein paar: nennen wir sie einmal y-chromosomen-träger. weil männer oder herren oder sowas waren die alle nicht. aber nun ja. dafür waren aber alle älteren semesters, hatten zuhause wahrscheinlich nix zu sagen, und da waren die jetzt am meinungs- und erfahrungsaustausch dass es eine freude war.

de hände, de san scho praktesch.

jo. scho.

do konnst ollawäu üwaroi telefoniern.

jo. scho. owa nua wonnst an empfong host. sunst net.

owa sunst scho. des woa friara ondascht. do host zum telefonian a telefon braucht.

dafia homma jetzt de hände. do brauch ma ka telefon mea.

de hände san scho praktisch.

jetzt kennan de scho fotografiean a.

des kennan de scho long. lebst du aufn mond?

na, i waass eh, des kennan de scho long. praktisch. owa a polaroid woa a praktisch, do hot ma a a büdl kriegt, bein fotografiern.

owa de neichn hände de kennen gons vüle sochn. do konnst telefoniern, fotografiern, schreim, und schickn. de san praktisch, so hände.

owa de neichn, de nimma. des san jo kane hände mea, des san mehr so plottn, kwasi.

jo, des san jetzn so plottn. de komma nimma eischteckn.

wo?

na, in de hosntoschna. wo hostn leicht du dei
hände?

in hemmad.

und in summa? wäu do ziag i a leiwal o, des hot kane toschn.

geh, a leiwal, in dein oita!

heast, i bin drei joa jinga ois wia du, do konn i in summa a leiwal trogn.

weng de drei joa?

a leiwal muass mei oide net biagln. wengan wossa, wasst eh.

in leiwal?

na, in de fiass. oiso, in de fiass von meina oidn.

und wos hot des jetzna mit da gress von hände zum tuan?

na, wäu i wü wieda a so a hände wia i ghobt hob, a klaans, wia a telefon hoit ans owa ohne hera, wia a hände hoit ans, dos is in de hosntoschn steckn ko. des konn i mit so ana plottn net.

owa de neichn hände de wos plottn san, de kennan a ins intanet, hot mei bua gsogt.

mei bua sogt des a.

manst, des stimmt?

no heast, wonn mei bua des sogt!

und meine sogt des jo a!

oiso, des stimmt? de plottna kennan ins intanet?

jo, de grossn, de plottna, de kennan ins intanet, wäu wonn denan eanare buam des sogn, donn stimmt des.

konnst scho recht hom.

und wäu des so gross is, konn mas net in de hosntoschn steckn.

wos is so gross? des intanetz?

jo, des eh a. owa de plottna, de wos jetzt de neichn hände san, de erscht recht. vü z'gross fia a hemad- oda a hosntoschn. und ois nua wengan den intanet. zu wos des ana dauand braucht, kennd sie do eh kana mea aus, wonn des so gross is, des intanet.

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Großartig! Vielen Dank fürs Mitschreiben.

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Ein Kabinett- und Kabarettstück. Bühnenreif!

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ich bin ja auch auf meine alten tage hin immer wieder erstaunt, was sich auf der täglichen bühne des lebens so abspielt.

was mir dabei natürlich wiederum sehr sauer aufstösst ist, dass sich offensichtlich einerseits keienr die mühe nimmt, anderen was zu erklären (da bist du zu alt/zu jung/zu männlich/zu weiblich/... dafür), und andererseits viele menschen eine offensichtlich angeborene und anerzogene scheu davor haben, fragen zu stellen.

da sitzt man dann lieber im kreise gleicher und labert unfug.

traurig, irgendwie.

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ganz wunderbar
wenn ich mich auch hineinarbeiten muss in die aussprache.
und da ich gerade hier bin, allerherzlichste gratulation mit leichter verspätung, küsse und alles gute, von uns weibern hier.

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"Ja so san`s, ja so san`s, ja so san`s die oiden Wirtshausleit..."

Nun, mit 80 plus/minus x hat man es oft nicht leicht:
Selbstverschuldet, wenn man keinerlei Interessen hat - ich meine die, die nicht mal ein einziges Buch zuhause haben und ausser Krone, Österreich und Co. nichts anderes lesen - und sich mit gleichartig Unterbelichteten umgeben.

Durch Frust, wenn man von Verkäufern wie ein seniler Trottel behandelt wird und merkt, dass versucht wird ein technisch längst überholtes Gerät an den Mann zu bringen. Was leider auch viel zu oft gelingt.

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für die zuagraste feuerlibelle ist so eine dialektschreibe natürlich eine schweißreibende angelegenheit ;-)
nur damit sie sich ein bild machen können: ich habe laut vorgelesen und die meinigen hinter mir haben sich vor lauter gekicher nicht halten können.... (!)
schön haben sie es geschrieben, liebe frau kelef und was mich am meisten freut, ich hab jedes wort verstanden. hihi ....

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nun, für mich war es auch nicht einfach das aufzuschreiben, und ich gebe zu: ich habe mir tatsächlich notizen gemacht. diese form von wienerisch habe ich ja auch erst im erwachsenenalter als fremdsprach gelernt.

die szenerie beim vorlesen kann ich mir vorstellen. lebhaft.

und, ot: danke. mail folgt.

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Für ein abendfüllendes Stück
am Burgtheater ist die Episode ja nun leider ein bisschen zu kurz - aber das ist auch das einzige, was es daran zu kritisieren gibt.

Gran-di-os!

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verehrteste leser,

frau pixy und ich bleiben d'ran.

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