Dienstag, 6. Juli 2010
da zünd' ich mir ein kleines zigaretterl an ...
meinte der wirt des vertrauens gestern und stand eher etwas ziemlich sehr verloren vor seinem eigenen lokal, in dem aber auch schon gar niemand nicht sass. ich meine, an allen fünfzehn tischen sass jeweils niemand.

dafür sassen alle im eher kleinen schanigarten, an den vergleichsweise eher wenigen sechs tischen, dicht auf dicht, weil: wir haben ja jetzt nichtraucherschutz.

natürlich sassen im schanigarten nur die gäste, die platz fanden, die anderen gingen nämlich woanders hin.

lassen sie es mich einmal so sagen: im lokal drinnen - das um ein wenig zu gross ist als dass der besitzer es als raucherlokal führen dürfte - da gibt es kühle luft, eine hervorragende klimaanlage, für die sportbegeisterten männlichen stammgäste auch einen sehr grossen fernseher, alles paletti.

im schanigarten - der an einer strassenecke liegt - gibt es jede menge hitze trotz der grossen sonnensegel, jede menge vorbeifahrende autos mit auspuffabgasen galore, drei häuser weiter eine autowerkstatt mit probefahrten ganztägig (henn-henn), und nicht vergessen wollen wir auch den grossen roten autobus der alle zehn minuten vorbeidüst. und die dezenten riesenlieferwagen des supermarktes und der einkaufsmeile zwei gassen weiter sind auch nicht ohne.

umsatzrückgang fünfzig prozent. hauptsache gesund.

und man komme mir nicht mit dem verdammten recht auf zigarettenrauchfreie umgebung. es pfeift sich nämlich auch keiner was darum ob so ein hackler/verkäufer/was auch immer, und natürlich auch die -innen (wir haben ja auch ein recht auf gendering, nicht wahr), die/der den ganzen tag nicht rauchen darf, dann in der mittagspause nach dem essen vielleicht in ruhe eine zigarette rauchen will, um dann frohgemut wieder ans werk gehen zu können.

und es pfeift sich auch keiner was um die abgase die aus einer autowerkstatt herausgasen, oder drinnen herumgasen, nicht wahr liebe nichtraucher, hauptsache die klimaanlage funktionaniert, und das gps sowieso. und im winter die standheizung, aber die hackler, die können ja im eigenen gestank, ich meine, wie kommt man denn dazu. hätten ja was anderes lernen können.

wenig interesse habe ich bislang auch für die angehörigen der friseur- und sonstigen verschönerungsvereinsfirmen gefunden. nur weil die frisur wöchentlich neu gestylt werden muss, nur weil irgendeine neue haarfarbe angesagt ist, da müssen diese armen geschöpfe (und ich meine das wirklich so) da tagaus, tagein in üblen chemischen dämpfen herumstehen, hustend und mit jeder menge pusteln und allergischen krätzen auf den händen, aber ja, die strähnchen müssen sein.

und die neuesten parfüm - kreationen nicht vergessen. und schön damit herumsprühen, allüberall. und wenn in der parfümerie eine millimeterdicke schicht auf den glasscheiben klebt: what shall's. hauptsache "angesagt".

und so weiter.

und bis in einer kleinen weile sind die leute dann genauso berufsunfähig wie die raucher, nur aus anderen gründen. aber die raucher sind selber schuld und können das selber entscheiden. die menschen, die ihre gesundheitlichen schädigungen nicht dem zigarettenrauch verdanken sondern der tatsache dass sie berufe haben die unser aller bequemlichkeit, vermeintliche schönheit, usw. dienen, die nennen die gesundheitsapostel dann gerne tachinierer und owezahra und sozialschmarotzer.

warum mich das schon wieder so aufregt: nun, ich hab ja zeit derzeit, und so fragt man halt herum bei die leut, und was tut gott: er offenbart, dazu haben wir ihn ja erfunden. und was offenbart er: fast alle die, die sich so vehement für den nichtraucherschutz aussprechen, sind aus den sogenannten bildungsnahen schichten. und die, man verzeihe mir diese verallgemeinerung, die haben es ja einfach. in einem klimatisierten büro, einem klimatisierten auto, fernab von den unannehmlichkeiten öffentlicher ausdünstungen wie abgasen, ozon, feinstaub - was man halt auf den strassen so trifft - da hat man leicht nach rauchfreien lokalen schreien.

die anderen atmen nämlich den ganzen tag soviel dreck ein, da kommt es auf ein wenig mitrauchen auch nicht mehr an. die stehen dazu auch auf dem standpunkt: wenn mir was nicht passt, geh ich dort nicht hin.

aber, liebe bildungsnahe schichten, ihr geht doch sowieso nur höchst selten, meist überhaupt nicht, in die lokale der bildungsfernen, nicht wahr? weil die menschen, die in der mittagspause beim wirten am eck schnell ein menü essen und eine halbe stunde sitzen wollen, die stinken euch ja sowieso. weil sie nämlich beim arbeiten auch einmal ins schwitzen kommen, zum unterschied von euch. und die sind auch manchmal schmutzig vom arbeiten, und da wollt ihr doch nicht anstreifen, motorenöl auf gucci, igitt.

ach so, die müssen ja nicht ins wirtshaus gehen zu mittag. das vergass ich. die können sich ja eigentlich auch im supermarkt eine wurstsemmel kaufen und die dann im stehen essen, oder sich in ermangelung eines parks auf den randstein setzen. das geht sich aber zeitlich gar nicht aus, denn bis die leut im supermarkt sind, ihre wurstsemmel bestellt und bekommen und bezahlt haben, da ist die mittagspause von 30 minuten schon wieder vorbei. essen kann man die semmel aber auch am abend, ich verstehe. und dass jemand nach einem ganzen tag maloche vielleicht ein feierabendbierchen mit den kollegen trinken will: alkohol ist sowieso ungesund.

aber es ist ja klar, worauf das alles hinauslaufen wird: nur wer gesund lebt hat ein recht auf eine ordentlich krankenversicherung, so wird das bald sein, nicht nur hier sondern auch anderswo. und dann sollte mal jemand lobbys ins leben rufen wegen: automechaniker vor abgasen schützen, friseure vor haarspray schützen, köche vor fett und hitze schützen, und natürlich nicht zu vergessen: die mitmenschen schützen wir gleich mit. keine autos mehr, keine haarsprays mehr, und keine küchen mehr. weil, sonst steigen die leistungen der krankenkassen ja noch weiter, vor lauter selbst verschuldeten krankheiten.

maurer, fliesenleger, kaminsetzer (hach, ihr alternativen urbrennstoffverwender): die können alle ziemlich böse allergien kriegen. ganzkörperkondom mit atemmaske, würde ich vorschlagen. und baustellen gehören sowieso unter ein luftdicht abgeschlossenes plastikzelt, ökologisch abbaubar natürlich. weil, stellen sie sich einmal vor, man geht da vorbei und dann atmet man zementstaub ein und was das in der lunge anrichten kann, oder auf der haut. fenster öffnen kann man auch nicht wenn eine baustelle in der nähe ist, der staub ist ja sowas von kanzerogen, und zwar allen ernstes.

trifft aber natürlich nicht alle mitbürger, einige wenige haben ja ein haus im grünen, oder zumindest eine entsprechende wohnung mit klimaanlage und so weiter. und das mit dem staub ist nicht so tragisch in der wohnung, während die putzfrau putzt geht man eben shoppen. und die putzfrau? ach so, ich vergass. das ist ja nur die putze.

und irgendwie fehlt es mir da auch am notwendigen demokratieverständnis. wenn ich mich mit leuten in einem lokal treffe und weiss, die leut sind nichtraucher, dann sitzen wir eben im nichtraucherabteil. wenn ich eine rauchen will, geh ich raus vor die tür und: ich habe einen taschenaschenbecher in der handtasche, just in case. natürlich würde ich nichtrauchern nicht zumuten nach qualm stinkend von einem treffen mit mir nach hause zu kommen, es sei denn, jemand kommt zu mir in die wohnung, denn hier wird geraucht: meins-meins-meins. kann aber jeder sagen: ich will nicht kommen, weil, du rauchst. bin ich auch nicht böse. aber wieso werden wir alle zwangsbeglückt? glaubt irgendsoein meinungsdingsbums allen ernstes, dass die diversen umfragen wirklich die meinung der bevölkerung wiederspiegeln? die meisten befragten stehen doch - aus vielen bitteren erfahrungen heraus - auf dem standpunkt: das machen die politiker doch sowieso wie sie wollen, die ganzen volksabstimmungen sind doch für die fische.

in bayern haben sich 89% für "alles nichtraucher" ausgesprochen. kann mir bitte jemand ganz genau erklären 89% von wem oder was? anzahl der befragten personen, alter und geschlecht der diesen, raucher oder nichtraucher, und dann hätte ich auch noch gerne ein paar detailinformationen zum thema: was machen die leut denn beruflich? eine nichtrauchende hausfrau und jungmutter auf dem land, die höchstens einmal im jahr in ein restaurant geht, hat ja leicht für "nichtrauchen" stimmen. und der maurer, der seit dreissig jahren raucht, die ganze woche über "auf montage" ist und ergo in einem zimmer mit gangklo wohnt, sich auf der baustelle duscht, und der ebenso ergo fünf tage in der woche im wirtshaus isst, der soll deshalb für sein verdauungszigaretterl draussen vor die tür wegen der jungen mami in sankt kikerizbatschen?

also, liebe militante nichtraucher, speziell bei diesem wetter, und auch später im winter, oder wenn es regnet, und so weiter und so fort, jedenfalls, wenn ihr kurz nach einer pause irgendwo am telefon oder in einem geschäft oder in einer werkstatt jemand ziemlich übellauniges gegenüber habt, gereizt und unausgeglichen und überhaupt, das ist vielleicht bloss ein/e raucher/in, die/der aufgrund des nichtrauchergesetzes jetzt das verdauungszigaretterl bei 45° im schatten, oder im strömenden regen, oder bei windstärke 120 im freien rauchen muss und sich dabei vorkommt wie etwas, das schon nicht mehr frisch war wie die katze es in der vorwoche hinter dem spülstein versteckte.

und wenn euch jemand der zitierten berufsgruppen oder künftigen strassenraucher oder so bei gelegenheit heftig gegen das schienbein tritt oder euch ein blaues auge schlägt: ich bin zeuge dafür dass das gar nicht passiert ist. weil entweder wir schützen alle vor allem, und das können wir nicht ohne unser gesamtes leben aufzugeben und wieder in den wald zu ziehen und mit pfeil und bogen zu jagen, oder wir sehen das alles einmal aus dem richtigen blickwinkel. bitte. danke.

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Man sollte analysieren, was in der großbritannischen Gastronomieszene so grundsätzlich anders ist, dass sie das vor Jahren eingeführte Rauchverbot gänzlich unbeschadet überstanden hat.

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ich bin in keiner weise militant, nur egoistisch, wie jeder andere mensch auch, und nicht mal bayrisch, habe sogar bis in die ersten wochen meiner schwangerschaft hin und wieder selbst geraucht.
dann habe ich mir wegen der schwangerschaft ganz hart das rauchen abgewöhnt und das war sehr sehr schwer, schwerer als ich dachte, weil es war doch nur hie und da mal eine zigarette. Es hat etwa 2 Jahre gedauert, bis die ab und zu noch auftauchenden "und-jetzt-eine-zigarette-gelüste" völlig ausblieben. Und jetzt finde ich einfach nur noch, das Tabakrauch stinkt.
die ersten rauchverbote in gastwirtschaften fielen in diese zeit und siehe da, mir gefällt es in rauchfreier umgebung gemütlich zu essen. denn als nichtraucher - auch unmilitant - stört es selbst an frischer luft im biergarten, wenn die rauchfahne um die ecke und über den teller weht. und es gibt lokale, in die ich wieder gerne gehe, weil die früher immer unter "eigentlich kochen die gut, aber es ist immer so verqualmt" fielen.
Und ja, inzwischen tun mir die Raucher leid, die sozusagen an den Rand der Gesellschaft gedrückt werden und in Raucherecken verschwinden müssen. In den Lokalen die ich besuchte, auch den rauchfreien, hat meistens das Personal Kette geraucht, nicht immer nur die Gäste. Soviel zum Arbeitsschutz.
Mir gefällt die "gemäßigte" Regelung hier in Hessen: der Wirt sofern er ein "1-Raum-Lokal" hat, entscheidet, ob rauchfrei oder nicht.
Lustig, wie hier Demokratie gelebt wird, zu welchen Themen "Volksentscheide" nötig sind.

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raucher sterben nicht an lungenkrebs, sie erfrieren auf balkonen...
ich bin ja irgendwie auch eine bildungsnahe schicht und gehe (wenn auch nicht gar so oft) in bildungsnahe lokale. und dort wird geraucht.
ziemlich genau 50% meiner bekannten rauchen; ich selber nicht.

ich mag es nicht, wenn in meiner nähe geraucht wird. namentlich nicht, wenn ich gerade essen oder denken will. (fremdrauch setzt nachweislich meine konzentrationsfähigkeit herab: als ein freund sich unlängst mitten in einer schachpartie einen tschick angezündet hatte, wurde augenblicks sein spiel um klassen besser, meines um genausoviel schlechter.)

bei einer volksbefragung "rauchverbot oder keins?" würde ich sofort "keins" ankreuzen. wenn nicht geraucht wird, ist das sehr fein: aber durch bevormundung und verbot dorthin kommen zu wollen, finde ich grundverkehrt.

und wenn meine freundInnen fragen: "störts dich, wenn ich rauche?" sage ich je nach ort und sonstigen umständen ja oder nein. und die hören dann auch drauf. so geht das nämlich.

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naaa, Raucher leben ewig, weil sie dauernd an der frischen Luft sind.

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ich bin ja auch irgendwie eine bildungsnahe schicht, aber ich geh in solche und andere lokale, immer schon. im beisl am eck sehe ich einfach ein problem für die wirte. ein grosses lokal mit entsprechend vielen räumen und einigem personal tut sich in vielem leichter als ein kleiner familienbetrieb.

ich hab ja gar kein problem mit nichtrauchern, und auch nicht mit menschen, die nur in nichtraucherlokale gehen wollen. mich stört nur die bevormundung unter fadenscheinigen begründungen. die prohibition in amerika hat auf dauer was gebracht? eben.

in konditoreien - in die ich allerdings zugegebenermassen nur sehr selten gehe - da stört mich zigarettenrauch eigenartigerweise auch. das passt irgendwie nicht.

in den guten alten zeiten wurde im speisezimmer nicht geraucht, die raucher gingen nach dem essen in einen angrenzenden raum, um dort zu kaffee und cognac eine zigarre oder ein paar zigaretten rauchen zu dürfen. woanders im haus war das tabu - und zwar auch in privathäusern, wohlgemerkt. die damen gingen in ein anderes zimmer, da konnte sich dann auch niemand über herren- und damenthemen alterieren: die herren nicht über windelgeschichten und strickmuster, die damen nicht über galante erzählungen und jägerlatein. war alles ganz entspannt.

warum also muss man generell verbieten? kann man nicht in grösseren restaurants und in hotels einen rauchsalon etablieren, in dem dann entsprechende sitzgelegenheiten und getränkeangebote vorhanden sind? das wäre vermutlich noch umsatzfördernd, und keiner fühlte sich gestört. es muss ja nicht jeder immer und überall hingehen.

und noch einmal stellt sich mir die ganz private frage: ich bin allergisch gegen duftträger. aber wenn ich jemanden ersuche, sich ein wenig weiter weg von mir zu stellen weil ich ansonsten nämlich auf der stelle einen asthmaanfall kriege von parfüm oder eau de irgendwas, was meinen sie was ich da für interessante antworten kriege? also stell ich mich kommentarlos selber ins out, oder geh gar nicht hin. passt sehr vielen menschen aber auch nicht, obwohl ich mich nicht beschwere. man bezeichnet mich aber zumindest als hysterisch, grosskotzig, hypochondrisch, egoistisch (ihretwegen werd' ich mich doch nicht einschränken!), und so weiter.

wenn ich mir ein taxi nehmen will und da hat irgendwer cockpit-spray drin herumgesprüht, dann steig ich gleich gar nicht ein, geht gar nicht. duftbaum und raumspray: geht auch nicht. schreib ich an die innung dass das zeug jetzt in allen taxis verboten werden muss, denn es geht ja einer immer grösser werdenden anzahl an personen genauso wie mir? nix. wir steigen einfach in ein anderes taxi.

haben sich die wiener verkehrsbetriebe darum gekümmert dass sich sonstwieviele fahrgäste über die neuen niederflurgarnituren beschwerten, weil die nach weichmachern im kunststoff stinken dass es für viele leute nicht auszuhalten ist: husten, niesen, kopfschmerzen, übelkeit? wo ist da der schutz?

ich erwarte eigentlich von den nichtrauchern die gleiche rücksicht, die parfüm-, eau de irgendwas-, haarspray-, duftbaum im auto-, toilettespray-, räucherkerzen im lokal-, und so weiter -verwender von mir verlangen. dabei hab' ich meine allergien schriftlich. und was krieg' ich zu hören: sie brauchen ja nicht zu kommen. eben. dass mich jeder asthmaanfall eine unzahl alveolen kostet und ergo meine lebensqualität und -dauer einschränkt und verkürzt, um das pfeift sich nämlich auch keiner.

eine wirklich gute lüftung tut in jedem lokal jedem gast gut, und eine räumliche trennung ist meist auch irgendwie zu bewerkstelligen. und wenn das nicht möglich ist, dann sollen eben die denen was nicht passt draussenbleiben. und der betreffende wirt soll entsprechend seinen erfahrungen und stammgästen entscheiden wie er sein lokal gerne führen will. es mag die politiker überraschen, aber die sache ist nämlich so: der wirt investiert geld, zeit, arbeit und mühe und riskiert eine ganze menge, wenn er ein lokal aufmacht. und nur wenn er gewinnbringend arbeitet, kann er seine schulden zahlen, seine angestellten und krankenkassenbeiträge, und auch seine steuern. und letztere, liebe politiker, sind das, wovon wiederum eure gehälter bezahlt werden.

und das kann man ja auch noch bedenken bei alledem: wenn umbauarbeiten eines lokals einfach zu teuer sind, oder wenn das publikum - aus welchen gründen auch immer - eben hauptsächlich aus rauchern besteht, was wird dann auf die dauer passieren? und kommen sie mir nicht mir in anderen ländern, und so weiter. dort sind wir nämlich nur selten, und dass uns die journaille mit der wahrheit beglücken darf, das, meine lieben, glaube ich nicht einmal wenn ich sehr, sehr viel geld dafür bekomme. traue keiner statistik die du nicht selber gefälscht hast, sagte wer noch gleich?

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duftbäume, raumspray und mit eau de crapule übergossene personen sollte man für mein empfinden auch weit eher verbieten als die raucher. bin zwar nicht eigentlich allergisch, aber grauslich ist's.

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Eigentlich bin ich auch gegen Verbote. Wie gesagt: Eigentlich.
40 Jahre habe ich geraucht. Erst 5 Zigaretten pro Tag - kein Wunder, kostete damals doch eine 5 Reichsmark, dann 10, 20, 30 - noch ohne Filter, die kamen erst später - und im Laufe der Zeit wurden es mindestens 40 bis 50 und an guten Tagen auch mal 100.
Stangen lagen überall bereit: In der Wohnung, im Büro und im Auto. man weiss ja nie was passiert und ohne Rauch.....nicht auszudenken.
Es waren "starke" Marken, Parisienne, Rothändle und Genossen, nach der Devise "möglichst viel Nikotin für´s Geld".
Ab und zu mal der Wunsch aufzuhören, aber nach ein paar Tagen Askese ging es munter weiter, Suchtverhalten.
Vor 24 Jahren geschah das Wunder, es machte "Klick" im Hirn und ich hörte von einen Tag zum anderen auf. Ohne grosse Probleme, im Hinterkopf die Alkoholiker-Formel: Die erste Zigarette ist der Anfang einer neuen Suchtkarriere.
So weit, so gut.
08 und 09 gab es mehrere Operationen und im Juni 09 eine weitere Diagnose: COPD.
Nun ist meine Wohnung "verschlaucht" weil ich 24/7 am Sauerstoff hänge.
Ich beklage mich nicht, als Konsequenz predigender und handelnder Mensch weiss ich, Rechnungen müssen bezahlt werden. Es ist allein meine Schuld, dass sie mir gestellt wird.
Aber: Wie sähe es aus, wäre ich Nichtraucher gewesen, hätte immer nur den Qualm anderer genossen und COPD bekommen? Auch das gibt es. Und nicht zu knapp.
Wie käme ich da dazu für "Leistungen" anderer zahlen zu müssen?
Darum: Eigentlich.

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herr sarkas, schön sie wieder zu lesen, und schlimm, was sie da schreiben von ihrer gesundheit. ich wünsche ihnen, sie wissen schon. im übrigen kenne ich eine menge leute mit COPD, die nie geraucht haben und nie einer beschäftigung oder einem hobby nachgegangen sind die das auch nur begünstigt hätten.

aber sie haben natürlich recht. eigentlich.

was mich stört ist ja nicht rauchverbot in richtigen restaurants oder konditoreien, oder flugzeugen, öffentlichen verkehrsmitteln, büros (hatte ich selber lange genug), öffentlichen gebäuden etc. etc. etc., damit kann man tadellos leben.

natürlich raucht man nicht solange am selben tisch menschen sitzen die essen, und natürlich nicht in wohnungen in denen menschen leben die selber nicht rauchen, auch wenn die das der höflichkeit halber vielleicht sogar genehmigen. und selbstverständlich pofelt man kindern nicht ins gesicht, erwachsenen ebensowenig.

und natürlich wirft man die tschick nicht in die botanik. aber das tut man ja eigentlich auch mit leeren dosen, to-go-verpackungen, flaschen, papierln, etc. auch nicht. eigentlich.

kindergärten, schulen: sowieso rauchverbot. eh klar. aber schulen, z.b.: vor gar nicht allzu langer zeit durften an vielen schulen die über-16jährigen im hof oder in einem bestimmten raum rauchen, das war damals eine ganz tolle errungenschaft: kids weg von der strasse und raus aus den lokalen. jetzt auf einmal kehrt euch und alles neu?

und wenn man mir mit so dingen wie zahlen für die anderen kommt: für die folgen von alkohol-, drogen- und anderen abhängigkeiten zahlt wer bitte? auch wir alle. medikamentenmissbrauch, übergewicht, anabolika-missbrauch, unglaublich viele saudumme sportverletzungen: wer zahlt da bitte? auch wir alle.

wenn also raucher für die möglichen schäden zur kasse gebeten werden, dann bitte auch alle anderen oben angeführten, und wenn das nicht möglich ist, dann auch gleich noch sippenhaftung?

mein vater hat auch so geraucht wie sie, und dann im alter irgendwann einmal aufgehört. und obwohl er auch einige jahre lang unter für die lunge sehr nachteiligen bedingungen arbeiten musste: seine lungenleistung war mit 70 jahren 100%. meine war ohne rauchen mit 14 schon bei 80% (ich musste ja unbedingt gegen den rat der ärzte mit 12 jahren anfangen klarinette spielen zu lernen). jetzt rauch ich seit ich 16 bin - also über 40 jahre - und meine lungenleistung liegt bei 70% - 80%, trotz der allergischen asthmaanfälle. aber schuld ist, so teilte man mir mit, natürlich das rauchen.

aber so wie das jetzt gehandhabt wird ist es kontraproduktiv und für viele lokale geschäftsschädigend. und blöde statistiken mit "anzahl der konkurse" - ich kenne selber einige lokale die einfach sang- und klanglos zugesperrt haben, ohne insolvenz anzumelden. die besitzer haben sich hingesetzt, nachgerechnet, festgestellt: kann sich nie amortisieren, und haben aufgegeben. anständigerweise ohne irgendwen offiziell dafür verantwortlich zu machen. aber zu dem thema gibt es ja sicherheitshalber keine statistiken.

in deutschland gibt es zur zeit über eine million menschen die nachgewiesene duftallergien haben. von über 20 gängigen substanzen, die in parfüms und wasch- und putzmittel und so zeug drinnen sind weiss man dass sie allergien auslösen. diese substanzen dürfen aber ohne irgendwas in kaufhäusern, bürogebäuden etc. über die klimaanlagen verteilt werden. die betroffenen können halt dann dort nicht hinein-, manchmal nicht einmal daran vorbeigehen, aber das ist ja eine andere geschichte. eigentlich.

und das regt mich viel mehr auf als dass ich im restaurant nicht rauchen darf, und im eckbeisl auch nicht mehr. weil: dann bleib ich eben zu hause. ist ja nicht mein umsatz.

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natürlich raucht man nicht solange am selben tisch menschen sitzen die essen, und natürlich nicht in wohnungen in denen menschen leben die selber nicht rauchen, auch wenn die das der höflichkeit halber vielleicht sogar genehmigen. und selbstverständlich pofelt man kindern nicht ins gesicht, erwachsenen ebensowenig.

Leider nein. Ich erlebe selten so anständige Raucher, wie Sie.

Und das übliche Geschwaffel - dann sollen doch bitte die Nichtraucher zu Hause bleiben - JA, das tu ich eh sehr oft, weil ich die Lokale einfach nicht aushalten und wenn die Augen nicht aufhören zu tränen, dann ist das leider keine Hysterie.

Als Denkansatz - der Umsatz, den die Raucher jetzt bestreiten, wäre der nicht ähnlich hoch, wenn mal alle Nichtraucher sich wieder die Lokale bewegten?

In andren Ländern geht es auch, teilweise extrem gut. In Frankreich ist mir erst bei der Heimkehr aufgefallen, was mir dort so gar nicht gefehlt hat: die Raucher in den Lokalen.

Mit Verboten erreicht man wenig, aber Rücksicht - das ist halt so eine Sache in einer Ellenbogengesellschaft...

Und Volksbefragungen halte ich für Schmarrn. Entweder es gibt Gesetze oder nicht (nicht so wischiwaschi wie bei uns). Aber wenn ja, dann sollte man die exekutieren und fertig. Gilt auch für Autofahrer, die telefonieren ect ect.

Und wenn eine gute Entlüftungsanlage wohl doch entscheidend dazu beiträgt, daß Raucher und Nichtraucher sich gut vertragen können, da muß ich doch mal fragen, warum man nicht schon vor Jahren solche Anlagen überall installiert hat.

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tränende augen etc.: ich schrub ja schon, eine entsprechend gute lüftungsanlage ist in einem lokal theoretisch eine selbstverständlichkeit. aber nun ja, kostet geld, muss gewartet werden, etc..

urlaubsberichte sind auch so eine sache: im urlaub in italien, und in griechenland, und so. ja, aber da fährt man im sommer hin und kann sowieso draussen sitzen, da macht das natürlich keinen unterschied.

zudem kommt es auch immer auf die lokale kultur an. man kann länder nicht einfach so vergleichen.

das thema telefonieren im auto: mein gott, da steht ein polizist auf der strasse und sieht, da fährt einer vorbei und telefoniert. soll er dem jetzt mit dem fotoapparat nachlaufen? weil, wenn er keinen zeugen hat dass der fahrer telefoniert hat dann schwört der autofahrer dass er nicht telefoniert hat, und wenn dem polizisten das ein paarmal passiert, dann hat er einen gewaltigen erklärungsbedarf der scheffität gegenüber. also schaut er besser in die andere richtung, damit nix sein kann.

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Ich weiß schon, was Sie schrubben, aber darum geht es ja "sollte sein".
Nö, Frankreich war nicht in der heißen Urlaubssaison, aber egal...

Der Polizist, nein, soll er nicht, ich meine nur generell - das es mit der Exekution so mancher Gesetze teilweise sehr lau läuft. Bei uns reagiert man teilweise nicht mal drauf, wenn die Autos noch bei Rot über die Kreuzung brausen..

Und da sind wir dann schon gleich wieder bei den Schutzwegen ect.

Nun ja - Frau Kelef, ich sagte es bereits, Sie sich sowieso sehr rücksichtsvoll drauf: Tschickstummel einstecken, Hundekot aufklauben. Aber leider ist halt der Rest nicht einmal ein Viertel wie Sie. Schade. Sonst müßte wir auch nicht über solche "Selbstverständlichkeiten" diskutieren.

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die raucher kann man sich eher greifen, bißchen rauchverzicht in gaststätten tut auch der tabakindustrie nicht weh, denn die ausgesetzten zigarettchen werden sicher nachgeholt, auch der gesundheitsindustrie gehen die kunden nicht flöten, denn an kranken verdienen die leut.

wäre es anders, würd mich ein staat zum beispiel schützen vor den abgasen oder dem lärm unter dem flughafen, wo ich wohn. aber da sind doch schwerwiegende wirtschaftliche interessen betroffen, die gehn vor.


duftallergie und asthma: ja ich auch. da geht mir die aktuelle sommerlochdiskussion hier auf die nerven "darf der arbeitgeber den mitarbeitern ein deo aufzwingen". die wichtigen sachen, über die schweigen wir lieber, es soll ja keine revolten oder straßenkämpfe geben. brot und spiele.

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Es wäre ja so einfach, wären Raucher für ihre Umgebung so unproblematisch wie - um nur zwei Beispiele zu nennen - Trinker oder Kokser.
Der eine trinkt, der andere schnupft still vor sich hin und belästigt keinen zweiten Menschen mit seiner Sucht.
Zündet sich dagegen ein Raucher sein geliebtes Zgaretterl an, darf man als Mitmensch seinen Rauch mit einatmen und den "Genuss" mit ihm teilen.
Ganz abgesehen von dem Gestank der sich in Raum und Kleidung festkrallt.
Was ich sagen will: NUR Raucher belästigen andere allein durch Ihre Sucht.

Was Kosten für die Allgemeinheit durch Rauchen, Sporteln etc. betrifft: Andere Baustelle.

Und:
Wenn Sie nicht mehr ins Eckbeisl gehen weil Sie dort nicht rauchen dürfen.....nun, das ist genau der Grund weshalb viele schliessen.

Irgendwie kommt mir das langsam wie die Verödung der Innenstädte vor: Weil in den Aussenbezirken grosse Märkte - die ja sooooo viel billiger sind - entstehen fahren alle hin und beklagen sich dann, dass der kleine Laden in der Strasse schiesst und es keinen Bäcker mehr gibt der ein gutes Brot anbietet, sondern nur Filialen mit Einheitsbrot.

Wären sie bei ihrem Bäcker geblieben......nun ja.

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@frau marion: sie haben recht.

@herr sarkas: sie haben nicht recht mit alkoholikern und giftlern etc. leider fahren die besoffenen nämlich dann mit dem auto, pinkeln und kotzen in hauseinfahrten, belästigen passanten, grölen herum und sind überhaupt anstrengend, auch weil sie sich gerne mit leuten unterhalten wollen ... dazwischen torkeln sie unvermutet auf die strasse vor fahrende autos, legen sich auf schienen zum schlafen nieder oder hauen grundlos leute aufs maul weil sie gerade halluzinationen haben. und so weiter und so fort.

und die giftler schnorren leut an, liegen an merkwürdigen plätzen herum, sind unberechenbar in ihren re- und aktionen, versuchen selber ein wenig zu dealen oder sich zu prostituieren damit sie die notwendige kohle aufstellen können, und klauen alles was nicht angeschraubt ist.

beiden suchtkranken-gruppen gemein sind bosheitsaktionen, zeitweilige zerstörungswut, mangelnde krankheitseinsicht, irgendwann arbeitsunfähigkeit, psychische belastung für die umwelt, von den belastungen für die familien rede ich jetzt einmal gar nicht.

zudem verursachen beide personengruppen immer wieder polizei-, notarzt- und fallweise auch feuerwehreinsätze, exorbitante behandlungskosten über monate und jahre, etc..

wieviele entzugskliniken haben wir in österreich allein für alkoholiker? so besehen sollten die eckbeisln wirklich zusperren, aber ich bin mir ziemlich sicher dass deswegen keiner zu saufen aufhört.

"gift" ist sowieso verboten, und was passiert? die giftler lässt man laufen wenn sie nicht zu viel zeug in der tasche haben, weil keiner mit denen was zu tun haben will. und wenn sie zu viel einstecken haben, dann geschieht auch nicht viel, weil man ja eh nix machen kann. 'tschuldigung, doch: die dealer dürfen nicht mehr vor schulen herumstehen, da werden die weggewiesen, hundert meter weiter.

und das ärgert mich eben grün und blau: dieses mit zweierlei mass messen einerseites, und dieses dort ordentlich strafen wo was zu holen ist, gleichgültig was es auf dauer kostet, und dort wo nix zu holen ist kann passieren was will.

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das wollt ich auch grad zu hernn sarkas sagen.

also amen.

und dann wird hier so getan als hätten wir ein jugendalkoholikerproblem von wegen komasaufen.
wir haben ein erwachsenenalkoholikerproblem.

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Ich tät mal eher sagen, wir haben ein sowohl als auch.

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@ Frau kelef und Frau Marion

Sie haben recht, das weiss ich alles auch. Mir ging es nur um die gesundheitliche Belästigung. Ein Kokser oder Trinker "teilt" mir nicht eine ungewollte Portion seines Giftes zu.
Dass beide seeeeehr läsig werden können beweist eine Alkoholikerin, die täglich mehrmals bei mir läutet um sich ein paar Euronen zu schnorren. Angeblich für Tabletten und was weiss ich.
Auch darüber, dass der Alkohol noch mehr Schaden anrichtet als der Tabak bin ich mir im klaren.
Nur wie gesagt: Keiner teilt sein Gift mit anderen.
So meinte ich das.

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