Samstag, 6. März 2010
beschäftigungstherapie
nachdem man mir im november seitens des arbeitsamtes mitgeteilt hat, dass ich nunmehr innerhalb weniger wochen das übergangsgeld bekäme, was soviel heisst wie ich nähere mich unaufhaltsam dem zeitpunkt, ab dem ich dann die normale alterspension bekomme, weil ich nämlich schon alt genug, krank genug, und bezahlt genug bin und habe, und ausserdem sowieso unvermittelbar, weil siehe vorhergehendes, da kriegte ich einen termin von denen.

nämlich für dezember, um mich zu melden, und ob ich denn wieder eine arbeit hätte.

oh, irrtum, das sei ja nicht notwendig gewesen. weil, ist ja schon alles berechnet und geprüft und vorgelegt.

dann kriegte ich einen termin für jänner, um mich zu melden, und ob ich denn wieder eine arbeit hätte. da war es gerade ziemlich kalt, und grauselig, und zur gemütlichmachung des büros hatte die dame, die sich mit dem zuständigen sachbearbeiter das zimmer teilte, eine duftlampe installiert. einen asthmaanfall später und ein paar dutzend alveolen weniger, und nachdem ich eine halbe stunde nach luft japsend wie ein fisch am trockenen (aber der bliebe da ja nicht so lange am leben wie ich) den kopf aus dem fenster gehalten und die gute kalte feinstaubstadtluft eingeatmet hatte, schickte man mich vorsichtig in ein anderes zimmer in einem anderen stock, immerhin nachdem man mir mehrfach ein glas wasser gebracht hatte und mich nach sonstigen wünschen gefragt hatte. leider konnte ich aus gegebenem anlass nicht wirklich deutlich antworten, hustete denen also was und leerte das wasserglas. jedenfalls:

oh, irrtum, das sei ja nicht notwendig gewesen. weil, ist ja schon alles berechnet und geprüft und vorgelegt.

dann kriegte ich einen termin für den 17. märz, um mich zu melden, falls sonst nichts sei (was auch immer das zu bedeuten hatte).

dann kriegte ich einen termin für den 4. märz, um mich zu melden, und ob ich denn wieder eine arbeit hätte.

oh, irrtum, das sei ja nicht notwendig gewesen. weil, ist ja schon alles berechnet und geprüft und vorgelegt.

und dann hab ich auch noch ein schreiben, in dem steht, dass ich ab 11. märz keine leistung mehr bekäme, falls ich mich vorher nicht melden täte.

der diesmal doch zuständige sachbearbeiter seinerseits meinte, er verstehe das alles nicht, weil, er habe doch im november schon alles fix gemacht, ich hätte gar nicht mehr kommen brauchen. den bescheid erhielte ich im laufe der nächsten woche.

arbeits- und bundesrechnungsamt widerstehen hartnäckig allen meinen bemühungen um feststellung des eigentlichen sachverhaltes, vor allem aber meinen bemühungen um feststellung der dinge die ich nun eigentlich tun, und der termine die ich nun eigentlich wahrnehmen sollte.

unisono jedoch die auskunft: des waass i net, owa i glaub, des kennans vagessn, mit den mödeteamin. is eh scho ollas aufgnumma, glauw i, se kriagn donn des üwagongsgöld jetztn, und vuahea an bescheid.

na dann. aber wie die frau chefärztin in der bezirksstelle der krankenkasse ja schon meinte: jede türkin im park kennt sich besser aus als ich. vielleicht sollte ich mich dort einmal erkundigen.

man darf gespannt sein.

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Da wiehert der Amtsschimmel ; )

Gut, daß Sie so einen langen Atem haben.

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geduld ist manchmal mein zweiter vorname. aber nur manchmal.

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Hehe ... ja, passiert mir selten aber auch ; )

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"Dieses Anschreiben wurde maschinell erstellt
und ist auch ohne Unterschrift gültig."

Was einmal zur Vereinfachung der Abläufe gedacht wurde, führt dazu, dass der Verwaltungsapparat überlastet und nahezu handlungsunfähig macht. Und dann wird laut über Personalnot geklagt, verständlich, wenn man den verunsicherten Bürger, Verzeihung, den Kunden dann ständig am Telefon abwimmeln, Verzeihung, beraten muss. Zum normalen Dienstgeschäft kommt man nicht mehr.
Allerdings habe ich schon festgestellt dass der Spruch in der Überschrift eine Zauberwaffe ist. Wenn man einen Widerspruch einlegen muss, kann man der Amtsgewalt mitteilen, dass sicher aufgrund der automatischen Erstellung des Bescheides der normale Sachverhalt nicht ausreichend gewürdigt und dargestellt wurde und Ihro Amtshoheit mittels Ihres Entscheidungsspielraumes Kraft der Würde des hohen Amtes selbiges doch in die richtige Spur bringen kann. Um die Amtsgewalt dann noch ganz auf die eigene Seite zu bringen, versäume man doch bitte nicht abschliessend eine Sätzlein zu bringen,wie sehr man es bedaure soviel Arbeit zu gemacht haben und man sich jetzt schon bedankt für die ausserordentliche Mühe, die sich die Amtsperson nun aufgrund des gemachten Ansinnens wohl geben werde.


Frau Kelef, merkens was? Ich war früher selber aufm Amt.

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na ja, ich hab ja keine eile, und verhungern werd ich so oder so nicht.

aber was ist mit den menschen, die in einer anderen situation sind? die angst haben, ihre miete nicht zahlen zu können oder gas und strom schuldig bleiben müssen?

und wieso kann ein sachbearbeiter die termine, die ein anderer verteilt, einfach so löschen ohne angabe von gründen?

die sind ja alle nett und bemüht, da kann und will ich mich wirklich nicht alterieren. aber mehrere voneinander unabhängige stellen ohne entsprechende vernetzung mit ein und derselben sache zu beschäftigen, und dann noch personell unterzubesetzen, das kann weder zu vernünftigen auskünften, noch zu vernünftigen arbeitsbedingungen, noch zu zufriedenen mitarbeitern oder kunden führen. erfahrungsgemäss.

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und dann kam ein Berater
dem wurde die von Frau Kelef erkannte Situation zur Beratung unterbreitet und dann wurde eine grosse EDV, wahrscheinlich aus Walldorf, zur selbständigen Erstellung der Bescheide angeschafft und dann wurde halt festgestellt, dass doch keinem geholfen wurde. Und dann haben die Sachbearbeiter doch wieder selbst abgeholfen. Aber immerhin wurde einem grossen börsennotierten Unternehmen geholfen und somit dem Shareholder und das sind doch seit der T-Aktie die Bürger. Oder haben Sie etwa keine T-Aktie Frau Kelef? Wie die meisten Leute, die ich kenne, inclusive mir.

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Nie werde ich vergessen, wie ich einen Termin bei meinem Fallmanager hatte, genau an seinem ersten Arbeitstag nach seinem Urlaub. Man hatte zwischenzeitlich der Agentursoftware ein Update spendiert und des Mannes sämtlichen Textbausteine waren weg. So viel Verzweiflung habe ich lange nicht mehr erlebt. Man könnte ja nun meinen, die Textbausteine der Agentur sollten im Grunde vorrätig und die gleichen sein, wie das bei Textbausteinen so ist … aber irgendwie symbolisierte das ganz gut den ganzen Schwachsinn mit der EDV und wie man sich damit das Leben ordentlich schwer und teuer machen kann – und Arbeitsplätze schaffen. Das haben Behörden ja gut gelöst im Zeitalter der Industriealisierung, im Gegensatz zu denen am freien Markt zwangsweise wirtschaftlich positiv müssend agierenden Unternehmen.

Egal. Ich finde, das liest sich ganz schlimm, was da Ihnen widerfahren ist (ich sehe übrigens auch rot bei Duftkerzen/ölen und Kloduftsteinen bzw. werden meine Augen ganz klein). Aber es beruhigt mich ja doch, dass Österreich und Deutschland sich da in so gar nix nachstehen.

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ach, das sind ja auch nur alles arme schweine, genau besehen. die stehen hilflos aufgaben gegenüber, die man einfach nicht lösen kann. hat sich ja aber alles bestens geklärt.

dieses ganze duftzeug ist ja so eine sache: vieles vertrage ich, nur auf einige inhaltsstoffe geht es mir ganz, ganz schlecht. bedauerlicherweise kann man aber nicht feststellen, auf was genau ich reagiere. dabei verwende ich ja selber parfum, und hier stehen auch duftkerzen herum, aber eben mit vorsicht. manches geht gar nicht.

im übrigen sind ja diese arten von allergien international auf dem vormarsch. da schreit aber niemand zeter und mordio.

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