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Mittwoch, 16. April 2008
UND NIEMAND
kelef, 02:06h
lobt den tierarzt.
oder den katz.
oder das aussehen des letzteren.
jetzt kränkt er sich.
also nocheinmal, bester katzepatient aller zeiten:

oder den katz.
oder das aussehen des letzteren.
jetzt kränkt er sich.
also nocheinmal, bester katzepatient aller zeiten:

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Samstag, 12. April 2008
geht mir eh so weit ganz gut
kelef, 10:37h
vielen dank für die lieben nachfragen. sehen tu ich halt nicht so gut wie ich es gerne hätte. grund für die schnippelei war ja, dass das gesichtsfeld rechts aussen eingeschränkt war. jetzt hamma das links oben. wegen der abwechslung. renn ich halt mit links gegen gegenstände, die sich nicht rechtzeitig in sicherheit bringen. und wer gerinnungshemmer schluckt, neigt ja auch nicht zu blauen flecken, nicht wahr.
jedenfalls, der herr univ. prof. prim. dr. hat alles sehr ordentlich gemacht, kann man sich nicht beschweren.
angesetzt war die op für acht uhr früh, begann pünktlich, lokalanästhesie, ein bisserl beruhigungsmittelchen i.v., während der op rechts noch gescherzt und geschäkert (herr dr. ist ein freund des ehemaligen gf der fabrick), blablabla, links dann während der op die alte narbe ein wenig widerspenstig und hart, was sonst, und ein blutgefäss das nicht aufhörte zu bluten, und auch nicht hätte da sein sollen. ansonsten: keinerlei kuschelfaktor, aber absolut nicht aufregend. herr dr. erklärte auch gerne, was er gerade tat ("wollen sie das wirklich genau wissen?" - "klar, wenn ich schon nicht zuschauen kann!"). nach etwas über einer stunde war alles vorbei.
eine klitzekleine diskussion hatte frau kelef dann noch, weil, nach der op hiess es "stationäre aufnahme". hä? ich hatte doch ein paarmal nachgefragt, und von nicht alleine nach hause gehen war auch nicht die rede gewesen. musste ich dann auch noch drei unterschriften leisten (wohlgemerkt, mit frisch operierten oberlidern, auf denen ein paar kilo coolpacks lagen um die schwellungen zu minimieren). tat frau kelef auch gerne, natürlich. die schwester las auch vor, was da zu unterschreiben sei, hahaha. herr prim. wurde herbeizitiert, und konnte sich der interpretation von frau kelef anschliessen. die schwester hatte nämlich gemeint, nach der gabe von diazepam an patienten mache sich das kh strafbar, wenn man den patienten ohne begleitung nach hause gehen liesse. drei unterschriften mit ohne sehen ist dann dreimal strafbar, nicht wahr. schon verliess ich die stätte des geschehens.
zuhause dann kalte umschläge, ging ganz prima, war ja alles vorbereitet und auch blind zu finden. drei nächte im fauteuil verbracht (schön hoch den kopf, wegen der blutergüsse), der schwarze katz hat mmer nachpfoten müssen was die mammi denn da auf dem gesicht hätte, und dann nachschauen ob die mammi da auch sicher das gesicht noch darunter hat, unter dem kalten dingens.
nach vier tagen war schon eine verbesserung rechts aussen zu merken, was für eine freude. links war das auge ja - siehe oben - von anfang an mehr geschwollen als rechts. lesen getrichen, fernhören statt fernsehen (so werden auch seifenopern spannend), dazwischen ein wenig telefonieren und frustfressen.
zwei tage nach der op kontrolle, nach zehn tagen fäden ziehen, alles prächtig, besonders rechts. links, nun ja.
vorgestern nun schrieb frau kelef dem cheffe eine e-mail, des inhalts:
das nächste Mal
geh ich mit so was um Tierarzt, ich schwöre.
Lieber Herr Dr. XXX
endlich ist es mir gelungen, die Bilder aus der Kamera auf den PC und von dort in ein e-mail zu pappen.
Morgen wieder Termin mit Herrn Prim. Prof. Dr. YYY im KH, bin neugierig was er anzumerken hat ...
Billd 10 zeigt Herrn Katz einen Tag nach Entfernung des Tumors am Oberlid. Tierärzte sind oft wirklich die besseren, befürchte ich.
Sehen tu ich - wie man sich vorstellen kann - immer noch ziemlich reduziert, insbesondere links - zur Abwechslung, vorher war ja das rechte Auge das grössere Problem. Wenn ich das linke Auge zumache geht es halbwegs, ist aber als Dauerzustand auch nicht wirklich gut. Augendruck ist auch links höher als rechts, kurzum, oft sch... sie einem hinein. Und der N. facialis scheint beleidigt zu sein, meinen die Herren Praktischer und Augenarzt, vielleicht auch (zusätzlich) der trigeminus, man gönnt sich ja sonst nix.. Bin ich auf der HNO also gut aufgehoben.
Leicht angefressene Grüsse an Alle
frau kelef
ruft er mich dann zurück, und meint "jetzt versteh ich, dass sie lieber arbeiten gingen, sogar hier im narrenturm in der pampas, wo ein anständiger wiener nicht einmal tot überm zaun hängt. und wenn ich ehrlich bin: am besten gefält mir das bild vom katz." da er mediziner ist, fragte er ob mich seine meinung interessiere, tat sie: er tippte auf organisierten bluterguss, n. facialis/trigeminus in folge der carotis-op. der junge mann sollte vielleicht doch eher aus dem büro an die patienten, im austausch zu einigen anderen. und das ist jetzt ein kompliment, verstehen sie mich nicht falsch.
gestern nun bei herrn prof. gewesen, der ein hmpf nach dem anderen von sich gab, durch die riesennarbe am hals scheint der lymphabfluss gestört zu sein, also massieren und ein wenig salbe gegen den organisierten statt resorbierten bluterguss. und kalte umschläge, nicht anstrengen, weil, ich zieh jetzt die linke augenbraue reflexartig in die höhe, was mir einen leicht süffisanten gesichtsausdruck verleihe. dass facialis und trigeminus beleidigt seien, sei normal unter diesen umständen, wieso ich eigentlich nach der carotis-op nicht dies und jenes und überhaupt, und ich möge mich doch an den neurologen sowieso wenden, mit schönen grüssen von ihm. in vier wochen will er mich wiedersehen, ich glaube, er mag mich.
computern geht schei...e, muss copy/paste spiele spielen und schriften vergrössern, sonst ist das alles sehr mühsam. immerhin bin ich jjetzt nicht mehr ganz so sauer auf meinen vater, der mich anno dunnemals in der handelsschule (so neben gymnasium, konservatorium, tanzschule, nachhilfestunden und unterricht geben, und noch ein paar sachen) angemeldet hatte, weil er meinte, blind tippen sei dringend notwendig.
die bilder schauen sie sich doch bitte in den comments an.
jedenfalls, der herr univ. prof. prim. dr. hat alles sehr ordentlich gemacht, kann man sich nicht beschweren.
angesetzt war die op für acht uhr früh, begann pünktlich, lokalanästhesie, ein bisserl beruhigungsmittelchen i.v., während der op rechts noch gescherzt und geschäkert (herr dr. ist ein freund des ehemaligen gf der fabrick), blablabla, links dann während der op die alte narbe ein wenig widerspenstig und hart, was sonst, und ein blutgefäss das nicht aufhörte zu bluten, und auch nicht hätte da sein sollen. ansonsten: keinerlei kuschelfaktor, aber absolut nicht aufregend. herr dr. erklärte auch gerne, was er gerade tat ("wollen sie das wirklich genau wissen?" - "klar, wenn ich schon nicht zuschauen kann!"). nach etwas über einer stunde war alles vorbei.
eine klitzekleine diskussion hatte frau kelef dann noch, weil, nach der op hiess es "stationäre aufnahme". hä? ich hatte doch ein paarmal nachgefragt, und von nicht alleine nach hause gehen war auch nicht die rede gewesen. musste ich dann auch noch drei unterschriften leisten (wohlgemerkt, mit frisch operierten oberlidern, auf denen ein paar kilo coolpacks lagen um die schwellungen zu minimieren). tat frau kelef auch gerne, natürlich. die schwester las auch vor, was da zu unterschreiben sei, hahaha. herr prim. wurde herbeizitiert, und konnte sich der interpretation von frau kelef anschliessen. die schwester hatte nämlich gemeint, nach der gabe von diazepam an patienten mache sich das kh strafbar, wenn man den patienten ohne begleitung nach hause gehen liesse. drei unterschriften mit ohne sehen ist dann dreimal strafbar, nicht wahr. schon verliess ich die stätte des geschehens.
zuhause dann kalte umschläge, ging ganz prima, war ja alles vorbereitet und auch blind zu finden. drei nächte im fauteuil verbracht (schön hoch den kopf, wegen der blutergüsse), der schwarze katz hat mmer nachpfoten müssen was die mammi denn da auf dem gesicht hätte, und dann nachschauen ob die mammi da auch sicher das gesicht noch darunter hat, unter dem kalten dingens.
nach vier tagen war schon eine verbesserung rechts aussen zu merken, was für eine freude. links war das auge ja - siehe oben - von anfang an mehr geschwollen als rechts. lesen getrichen, fernhören statt fernsehen (so werden auch seifenopern spannend), dazwischen ein wenig telefonieren und frustfressen.
zwei tage nach der op kontrolle, nach zehn tagen fäden ziehen, alles prächtig, besonders rechts. links, nun ja.
vorgestern nun schrieb frau kelef dem cheffe eine e-mail, des inhalts:
das nächste Mal
geh ich mit so was um Tierarzt, ich schwöre.
Lieber Herr Dr. XXX
endlich ist es mir gelungen, die Bilder aus der Kamera auf den PC und von dort in ein e-mail zu pappen.
Morgen wieder Termin mit Herrn Prim. Prof. Dr. YYY im KH, bin neugierig was er anzumerken hat ...
Billd 10 zeigt Herrn Katz einen Tag nach Entfernung des Tumors am Oberlid. Tierärzte sind oft wirklich die besseren, befürchte ich.
Sehen tu ich - wie man sich vorstellen kann - immer noch ziemlich reduziert, insbesondere links - zur Abwechslung, vorher war ja das rechte Auge das grössere Problem. Wenn ich das linke Auge zumache geht es halbwegs, ist aber als Dauerzustand auch nicht wirklich gut. Augendruck ist auch links höher als rechts, kurzum, oft sch... sie einem hinein. Und der N. facialis scheint beleidigt zu sein, meinen die Herren Praktischer und Augenarzt, vielleicht auch (zusätzlich) der trigeminus, man gönnt sich ja sonst nix.. Bin ich auf der HNO also gut aufgehoben.
Leicht angefressene Grüsse an Alle
frau kelef
ruft er mich dann zurück, und meint "jetzt versteh ich, dass sie lieber arbeiten gingen, sogar hier im narrenturm in der pampas, wo ein anständiger wiener nicht einmal tot überm zaun hängt. und wenn ich ehrlich bin: am besten gefält mir das bild vom katz." da er mediziner ist, fragte er ob mich seine meinung interessiere, tat sie: er tippte auf organisierten bluterguss, n. facialis/trigeminus in folge der carotis-op. der junge mann sollte vielleicht doch eher aus dem büro an die patienten, im austausch zu einigen anderen. und das ist jetzt ein kompliment, verstehen sie mich nicht falsch.
gestern nun bei herrn prof. gewesen, der ein hmpf nach dem anderen von sich gab, durch die riesennarbe am hals scheint der lymphabfluss gestört zu sein, also massieren und ein wenig salbe gegen den organisierten statt resorbierten bluterguss. und kalte umschläge, nicht anstrengen, weil, ich zieh jetzt die linke augenbraue reflexartig in die höhe, was mir einen leicht süffisanten gesichtsausdruck verleihe. dass facialis und trigeminus beleidigt seien, sei normal unter diesen umständen, wieso ich eigentlich nach der carotis-op nicht dies und jenes und überhaupt, und ich möge mich doch an den neurologen sowieso wenden, mit schönen grüssen von ihm. in vier wochen will er mich wiedersehen, ich glaube, er mag mich.
computern geht schei...e, muss copy/paste spiele spielen und schriften vergrössern, sonst ist das alles sehr mühsam. immerhin bin ich jjetzt nicht mehr ganz so sauer auf meinen vater, der mich anno dunnemals in der handelsschule (so neben gymnasium, konservatorium, tanzschule, nachhilfestunden und unterricht geben, und noch ein paar sachen) angemeldet hatte, weil er meinte, blind tippen sei dringend notwendig.
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Sonntag, 23. März 2008
absolution
kelef, 02:54h
oder auch: warum mein vater dem pater l. damals eine aufs maul haute.
meine oma war eine sehr gläubige frau, nicht unbedingt mit katholischem kadavergehorsam, aber gottgläubig. in einem kleinen dorf als lehrerin können da die grenzen schon ein wenig verschwimmen, und die tradition hat ja auch ihren wert, und so ging die oma also vor weihnachten und vor ostern und zu anderen besonderen anlässen schon gerne auch einmal zur beichte. jahrzehntelang war der pfarrer auch ein freund des hauses (sie wissen ja, der lehrer, der pfarrer, der doktor, das waren die eminenzen damals). sie hatten viel miteinander durchgestanden, den ersten weltkrieg, den zweiten, und alles was dazu gehörte.
nun hatte meine oma zwei söhne, der ältere, onkel e., hatte wiederum zwei söhne. der ältere, h., war ein säufer, der jüngere, e., ist ein a..loch. der ältere war klug, begabt, sehr musikalisch (hatte er von seinem vater), spielte hervorragend klavier und wollte auch beruflich in dieser richtung was tun. der jüngere, nun ja. der ältere sollte die firma übernehmen, wollte er aber nicht, onkel wollte ihn zwingen, da begann er zu saufen. jedes jahr fuhr er zumindest ein auto zu schrott, immer wieder gab es verletzte, immer wieder angst und bangen und vorwürfe und streit. h. wollte nur leben, spass haben, die firma (mit damals ~ 100 leuten oder mehr) könne gerne sein bruder haben, klavierspielen wollte er und leute fröhlich machen, und nicht sich in technik verlieren.
vor langer zeit, kurz vor ostern, war wieder einmal ein auto schrott, h. und einer seiner freunde lagen schwer verletzt im krankenhaus, sein bruder e. sprach wieder einmal sehr nett über ihn, die familie war in aufruhr.
zur gleichen zeit war aber auch der pfarrer s. krank, und dann auf kur, und man schickte den pater l. um die pfarre und deren menschen zu versorgen, katholizistisch oder wie das heisst. da gerade ostern bevorstand, ging meine oma (damals schon weit über achtzig) natürlich zur beichte.
was nun aber der pfarrer s. verstanden hätte, verstand der pater l. nicht und fragte auch nicht nach: oma machte sich vorwürfe, weil sie zum herrgott gesagt hatte, vielleicht wär es besser wenn er den h. zu sich holen tät, bevor noch einmal ein noch grösseres unglück geschehen tät und einer tot wär.
der pater l. verweigerte ihr die absolution und auferlegte ihr ein schreiben an den papst, in dem sie um absolution bitten könne, aber viel chance sehe er nicht, dem eigenen enkel den tod zu wünschen sei eine so schwere sünde, und dann noch gott darum zu bitten ...
die oma grämte sich fast die seele aus dem leib, so hatte sie es doch nicht gemeint, aber man konnte doch nicht nur den einzelnen sehen, da waren ja auch noch andere menschen auf der welt ...
irgendwie erfuhr mein vater kurzfristig dass etwas nicht stimmte, und schon ward zu den grosseltern gefahren. schnell hatte er seiner mutter die geschichte entlockt, und, nun ja, in der kurzfassung: vatern hatte in seiner jugend lange zeit geboxt (mittelgewicht), nach einer kurzen unterredung mit dem pater l. wurde oma zur beichte mit anschliessender absolution geschickt, der pater l. hatte beim hochamt am ostersonntag ein schiefes gesicht und eine undeutliche aussprache, und der pfarrer s. kam früher als geplant wieder aus der rehabilitation zurück.
totgefahren hat später mein jüngerer cousin, e., einen vater von vier kindern, ein unfall, mercedes ist eben stärker als fahrrad.
h. fiel dann an einem heiligen abend frühmorgens, als sein bruder ihn abholen wollte, über die stiege und brach sich das genick, oder so ähnlich.
e. erbte daraufhin die firma, ging in ausgleich und übersiedelte die ganze sache aus steuerlichen gründen ins ausland.
sie brauchen nicht zu fragen, was ich dem herrgott manchmal vorschlage. und ob ich bei der beichte war, brauchen sie auch nicht zu fragen. ich bin aus der kirche ausgetreten so schnell ich konnte.
trotzdem oder gerade deshalb: ein schönes osterfest wünsch' ich ihnen allen da draussen.
meine oma war eine sehr gläubige frau, nicht unbedingt mit katholischem kadavergehorsam, aber gottgläubig. in einem kleinen dorf als lehrerin können da die grenzen schon ein wenig verschwimmen, und die tradition hat ja auch ihren wert, und so ging die oma also vor weihnachten und vor ostern und zu anderen besonderen anlässen schon gerne auch einmal zur beichte. jahrzehntelang war der pfarrer auch ein freund des hauses (sie wissen ja, der lehrer, der pfarrer, der doktor, das waren die eminenzen damals). sie hatten viel miteinander durchgestanden, den ersten weltkrieg, den zweiten, und alles was dazu gehörte.
nun hatte meine oma zwei söhne, der ältere, onkel e., hatte wiederum zwei söhne. der ältere, h., war ein säufer, der jüngere, e., ist ein a..loch. der ältere war klug, begabt, sehr musikalisch (hatte er von seinem vater), spielte hervorragend klavier und wollte auch beruflich in dieser richtung was tun. der jüngere, nun ja. der ältere sollte die firma übernehmen, wollte er aber nicht, onkel wollte ihn zwingen, da begann er zu saufen. jedes jahr fuhr er zumindest ein auto zu schrott, immer wieder gab es verletzte, immer wieder angst und bangen und vorwürfe und streit. h. wollte nur leben, spass haben, die firma (mit damals ~ 100 leuten oder mehr) könne gerne sein bruder haben, klavierspielen wollte er und leute fröhlich machen, und nicht sich in technik verlieren.
vor langer zeit, kurz vor ostern, war wieder einmal ein auto schrott, h. und einer seiner freunde lagen schwer verletzt im krankenhaus, sein bruder e. sprach wieder einmal sehr nett über ihn, die familie war in aufruhr.
zur gleichen zeit war aber auch der pfarrer s. krank, und dann auf kur, und man schickte den pater l. um die pfarre und deren menschen zu versorgen, katholizistisch oder wie das heisst. da gerade ostern bevorstand, ging meine oma (damals schon weit über achtzig) natürlich zur beichte.
was nun aber der pfarrer s. verstanden hätte, verstand der pater l. nicht und fragte auch nicht nach: oma machte sich vorwürfe, weil sie zum herrgott gesagt hatte, vielleicht wär es besser wenn er den h. zu sich holen tät, bevor noch einmal ein noch grösseres unglück geschehen tät und einer tot wär.
der pater l. verweigerte ihr die absolution und auferlegte ihr ein schreiben an den papst, in dem sie um absolution bitten könne, aber viel chance sehe er nicht, dem eigenen enkel den tod zu wünschen sei eine so schwere sünde, und dann noch gott darum zu bitten ...
die oma grämte sich fast die seele aus dem leib, so hatte sie es doch nicht gemeint, aber man konnte doch nicht nur den einzelnen sehen, da waren ja auch noch andere menschen auf der welt ...
irgendwie erfuhr mein vater kurzfristig dass etwas nicht stimmte, und schon ward zu den grosseltern gefahren. schnell hatte er seiner mutter die geschichte entlockt, und, nun ja, in der kurzfassung: vatern hatte in seiner jugend lange zeit geboxt (mittelgewicht), nach einer kurzen unterredung mit dem pater l. wurde oma zur beichte mit anschliessender absolution geschickt, der pater l. hatte beim hochamt am ostersonntag ein schiefes gesicht und eine undeutliche aussprache, und der pfarrer s. kam früher als geplant wieder aus der rehabilitation zurück.
totgefahren hat später mein jüngerer cousin, e., einen vater von vier kindern, ein unfall, mercedes ist eben stärker als fahrrad.
h. fiel dann an einem heiligen abend frühmorgens, als sein bruder ihn abholen wollte, über die stiege und brach sich das genick, oder so ähnlich.
e. erbte daraufhin die firma, ging in ausgleich und übersiedelte die ganze sache aus steuerlichen gründen ins ausland.
sie brauchen nicht zu fragen, was ich dem herrgott manchmal vorschlage. und ob ich bei der beichte war, brauchen sie auch nicht zu fragen. ich bin aus der kirche ausgetreten so schnell ich konnte.
trotzdem oder gerade deshalb: ein schönes osterfest wünsch' ich ihnen allen da draussen.
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