Dienstag, 4. Oktober 2005
strafe auf bewährung?
als ich erzählte, dass hier diese möglichkeit als folge einiger unbedachter handlungen meinerseits erwähnt worden sei, meinten frau tante kitsch, meine freundin, die betroffenen nachbarn und die unmittelbaren nachbarn einhellig,

wenn ich frau öl und otto öl mit dem hausverwalter erschlagen tät, und den ausgestopften klecksel als deko-figur auf das dadurch entstandene arrangement arrangieren tät, kriegte ich von ihnen

jeweils eine lobrede
zumindest einen orden oder wahlweise einen pokal
und besuch (wo auch immer) - im untersuchungsgefängnis oder im narrenturm.

einig sind sie sich weiters darüber, dass die gar trefflichen schilderungen der vorgänge der vergangenen wochen keineswegs über-, sondern vielmehr untertrieben waren.

meine unmittelbaren nachbarn (bei denen das klo vor zwei jahren neu beleitungt und verfliest und eingerichtet etc. worden war) haben grosse freude mit der aufgestemmten wand und dem aufgestemmten boden, gottseidank waren noch ein paar fliesen auf halte.

die sehr betroffenen nachbarn von 1 stock tiefer - die mit den nassen dokumenten und dem noch nasseren parkett - haben grosse freude mit der neurenovierung der neurenovierten wohnung, die ursprünglich und vor ganz kurzer zeit von ihnen monatelang renoviert worden war, weil die renovierung durch die von der hausverwaltung engagierten fachmänner so fachmännisch ausgefallen war.

otto öl hat grosse freude mit dem erklärungsbedarf, den er gegenüber frau öl hat.

der hausverwalter hat grosse freude mit meinen drei mal täglich erfolgenden anrufen bezüglich der terminisierung der ausbesserungsarbeiten durch klecksel, den unauffindbaren (vielleicht hat den ja eine andere kundschaft schon vor mir gemeuchelt).

und alle haben wir grosse freude mit der tatsache, dass nach ca. 20 (in worten: zwanzig) wasserrohrbrüchen im vordertrakt des hauses in den letzten zwanzig jahren nun endlich der hauptstrang erneuert wird. weil sich herausgestellt hat, dass sich an den lötstellen zwischen den eigentlich obsoleten bleirohren und den stückchenweise eingesetzten kupferrohren immer wieder haarrisse bilden, die dann zu grossen, bösen überschwemmungen führen. ich kann mich dumpf erinnern, dass ich diese tatsache seinerzeit im physikunterricht in der schule gelernt und dann unter "brauchbar, wichtig, nur nicht vergessen" irgendwo im hinterkopf gespeichert habe. in der schule lernt man doch was für's leben.

ach, und: stückelwerk an den leitungen, blei mit kupfer verlöten: ein derartiges vorgehen erfüllt nach meinung meines rechtsanwaltes eigentlich den tatbestand des versicherungsbetruges. wenn klar ist, dass eine derartige "reparatur" zu weiteren schäden führt, wäre es die pflicht des hausbesitzers, für eine ordnungsgemässe wasserzufuhr sorge zu tragen, d.h., den hauptstrang auf eigene kosten austauschen zu lassen. wird dies nicht gemacht, obwohl weitere schäden absehbar sind, und wird der ersatz des zuleitungsrohres nur an der jeweils undichten stelle durchgeführt, so nimmt der hauseigentümer daraus folgende schäden am eigentum seiner mieter billigend in kauf, um sich selbst kosten zu ersparen.

blöd ist das alles für die mieter natürlich dann, wenn der intelligenzquotient des hausbesitzers/der hausbesitzerin dem eines goldfischs gleicht, und der hausverwalter nicht nur in verschiedenen gremien etc. sitzt, sondern auch noch versicherungsmakler ist. und sich immer darauf ausredet, dass a) kein geld da ist und b) "die frau öl das nicht will".

zum behufe des austausches des genannten hauptstranges muss man übrigens wieder einige zeit lang das wasser abdrehen, im vordertrakt.

die arbeiten werden von dem bestens bekannten hausinstallateur, der auch für das flickwerk an den leitungen verantwortlich zeichnet, durchgeführt . die anschliessenden mauerarbeiten (verputzen etc.) von den herrschaften, die bei dem ebenso bekannten und beliebten baumeister beschäftigt sind. vor einem jahr haben da z.b. zwei herren den hof betoniert. ich schaute ihnen andächtig zu, und verschiedenens verstand ich nicht. ich fragte dann ein wenig nach, am heiligen sonntag, als die beiden besonders laut arbeiteten. der eine der hofbetonierer war zuckerbäcker, der andere maler von beruf ...

wir alle freuen uns schon auf die renovierungsarbeiten im haus.

und: nein, ich zieh nicht aus. die wohnung hat zu viele vorteile von der lage her, und ich hab zu viel investiert. und in den vier wänden fühl ich mich sehr wohl, besonders, wenn alles funktioniert.

ich zieh nicht aus, ich sitz das aus. wartet nur, balde ...

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