Samstag, 29. September 2007
wie man einem erwachsenen mann tränen der rührung in die augen treibt
auf so einer kur wird man ja von den verschiedensten personen kontaktiert. zuerst einmal hauptsächlich vom personal, also verwaltung, ärzten, therapeuten, etc.

die waren in dem etablissement, in dem frau kelef ja schon das zweite mal verweilte, wieder allesamt ausgesprochen nett. fast alle jung, alle höflich und nett und hilfsbereit und gut erzogen, eine wahre freude. es gab nix zu meckern, bis auf eine ausnahme, aber das ist eine andere geschichte.

natürlich kommt man auch so in's plaudern, und quatscht über dies und das und anderes, wie es sich eben so ergibt.

der diplomkrankenpfleger, in der medizinischen abteilung unter anderem für die administrativen angelegenheiten, wiegen, messen, einige therapien etc. zuständig, ist nun zwar jünger als frau kelef, aber im schnitt auch schon ein wenig über dem dortigen durchschnitt, so um die vierzig, sehr gross, sehr bestimmt im auftreten, glücklich verheiratet, drei kinder (12, 14 und 17). eben das, was man hier als "gestandenes mannsbild" bezeichnet.

im zuge der plauderei, während er frau kelefs vorderläufe kryotherapeutisch versorgte, erzählte er, dass er eigentlich aus montenegro käme. hach, was freuten wir uns beide: dort war frau kelef schon, das erste mal 1976, und wie schön dieses land ist, die netten menschen, die vielfältige kultur, und hingefahren (damals auf ausdrückliche anordnung des jugoslawischen kulturattaches in wien) mit dem zug von belgrad nach bar; ein nie vergessenens erlebnis: die schönste bahnstrecke europas. im sommer fährt man abends in belgrad los, und wenn die sonne aufgeht sieht man links die karste, und rechts tief unten das meer. wie die andenbahn, nur in klein und näher.

frau kelef war die erste patientin in 15 jahren, die montenegro kannte, schon dort war und sich auch noch das land angeschaut hatte - dieses leuchtende, wunderbare grün der wäldchen, die felder, der sandstrand von ulcinj, die felsenstrände, die wehrhaften schildkröten auf den strassen, 1976 noch die kirchen verschiedenster religionen ebenso friedlich nebeneinander wie die menschen. was hat sich der mann gefreut, und konnte auch schön erzählen von dort, und seiner frau und den kindern und mehrsprachig aufwachsen und heimatverbundenheit usw.

und weil er ein wirklich netter ist, und auch internetz hatte an seinem schreibtisch, hab' ich ihm was gezeigt, nämlich den link da:

sodazitron

und ein paar bilder aus montenegro ebendort.

und da hatte er tatsächlich feuchte augen: "dass jemand das so sieht, wie es ist, und so wunderbare bilder macht davon, und so viele, und so schön über die menschen und das leben dort berichtet - daraus sollte man ein buch machen. danken sie ihr von mir und meiner familie!"

also nocheinmal und ausdrücklich: ein HURRA auf sodazitron und vielen dank, ganz ausdrücklich.

internetz ist eben toll.

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Pfoah.
Jetzt bin ich platt. Dann hat die ganze Mühe ja vielleicht doch einen Sinn.

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