Dienstag, 13. Dezember 2005
"gott ist gerecht"
die narbe klemmt noch immer
dadurch kann der kopf nicht gerade gehalten werden
dadurch werden die entsprechenden nerven von den verbrauchten bandscheiben eingeklemmt
dadurch ist die linke hand immer etwas kälter als die rechte
die finger derselben sind mal mehr, mal weniger gefühllos
der kopf kann nicht gedreht werden
blickwinkel ausserordentlich eingeschränkt
verzerrte optik durch die gleitsichtbrille
alle drei bis vier stunden eine stunde niederlegen müssen, hals strecken
vor manchen speisen immer noch grosser widerwillen
blutbild immer noch nicht in ordnung
arbeitgeber motzig (zitat: andere sind nach drei bis vier wochen wieder wie neu!)
wann ich denn wieder "gedenke, ins büro zu kommen"
da sei so viel arbeit
der vertrag der kollegin sei ja auch nicht verlängert worden (genau an dem tag, an dem ich ins krankhaus ging, mit uncertain outcomes, hat man das beschlossen, per ende november)
und wie belastbar ich denn dann sein werde wisse man ja auch nicht
da müsse man sich was überlegen
konzernziel: immer weniger leute machen für weniger geld mehr arbeit
shareholder values sind wichtig!!!
nachtigall, oh nachtigall, ...

und klar, ich hab mir das alles gewünscht. auf meinem wunschzettel stand das ganz oben für das heurige jahr, in blockbuchstaben und unterstrichen. und der grund dafür war die reine bosheit gegenüber den anderen, die reine bosheit.

und weil wir gerade bei bosheit sind: ich bin nicht boshaft, aber gott ist gerecht. oder das schicksal, das kann jeder halten wie ein dachdecker.

folglich bin ich überzeugt davon, dass das alles weiter gut gehen wird. wenn ich ein katzenmensch bin, und eine katze neun leben hat, dann hab ich in summe noch zwei oder drei übrig, für einen zusammenstoss mit einem autobus z.b. vielleicht oder so.

und folglich werden weiters diejenigen, die sich durch die hier getanen einlassungen vielleicht angesprochen fühlen könnten, irgendwann einmal daran zurückdenken dürfen. die werden nämlich auch älter, sogar wenn sie nur grünzeug fressen, keinen alkohol trinken, nicht rauchen und regelmässig sporteln. das wird dann fein. die glauben nämlich, sie bleiben ewig jung und gesund.

und wenn es dann so weit ist, und das kartenhaus zusammenbricht, und nichts mehr so ist wie es war, und auch nie wieder so sein wird, und sie sich damit auseinandersetzen müssen wie schnell es gehen kann, und wie schnell es vorbei sein kann (ich hab das ja schon vorher mehrfach erlebt, und überlebt, und darüber nachgedacht, da hat man dann schon gewisse übung): da wünsche ich denen doch von ganzem herzen ein paar menschen in ihrer umgebung, die von ihrer art sind. und zwar nicht aus bosheit, sondern weil sie ja im moment auch das richtige tun, und sich richtig verhalten, nicht wahr. verständnisvoll, hilfsbereit, aufbauend, ... und weil das so toll ist, was und wie sie sind, da werden sie doch sicher, wenn es an der zeit ist, genauso behandelt werden wollen. ganz genau so. und das vergönne ich ihnen von ganzem herzen, da bin ich gar nicht neidig.

vielleicht erleb ich es ja noch, und kann dann gar trefflich zitieren, vielleicht sogar ausdrucke dieses eintrages hier verteilen. gerahmt, mit einem netten passepartout auch für auf das krankenhausnachtkastel zum stellen vielleicht.

das hat nix mit bosheit zu tun. wenn man alt genug ist, oder genügend menschen kennt, dann stellt man irgendwann fest dass jedem alles wieder zurückkommt, in irgendeiner form, zu irgendeinem zeitpunkt. und das ist sehr beruhigend, nur eben nicht für alle. für mich schon, im moment, weil so knapp wie heuer war es schon lange nicht mehr.

es kann also nur weiter aufwärts gehen, und das tut es ja auch, langsam, aber wird schon. weiss man ja nie, was wozu gut ist, und wie die dinge irgendwann einmal ausgehen, später.

"gott ist gerecht" hab ich ja schon oft sagen dürfen, sehr sehr oft.

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ich wuensche ihnen, dass alles gut fuer sie ausgeht und weil weihnachten ist wuensche ich mir dass solche wuensche auch mal in erfuellung gehen. *noch* ein buch geschenkt bekommen ist nicht so wichtig.

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danke, frau kohle, das wird schon. ich geb die hoffnung ja nie auf, wie man weiss. nur bin ich halt jetzt schon ein wenig ungeduldig, und fragen wie "wann glaubst du denn" machen mich wirklich ärgerlich.

dass jetzt die kollegenschaft irgendwie in der rue de la gack herumstapfen muss ist mir schon klar, aber ich hab von vornherein wahrheitsgemäss gesagt was man mir sagte: 6 wochen bis sechs monate bis zur wiederherstellung. also braucht mir jetzt keiner die pistole auf die brust setzen, nur weil ihm andererseits gedroht wird.

aber erste klitzekleine erfolge sind schon ruchbar geworden, immerhin. mal sehen.

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gott straft nicht mit dem stock.
der spruch wird in der familie seit selig grossmutter immer wieder mal angebracht.
ihnen das beste. sie kriegen das schon hin. wenn ich wen hauen soll, sagen sie ruhig ;)

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soll ja auch keiner mit dem stock gestraft werden, aber ab und zu daran denken, dass keiner die butterseite des lebens gepachtet hat. das würde schon viel helfen, nicht nur mir im konkreten, sondern rundum uns allen, im miteinander. immer ein bissel weiter denken als eine fette sau springt.

und, liebe frau godany, sie brauchen niemanden zu hauen, die betroffenen holen sich ihre blauen augen gerade selber, mit bravour. übermut, und so. erledigt sich alles von selber, hörte ich. das hab ich immer wieder so erlebt: zuerst immer grössenwahnsinniger, und dann butsch-bumm, und man hört nichts mehr von den leuten. nach jahren tauchen sie dann manchmal wieder auf, in merkwürdigen jobs, mit merkwürdigen adressen, ...

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ob gott gerecht ist weiss ich nicht, aber dass die butterseite des lebens niemals von dauer bei einem weilt unterschreibe ich ihnen sofort und diese wünsche ich ihnen sofort und von herzen.
irgendwann muss ja auch mal gut sein.

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dass gott gerecht ist, merkt man oft erst sehr viel später - man weiss nie, was wozu gut ist, und warum, und wann und wie. die natur hat auch immer ihre eigenen gesetze, was sein soll, wird sein. kann man nicht ändern. manches, mit gewalt durchgesetzt, geht einfach nicht gut aus, leider weiss man das oft erst viel zu spät, umso grösser ist dann der schmerz.

gerechtigkeit ist ja nicht belohnung für gute taten, und strafe für schlechte. gerechtigkeit ist oft auch etwas nicht zuzulassen, weil daraus nichts gutes entstehen kann. die natur sondert die spreu vom weizen, ohne unser zutun. gibt es viel futter, gibt es viele jungtiere, die später viel fressen und viel gefressen werden. der "mutterinstinkt" gibt uns vor, kranke tiere retten zu wollen, die natur hat sie aber längst als futter für die starken vorgesehen, die wir dann wiederum mit unseren abfällen füttern um sie zu retten. und dann sind von allen zu viele da, und bevor wir selbst verhungern, schiessen wir sie alle tot. wo ist die grenze, und wer sind wir, sie festlegen zu wollen.

wird sich alles weisen, ist ja noch nicht aller tage abend. bilanz gemacht wird am ende, und die zwischenbilanz ist ja im schwarzen bereich. man muss auch dankbar sein für das, was man hat. und, in meinem fall, auch dafür, dass man überhaupt noch über alle diese dinge nachdenken kann.

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