Samstag, 22. Februar 2014
die medien berichten
natürlich direkt und neutral und objektiv über die situation in der ukraine.

was mir noch keiner erklärt hat: wieso hören und lesen sich die nachrichten der europäischen, amerikanischen, russischen, ukrainischen, armenischen presse jeweils so verschieden (an)?

man könnte auf die idee kommen, es handle sich um verschiedene kontinente.

die ukrainer hier sagen, es herrscht bürgerkrieg. die zahlen, die kolportiert werden, stimmen nicht. den rest denken sie sich bitte dazu.



und dann die meinung vieler:

aber, andererseits, ist ja alles schön weit weg, nicht wahr. also, russland und so, russland ist natürlich näher, aber die ukraine, das ist doch irgendwo hinter den sieben bergen bei den sieben zwergen, die kann man doch nicht ernst nehmen. oder hat vor zwanzig jahren schon irgendwer was von der ukraine gehört, ode von tschetschenien, oder irgendwelchen völkergruppen dort in diesem russland? man weiss doch von den vorfahren, dass der russe an sich weder lesen noch schreiben kann, gelb ist im gesicht von natur aus, und also praktisch ein chinese ist, und das sind ja auch keine richtigen menschen, so wie die schwarzen.

das hat doch keine auswirkungen auf unser glückliches, zufriedenes, sozial abgesichertes, im finanziellen überfluss schwelgendes und von sozialen netzen gestütztes europa. ausgenommen natürlich griechenland, aber das ist ja, kwasi, sowieso schon irgendwie nicht mehr in europa, so wie die türkei, alles balkan.

spanien und mallorca schmeissen die in der zeitung neuerdings auch in einen topf. ich meine, das eine ist ein unterbemitteltes land, das andere eine urlaubsinsel, was sollten die gemeinsam haben?

die vernünftigen menschen fahren ja sowieso nach thailand, dort ist ruhe, frieden, und alle menschen haben sich lieb. und die europäischen touristen mögen die besonders, weil die so gutes trinkgeld geben.



meine nerven. aus welchen löchern sind die denn alle herausgekommen, die das ernsthaft behaupten?

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Zu meiner Schande spreche ich ja keine einzige osteuropäische Sprache, so dass ich nur westeuropäische Presse lesen kann. Ich kann mich irren, aber ist es möglich, dass sich die Berichterstattung in den westeuropäischen Medien sehr an EU-Wirtschafts-Interessen orientiert? Ich beobachte das seit gut zehn Jahren (also nicht speziell Ukraine, sondern generell). Vielleicht bin ich naiv, dass mir das früher nicht aufgefallen ist.

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Liebe Fau Kelef,
Schrecken und Entsetzen setzen bei den meisten Menschen erst dann ein, wenn sie es hautnah erleben und wenn der Nachbar seine Frau mißhandelt, greifen nur die allerwenigsten ein. Znd wenn man dann noch von einem Schideppen wie Herrn Schranz hören darf, daß Herr Putin und sein Russland doch so übel gar nicht seien wie die dummen Westkritiker sagen, dann wundert - mich zumindest - gar nichts mehr. Daher habe ich mich jeglicher Sochi-Übertragungen enthalten und feiere heute das Ende dieser Enteignungsspiele.
Zu denen ja den Medien nicht mal in den allemeinen Nachrichten auch nur ein Hauch der Kritik eingefallen wäre :(
Liebe Grüße, Iris

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@trippmadam: das gefühl, es werde von verschiedenen völkern und kontinenten berichtet hatte ich schon 1983/84: westradio versus ostradio, west-tv versus ost-tv. und das alles dann verglichen mit amerikanischen nachrichten. über die folgen derart modifizierter berichterstattung haben sich die konsumenten damals schon keine gedanken gemacht. ich glaube, das ist schon in den köpfen verankert, dass das so sein muss. die gründe sind mannigfach, wirtschaftsinteressen sind sicherlich auch im spiel.

@iris: manchmal frage ich mich ja, ob schrecken und entsetzen überhaupt jemals einsetzen. meist sind es ja nur reaktionen der marke "na, aber hier/mir kann das ja nicht passieren, weil ...". und echte, sachliche kritik in den medien? hahaha.

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