Dienstag, 29. Juni 2010
schimpfworte sind ja so eine sache
kelef, 00:12h
im allgemeinen und konkreten. und manchmal ist es so, dass man gar niemanden (be)schimpfen will, man will sich nur allgemein verständlich ausdrücken.
und einige leute verstehen manches eben nicht. das ist dann wie fremdsprachen sprechen. beispiele kennen wir alle zur genüge.
gerne fällt mir da ein, dass mein vater, seinerseits anhänger gewählter sprache und ergo oft unverstanden, immer wieder die geschichte erzählte vom oberst sowieso, der keine schimpfworte kannte. sowas war in dessen erziehung einfach nicht vorgekommen, und im erwachsenenalter hatte er festgestellt: meist kommt man auch ohne deftigkeiten aus.
natürlch hatte der mann recht, ebenso wie mein vater. aber die betonung liegt auf meist. meist kommt man ohne aus, aber manchmal, da braucht es dann schon ein allgemein verständliches vokabel.
und so geschah es, dass der herr oberst sowieso einmal, in allerhöchster aufregung, verzweiflung, wut und überhaupt extremen erregungszuständen einen jungen offizier beschimpfen wollte, nur, es fiel ihm kein schimpfwort ein, und so stand er, und schnappte nach luft, und dann brüllte er:
"sie - sie - sie - sie verhältnismässig junger mann, sie!!!"
frau creezy hat mich gerade daran erinnert: http://holyfruitsalad.blogspot.com/2010/06/erst-gewahlt-werden-dann-internet.html interpretieren darf das jeder, wie er will, hehehe. und wenn frau kelef böse ist, und jemanden als verhältnismässig junge person bezeichnet, dann darf man das getrost auch verhältnismässig sehen, möglicherweise.
und einige leute verstehen manches eben nicht. das ist dann wie fremdsprachen sprechen. beispiele kennen wir alle zur genüge.
gerne fällt mir da ein, dass mein vater, seinerseits anhänger gewählter sprache und ergo oft unverstanden, immer wieder die geschichte erzählte vom oberst sowieso, der keine schimpfworte kannte. sowas war in dessen erziehung einfach nicht vorgekommen, und im erwachsenenalter hatte er festgestellt: meist kommt man auch ohne deftigkeiten aus.
natürlch hatte der mann recht, ebenso wie mein vater. aber die betonung liegt auf meist. meist kommt man ohne aus, aber manchmal, da braucht es dann schon ein allgemein verständliches vokabel.
und so geschah es, dass der herr oberst sowieso einmal, in allerhöchster aufregung, verzweiflung, wut und überhaupt extremen erregungszuständen einen jungen offizier beschimpfen wollte, nur, es fiel ihm kein schimpfwort ein, und so stand er, und schnappte nach luft, und dann brüllte er:
"sie - sie - sie - sie verhältnismässig junger mann, sie!!!"
frau creezy hat mich gerade daran erinnert: http://holyfruitsalad.blogspot.com/2010/06/erst-gewahlt-werden-dann-internet.html interpretieren darf das jeder, wie er will, hehehe. und wenn frau kelef böse ist, und jemanden als verhältnismässig junge person bezeichnet, dann darf man das getrost auch verhältnismässig sehen, möglicherweise.
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sid,
Dienstag, 29. Juni 2010, 00:35
Vor lauter Glucksen muß ich noch mal lesen.. : )
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caru,
Mittwoch, 30. Juni 2010, 02:07
als ich verhältnismäßig jung war (so um die 12), kannte ich auch gar keine schimpfwörter. mein papi hatte eines tages große schwierigkeiten, mir zu erklären, was das götz-zitat sei.
heute nutze ich manchmal injurien, die wörtlich aus anderen sprachen übersetzt sind. die mutter einer ungarischen bekannten schilt zum beispiel manchmal jemanden "emeletes marha" - ist es nicht schön, wenn man jemanden auf deutsch "sie mehrstöckiges rind" nennt?
heute nutze ich manchmal injurien, die wörtlich aus anderen sprachen übersetzt sind. die mutter einer ungarischen bekannten schilt zum beispiel manchmal jemanden "emeletes marha" - ist es nicht schön, wenn man jemanden auf deutsch "sie mehrstöckiges rind" nennt?
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wuhei,
Mittwoch, 30. Juni 2010, 07:49
hi -
der Oberst erinnert mich auch an meinen Vater, der - fast - schimpfwortfrei inzwischen stattliche einigeüber90 ist. Seine liebste Injurie ist "Zeugs das", gesteigert "Zeugs das, blödes" und "Zeugs das, idiotisches", anwendbar auf Mensch, Vieh, Ding und auch eigene und fremde Handlungen. Das erklärt sich daraus, daß er als blutjunger deutscher Soldat von meiner Mutter gekapert und austriakisiert wurde; und da er damals nur hochdeutsch (und höchstens mal platt snakte, wenn er sehr lustig sein wollte) sprach, was das Wort Zeug für ihn eine Art erlösendes Fremdwort - siehe oben.
Was mich selbst angeht, ich fluche, laut, böse, heftig und in allen Tonarten und Sprachen. Aber immer alleine: z. B. im verschlossenen Auto oder am Clo. Weil es mich spontan ungeheuer befreit und ich irgendwelchen Ärger nicht runterschlucken muß, der mir dann womöglich meine alte und eh schon ziemlich ramponierte Seele belastet. Und danach bin ich wieder fröhlich, nicht zu verwechseln mit debil. Noch nicht.
der Oberst erinnert mich auch an meinen Vater, der - fast - schimpfwortfrei inzwischen stattliche einigeüber90 ist. Seine liebste Injurie ist "Zeugs das", gesteigert "Zeugs das, blödes" und "Zeugs das, idiotisches", anwendbar auf Mensch, Vieh, Ding und auch eigene und fremde Handlungen. Das erklärt sich daraus, daß er als blutjunger deutscher Soldat von meiner Mutter gekapert und austriakisiert wurde; und da er damals nur hochdeutsch (und höchstens mal platt snakte, wenn er sehr lustig sein wollte) sprach, was das Wort Zeug für ihn eine Art erlösendes Fremdwort - siehe oben.
Was mich selbst angeht, ich fluche, laut, böse, heftig und in allen Tonarten und Sprachen. Aber immer alleine: z. B. im verschlossenen Auto oder am Clo. Weil es mich spontan ungeheuer befreit und ich irgendwelchen Ärger nicht runterschlucken muß, der mir dann womöglich meine alte und eh schon ziemlich ramponierte Seele belastet. Und danach bin ich wieder fröhlich, nicht zu verwechseln mit debil. Noch nicht.
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kelef,
Mittwoch, 30. Juni 2010, 07:54
lautes fluchen befreit, so ist es. und wenn mir jemand dabei zuhören muss, ist das eben pech. ich bin ja auf grund meines hohen blutdruckes herzinfarktgefährdet und darf den ärger nicht runterschlucken - sagt der arzt.
manchmal fühlt sich jemand persönlich betroffen, ich empfehle dann immer wärmstens darüber nachzudenken, warum das wohl so sei.
manchmal fühlt sich jemand persönlich betroffen, ich empfehle dann immer wärmstens darüber nachzudenken, warum das wohl so sei.
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