Montag, 6. April 2009
mieh-mieh-mieh-mieh-mick-mick-mick
hier brüten drei häuser weiter jetzt die falken.

muttern sitzt auf den eiern und brüllt ab und an hoch und fordernd aus dem einflugloch. von irgendwo aus der entfernung hört man dann den ehepartner antworten. wenn man lange genug wartet, sieht man auch die futterbringenden hälfte des paares mit der beute nach hause kommen, so schnell, dass ein mauseschwanz beim sturzflug richtung gegenüberliegende dachrinne senkrecht nach oben steht.

dann wird genau geschaut, ob kein feind in der nähe ist, etwa so eine streiterische krähe, und dann segelt der falke, elegant und mit nur einem einzigen flügelschlag, über die gasse.

frau falke hat dann schon platz gemacht, damit er in die luke kann, und er landet und überreicht die beute. wenn die spatzen die falken hören, schweigen sie blitzschnell und verschwinden in schützenden gebüschen, und auch die meisen und rotschwänzchen der umgebung gehen umgehend in deckung.

am schönsten ist es, wenn die jungen ihre flugstunden bekommen. die eltern warten, scheint es, bis der wind entsprechend weht, damit die schülerschar dann auch entsprechenden aufwind hat um die höhle im dachgeschoss des fünfstöckigen altbaus sicher erreichen zu können, so eine gasse ist ja quasi eine schlucht, und an der kreuzung knapp daneben kann es auch schon einmal einen luftwirbel geben, das ist dann gar nicht gut.

einmal "mussten" ein paar arbeiter der umgebung sogar die kreuzung sperren, irgendwie waren die falkenbabies zu früh dran, oder der wind war zu stark, wie auch immer, sie konnten keine höhe gewinnen. die alten waren ganz aufgeregt und lockten die kleinen, die versuchten immer wieder hoch zu kommen, der wind drückte sie dann doch hinunter, immer im kreis.

dann lockten die alten die kleinen auf die simse der häuser, und von dort immer stückchenweise höher. die kreuzung wurde besetzt von menschen die dafür sorgten, dass die autos ganz, ganz langsam vorbeifuhren.

ging alles gut aus, damals, noch lange vor der digitalen fotografie, aber vergessen werde ich das nie.

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Oh, wie wundervoll!
Ich habe einmal im Münchner Glockenbachviertel erlebt, wie eine Frau mit Helfern eine Entenfamilie zum nächsten Bach begleitet hat - Autos aufhaltend, Straßencafé-Gäste bittend, ihre Hunde anzuleinen und keine plötzlichen Bewegungen zu machen. Ebenfalls vor der digitalen Fotografie.

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