Freitag, 24. Dezember 2021
frohe weihnachten
trotz allen unbills und was sonst noch quer im magen liegen mag oder die nerven reizt, feiert alle schön ihr da draussen, und habt ein paar ruhige tage. das nächste jahr liegt schon auf der lauer ...

... link (2 Kommentare)   ... comment


Samstag, 11. Dezember 2021
jo eh. was uns nicht umbringt, macht uns nur härter.
soweit war also alles gut gegangen, auf genaues hinterfragen kriegte frau kelef auch antwort: beim ausrutschen aufgrund des defekten wc-aufsatzes hatte sich frau kelef an den krücken wankend - so zwei tage nach der op und nach mehreren wochen faktischer bettruhe und randvoll mit medikamenten - den oberschenkelknochen geknackt. sinnigerweise aber nicht quer sondern längs, und aussen, so dass man bei einem normalen röntgenbild nur erahnen konnte dass da was sein könnte. immerhin aber: fest draufsteigen auf das bein, und rauf und runter die stiege: das hatte folgen. in frau kelefs fall halt dass der schaft sich ein wenig in den knochen senkte und der haxen dann 1,5 cm kürzer war als der andere.

ausdenken, man muss das wiederholen, kann man sich das eigentlich nicht.

jedenfalls: jetzt war ein neues modell mit viel längerem schaft im oberschenkel montiert worden, und zur festigung der ganzen sache schlangen sich vier reizende kabelbinderchen um ebendenselben. damit nix sein kann wenn was is. die "alte" narbe hatte man noch einmal aufgemacht, und während nach der ersten op frau kelefs hüfte eine elegante narbe von keinen 10 cm länge und 12 stichen zierte, gab es nunmehr eine längere narbe und eine zweite noch längere, weil doppelt hält besser und so, und insgesamt 44 stiche.

und als ob das noch nicht reichen tätert, da kam die meldung des tages: frau kelef dürfe das rechte, nunmehr reparierte operierte bein für die nächsten 6 - 8 wochen mindestens nur zu 20% belasten, und daher natürlich ausschliesslich an zwei krücken gehen. dann werde man sehen, aber es werde wohl länger dauern.

frau kelef weinte ein klein wenig, innerlich, weil: eigentlich hatte sie sich das schon anders vorgestellt, aber kannste nix machen. nach einer woche auf der op-station kam dann wieder die übersiedlung auf die bereits bekannte akut-geriatrie, und frau kelef richtete sich dort wieder einmal häuslich ein, denn unter drei wochen würde da wohl nix werden.

immerhin ist es aber schön, wenn man den hausbrauch schon kennt, dann fühlt man sich gleich ganz heimelig. also: fast. auch die ärzte und -innen und die kranken schwestern und brüder kennt man dann schon, und die putzfrau war eine bislang unbekannte, durchaus freundliche und willige, wenn sie auch jegliche kenntnis der deutschen sprache missen liess.

frau kelef ersuchte das liebliche töchterlein noch um anlieferung von so lustigen dingen wie unterhosen, t-shirts und, vor allem: strickzeug. denn man kann - besser gesagt, frau kelef kann - ihren zorn und ihre wut auch in irgendwas hineinstricken.

es stellte sich übrigens wieder einmal heraus dass das einhalten einer gewissen ordnung in schränken und laden des eigenen haushalts durchaus sinnvoll ist: man kann dann mit dem telefon in der hand der tocher anweisung geben welche unterhose und welcher wollknäul, und wo die stricknadeln sind und so weiter.

dass fernsehen im krankenhaus nur mit kopfhörern möglich ist erschliesst sich von selber, aber auch da: es gibt schlimmeres, wiewohl frau kelef kopfhörer hasst wie die pest.

und während die ersten vier wochen auf der akutgeriatrie auf grund der erhöhten schmerzmittelgabe eher in einem leichten neben versunken waren, konnte beim zweiten durchgang schon eine woche nach der op eine reduktion der schmerzmittelchen begonnen werden, und acht tage nach der op gab es das letzte tramal. man drängte frau kelef zwar eine riesenflasche voll davon auf, sie solle doch unbedingt wenn schmerzen und so, aber: nix. das letzte mal hätte sie aber doch recht lange und durchaus normale mengen gebraucht, aber, konnte frau kelef aufklären, da war ja auch eine riesensauerei im gange gewesen, auch wenn das keiner geglaubt hatte, aber nun: oh, man werde frau kelef alles glauben, ab sofort.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 20. Oktober 2021
ey, uchnem
oder auch: das lied der wolgaschiffer: nohoch einmal, ...

es war ja so, dass man für die operation am 21. april festgestellt hatte dass eine vollnarkose in anbetracht des carotisverschlusses rechts völlig unmöglich sei kwasi, weil alldieweil und überhaupt das risiko viel zu hoch sei.

nunmehr hingegen teilte man frau kelef am vormittag des 15. juni mit, dass in anbetracht der kompliziertheit und voraussehbaren dauer der operation eine vollnarkose unumgänglich sei, ja, auch bei nicht-wehleidigen patienten und -innen. während für die erste operation nämlich so ca. 45 minuten im normalfall, da bei frau kelef ein wengerl komplizierter also doppelt so lang, ergo 1,5 stunden maximal (hatte es dann eh nicht gedauert) veranschlagt worden waren, da gehe man nunmehr im wiederholungsfall von allermindestens 3 stunden aus, und von einem grösseren blutverlust. so lange wirke aber ein kreuzstich nicht verlässlich einerseits, und andererseits könne man auch nicht wissen, was alles geschehen werde oder könne oder so. daher also unbedingt vollnarkose, risiko hin oder her (das gab es immerhin schriftlich ...). es sei aber nicht nur mit einer "grossen" operation zu rechnen, sondern auch mit "grossem" blutverlust, es seien daher schon einige liter passende konserven im op-saal vorbereitet. allerdings präferiere man es, das aus den patienten herausrinnende blut sicherheitshalber gleich wieder in den betroffenen corpus zurückzufüllen, weil das ja auch sehr viel sparsamer (!!!) ist, und auch natürlicher und leichter verträglich. aha.

also drei kreuze gemacht (katholisches krankenhaus: "ich dachte, sie sind nicht katholisch???" frau kelef: "aber gottgläubig, und wie auch noch!"), und dann kam schon das mit desinfektionsmittel-waschen, die erste beruhigende tablette und dann noch eine spritze und dann das umziehen in das elegante op-hemderl und dann weiter gekarrt in die op-hallen, und das ganze halt wie 2 monate vorher schon gehabt noch einmal, nur halt bald schlafend und nix mitkriegend, was möglicherweise besser war, was weiss man. als frau kelef abgeholt wurde zur op war es früher nachmittag, jedenfalls.

irgendwann wurde frau kelef übrigens wieder munter, ein wenig zumindest, weh tat nix, beide haxen eingewickelt: links mit thrombosestrumpf, rechts mit op-verband, leicht draufgedrückt: nix aua, soweit so gut also. die vorbeikommende schwester brachte tatsächlich auf ersuchen ein schnabelbecherchen mit lauwarmem wasser, es durfte aber nur schluckweise getrunken werden. die frage nach dem wunsch nach einem schmerzmittel konnte endlich verneint werden, weil: es tat nix weh. hossa.

dann wieder ein wenig eingepennt, irgendwann war dann früher morgen, es ward geschäftig rundherum, frau kelef war ein wenig benommen, kein wunder, bekam aber nunmehr mehr wasser zu trinken, weh tat noch immer nix, aber die diversen schläuche die in den und aus dem körper führten waren wohlgefüllt, 2 infusionen, 2 drainagen, 1 katheter, da war was los, kann man sich gar nicht ausdenken in der schnelligkeit.

der operateur kam vorbei, erkundigte sich nach dem befinden, erklärte was er habe machen müssen, wunderte sich über frau kelefs schmerzresistenz gar sehr, offerierte schmerzmedikation, die konnte abgelehnt werden weil: da tat nix weh.

frau kelef, nunmehr schon munterer, fühlte sich nach all den wochen der quälerei doch tatsächlich wieder so halbwegs wie ein mensch, wenn auch wie ein ziemlich beschädigter, aber man soll ja nicht wählerisch sein sondern dankbar wenn man das alles soweit lebendig und verhältnismässig unbeschadet überstanden hat, und so dachte frau kelef, beim vorigen mal ging das ja relativ schnell mit dem wieder-auf-die-hufe-kommen, das kann dermal nicht viel länger dauern, einen teil hamma ja schon geübt.

nun ja. der teufel, haben wir gelernt, lauert aber hinter jeder ecke. und er ist, das haben wir jetzt auch gelernt, sogar in katholischen krankenhäusern präsent und durchaus, nun ja, agil. eigentlich sollte man ihm wünschen dass ihn der teufel holt, aber das wäre dem ja nur eine freude, und das will wiederum auch niemand.

... link (2 Kommentare)   ... comment