Dienstag, 8. Juni 2021
corona-impfung, und was sie aus menschen macht
also gott sei dank - und das meine ich auch so - sind die diversen impfstoffe jetzt zugelassen (more to come) und im einsatz, und natürlich wird entsprechend werbung dafür gemacht einerseits, und entsprechend dagegen polemisiert andererseits. argumente kriegt man da zu hören und zu lesen, die kommen aus des teufels küche oder dem irrenhaus, anders kann man sich das nicht erklären.

als da sind: achtzigjährige, die sich sorgen machen wegen der veränderung ihres erbgutes, wenn sie geimpft werden. junge menschen, die überzeugt davon sind dass bill gates ihnen einen mikro-chip einpflanzen will. impfen sei, so meinen wieder andere, körperverletzung. und pflichtimpfungen: könne es gar nicht geben, das müsse alles freiwillig geschehen wegen bürgerrechten und entscheidungsfreiheiten und unversehrtheit usw.. letztere argumente übrigens besonders gerne von individuen, die sich gegen alles mögliche impfen lassen damit sie urlaub in dschibuti oder sonstwo machen können. weil das ist ja freiwillig, nicht wahr. und dass man jahrzehntelang nicht in die usa durfte, wenn man keine pockenimpfung hatte: längst vergessen. zudem ist letzteres ja eh kein argument, weil doch die pocken ausgestorben sind. so wie die tuberkulose.

am allergernsten hat frau kelef übrigens die leute, die ihr allen ernstes erklären, sie selbst würden warten auf die langzeitstudien, sie seien ja keine versuchskaninchen. man möchte diesen leuten ja gerne eine heftige auf den kopf hauen, denn mit anderen worten erklären die doch alle, die sich so im laufe der nächsten 5 bis 10 jahre impfen lassen, zu ihren höchstpersönlichen versuchskaninchen. erproben soll man sowas doch bitte woanders und an anderen, wie kommt man denn dazu, also wirklich. und dann gehen sie auf eine "black lives matter"-demo, weil ja alle menschen gleich viel wert sind: #finde_den_fehler, oder auch: arschlöcher, elendige.

eine unzahl geimpfter menschen hält es andererseits für dringend notwendig ein foto des pflasters, das über die einstichstelle geklebt wird, zu posten. gerne mit dem eigenen gesicht dazu, damit das auch ganz bestimmt ernst genommen wird. dazu der entsprechende text, der darf natürlich auch nicht fehlen: weine vor glück/bin zutiefst dankbar/mein leben beginnt neu/war noch nie so erleichtert ...

und dann kommen natürlich auch noch ellenlange, gerne auch stündliche, auflistungen der diversen neben- oder auch nicht-nebenwirkungen, ganz genau detailliert und so weiter und so fort. und alle haben den beipackzettel genau gelesen, sind ja alle mündige bürger, nicht wahr nicht. im beipackzettel steht übrigens jeweils, dass man nebenwirkungen melden soll (nein, nicht kann: soll!!!), und zwar gerne auch selbst an die - wie in jedem beipackzettel - angeführten stellen. da gibt es einen einheitlichen wortlaut, und frau kelef ist sich ganz sicher dass dem so ist. ebenso sicher ist sich frau kelef übrigens darin, dass, wer geimpft wird, unterschreiben muss dass der beipackzettel gelesen und verstanden wurde. im vorliegenden fall lautet der absatz wie folgt:

"Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das in Anhang Vaufgeführte nationale Meldesystem anzeigen und soweit verfügbar, geben Sie die Chargennummer an. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden."

ein ähnlicher satz steht übrigens in wirklich jedem beipackzettel, das ist so gesetz inder gesamten eu und frau kelef wettet ja eigentlich nie, aber in diesem fall kann eine wette wirklich empfohlen werden: man kann nur gewinnen ...

und so fragt sich frau kelef natürlich auch, wer von den leidenden, febrilen, von schmerzen geplagten, von hämatomen entstellten, und auch ansosten mindestens eine woche lang ausser gefecht gesetzten personen, die doch allesamt mündig sind und schriftlich bestätigt haben, dass sie den beipackzettel zur kenntnis genommen haben, denn eine meldung der monierten zustände an die o.a. stellen gemacht hat? oder auch nur dem arzt (und sei es dem hausarzt) ein feedback gegeben hat?

frau kelef, nebstbei, ist schon längst geimpft (risikopatientin, alt genug, rechtzeitig angemeldet), auch schon das zweite mal, bevor wer fragt, und ausser einem leichten schmerz an der einstichstelle und einem minimalen (trotz gerinnungshemmern) hämatömchen: nix bemerkenswertes. und, ehrlich gesagt, wenn man sich mit der nähnadel tief in den finger sticht, dann blutet das auch und tut - manchmal sogar tagelang - weh.


frau kelef ist übrigens auch zutiefst dankbar. insbesondere dafür, dass die impfung (mrna oder vektor, welchen herstellers auch immer) tief in den oberarmmuskel verabreicht wird, und nicht tief in den gesässmuskel. es wärert ja nur, weil dann das gesicht nicht ohne gröbere verletzungen mit auf das foto könnte, und wenn einem dann so ein bild der freude in die timeline schwappert - mein lieber herr gesangsverein.

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Dienstag, 2. März 2021
corona, corona, corona ...
bombasti und die unheilige allianz haben also beratgeschlagt und beschlossen, dass sie doch ein bisserl spundus haben vor den gefletschten zähnen der österreicher und österreicherinnen und menschen, die in österreich leben (interessanterweise ja vor allen anderen menschen ja nicht, auch darüber sollte man nachdenken), also wird der lock-down gelockert, demnächst in diesem theater.

wenn mir dann aber bitte jemand folgendes erklären könnte: ausgangssperre bleibt 20.00 bis 06.00 uhr. wenn die gastronomie die schanigärten wieder öffnen darf gilt: sperrstunde für das lokal ebenfalls 20.00 uhr.

ich freu mich schon auf die blaujustierten spassverderber, die den gästen der diversen gaststätten auf leisen sohlen folgen und ihnen um 20.15 vor der haustür einen strafzettel über ? 90.-- zu überreichen. weil halt einfach das personal des lokals nicht alles gleichzeitig kassieren kann, und dann noch ab und an wer eine frage hat, oder so, und dann ist man halt ein paar minuten zu spät zu hause, und kawuppdich ist das staatsäckel wieder ein wenig aufgestock, aber ein schelm, und so ...

natürlich muss man sich dann auf den genuss eines spritzweins dann schon am tag vorher (besser zwei tage vorher) vorbereiten, weil man ja einen rein-test braucht, und den kriegt man nicht so schnell. blede g'schicht, wenn es dann am betreffenden tag regnet, und der reservierte sitzplatz wegen hohen feuchtigkeitsaufkommens von oben nicht benützt werden kann. mit anderen worten: alles von vorn. die diversen teststrassen sind ja kwasi vor jeder haustür, also mindestens innerhalb von höchstens 15 minunten zu erreichen oder auch nicht, und dann noch ein bisserl warten, sich von allen seiten anhusten lassen, usw., den rest kann man sich denken.

frau kelef hat übrigens kurz nachgerechnet wie das ist, wenn die pensionistenbrigade wieder täglich ins wirtshaus zum mittagsmenü kommen will, beim wirt am eck (dem mit dem giftigen ragout, wo dann die toten ratten vor den ebenerdigen küchenfenstern liegen, aber je nu, corona vermutlich), jedenfalls, die 40 oder 50 oder mehr alten leut mieten sich sicherlich keinen autobus (dürfen sie ja auch gar nicht) um zu einer teststrasse zu gelangen. nein, sie gehen in die naheliegende apotheke - entfernung ca. 250 meter - und lassen sich dort testen. testdauer: so an die 25 minuten in summe. alle zwei tage, weil: sonst nix happa-happa beim wirt des unvertrauens. und jetzt dürfen alle einmal rechnen, wie das dann ausserdem ist mit den 2 metern und dem pünktlichen mittagessen und den 20 m² in der apotheke ... und vergessen wir dabei nicht, dass so ein altes leut schon auch ein wenig langsam zu fuss ist, und auch kein smartphone für irgendwelche apps hat, sondern den test gerne ausgedruckt in klarsichtfolie (wegen der fettflecken im wirtshaus) mitnehmen will.

beim praktischen arzt kostet übrigens der test ? 35.--, beim friseur - 50 meter weiter - zahl ich ? 15.-- fürs haareschneiden, das nur am rande.

jetzt nicht falsch verstehen: frau kelef ist durchaus für vorsicht, und rücksicht, und ihrethalben auch für rein-, raus- und im kreis-testen, aber indem dass es doch so lutsch-tests gibt, könntert man die denn nicht vor ort machen, dauert zwei minuten , sind genau so sicher wie alle anderen schnell-tests (mit denen die kinder in die schul gehen dürfen, nur so z.b.), also: wtf???

dass bombasti und co eine unmenge tests geordert hat, die irgendwie verbraucht werden wollen (oder sollen oder müssen oder was auch immer), das steht, wie der gelernte österreicher weiss, auf einem anderen blatt.

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Freitag, 1. Jänner 2021
lieb vaterland ...
frau kelef sollte man patentieren, oder als seherin verdingen, denn es begab sich am 27.11.2020, dass frau kelef an jemanden, der durchaus vom fach ist, schrieb:

"sagen sie mal: weiss eigentlich irgendwer, ob es unseren hochkompetenten und so politikern bewusst ist, dass man sich beim bestellen von impfstoffen auch vergewissern sollte, dass man die notwendigen desinfektionsmittel, wattepads, nadeln, spritzen, pflaster und so auch besorgen sollte? ich mein ja nur."

frau kelef erntete, wie nicht anders zu erwarten, ein daumen-hoch.

und es begab sich des weiteren, dass frau kelef am 01.01.2021 die nachrichten im internet las, und siehe da:

https://salzburg.orf.at/stories/3083147/

aber na gut, auf verdünnungsmittel für ein konzentrat muss man ja auch erst einmal kommen, und dann braucht man für comirnaty tatsächlich auch noch so was exotisches wie natriumchlorid-injektionslösung, wer wäre denn darauf gekommen - na gut, möglicherweise jemand, der die packungsbeilage liest, oder die anwendungshinweise, oder ...

aber nein. in österreich vergisst man einerseits das lösungsmittel mitzubestellen, und dann verwechselt man das fehlende lösungsmittel mit den "spritzen", wie auch immer das gemeint war.

kann man sich alles nicht ausdenken, kann man sich.

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