Montag, 1. August 2016
genetischer defekt
da denkt frau kelef des abends so bei sich, hach, toll, gewitter, nicht mehr so heiss, kann das dreimäderlhaus hier ausnahmsweise einmal gut schlafen. war aber zunächst ein gedanke mit x wie wahr wohl nix, weil, die beiden haarigen damen hier können den bumm nicht leiden und deshalb sind sie höchst unrund und während die kleine frau pixy unter dem schreibtisch schutz sucht, sitzt dat julchen bei mammi auf dem schoss und will die pfoten gehalten kriegen (beide vorderpfoten gleichzeitig, bitte, weil: da ist der bumm draussen).

dann endlich ruhe draussen und im karton, noch ein blick auf die wettervorhersage, da postet die tochter um mitternacht auf fratzebuch dass sie den feldhamster, der ihre obst- und gemüseernte bedrohte, gefangen und umgesiedelt hat. macht man sich gemeinsam sorgen, ob da nicht vielleicht irgendwo junge ... ist aber wohl ein herr hamster. alles gut. sie hat das kleine ding fotografiert, hamster kennen wir, der hat ein männliches aussehen, irgendwie halt nix mütterliches zumindest. puuuh. wir mögen ja alle viecher, so rein grundsätzlich.

legt frau kelef sich also schlafen, denkt, so, hitze aus, kind beruhigt, bumm vertrieben, frau pixy ausgeleert, dat julchen beruhigt, die piepkis haben ihr guten-morgen-badewasser (die wollen nach dem aufstehen baden, es nutzt ja nix, sonst brüllen die wie die irren in ihrem zorn), blumen gegossen, wäsche aufgehängt, alles gut.

ertönt aus dem wohnzimmer ein wohlbekanntes schrillen, und siehe da: als frau kelef mühsam aus dem bett klettert, und dat julchen und die kleine frau pixy ihr betulich folgen, weil: man muss nachschauen gehen, alte weiber sind ja bekanntlich alle neugierig, da sitzt mitten auf dem tisch ein heuschreck und streicht sich die flügel. ein sehr grosser heuschreck, also sehr grosse flügel, also sehr grosses schrillen.

und jetzt stellen sie sich doch bitte vor, wie der heuschreck voran, dahinter frau kelef, dahinter dat julchen, dahinter die kleine frau pixy im kreis durch die wohnung jappeln und sich gegenseitig im weg sind, weil: man kann rechts oder links herum im kreis, und wenn einer die richtung wechselt dann kommt es irgendwo zum zusammenstoss, wenn der rest der jappelnden nicht aufpasst. erschwerend ist dabei natürlich, dass so ein heuhupfer nicht umsonst heuhupfer heisst, und wenn er nicht hupft, dann fliegt er, was wiederum das dreimäderlhaus hier nicht beherrscht, ausser auf die nase, darin ist wiederum frau pixy spezialistin, denn nach oben schauen und nach unten aufpassen und nicht auf dat julchen latschen und gleichzeitig frau kelef nicht im weg sein das ist, insbesondere zu nachtschlafender zeit, schon eine herausforderung.

immerhin konnte der hupfer eingefangen und in ein papiersackerl gesetzt werden, was er eher unlustig fand, und dieser unlustigkeit verlieh er durch einen kräftigen biss in frau kelefs finger ausdruck. man unterschätzt die bisskraft dieser tierchen gerne, muss hier angemerkt werden. natürlich hat das viecherl genau dort hingebissen, wo knapp unter der haut eine ader ist, und in anbetracht der täglich eingenommenen dosis gerinnungshemmer kam es zu einem grossen blutvergiessen, gott sei dank im badezimmer. musste der hupfer also eine halbe stunde im papiersackerl ausharren, da randalierte er ein wenig, beruhigte sich aber dann doch. nun sind vor den fenstern immer noch die blumenkästen - mit nix drinnen, aber wenn man den heuhupfer, das weiss frau kelef aus bitterer erfahrung, nur einfach so der wohnung verweist, dann setzt sich der in so ein kisterl und freut sich und: streicht sich die flügel. dann donnert dat julchen von innen an die scheibe, dem hupfer ist das wurscht, der fliegt eine runde, kommt zurück und: streicht sich die flügel. frau pixy rennt dann zwischen katz und frauchen hin und her, und: satz mit schlafen mit x. hatten wir schon mehrfach, seinerzeit auch noch mit unterstützung vom grossen schwarzen elegantkatz, das machte die sache um nix besser.

damit das alles nicht sein kann, zog frau kelef sich also an und adjustierte die kleine frau pixy und gab dem julchen ein keks für das nicht-auffressen des heuhupfers (von denen wird katzen nämlich kotzübel, und letztlich kann der hupfer nix dafür und dat julchen hat halt instinkte), und dann gingen wir hin, die kleine frau pixy und ich, und setzten den heuhupfer in der wiese aus. schön weit weg von zuhaus, man gönnt sich ja sonst nix.

beim rückweg ist der befreundete igel (oder die igelin, man weiss auch das nicht) noch um eine portion katzentrockenfutter vorstellig geworden, was ist frau kelef dann immer froh dass sich in den wenig eleganten ganz-schnell-gassi-geh-hosen auch solches befindet.

der vater der tochter leitet übrigens seit einigen wochen ein umsiedlungsprogramm für bilche (basketballmannschaft hat er schon zusammen), weil die pülcher auf der alm im dach wohnen und dort, wie es so die art ihrer art ist, einen höllischen lärm veranstalten: nächstens, eh klar. da kann er dann, was ebenso klar ist, nicht schlafen, was man versteht wenn man EIN so ein viecherl einmal gehört hat. mindestens sechs davon will man sich nicht vorstellen, geschweige denn erlebt haben. er meint übrigens, seine forschungen hätten ergeben dass die umsiedelung dieser possierlichen geschöpfe über mindestens 20 kilometer und über strasse und tunlichst ein bis zwei bäche zu erfolgen hat, sonst finden die wieder zurück. er hat ein schönes anwesen ausfindig gemacht für die herrschaften, wo keiner wohnt, und das auch fotografisch festgehalten. sehr idyllisch, mitten im wald, ordentliches dach (also: noch ordentlich), frau kelef hat sich allerdings noch nicht erkundigt ob er dort schon einen klitzekleinen basketballkorb montiert und passende klitzekleine basketbälle angeliefert hat.

jedenfalls, wenn sich wer wundert warum die tochter um ein uhr früh bei regen durch die landschaft fährt mit einem hamster in einer lebendfalle in einem plastikkorb, mit dicken arbeitshandschuhen an den händen: von ihrer mutter hat sie das nicht.

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Freitag, 22. Juli 2016
warten auf - wenn man nur wüsste, auf was.
also, genaugenommen wissen frau kelef und die nachbarn natürlich genau, auf was sie warten: auf termine. zwegenem einbau/fertigstellung des einbaus der fenster. zwegenem balkonbau und fassadenrenovierung und dachausbau und zurverfügungstellung des geplanten sat-anlagenanschlusses. und natürlich, nicht zu vergessen, den lifteinbau, der allerdings leute die im ersten stock wohnen nicht wirklich interessiert, weil: eigentlich halbstock, die sinnhaftigkeit des einen halben stock runter hatschen um einen stock hochzufahren um einen halben stock runterzuhatschen, resp. umgekehrt natürlich rauf und runter und nochmal rauf, das erschliesst sich einem ja nicht so auf der stelle. und dann wäre da auch noch der eher sanierungsbedürftige verputz im stiegenhaus. und keller haben wir seit einem jahr nur lt. mietvertrag, ansonsten ist abgesperrt.

immerhin wird die wohnung im dritten stock nach dem wassereinbruch trockengelegt, wie die sache weitergeht weiss man natürlich noch nicht, weil: ist noch nicht trocken.

im stiegenhaus riecht es "feuchtlert", wie der wiener zu sagen pflegt.

gestern begegnete uns wieder ein exemplar des rattus norvegicus, sehr freundlich und gar nicht g'schreckt seinerseits, vermutlich allerdings ihrerseits, weil: schon ziemlich sehr rund und behäbig. die kleine frau pixy allerdings kriegte hals und schnappatmung und zähneklappern und stürzte hinterdrein und fiel natürlich dreibeinig hoppelnd, wie das nun mal ihre spezialität ist, über die stiege richtung keller, wo dickrattus (oder doch dickratta?) gerade noch so durch den breitesten spalt der baustellentür aka lattendingens mit spalten passte. frau pixy schlug sich die nase an, und weil sie, wenn sie sich aufregt, nerven kriegt, und wenn sie nerven hat kriegt sie blase, und wenn sie blase hat muss sie pipi, und natürlich hatte frau kelef ein volles mistsackerl mit und pappte das noch schnell in den mistkübel, während frau pixy im hof offensichtlich weitere rattus norvegicus (möglicherweise natürlich auch mus musculus aka hausmaus) - witterungen aufnahm und wutentbrannt auf die betreffenden stellen: pinkelte. darf man nicht, das weiss sie, aber so wie sie mich angeschaut hat war das schlichtweg die botschaft an die langschwänzige sippschaft: ich krieg schon noch wieder eine(n) von euch, wäre nicht das erste mal hier im haus.

in der nacht dann noch mehrere weitere mäuse gesichtet: allerdings draussen vor der tür und fliegend, also fledermäuse. von denen wiederum ist dat julchen sehr angetan, aber die wollen nicht hereinkommen und mit ihr spielen.

und so sitzen wir und warten, der hausbesitzer hat doch vor zeugen gesagt ab dem 1. juli wäre die parkplatzsperre vor dem haus auch schon genehmigt, nur eine andere genehmigung fehlert noch, aber das hören wir auch schon länger. und in der mail vom 20. mai steht, frau kelef solle sich das bepflanzen der blumenkisten verkneifen, weil: "die baustelle beginnt in kürze". wobei sich natürlich die frage stellt, wie eine baustelle beginnen kann, aber vielleicht liegt es genau daran, dass da durch irgendwelche sprachlichen irrungen und wirrungen irgendwas nicht so klappt wie es sollte.

der liebe nachbar bedauert, dass er nicht genau nach dem jahr, oder wenigstens nach dem jahrzehnt, des endgültigen baubeginns gefragt hat, der scherzkeks, der. die nassen flecken auf dem klo hier sind schliesslich noch aus dem vorigen jahrtausend, so ist das nämlich.

dass weder telefonisch noch schriftlich noch per reitendem boten oder sonstwie eine nachricht bezüglich der betriebskosten eingetrudelt ist bislang: no, wen wundert's.

der baumeister aus dem nachbarhaus stellte fest: alles falotten, und versicherte sich der tatsache dass frau kelef dem hausbesitzer eh nicht alles glaubt, was der so erzählt. keine sorge: forthin nicht einmal die uhrzeit.


sogar der godot, der bekanntlich nicht kommt, war schon da und hat sich erkundigt ob wir das alles noch derwarten und derleben werden, wir seien schliesslich nicht mehr die jüngsten.

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Samstag, 9. Juli 2016
hausverwaltung ist ja neu seit 2014
aber irgendwie, man weiss es nicht, scheint es dass wenn einmal wo der wurm drinnen ist dann wird man den so schnell nicht wieder los.

nachdem frau kelef im märz 2016 ein zweiseitig bedrucktes stück papier, von keinem anschreiben oder sonstigen anweisungen begleitet, erhalten hatte, schaute sie sich die posten, die letztlich in einem betriebskostenminus für die von ihr gemietete wohnung von über € 350.-- resultierten, halt an und beschloss: so wie das da steht und dahergekommen ist handelt es sich um einen irrtum oder -läufer. leider ist nach all der zeit nicht mehr präsent in welchem zustand das kuvert war (zu dieser zeit kam der vater der kleinen tunichtgute, obwohl seit ende dezember nicht mehr hier wohnhaft, immer noch seine post aus dem aufgebrochenen briefkasten fischen), wird aber wohl nix besonders gewesen sein sonst hätte sich das eingeprägt.

im juni aber kam dann ein bisam-brief aka eine mahnung, immerhin mit anschreiben und erlagschein.

frau kelef also - ordentlicher mensch, der sie ist - fischt den natürlich aufbewahrten bedruckten zettel aus dem fundus und schaut sich die einzelnen posten einmal genauer an. mit zwei hausparteien hatte sie ja schon konferiert zu dem thema, und beschlossen: sie zahlt mit sicherheit zunächst einmal gar nichts, weil: war auch keine zahlungsaufforderung.

nun, nach genauem studium und nochmaliger rücksprache verfasste frau kelef dann eine elektropost:



Sehr geehrte Damen und Herren,

die Überweisung der von Ihnen geforderten Summe habe ich heute in Auftrag gegeben. Ich möchte aber explizit darauf hinweisen, dass die Bezahlung mit Vorbehalt erfolgt, da einige Posten der Aufstellung nicht nur mir nicht schlüssig erscheinen. Nach Rücksprache mit den Familien abc und xyz – denen ebenfalls einiges unklar ist – habe ich diese in den Verteiler einkopiert.

Gleichzeitig darf ich darauf hinweisen, dass ich bereits im Dezember 2015 das Ersuchen um elektronische Übermittlung unterfertigt an Sie retourniert habe, und entsprechend erstaunt über die kommentar- und anschreibenslose Übersendung der Betriebskostenaufstellung war, die ich aufgrund des fehlenden Anschreibens eben nicht als Zahlungsaufforderung verstand, zudem einige Posten auch nach Meinung nicht nur meiner rechtsfreundlichen Vertretungen zumindest sehr unklar sind. Ich habe die Zusendung demzufolge damals als gegenstandlos betrachtet. Hier darf ich auch darauf hinweisen, dass der gesetzlich vorgeschriebene Aushang der Betriebskosten im Haus (Stichtag 30.06.) bis heute nicht erfolgt ist.

Bitte teilen Sie mir doch mit, ob das Poststück mit dem Ersuchen um ausschließlich elektronische Zusendung von Mitteilungen Ihrerseits verloren gegangen ist, ich kann Ihnen gerne eine Kopie senden.

Zu den einzelnen o.a. Posten ist wie folgt anzumerken:

Fa. PURO – Hausreinigung
Es werden pro Monat € 370.-- netto verrechnet. Die „Hausreinigung“ besteht darin, dass maximal 2 mal monatlich eine Frau kommt, die entweder das Stiegenhaus kehrt oder feucht aufwischt. In einigen Fällen erfolgt auch nur das Abstellen eines großen schwarzen Müllsackes mit Putzutensilien, der nach ein paar Stunden wieder verschwindet, ohne dass irgendeine Tätigkeit welcher Art auch immer festzustellen wäre. Manchmal werden auch nur die Türmatten hochgeklappt – gerne gegen die Türflügel, so dass der darauf befindliche Staub unter der Tür durch gut in die Wohnungen eindringen kann. In anderen Fällen wurde lediglich das Papier auf den Hausbriefkästen entfernt, oder aber ein oder zwei Frauen sitzen im Hof, rauchen eine Zigarette, telefonieren ein wenig und gehen ungetaner Dinge wieder. Seit 2013 wird das sogenannte Service immer seltener, ich habe daher seit 2014 entsprechende Aufzeichnungen geführt: so kam eine Frau im Jänner und Februar 2015 je einmal kehren, im Jänner wurde weiters einmal das Papier auf den Hausbriefkästen entfernt. In den Monaten März bis Mai wurde je einmal gekehrt und einmal aufgewischt. Im Juni – während der Zeit der Steigleitungsverlegung und des Wandverputzens – wurde zunächst niemand gesichtet, erst als alles vorbei war wurde einmal flüchtig gekehrt, zwei Wochen später aufgewaschen. Diverse Reste des abgeschlagenen Putzes finden sich noch immer an verschiedenen Stellen im Haus. In den Monaten Juli und August wurde nicht gekehrt oder gewischt, sondern im kühlen Hof pausiert: war ja auch sehr heiß voriges Jahr, immerhin wurde das Papier auf den Hausbriefkästen entfernt. Im September und Oktober wurde einmal gekehrt und einmal gewischt, im November einmal gekehrt, im Dezember einmal aufgewaschen. Die Anwesenheit der jeweiligen Person beträgt maximal 1,5 Stunden, meist weniger. Die Reinigung erfolgt so schlampig, dass ich eine kleine rote Trockenblüte seit Jänner 2016 beim Überwinden der Stockwerke beobachten konnte: in der Zwischenzeit hat das niedliche Ding immerhin 26 Stufen und zwei Treppenabsätze geschafft, bis es heute endlich verschwand. In der Einfahrt klebt ein Stück Papier, das im Februar dort liegen blieb und beim Aufwaschen ohne vorheriges Kehren festklebte: es nutzt sich aber ab, auch hier besteht Hoffnung. Die zwei Kaugummis, die die Fenstermonteure im Februar vor die Hausbriefkästen gespuckt haben (und ja, ich habe denen zugesehen) kleben dort noch immer, wie viele andere Kaugummis auch, aber diese beiden kenne ich persönlich und kontrolliere sie regelmäßig. Zum Aufwaschen (so teilte es mir eine der Frauen mit) sei sie „vom Chef“ angewiesen worden, einen Kübel Wasser pro Stiege und nur wenig Reinigungsmittel (man riecht es gar nicht, und ich bin auf sowas schwer allergisch und reagiere entsprechend sofort) zu verwenden. Zuerst wachelt sie halbherzig über den Boden, mit großer Berührungsangst vor allen Ecken, dann mit demselben Fetzen und Wasser über die Fensterbretter. Der Schmutz wird so auf den Stufen und Treppenabsätzen regelmäßig verteilt, bleibt aber in Summe fast unverändert erhalten. Dass das Wischwasser aus den unteren Stockwerken schwungvoll in den Hof gegossen wird stellt ebenfalls nicht wirklich eine Reinigung dar, führte aber mehrfach dazu, dass der Abfluss verstopft war – ich habe gerne die Ansammlung von Papier und sonstigem Mist entfernt.
Und wie oft sind eigentlich die Fenster im Stiegenhaus zu putzen? Seit dem Einbau der neuen Fenster und der damaligen Grundreinigung konnte diesbezüglich keinerlei Aktivität mehr beobachtet werden.
Bitte teilen Sie mir doch mit, wofür genau die Summe von € 370.—berechnet wird – der Stundenlohn einer Reinigungskraft liegt wohl auch bei größter Nachsicht und Großzügigkeit nicht über € 20.--, auch wenn eine Wegzeit eingerechnet wird.

Entrümpelung
Der meiste Müll war im Souterrain (unter dem Hinterhaus) in Top 1-2 (rechts vom Stiegenabgang), das bis vor ca. 15 oder 20 Jahren noch an die Firma glaserei als Lager vermietet wurde, und den Räumen (links vom Stiegenabgang), die seit jeher ausschließlich von Frau öl (der verstorbenen Hausbesitzerin), vorher von deren Mutter, später dann nur mehr von Frau ein-wenig-irre benützt wurden. Andere Hausbewohner hatten dazu nie Zutritt. Dass im Zuge der vorhergehenden Entrümpelungen auf Geheiß von Frau ein-wenig-irre in den ihr zur Verfügung stehenden Räumen eine Anzahl von Möbeln und anderen Gegenständen verblieb ist bekannt und wurde von mir Herrn hausbesitzer sen. gegenüber auch angesprochen. Ebenso ist bekannt, dass im Zuge der vorigen Entrümpelungen aus welchem Grund auch immer die beiden Türen zu diesen Souterrain-Räumlichkeiten nicht aufgesperrt, sondern aufgebrochen und die Türen ausgehängt und so belassen wurden. Auch wurden bereits damals die „richtigen“ Keller (unter dem Vorderhaus, einen Halbstock unter dem Souterrain) nur sehr teilweise entrümpelt, die Türen aber ebenfalls aufgebrochen und in unversperrbarem Zustand zurückgelassen. Immerhin konnte 2015 die Entrümpelungsfirma dabei beobachtet werden, wie sie mehrere Türblätter abtransportierte. Grundsätzlich ist Mietern zwar natürlich die Entrümpelung von Gegenständen, die in frei zugänglichen Räumen eines Mietobjektes widerrechtlich abgestellt sind, anzulasten, nicht aber doch die Entfernung von Gegenständen aus Mietobjekten, deren Türen einfach nicht mehr vorhanden oder nicht versperrbar sind? Im Umkehrschluss müssten Mieter auch für Entrümpelungen von Wohnungen nach z.B. Todesfällen zur Verantwortung gezogen werden, wenn die Erben die Tür offen stehen lassen und den Mietvertrag kündigen? Oder nach Delogierungen, wenn der Vermieter die Tür nicht zumacht und z.B. hausfremde Personen Gegenstände deponieren?

Gartenbetreuung
Mit Garten ist vermutlich die Fläche hinter dem Hinterhaus gemeint, die früher als eine Mischung zwischen „Wiener Wildnis“ und „Tierfriedhof“ (ich weiß definitiv von mindestens zwei Hunden, einigen Katzen und Meerschweinchen) zu bezeichnen war, jetzt allerdings, wie ein Blick aus den Gangfenstern eines Hauses in der nebengasse zeigte, wohl nur mehr die Bezeichnis „Wiener Gstettn“ verdient. Dieser Teil war ebenfalls nie einer Mietpartei zugänglich und nur durch das Frau Öl resp. Frau ein-wenig-irre vorbehaltene Souterrain zu betreten. Dass Frau ein-wenig-irre dann das Betreten mit einem Zettel „Betreten auf eigene Gefahr“ über der fehlenden Souterrain-Tür kommentierte, kann in mehrere Richtungen interpretiert werden. Zudem ist das Souterrain jetzt seit einem Jahr überhaupt nicht mehr zu betreten, da eine Holzabsperrung errichtet wurde. Es gibt wohl ein Gerichtsurteil, in dem ein Mieter die Kosten für die Gartengestaltung anteilig tragen musste obwohl die Anlage von ihm nicht betreten werden konnte, jedoch war die Begründung dabei die Aufwertung durch den schönen Ausblick, die Blumen vor dem Fenster etc., und die dadurch erhöhte Lebensqualität. Insbesondere für die Mieter der Wohnungen im Vorderhaus trifft dies aber in gar keinem Fall zu, da es nicht möglich ist aus diesen Wohnungen auch nur einen Blick auf die betreffende Fläche zu werfen – dazu muss man in ein Haus um die Ecke gehen und ein paar Stockwerke erklimmen, was ich gerne getan habe. Das Unkraut steht ca. hüfthoch …

Kopien, Porto, Bankspesen
In den verschiedensten Broschüren und Medien von AK, Mietervereinigung, diversen Zeitungen, Help-Redaktionen und in vielen Ombudsmanngeschichten wird seit Jahren betont, dass diese Kosten nicht in die Betriebskostenabrechnung aufgenommen werden dürfen. Zudem handelt es sich – ausgehend von den angeführten Summen – nicht um echte Kosten, sondern um pauschalierte Summen.

Verwaltungshonorar
Nach den Aussagen Ihrer Mitarbeiter sind alle Anfragen, Beschwerden, Meldungen etc. direkt an die Firma des hausbesitzers zu richten. Bitte teilen Sie mir doch auch mit, in welchen Belangen ich mich an Sie wenden darf.

Schädlingsbekämpfung
Ich mag Tiere sehr gerne, wirklich; Nagetiere finde ich besonders faszinierend. Das heißt aber nicht, dass ich mich darüber freue wenn mir an einem einzigen Wochenende drei verschiedene Exemplare der Gattung Rattus norvegicus, aka Wanderratte, im Stiegenhaus begegnen, die beim Anblick meines an der Leine befindlichen, hinkenden alten Hundes gemächlich die Treppen (eine kam gar aus dem zweiten Stock) Richtung Souterrain hinunterhüpfen. Der Hund kann zwar im Prinzip Ratten töten, wurde aber durch die Leine gehindert und: uns hat schon eine Ratte gebissen, als im Vorjahr Ecke Ruckergasse/Pohlgasse eine größere Kolonie lebte und der Hund trotz eines chronisch steifen Ellbogens nur mehr „töten“ im Sinn hatte. Die Ratte hat es letztlich zwar nicht überlebt, ich hatte Antibiotika im Schrank und trotzdem zwei Wochen lang ein entzündetes Knie, der Hund eine Wunde am gesunden Vorderbein. Sie werden sicherlich verstehen, dass ich auf eine Wiederholung wenig Wert lege; und es heißt im Volksmund: wenn man eine Ratte sieht sind schon hundert da. Immerhin erklärt sich dadurch aber das große Interesse meines Hundes an diversen feuchten Flecken im Stiegenhaus: war wohl Rattenpisse. Und die kleinen schwarzen Krümel stehen ergo in Verdacht, Rattenkot zu sein. Bis zur Errichtung der Absperrung des Souterrains – die aus guten Gründen erfolgte – kam der Schädlingsbekämpfer zu mir um den Kellerschlüssel. Leider musste ich ihn das letzte Mal im Herbst des Vorjahres an Sie verweisen, ob damals eine Kontrolle resp. die Auslegung von Gift erfolgte entzieht sich meiner Kenntnis. Da wir bereits zweimal eine größere Rattenplage im Haus hatten – zusätzlich zu mehreren kleinen Mäuseplagen – wäre ich über eine Information zum weiteren Vorgehen diesbezüglich sehr dankbar.

Hausbriefkästen
Der hier tätige sehr nette Briefträger hat mich darüber informiert, dass grundsätzlich die Hausverwaltungen den zuständigen Postämtern mitteilen sollten, wenn Mieter ausziehen. Und er sagt weiters, dass es einige wenige Hausverwaltungen gibt, da das auch tatsächlich tun. Dann werden schon beim Sortieren der Post in der Verteilerstelle nicht zustellbare Schreiben an die jeweiligen Absender retourniert. Parteien, die ausziehen, könnte man bei der Rückgabe der Schlüssel darauf aufmerksam machen – dann kämen die auch nicht auf die Idee die Briefkästen aufzubrechen um weiter an ihre Post zu kommen. Alternativ könnte man den Leuten auch einen Antrag auf Postnachsendung zum Unterfertigen anbieten. Dies würde sicherlich die Flut an Poststücken und Werbeprospekten aus den überquellenden, teils aufgebrochenen und mit den Namen schon sehr lange nicht mehr hier wohnhafter oder längst verstorbener Personen beschrifteten Brieffächern eindämmen. Ebenso würde sich der Verwaltungsaufwand für viele Stellen wie Wien-Energie, Gerichte, Handynetz-Anbieter, Versandhäuser, Inkasso-Büros etc. sehr minimieren. Nachmieter tendieren leider dazu, nicht an sie adressierte Schreiben auf den Hausbriefkästen abzulegen, und sich weiter nicht darum zu kümmern. Gerne sortiere ich diese Schreiben, und versehe sie mit einem „Adressat unbekannt – retour an Absender“ und entsorge – so wie auch Herr xyz – regelmäßig diverse Werbefluten im Papiercontainer. Aber ist das wirklich unsere Aufgabe?
Sogar das Souterrain Top 1-2 verfügt übrigens über einen Briefkasten, und dort wohnt sicherlich seit Jahrzehnten niemand, die Firma glaserei hat ihr Brieffach nie ausgeräumt, auch andere Fächer quellen über: die Prospektverteiler legen die Prospekte, die sie in vollgefüllte Fächer nicht hineinstopfen können, eben einfach oben drauf.

Einer Beantwortung meiner o.a. Fragen sehe ich mit Interesse entgegen. Bitte kopieren Sie auch die o.a. Verteiler ein.

Mit freundlichen Grüßen

frau kelef



zwei tage später war dann auch schon eine antwort da:


Sehr geehrte Frau kelef,

Ihre Nachricht haben wir dankend erhalten und bedauern sehr Ihre Unzufriedenheit. Ihre Beschwerde/Reklamation wurde zunächst einmal an meinen Vorgesetzten weitergeleitet.

Soeben habe ich die Rückmeldung erhalten, dass Herr Mag. sowieso Ihr Anliegen mit Herrn hausbesitzer, im Rahmen des nächsten persönlichen Termins, besprechen wird.

Bitte haben Sie noch ein wenig Geduld, unsere Kanzlei wird sich mit einer Stellungnahme demnächst bei Ihnen melden.

Bezüglich der elektronischen Zustellung muss ich Ihnen leider mitteilen, dass uns das Ihrerseits unterfertigte bzw. retournierte Dokument scheinbar nicht erreicht hat und die papierlose Kommunikation daher nicht erfasst werden konnte. Jedenfalls konnte ich die Eingabe des E-Versandes in unserem System nicht feststellen. Demzufolge bitte ich Sie höflichst, das angeschlossene Dokument nochmals zu ergänzen und dieses erneut an unsere Kanzlei zu senden.

Für Ihr Verständnis vielmals dankend verbleibe ich vorläufig

mit freundlichen Grüßen

andere freundliche bürodame


immerhin beherrscht diese freundliche bürodame rechtschreibung, grammatik und schriftverkehr. man muss auch für kleine dinge dankbar sein.

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