Freitag, 22. Juli 2016
warten auf - wenn man nur wüsste, auf was.
also, genaugenommen wissen frau kelef und die nachbarn natürlich genau, auf was sie warten: auf termine. zwegenem einbau/fertigstellung des einbaus der fenster. zwegenem balkonbau und fassadenrenovierung und dachausbau und zurverfügungstellung des geplanten sat-anlagenanschlusses. und natürlich, nicht zu vergessen, den lifteinbau, der allerdings leute die im ersten stock wohnen nicht wirklich interessiert, weil: eigentlich halbstock, die sinnhaftigkeit des einen halben stock runter hatschen um einen stock hochzufahren um einen halben stock runterzuhatschen, resp. umgekehrt natürlich rauf und runter und nochmal rauf, das erschliesst sich einem ja nicht so auf der stelle. und dann wäre da auch noch der eher sanierungsbedürftige verputz im stiegenhaus. und keller haben wir seit einem jahr nur lt. mietvertrag, ansonsten ist abgesperrt.

immerhin wird die wohnung im dritten stock nach dem wassereinbruch trockengelegt, wie die sache weitergeht weiss man natürlich noch nicht, weil: ist noch nicht trocken.

im stiegenhaus riecht es "feuchtlert", wie der wiener zu sagen pflegt.

gestern begegnete uns wieder ein exemplar des rattus norvegicus, sehr freundlich und gar nicht g'schreckt seinerseits, vermutlich allerdings ihrerseits, weil: schon ziemlich sehr rund und behäbig. die kleine frau pixy allerdings kriegte hals und schnappatmung und zähneklappern und stürzte hinterdrein und fiel natürlich dreibeinig hoppelnd, wie das nun mal ihre spezialität ist, über die stiege richtung keller, wo dickrattus (oder doch dickratta?) gerade noch so durch den breitesten spalt der baustellentür aka lattendingens mit spalten passte. frau pixy schlug sich die nase an, und weil sie, wenn sie sich aufregt, nerven kriegt, und wenn sie nerven hat kriegt sie blase, und wenn sie blase hat muss sie pipi, und natürlich hatte frau kelef ein volles mistsackerl mit und pappte das noch schnell in den mistkübel, während frau pixy im hof offensichtlich weitere rattus norvegicus (möglicherweise natürlich auch mus musculus aka hausmaus) - witterungen aufnahm und wutentbrannt auf die betreffenden stellen: pinkelte. darf man nicht, das weiss sie, aber so wie sie mich angeschaut hat war das schlichtweg die botschaft an die langschwänzige sippschaft: ich krieg schon noch wieder eine(n) von euch, wäre nicht das erste mal hier im haus.

in der nacht dann noch mehrere weitere mäuse gesichtet: allerdings draussen vor der tür und fliegend, also fledermäuse. von denen wiederum ist dat julchen sehr angetan, aber die wollen nicht hereinkommen und mit ihr spielen.

und so sitzen wir und warten, der hausbesitzer hat doch vor zeugen gesagt ab dem 1. juli wäre die parkplatzsperre vor dem haus auch schon genehmigt, nur eine andere genehmigung fehlert noch, aber das hören wir auch schon länger. und in der mail vom 20. mai steht, frau kelef solle sich das bepflanzen der blumenkisten verkneifen, weil: "die baustelle beginnt in kürze". wobei sich natürlich die frage stellt, wie eine baustelle beginnen kann, aber vielleicht liegt es genau daran, dass da durch irgendwelche sprachlichen irrungen und wirrungen irgendwas nicht so klappt wie es sollte.

der liebe nachbar bedauert, dass er nicht genau nach dem jahr, oder wenigstens nach dem jahrzehnt, des endgültigen baubeginns gefragt hat, der scherzkeks, der. die nassen flecken auf dem klo hier sind schliesslich noch aus dem vorigen jahrtausend, so ist das nämlich.

dass weder telefonisch noch schriftlich noch per reitendem boten oder sonstwie eine nachricht bezüglich der betriebskosten eingetrudelt ist bislang: no, wen wundert's.

der baumeister aus dem nachbarhaus stellte fest: alles falotten, und versicherte sich der tatsache dass frau kelef dem hausbesitzer eh nicht alles glaubt, was der so erzählt. keine sorge: forthin nicht einmal die uhrzeit.


sogar der godot, der bekanntlich nicht kommt, war schon da und hat sich erkundigt ob wir das alles noch derwarten und derleben werden, wir seien schliesslich nicht mehr die jüngsten.

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Liebe Frau Kelef,
langsam wird das ein typischer Fall für den Volksanwalt - wenn man gutmütig ist. Ich - wie Sie wissen, bin ja eher für die harte tour - hätte das Hausbesitzer-und Baumeister -Gsindel schon längst angezeigt. Wegen Betrug (à la KHG) und Gesundheitsschädigung.
Saubande verdammte!
Entschuldigen Sie meine unfreundlichen Ausdrücke, aber für solche Leute hab ich nichts Freundliches!
Liebe Güße samt meinen drei Whippetweibsen, die Ratten auch zum Fressen gern haben!

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werde wohl eher
ein buch schreiben, mit dem titel "wohnen in wien".

kapiteltitel werden sich sicherlich ergeben aus "schau trau wem", "es sind schon hausherren gestorben", "warten auf godot", und ein paar wienerischen ausdrücken, die momentan den fluss der eleganten schreibe nicht ins unflätige ziehen sollen. ähem.

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