Freitag, 28. September 2012
wie schön
zu lesen, dass die ex-fabrick endlich im heute angekommen zu sein meint.

deshalb - weil es sich ja um ein börsennotiertes pharmaunternehmen handelt - reagieren sie auch auf die bedürfnisse der - sie erraten es: stakeholder. immerhin - zumindest nicht explizit - nicht der shareholder. ist vermutlich auch besser so.

jedenfalls: um auf den trend der mobilen internetnutzung zu reagieren.

deshalb wird jetzt eine mobile unternehmenswebseite zur verfügung gestellt.

patienten, ärzte, journalisten und interessierte haben jetzt einen noch komfortableren zugriff auf die informationen.

man muss prioritäten setzen. meine wäre es ja, den zuständigen erst einmal richtige zeichensetzung beizubringen. BEVOR sie einen text veröffentlichen dürfen. die sache mit den bei- und bindestrichen war immer schon ein hund.

nach einer erfolgreichen einarbeitung in dieses schwierige thema könnte dann in ein paar jahren die nächste weiterbildung stattfinden: welches wort hat welche bedeutung.

das mit der automatischen silbentrennung, das kriegen wir dann in der pension der zuständigen.


sie haben ja gar keine ahnung wie sehr man über manche dinge lachen kann, so im nachhinein. dabei habe ich seinerzeit ein wunderbares pamphlet verfasst, mit den do's and don'ts, sogar mit bildern und beispielen, und extra langsam geschrieben für die besonders dummen. nicht unerwähnt blieb darin auch die art wie texte wahrgenommen werden, wie geübte leser rasch das wesentliche aus texten herauspopeln können, und dass man im sinne der heutzutage so beliebten readability manchmal sätze in zwei oder drei teilen sollte, und die worte so umstellen dass die wichtigen dem schnell-leser ins auge ploppen wie es sich gehört.

und nein, es war keine powerpoint-präsentation, bevor sie fragen. aber nun ja - perlen vor die schweine.


passte gerade so zu verschiedenen anderen posts in der letzten zeit hier im internetz. wie sich die bilder gleichen ...

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Montag, 17. September 2012
integration geht anders,
liebe leut', das habe ich ja schon ein paar mal erwähnt. und so finde ich - ausnahmsweise - einen vorschlag von sebastian kurz gar nicht so daneben: http://wien.orf.at/news/stories/2550380.

ein paar andere haben auch was dazu zu sagen, im übrigen: http://oe1.orf.at/artikel/%20317524.

dass unser österreichisches schulsystem an allen ecken und enden kränkelt wissen wir ja sowieso, da brauchen wir keine studien und kein gar nix dazu: schon einmal mit einem 14jährigen durchschnittsschulteenie gesprochen? na, sehen sie.

also entweder brauchen wir individualunterricht, der sich am wissens- und entwicklungsstand des jeweiligen kindes orientiert - und dazu gehören auch die sprachkenntnisse, weil: sonst kann man den wissens- und entwicklungsstand ja gar nicht erst feststellen. wer jetzt die sprache des anderen beherrschen muss bleibt NICHT dahingestellt: unsere amtssprache ist deutsch, und punkt. irgendeinen gemeinsamen nenner muss es ja geben.

aber: egal wen man hinsetzt um ihm was beizubringen: wenn der belehrte die sprache, in der gelehrt wird, von anfang an nicht versteht, dann wird das auch nix mit dem verstehen des gelehrten stoffes. und wenn ich mir - wie derzeit leicht möglich - die kinder anschaue die die ersten klassen der volksschule besuchen, gleich in der gasse nebenan, dann wird mir schlecht. die armen würmer können sowas von nicht deutsch, man fragt sich.

die lehrerinnen beklagen sich (ich stund daneben) untereinander, dass sie fünfzig prozent der kinder nicht verstehen, und diese kinder sie nicht verstehen. sie können mit denen nur über andere kinder, die ein wenig deutsch beherrschen, kommunizieren. "ich sag halt dann, die sollen denen sagen, die sollen den anderen alles nachmachen. ist ja sowieso egal, aus denen wird eh nix!" natürlich kann man als lehrerin schon einmal verzweifeln bei einer derartigen klasse, aber die richtige einstellung scheint mir das trotzdem nicht zu sein. und wie diese kinder dann die volksschule schaffen können/sollen, um dann später in welcher wie auch immer benamsten schule auch noch eine fremdsprache zu erlernen, ist mir, bitte sehr, schleierhaft.

ganz überhaupt hab ich ja die erfahrung gemacht dass, wenn ich die sprache nicht verstehe in der mir jemand etwas erklärt, ich einfach: nichts verstehe. kann natürlich daran liegen dass ich ein verstockter, renitenter charakter bin.

ich kenn' selber ein paar durchaus sehr intelligente menschen die von ihren eltern aus verschiedensten gründen nach österreich gebracht wurden - meist heirat der mutter. und dann sassen die da mit 11 oder 12 oder 13 jahren, von einer schule in die andere, keine eingewöhnung, fremde kultur, fremde umgebung, keine freunde die man fragen kann, keine wiederholung einer klasse, von einem schulsystem in das andere, und ja, die haben alle sehr gute hauptschulabschlusszeugnisse, und auch sehr gute zeugnisse aus dem polytechnischen jahrgang, und auch sehr gute berufsschulzeugnisse. toll, werden sie sagen! ist es aber nicht.

bei näherem befragen stellt sich nämlich heraus dass es usus an - zumindest den wiener - schulen (aller art) ist, solche kinder und jugendliche "anders" zu beurteilen. also: für deutsch und englisch gibt es ein "sehr gut" für das wollen, nicht für das können. was noch nicht einmal ungerecht wäre, wenn es denn offen dazugesagt würde. denn: wenn man die deutsche grammatik nicht kennt, dann hat man auch probleme die englische grammatik zu erlernen, wenn die lehr- und ausgangssprache nun einmal deutsch ist. da nutzt dann auch das "sehr gut" in englisch später nix, weil: lesen oder verstehen oder sprechen kann man eben nicht.

und auch in den anderen fächern wird gerne ein auge zugedrückt, denn natürlich ist jeder lehrkraft klar dass ohne genügende sprachkenntnisse dem unterricht nicht genügend gefolgt werden kann, und auch prüfungen zur wiedergabe des gelehrten und vermeintlich gelernten stoffes gestalten sich schwierig. besonders vife kinder sollen angeblich texte auswendig lernen: die können sie dann zwar auf abruf wiedergeben, verstehen aber null davon. diese begabung des sinnlosen auswendiglernens haben ja viele menschen, die sinnhaftigkeit (ausser beim rezitieren der bürgschaft) bleibe dahingestellt.

wenn, dann, aber, nachdem, da, daher, dahin, daraus, aus, woraus, alle diese worte die bei der erklärung vieler vorgänge so unendlich wichtig sind: woher sollen diese kinder die unterschiede kennen? wie sollen sie die verschiedenen bedeutungen zuordnen?

und wenn die sache mit dem "learning by doing" so einfach wäre: wieso, bitte, brauchen dann eigentlich (aber das frage ich natürlich nur am rande) akademiker in allen ländern der welt eine art der jeweiligen nostrifizierung ihrer ausbildung? ich meine, ärzte, z.b.: blinddärme wachsen doch in allen ländern der welt in den menschen an derselben stelle, ebenso wie ohren, augen und zehen? und physiker: schlimmstenfalls kann man pfund und kilogramm mittels tabelle umrechnen, der rest bleibt sich doch gleich? für die chemiker und apotheker gibt es die inn-namen. ius lass ich mir noch einreden, in manchen ländern darf man die schwiegermutter steinigen wenn sie schweinefleisch auf den tisch bringt, aber sonst? 2 x 2 ist doch überall 4, und dass man beim hausbau unten anfängt und nicht oben ist auch überall so. geht aber nirgends ohne entsprechende bestätigung der kenntnis der landessprache, wenn man ohne "oberaufsicht" oder selbständig arbeiten will.

von einem akademiker würde man erwarten können dass er lernen gelernt hat und sich entsprechend leicht tut, und wie lange - denken wir doch einmal an unsere internationalen konzerne und die leute dort - brauchen die oft um sich auch nur verbal verständlich ausdrücken zu können? vom schreiben einer dreizeiligen elektropost reden wir da erst einmal gar nicht.

von kindern aber verlangt man derzeit dass sie in einer ihnen völlig unbekannten situation, unter unbekannten kindern und in einer unbekannten sprache dem unterricht folgen und nebenbei auch noch die sprache, in der unterrichtet wird, lernen. ein angestellter sässe nach einer stunde vergleichbarer zumutung beim betriebsrat, die arbeiterkammer und die zuständige botschaft würden mobilisiert, die medien hätten viel zu tun, und das mit recht.

also, wie gesagt, so daneben finde ich die idee gar nicht die kinder erst einmal wirklich deutsch lernen zu lassen, damit sie dann eine erste klasse volksschule besuchen können. in welcher form das geschehen soll: nun ja, da werden sich die geister wohl immer scheiden. solange wir aber ghetto-schulen haben, in denen die türkischsprachigen, die serbischsprachigen etc. kinder jeweils in einer ersten klasse zusammengefasst werden, da wird das wohl nix, denn die zwei deutschsprachigen, der eine chinesischsprachige und die drei polnischsprachigen kinder werden da nix besser, sondern nur alles schlechter machen. und die spanier, russen und nordafrikaner werden leise weinend in der ecke sitzen.

also: deutsch im kindergarten als pflichtübung, und dort nur menschen beschäftigen die gelernt haben wie man kinder eine sprache lehrt. wenn sie den anfang einmal geschafft haben und ein teil der gemeinschaft geworden sind, in der ersten klasse richtig dem unterricht folgen und das gelehrte im kopf behalten können, dann findet sich der rest hoffentlich im lauf der jahre. und vielleicht - aber auch nur vielleicht - haben wir dann auch kinder die gerne in die schule gehen. die einen, weil sie verstehen was man ihnen dort erzählt, und die anderen, weil sie nicht ständig von denen, die nichts verstehen, beim aufpassen gestört werden.

und vielleicht würde sich die zahl der funktionellen analphabeten (langsam geben wir es ja wenigstens zu, dass wir da eine anzahl, man möchte schon sagen: unzahl davon haben) wenigstens halbieren.

die gegenwärtige situation aber als politisches instrument zu benutzen, das finde ich sehr verkehrt. es ist nämlich viel eher ein menschliches denn ein politisches problem, wenn man es genau betrachtet.

und weil wir gerade dabei sind: ein ganz klein wenig können wir alle beitragen zur integration, wenn wir schon einmal damit beginnen mit den eltern der kinder in vernünftigem deutsch und in ganzen sätzen zu sprechen. am besten auch per "sie". ich meinesteils werde äusserst ungern ohne vorwarnung geduzt, und die gleiche höflichkeit oder distanz oder wie auch immer wir es nennen wollen, die wollen wir doch auch unseren mitmenschen angedeihen lassen. von anfang an. dann wird das vielleicht doch noch was mit der integration und dem miteinander und dem gegenseitigen respekt, schön wär's.

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liebe junge frau aus gutem haus
oder was auch immer sie zu sein glauben, mit ihrer solarienbräune, den aufgeklebten fingernägeln und der kunsthaarverlängerung: jedenfalls, also SO geht das nicht.

ich meine, wenn sie ihre dreijährige tochter noch nicht dazu erzogen haben auf die toilette zu gehen und sie im kinderwagen herumkarren, obwohl sie ganz kerngesund ist, dann ist das ihre sache.

dass das mausiputzi dann auch noch so riecht als ob es eine toilette nicht kennt, das ist auch ihre sache.

das übergewicht und die plattfüsse, die dieses herzibinki hat und wohl immer haben wird, die müssen sie ihm später selber erklären.

wenn sie mit ihrem kind nicht vernünftig sprechen, sondern nur "trinki" und "bappi" sagen statt trinken und essen, dann wird das wohl spätestens in der ersten klasse volksschule ein klitzekleines problemchen nach sich ziehen. und nein, "hamm-hamm" ist kein gutes wort für schokolade. geht mich aber nichts an.

es ist mir, mit verlaub, auch ziemlich egal was sie von mir denken. ich mach' sowieso, was ich will, wenn ich kann. und erziehen brauchen sie mich schon überhaupt gar nicht, und: ich hab mit sicherheit mehr contenance als sie und ihre ganze familie zusammen.

aber wenn, und ich sag das nur einmal, also wenn dieses kreischende, stinkende balg, das sie da in die welt gesetzt haben damit sie nicht arbeiten zu gehen brauchen und von alimenten und staat leben können (weil: arbeiten können sie nicht weil sie haben ja ein kind und das ist ja lebensaufgabe genug, der böse vater des kindes von dem sie sich haben schwängern lassen hat ihnen nicht gesagt dass er verheiratet ist und schon drei kinder hat, jo mei, ist das jetzt auch mein problem?), jedenfalls, wenn dieses balg, das ihren lenden entspross, mir eine ganze grosse schokoladewaffel im vorbeigehen auf den kopf haut dass mir die haselnussbrösel in die augen fliegen, dann: dürfen sie sich nicht wundern wenn ich dem kind die waffel aus der hand nehme (ganz lieb!) und sie: auffresse.

mfg ihre pixy



und kein kleines bisschen schuldbewusst, die kleine wauwau. ich glaube, sie hat sogar ein wenig gegrinst dabei. guter hund. bedauerlicherweise mag uns die mutter des kindes nicht, weil ich sie vor fast zwei jahren darauf aufmerksam machte dass das einjährige kind etwas vom boden aufgehoben und gegessen hatte was frau pixy gerade eben ausgespuckt hatte - mit dem ein paar tage vorher gebrochenen oberarm sah ich mich nun wirklich ausserstande unter dem tisch einem mir unbekannten kleinkind etwas aus dem mund zu nehmen. damals meinte die zärtlich liebende mutter ich hätte damit zum ausdruck bringen wollen sie sei eine schlechte mutter, dabei sollte ich doch besser gefälligst aufpassen was mein hund um 21.00 uhr unter den wirtshaustisch spuckt, wenn ich schon sehe dass da ein kleines kind, das noch nicht einmal gehen kann, darunter spielt. und ausserdem hätte das kind nur die milka-herzen aus der schachtel gegessen, sonst gar nix. die habe halt nach dem gulasch noch was süsses gebraucht. wie man das sehen kann wenn man zwei tische weiter sitzt erschloss sich mir schon damals nicht, aber die waffel, die hab' ich frau pixy heute vergönnt, nach dem langen fussmarsch durch die botanik.

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Sonntag, 16. September 2012
feuertaufe
für frau pixy, jetzt ist sie ja schon lange genug da, also: in wien-mitteleuropa.

und was lag da näher, als ihre assimilationsfähigkeit zu testen. und also sprach frau kelef zu der kleinen wauwau vor ein paar wochen: kleine wauwau, heute gehen wir zu einem strassenfest. die kleine wauwau bestand diese prüfung (live-musik von passender qualität, bratwurst und -hendl allerorts, publikum: nun ja, aber das wird - schon wieder - eine eigene, und eigentlich sehr schöne geschichte. erinnern sie mich daran, dass da noch ein paar: "das wird eine eigene geschichte"-geschichten ausständig sind, btw., danke im voraus) mit bravour, und frau kelef war sehr stolz. auf zu neuen herausforderungen.

jedenfalls, kleine wauwau, sagte frau kelef heute, heute ist oktoberfest in st. meidling in dem beisel dort, du weisst schon wo, da haben die stelze und so sachen, kriegst du auch einen ordentlichen knochen, wenn du mitgehst.

knochen?, sagte frau pixy, dafür mach ich alles, also: fast alles.

wir also eine grosse runde, und rein in das - ja, was war das noch? vergnügen? jedenfalls, rein in das lokal.

frau pixy mit der nase immer richtung küche, weil: stelze kann sie riechen. ansonsten: hund tief unter der sitzbank, rechts hinten. eher ungewöhnlich, sonst tendiert sie ja eher zu "always in the way-being dog", aber sie hat ja immer ihre gründe.

weil vor dem tisch: oh mein gott. aber ich lass das lieber frau pixy erzählen, aus ihrer perspektive war das sicherlich noch spezieller. also:

mammi und ich gehen spazieren, wie immer. sie hat mir versprochen dass es was besonderes gibt, da sagt sie dann immer: "jetzt gehen wir gassi, du erledigst alles, und dann gibt es eine überraschung." entweder wir fahren dann irgendwohin jemanden besuchen, oder wir treffen uns mit jemandem, oder wir gehen auf eine hundespielwiese die ich noch nicht kenne, oder solche sachen halt. mammi hatscht derzeit ziemlich übel, aber das macht nix, hab ich zeit die nachrichten der anderen hunde nachzuriechen. man kommt ja sonst oft zu nix.

und weil ich vorgestern eine ganz brave kleine wauwau war, waren wir zur belohnung bei der frau tante tierarzt (warum auch immer die so heisst, aber ich kenn die und mag die und geh gerne hin, da kann ich mir auch so einen langen namen merken). jedenfalls, die hat mir in die augen und das maul und in den auspuff geschaut, und ganz tief in die ohren, und alles abgehört mit so einem horchgerät das kitzelt. dann hat sie auch noch meine fussnägel kontrolliert (die links vorne an der kranken hand wurden seit EINEM JAHR nicht mehr geschnitten, und haben jeweils die optimale länge, man sieht dass ich die linke hand benutze, ha!!!), dann hat sie mich noch gepiekst (borreliose wäre ja ziemlich blöd für mich), und dann hab' ich eine belohnung bekommen und dann sind wir pizza essen gegangen, mammi und ich. mammi hat die pizza gegessen, ich das meiste vom schinken, dem käse und dem ei, das muss so, sagt der kellner dort, das kennt er schon (von uns). weil meine zähne so abgenutzt sind muss ich übrigens im november zahnstein entfernen gehen, da passt das dann mit dem wetter - nicht zu heiss und nicht zu kalt. ich kann nicht mehr so viel knochen abnagen mit den vorderzähnen, aber die beisserchen sind sonst in ordnung, bin sehr stolz auf mich. und ich habe überhaupt nicht gequiekt, nicht einmal beim impfen!

und weil das alles so super war, heute also oktoberfest.

jetzt, geneigte leser, verstehen sie eine kleine wauwau bitte nicht falsch. ich kenn' mich ja vielleicht nicht aus, weil es mir keiner erklärt hat, und ich komm' ja auch aus ungarn, das ist eine andere kultur, aber sagen sie einmal: muss das sein?

frauen die älter und noch, na ja, wohlgenährter sind als meine mammi in hautengen jeans, stöckelschuhen mit weissen socken an den dicken hufen, und dann tanzen die auch noch miteinander? also, zwei frauen, miteinander, und reiben sich aneinander dass man nicht weiss was das soll? eine im dreivierteltakt, die andere im zweivierteltakt, und die musik ist, na was weiss ich, sagt man dazu überhaupt musik, hier in wien? und die mehr oder weniger offensichtlich dazugehörigen y-chromosomenträger klatschen dazu im untakt, also: neben dem takt, und ein wenig dazwischen?

interessant fand ich auch den mann der so stolz darauf war dass er schon so viel getrunken hatte. der hat dauend alles bezahlt, sogar sachen, die er gar nicht bestellt oder getrunken hatte, bloss so. der hat auch mit bedrucktem papier (sie nennen es euro) herumgeworfen, mammi hat aber gesagt ich darf so ein papier nicht fangen. warum der aber so wie ich auf allen vieren (also: er, ich ja nur auf allen dreien) unter dem tisch herumkreuchte, ich weiss es nicht. aber ich hab ihn aus meiner schüssel trinken lassen, bin ja nicht so. war aber nur wasser drin, ätsch. und der kellner hat gleich meine schüssel mitgenommen, ausgewaschen und mir frisches wasser gebracht, guter mann.

musik hatten die ganz viel verschiedene. ich als ungarin habe ja einen anderen musikgeschmack, und zu hause spielt es auch oft musik, aber andere. da kann man sich hinsetzen und zuhorchen. heute hatte ich - gott sei dank - eine ecke unter der eckbank im hinteren eck für mich allein, ganz unten, weil: was auch immer das war, gefallen hat es mir nicht. kam von so einer maschine wie mammi die hat zum bloggen und mailen, sie sagt "internetzmaschine" dazu, damit ich verstehe wo sie hingeht mit dem kaffeehäferl. ich setz mich dann immer in mein fauteuil hinter ihr, gerne mit ein oder zwei katzen, und schau zu. manchmal kommt aus der internetzmaschine auch musik, aber andere. was in dem lokal aber aus der internetzmaschine dort kam, das war, na ja, speziell.

es waren menschen in dem lokal, die haben auch noch zu dem zeug, das aus der maschine kam, töne gemacht. besonders ich als hund kann ihnen versichern: schön war das nicht. und das ist höflich ausgedrückt. uns hunden sagt man ja nach dass wir in allen tonlagen heulen, aber ja, menschen: wir heulen in allen tonlagen. wir wechseln die auch. aber: wir wissen was eine tonlage ist, oder auch mehrere der diesen. aber nehmt einmal, bitteschön, ein entsprechendes gerät und messt nach wenn ihr singt, oder wie auch immer man das nennen soll: kein hund auf gottes erdboden, noch nicht einmal ein husky-rüde, den man ohne narkose kastriert, bringt solche geräusche hervor. das war nicht zwölftonmusik, sondern achtzehneinviertelton- oder was auch immer, jedenfalls: ich wusste nicht, wie ich mir mit einer gesunden hand beide ohren zuhalten sollte, und mammi ist meine zeugin: ich bin nicht lärmempfindlich. ich geh sogar an im einsatz befindlichen baumaschinen vorbei, ich habe keine angst vor traktoren, autobussen oder zügen, und fiaker mitsamt pferden lassen mich kalt. aber das: neinneinnein. ich kroch dann unter der bank zu mammi und hab meinen kopf so zwischen ihren knöcheln versteckt, dass beide ohren zu waren. das hat gut funktioniert.

mammi bestellte gleich nachdem wir gekommen waren eine grosse stelze, weil: ich war ja mit. und ich krieg ja zuhause nix, wie sie wissen. sie ass das knusprige mit dem knoblauch, und schnitt mir ein paar schöne stücke fleisch heraus zum auskühlen, und was soll man sagen: da tanzten die am wiener münchner oktoberfest sirtaki und schrien dabei immer "ola, ola" (sie sagten das machen sie in mallorcka auch so, kennen SIE sich da aus?), und dann fiel die eine dünne frau mit der engen jean und den hohen absätzen auf den schuhen, sie wissen schon: die alte mit den vielen strasssteinen auf der hose hinten, die immer ihren tuches an anderen leuten rieb, ich kriegte für sowas ja eine hinter die löffel), also jedenfalls: die fiel mit den strasssteinbesetzten a-backen in MEINEN TEIL VON DER STELZE!!! nicht genug damit, dass drei steine in meiner portion landeten, hatte die frau dann eine gebratene knoblauchzehe und ein stück schwarte am a..., machte der aber nix, sie meinte, da riecht ihr mann dann gerne an ihr.

interessant fand ich auch die sache mit den tätowierungen. unserseins als hund hat ja auch schon einmal eine tätowierung, zur unverwechselbaren identifizierung, die tragen wir dann von jugend an am ohr, damit jeder weiss wer wir sind. da wir keine känguruhs sind können wir ja ausweise nicht einstecken.

heute aber sah ich frauen und männer, die hatten tätowierungen überall. ich meine, eine nummer täte doch reichen? die hatten aber alle grosse bilder eingebrannt, auf händen und füssen und beinen und rücken und bäuchen, man sah aber immer nur einen teil davon, je nachdem wie die kleidung gerade verrutschte. mammi erstickte fast als die eine sehr alte frau mit hängebauch im dirndl endlich den bauch unter das schürzenband geschaufelt hatte, und dann den busen über den unteren rand vom, na ja, bh sagen sie dazu glaube ich. jedenfalls, als das schlabbrichte hängezeugs dann endlich an der vermeintlich richtigen stelle sass, da beugte sich die frau in dem dirndl zu mir hinunter, wollte mich streicheln, fiel aber auf das gesäss und, was soll ich ihnen sagen: das zeug fiel ihr aus dem ausschnitt, mir fast ins gesicht. also: nicht der bh, sondern das was hineingehörte. und das war, ich sag' ihnen: tätowiert! nicht mit einer nummer, sondern mit einem bild von einer rose, und die sah ganz komisch aus, wenn so eine verwelkte blume bei uns in der vase steht wird die weggeworfen. eigentlich sah das alles sehr merkwürdig aus, und roch auch nicht sonderlich gut, und mammi bestellte sich auch sofort eine doppelte birne, flüssig, wegen der nerven, sagte sie, und der kellner grinste und meinte, ja, nerven braucht man da schon, und zwar gute, der schnaps geht auf's haus, meinte er.

für mich wurde stelze eingepackt, die halbe, zum mitnehmen, ich krieg ja zu hause sonst nix. höchstens kaninchenragout, oder gekochten fisch, oder so zeug.


als speziellen bericht an die münchner leser: ich weiss jetzt übrigens, warum der gemeine wiener keine weisswurst mag. der frisst die nämlich so: eine grosse weisswurst auf den teller, scharfen senf und kren dazu, und dann schneidet der wiener die weisswurst in scheiben und frisst sie mit der haut. keine kultur hier, ich sag ihnen. sogar ich als ungarin weiss dass man als mensch die weisswurst zutzelt oder allerhöchstens an der innenseite aufschneidet und dann das brät herausschabt. dazu gehören ein händlmaier-senf (hab ich das jetzt richtig geschrieben?), und eine brezen. und: eine weisswurst kommt nie allein, wo bliebe man sonst als hund, eine so eine haut ist ja viel zu wenig, sogar wenn ordentlich brät dran ist. ts.

jedenfalls: so habe ich das gesehen, leider habe ich noch viel mehr gesehen, aber sehen sie es einer kleinen ungarisch-stämmigen wauwau nach: ich kann das gar nicht alles erzählen. ich geh jetzt meine stelzen-anteile verdauen und hoffe, dass ich keine albträume habe. mammi hat gesagt, was auf dem knochen ist reicht für noch zwei tage. sonst krieg ich nix. aber vielleicht gehen wir morgen nach dem ballspielen auf der hundewiese ins eisgeschäft. ich werde berichten.

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