Samstag, 5. Juni 2010
medikamente sind notwendig III
ja, sind sie, bezweifelt ja keiner. aber andererseits gibt es auch solche kundschaften in der apotheke, wie pharmama sie hier: http://pharmama.ch/2010/06/04/unverbesserlich so hübsch beschreibt. warum so ein traumbild von patientin nicht zum doktor gehen will, wird sich den meisten menschen wohl nie erschliessen.

meine mutter, auch als "die böse frau" bekannt, konnte das übrigens auch ausgezeichnet. viele rezeptfreie medikamente konnte ich ihr ja über den grosshandel günstiger besorgen, wenn sie mir rechtzeitig meldung über ihre wünsche machte, bei manchen dingen legte ich allerdings immer die ohren an und verweigerte. natürlich führte das immer dazu, dass ich als bösartiges, lasterhaftes, absolut nicht hilfsbereites, usw. wesen bezeichnet wurde.

dabei waren die regeln ganz klar: aspro, tierkohle, verbandstoffe, kleine mengen milder abführmittel, etc., das bekam sie, den rest eben nicht. wenn sie mittel und wege fand sich was auch immer wo auch immer zu besorgen, konnte ich daran nichts ändern.

als ordentliche patientin habe ich ja meinen hausarzt auch immer über alle medikamente die ich einnahm informiert, auch wenn mir diese von anderne ärzten verschrieben worden waren. und ich geh seit 30 jahren zum gleichen hausarzt, immer. und ich hab auch immer jedem erklärt warum ein derartiges vorgehen so gesund für einen selber ist.

die böse frau jedoch fuhr auf kaffefahrt nach ungarn, kaufte dort was was so ähnlich aussah wie irgendwas anderes, verwechselte das und kaufte es weil billig oder bunt oder einfach nur so, und schluckte es dann auch noch.

gerne erinnere ich mich daran, als ich irgendwann mit meinem bruder, dem burli, so darüber herumdiskutierte und er meinte, ich hätte nicht medizin studiert und solle mich gefälligst nicht so wichtig nehmen. der hausarzt, zu dem er geht, war dann aber doch sehr dankbar dass man ihm kund und zu wissen tat dass der burli seinerzeit vor langer zeit einen anaphylaktischen schock auf penicillin gekriegt und fast hinübergestanden wäre, dabei wollte der ihm eigentlich sowieso ospen (wirkstoff: phenoxymethylpenicillin) verschreiben, und einem doktor kann man ja keine vorschriften machen.

jedenfalls laberte ich ihm vor, wenn ihm die böse frau komisch vorkäme, dann: asap in das nächste krankenhaus ZU DEM DU FINDEST, sprach ich, nein, da soll sie zu ihrem arzt gehen, der kennt sie, meinte er. leiderleider pendelte die böse frau aber zwischen haus und wohnung, dazwischen waren 50 km.

der burli himself war dann irgendwie doch angetan von meinen mahnenden worte in bezug auf die medikamenteneinnahmegewohnheiten der bösen frau, als er sie nämlich zur eigenblutspende für die bevorstehende hüftgelenksersatzoperation vom haus abholte und nach wien karrte, und plötzlich kippte sie ihm - natürlich nicht angeschnallt - bewusstlos vom beifahrersitz entgegen, mitten während der fahrt und ohne vorwarnung. er erinnerte sich an ein krankenhaus zu dem er fand, lieferte sie dort ab und des rätsels lösung ward bald gefunden, durch peinliche befragung und bluttests: damit "der doktor eine freude hat", hatte sie einfach die doppelte menge der blutdruck- und zuckersenkenden medikamente genommen.

den vogel schoss sie dann ab, als sie nach der hüftgelenksoperation mit dem neuen gelenk in ihren 120 kg fett zwei tage nach der operation ohne brille ihre zimmerkollegin ersuchte, ihr "das sackerl" aus dem nachttisch zu geben. zimmerkollegin tat das, ich kam gerade kontrollieren und wollte, klarerweise, wissen was sie denn da so in sich hineinfuttern wollte. "ihre" tabletten, meinte sie. als ich ihr gewaltsam alles wegnehmen wollte - die notwendigen medikamente gegen bluthochdruck, zucker, schmerzen, etc. bekam sie ja vom krankenhaus, das hatte ich vorab sichergestellt - kriegte sie einen mittelprächtigen tobsuchtsanfall. "du bist so gemein, du willst mir immer nur schaden, blablabla ...!

nun, der oberarzt kam alsogleich, die böse frau war laut genug, die oberschwester hatte er im schlepptau, und er begehrte zu wissen was denn los sei. die böse frau beschwerte sich lauthals ich verweigere ihr die notwendigen medikamente, der oberarzt meinte, die vom hausarzt angegebenen bekäme sie doch sowieso automatisch zur richtigen zeit, und nach einer so schweren operation seien ja enge kontrollen notwendig, also was bitte?

wir schauten in das sackerl, und es schüttelte und grausete uns, denn da waren - wie im zeichentrick - bunte pillen, tabletten (weisse, eckige und runde), dragees, kapseln (durchsichtige, gepunktete und gekringelte), manche klebten aneinander, manche waren bereits eine klebrige koexistenz eingegangen, die böse frau krampfte ihre hand gewaltig um ein konvolut von was auch immer, nutzte aber nix, wir waren stärker.

und dann räumten herr oberarzt und frau oberschwester und ich das nachtkastl und den kasten aus, was wir da noch alles fanden (unbedingt brauchte sie übrigens die abführmittel, da haben die schwestern bei unkontrollierter einnahme bei solchen patienten die auch noch bettlägerig sind, und so weiter ja besondere freude), und dann ersuchte ich feierlich, man möge das ganze zeug bitteschön in den sondermüll, und so.

natürlich beschwerte sich die böse frau umgehend beim burli, der mich wiederum beflegelte weil ich der armen schwerkranken frau die lebensnotwendigen medikamente vorenthalten hatte. aber ich bin ja einiges gewohnt, ich halt das aus. und sowieso hatte ich ein sehr gutes gewissen in dieser angelegenheit.

einige wochen später, man sprach gerade seit kurzem wieder mit mir, erkundigte ich mich danach ob die böse frau denn überhaupt habe wissen können was da alles so freilaufend an zeug in diesem sackerl gewesen sei.

na ja, abführmittel, zuckertabletten, was entwässerndes, ihre herztabletten, und schmerztabletten, und vitamintabletten, und noch so ein paar sachen. calcium, magnesium, und oh ja, die kürbiskernkapseln, die hatten nämlich dem herrn schultes damals so gut getan.

ah, ja, dem hernn schultes, wieso hat der die denn genommen?

na, der hatte doch prostatakrebs.

und da haben ihm die kürbiskernkapseln ... ???

und wie ihm die gutgetan haben, damals.

böse frau, prostatakrebs, da bist du aber gar nicht gefährdet ...

du musst immer alles besser wissen, woher willst denn du wissen was ich noch bekommme!

sehen sie, liebe leser, und deswegen gibt es rezeptpflichtige medikamente sicher nicht, und manche rezeptfreie medikamente auch nicht einfach so aus jux und tollerei und ohne peinliche befragung durch den apotheker, und überhaupt gibt es eben deswegen medikamente NUR in der apotheke, vernünftigerweise.

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Dienstag, 1. Juni 2010
super wetter!
meint die hunt, die hitze ja bekanntlich ebensowenig verträgt wie frau kelef.

und kriegt auch gleich, passend zu kälte, regen und wind eine eitrige ohrenentzündung, rechts.

und weil madame ja aus gründen schon in den höchsten tönen (im wahrsten sinne des wortes) jammern muss wenn sie tierarzt-gasse, ohrensalbe, augentropfen, injektionsspritze (und wenn es ein druckbleistift ist der so tut als ob) auch nur aus der entfernung sieht - und da sind die augen bestens - da haben frau kelef und die katzen und die piepkis gerade ohrensausen, mit ohne entzündung.

kopf schütteln, halsband anziehen, halsband anhaben, im schlaf drehen, alles schmerzt, das ohr suppt, die hunt jammert, die katzen sind besorgt, die piepkis jammern zeitverzögert mit.

note to myself: spargelragout sorgt auch bei frau hunt für entwässerung. die tatsache dass frau hunt meint, spargelragout mit schinken und tete de moine in obers auf französischen walnuss-tagliatelle habe heilsame wirkung auf entzündete hundeohren muss hier gegengerechnet werden.

man gönnt sich ja sonst nix.

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Sonntag, 23. Mai 2010
abmahnwahnsinn, neu aufgelegt
untertitel: diminutive patentgeschützt

jetzt nestle, wie der orf berichtet: http://ooe.orf.at/stories/444716/

einen verein, über den 25 bäuerlein ihre bauernbrote, selchwürstel, hühnereier und honigtöpfe und was sich sonst noch so im regionalen biobauerndirektvermarktungsmöglichen angebot finden lässt, regional verklopfen, den muss man doch auf der stelle ermahnen und bedrohen.

weil, in einem teil der schweiz, da ist nestle der diminutiv von nest, und da kann man das dann verwechseln.

und frau kelef stellt sich gerade vor, wie aus diesem einen teil der schweiz massen von direktabholern, mit dem bernhardiner vor dem bollerwagen, aufbrechen, über hohe berge und durch tiefe täler ziehen, die pässe unpassierbar machen, alle ohne gackerlsackerl unterwegs - was ja auch die umwelt belastet, und so ein bernhardiner, der sch... ja ganz ordentlich - um das ofenfrische brot aus steyr zu holen, und auch die nestwarmen eier für den sonntagskuchen. und dann stehen diese armen schweizer in steyr und sehen, dort steht "nest" als vereinsname, und dann denken die, der verein ist quasi die dachorganisation von nestle, und die haben dort doch ganz andere waren, oder die schweizer wollen nesquick kaufen und die haben das gar nicht, oder wie oder was, und dann, ja dann, dann aber: passiert was eigentlich? oder wo genau liegt die gefahr in diesem besonderen fall?

und dass der verein seinen namen jetzt von nest auf nets geändert hat, dient zwar der ruhe und dem frieden der unmittelbar betroffenen, aber der nachgeschmack, der bleibt, ist ziemlich übel. vor allem: für wie saublöd halten die rechtsanwälte von nestle eigentlich die einwohner des betroffenen teiles der schweiz? ein findiger kopf aus dieser region sollte vielleicht nestle verklagen: wegen verleumdung, oder diffamierung, oder so. DAS wäre doch einmal was.

wenn sie eine vernünftige idee zu den möglichen hintergründen haben und das alles frau kelef dann bitte erklären könnten wäre sie ihnen sehr dankbar.

edit: ein paar von den kommentaren auf orf.at sind auch nicht ohne, soll man ja nicht unerwähnt lassen:

so ganz nebenbei
architect1, vor 6 Stunden, 28 Minuten
gibt es einen Ort namens Nest in NÖ der sicher älter ist als die Fa. Nestle und deshalb Nestle natürlich zwingen könnte auf diesen somit geklauten Firmennamen zu verzichten!


und an alle Vögel
architect1, vor 6 Stunden, 34 Minuten
bitte nicht vergessen die Schutzgelder an Nestle vor dem Nestlebau zu überweisen.


und es darf noch angemerkt werden, dass es tatsächlich menschen gibt, die sich erdreisten die familiennamen nest, nestler o.ä. zu tragen. seit generationen, nehmen wir doch an. schweinebacken, alle, müssen sich auf der stelle umbenennen. und vergessen wir auch bitte nicht die diversen kinderkrippen und -gruppen, die ebenfalls ein nest im namen tragen. nesthäkchen sofort raus aus dem sprachgebrauch.

frau kelef geht jetzt einmal ein ernstes wort mit den piepkis reden, über den brutplatzbau im allgemeinen und konkreten. früher nannte man das ja nesterl, oder nestchen, aber diminutive sind ja neuerdings verboten. man weiss ja nicht was da alles passieren kann. und dann müssen die armen kleinen scheisserchen am ende noch einen teil der kolbenhirse als strafzahlung an die firma nestle schicken, und alsogleich jämmerlich verhungern.

obwohl, die könnten denen minigurken schicken. mit der österreichischen post. aber nur, wenn frau kelef beim auspacken dann dabei sein darf. irgendwann ist ja sicher wieder sommer.

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