Montag, 14. November 2016
frau gönnt sich ja sonst nix
da es am mittwoch so dringend war (siehe voriger eintrag), dass am donnerstag abend wer zu haus ist, da war natürlich bis heute jetzt gerade eben kein bild und kein ton von der hausbesitzerei zu hören oder zu sehen. obwohl frau kelef doch gestern abend eine sehr nette (also: ihrer meinung nach sehr nette) elektropost geschickt hat. vielleicht hat aber auch wer ein fremdwort nicht verstanden, soll ja vorkommen. oder was auch immer. frau kelef ihrerseits hat natürlich eine liste, hüppsch mit kasterln zum unterschreiben jeweils, und für anmerkungen, damit nix sein kann.


die elektropost jedenfalls liest sich so:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihre Frau freundliche bürodame hat mich am 09.11.2016 kurz nach 15.00 Uhr angerufen, ich konnte den Anruf nicht entgegennehmen. Bei meinem Rückruf am 10.11. teilte sie mir mit, dass Herr impresario am selben Abend gegen 17.00 oder 18.00 Uhr zu einer Besprechung vorbeikommen wolle. Das musste ich ablehnen, da ich bereits Termine vereinbart hatte. Leider konnte sie mir nicht sagen, worum es sich handele – auch nicht, ob bei dieser Gelegenheit die diversen offenen Fragen geklärt werden sollten resp. könnten.

Bei Rücksprache mit Herrn nachbar aus dem 3. stock am Freitag und Herrn nachbar unmittelbar neben frau kelef am Sonntag stellte sich heraus, dass es sich um eine zu leistende Unterschrift bezüglich der Waschküche, die nicht wieder eingerichtet werden soll, handelte. Diese Waschküche wurde mir gegenüber von der früheren Hausbesitzerin, Frau öl, bereits bei meinem Einzug vor 28 Jahren als nicht benützbar bezeichnet. Ich habe diese Waschküche nie betreten und auch nie einen Schlüssel dazu in Händen gehabt, geschweige denn besessen. Ebenso ist die Waschküche – zum Unterschied vom Keller – kein Bestandteil des Mietvertrages. Sollte dies also vorige Woche das Thema gewesen sein: ich nehme gerne zur Kenntnis, dass keine Waschküche mehr eingerichtet wird.

Sollten Sie eine persönliche Unterschrift für derlei Dinge benötigen, wäre es opportun eine Liste zu erstellen und diese von den wenigen noch vorhandenen Mietern unterschreiben und weiterreichen zu lassen. Zudem wurde im Haus ja auch ein „Office“ eingerichtet, in dem derartige Listen deponiert werden könnten. Das würde uns allen Zeit, Aufwand und Papier sparen.

Für persönliche Termine ersuche ich hiermit auch schriftlich um Kontaktaufnahme zwecks Vereinbarung mindestens eine Woche im Voraus.

Mit Dank für Ihr Verständnis und freundlichen Grüßen

frau kelef


jetzt überlegt frau kelef gerade, ob sie den herrschaften nicht vielleicht einen blitzkurs in büroorganisation anbieten sollte. gerne auch grundbegriffe des schriftverkehrs, niveau erste klasse volksschule: wenn ich wem was schreib, dann schreib ich oben hin an wen, und unten drunter meinen namen. this is especially true wenn ich als firma, unternehmer oder auch organisator von was auch immer einen aushang irgendwo hinhänge: dann sollte ich darauf bedacht nehmen dass ich das pamphlet erstens durch ein rechtschreibprogramm jage, und zweitens, hier ganz besonders wichtig, UNTERSCHREIBEN NICHT VERGESSEN! und ein FIRMENSTEMPEL kann nicht schaden! und nein, die adresse der adressaten ist weder mit noch ohne nachstehende freundliche grüße etwas, das man als unterschrift gelten lassen kann. nicht einmal, wenn es in derselben zeile steht.


aber die geneigte leserschaft braucht ja was zum lachen bei dem trüben novemberwetter.

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