Donnerstag, 13. Oktober 2016
die intellektuellen grobmotoriker
at their best.

in der hauseinfahrt steht ein am wandverteilerkasten angeschlossener roter mobiler verteilerkasten, mit der aufschrift "lebensgefahr". immer offen, natürlich.

heraus hängt ein schwarzes kabel, an dem eine verteilerkabelrolle angeschlossen ist, von der aus dann nach bedarf diverse kabel durch das haus gezogen werden, je nachdem, wo gerade strom gebraucht wird.

so weit kann man der sache konzeptionell folgen, obwohl sich einer alten frau wie frau kelef nicht so richtig erschliesst, wieso man bei abschluss der tagesarbeit, also so gegen 16.30, die fangen ja schon um 08.30 in der früh an neuerdings (vermutlich angst vorm schwarzen mann im dunkeln) nicht erstens den roten verteilerkasten abschliessen kann, und warum man nicht zweitens die stecker der kabel, die sich quer durch das haus ziehen, ausstecken kann. zumindest letzteres erledigt frau kelef aber natürlich gerne für die herrschaften. vermutlich schliessen die den verteilerkasten deshalb auch nicht vorschriftsmässig ab.

nach längeren disputen mit "ne snam" und "ne rasumem" konnte auch eine einigung darüber erzielt werden, dass die kabel nicht irgendwie, sondern nach tunlichkeit immer an der wand lang geführt werden sollten.

was frau kelef allerdings nicht explizit erwähnt und gezeigt hatte ist, dass es ihr eher unopportun erscheint so ein langes schwarzes kabel vom erdgeschoss bis ins dachgeschoss, also über vier etagen hinweg, zu ziehen, und weil es sich gerade so ergibt dann im erdgeschoss, knapp vor dem stiegenende, das kabel in halshöhe quer durch den raum zu spannen.

geht man nämlich, wie frau kelef, durch das schuttbeladene und durch den nie entfernten sand und schotter und schamottstaub doch eher rutschige stiegenhaus, und dann noch über die stiege hinunter, und unterstützt dabei noch die kleine frau pixy, die schon mehrmals strauchelte weil sie ja hüpfen muss und nicht normal gehen kann, dann hält man sich erstens am handlauf - der dazu gedacht ist - fest. dieser handlauf wird ergo von frau kelef mehrfach täglich gesäubert, weil sonst durch staub ebenfalls rutschig. vom juckreiz wollen wir hier gar nicht erst anfangen.

zweitens schaut man als durchschnittlich begabter mensch in der vorliegenden situation vernünftigerweise auf die stiegen, den hund und den handlauf, und nicht in die luft.

und so begab es sich, dass frau kelef einen lustigen gurgelschlag auf die narbe an der halsschlagader erhielt, weil die, nennen wir sie mal intellektuell nur mässig begabten, doch-wappler das kabel eben in ca. 1,50 m höhe gespannt hatten und oben halt kräftig einer daran zog. um drei ecken herum, und während unten natürlich keiner aufpasste.

so geschehen gestern. narbe schmerzt immer noch. der mit voller lautstärke angebrüllte doch-wappler, der auf den schmerzensschrei von frau kelef hin dann doch langsam um die ecke kam, teilte mit: "aufpasse, da arbeite!". frau kelef zeigte ihm natürlich gerne - nachdem die kleine frau pixy sich vor der tür erleichtert hatte - wie man so ein kabel vernünftig und ohne sich und andere in gefahr zu bringen durch das stiegenhaus ziehen kann. natürlich unter zuhilfenahme mehrerer freundlicher worte, die allerdings unverstanden verhallten, wie anzunehmen ist.

heute: wegen besonderen erfolgs fast wiederholung. immerhin konnte dank der aufmerksamkeit seitens frau kelef zumindest eine weitere verletzung vermieden werden.

irgendwann werden frau pixy, dat julchen und die piepkis demnächst zur adoption freigegeben werden, weil frau kelef für längere zeit hinter gittern sitzt. oder im krankenhaus liegt. oder überhaupt nicht mehr am leben ist.

... link (0 Kommentare)   ... comment