Samstag, 12. April 2008
geht mir eh so weit ganz gut
vielen dank für die lieben nachfragen. sehen tu ich halt nicht so gut wie ich es gerne hätte. grund für die schnippelei war ja, dass das gesichtsfeld rechts aussen eingeschränkt war. jetzt hamma das links oben. wegen der abwechslung. renn ich halt mit links gegen gegenstände, die sich nicht rechtzeitig in sicherheit bringen. und wer gerinnungshemmer schluckt, neigt ja auch nicht zu blauen flecken, nicht wahr.

jedenfalls, der herr univ. prof. prim. dr. hat alles sehr ordentlich gemacht, kann man sich nicht beschweren.

angesetzt war die op für acht uhr früh, begann pünktlich, lokalanästhesie, ein bisserl beruhigungsmittelchen i.v., während der op rechts noch gescherzt und geschäkert (herr dr. ist ein freund des ehemaligen gf der fabrick), blablabla, links dann während der op die alte narbe ein wenig widerspenstig und hart, was sonst, und ein blutgefäss das nicht aufhörte zu bluten, und auch nicht hätte da sein sollen. ansonsten: keinerlei kuschelfaktor, aber absolut nicht aufregend. herr dr. erklärte auch gerne, was er gerade tat ("wollen sie das wirklich genau wissen?" - "klar, wenn ich schon nicht zuschauen kann!"). nach etwas über einer stunde war alles vorbei.

eine klitzekleine diskussion hatte frau kelef dann noch, weil, nach der op hiess es "stationäre aufnahme". hä? ich hatte doch ein paarmal nachgefragt, und von nicht alleine nach hause gehen war auch nicht die rede gewesen. musste ich dann auch noch drei unterschriften leisten (wohlgemerkt, mit frisch operierten oberlidern, auf denen ein paar kilo coolpacks lagen um die schwellungen zu minimieren). tat frau kelef auch gerne, natürlich. die schwester las auch vor, was da zu unterschreiben sei, hahaha. herr prim. wurde herbeizitiert, und konnte sich der interpretation von frau kelef anschliessen. die schwester hatte nämlich gemeint, nach der gabe von diazepam an patienten mache sich das kh strafbar, wenn man den patienten ohne begleitung nach hause gehen liesse. drei unterschriften mit ohne sehen ist dann dreimal strafbar, nicht wahr. schon verliess ich die stätte des geschehens.

zuhause dann kalte umschläge, ging ganz prima, war ja alles vorbereitet und auch blind zu finden. drei nächte im fauteuil verbracht (schön hoch den kopf, wegen der blutergüsse), der schwarze katz hat mmer nachpfoten müssen was die mammi denn da auf dem gesicht hätte, und dann nachschauen ob die mammi da auch sicher das gesicht noch darunter hat, unter dem kalten dingens.

nach vier tagen war schon eine verbesserung rechts aussen zu merken, was für eine freude. links war das auge ja - siehe oben - von anfang an mehr geschwollen als rechts. lesen getrichen, fernhören statt fernsehen (so werden auch seifenopern spannend), dazwischen ein wenig telefonieren und frustfressen.

zwei tage nach der op kontrolle, nach zehn tagen fäden ziehen, alles prächtig, besonders rechts. links, nun ja.

vorgestern nun schrieb frau kelef dem cheffe eine e-mail, des inhalts:

das nächste Mal

geh ich mit so was um Tierarzt, ich schwöre.

Lieber Herr Dr. XXX

endlich ist es mir gelungen, die Bilder aus der Kamera auf den PC und von dort in ein e-mail zu pappen.

Morgen wieder Termin mit Herrn Prim. Prof. Dr. YYY im KH, bin neugierig was er anzumerken hat ...

Billd 10 zeigt Herrn Katz einen Tag nach Entfernung des Tumors am Oberlid. Tierärzte sind oft wirklich die besseren, befürchte ich.

Sehen tu ich - wie man sich vorstellen kann - immer noch ziemlich reduziert, insbesondere links - zur Abwechslung, vorher war ja das rechte Auge das grössere Problem. Wenn ich das linke Auge zumache geht es halbwegs, ist aber als Dauerzustand auch nicht wirklich gut. Augendruck ist auch links höher als rechts, kurzum, oft sch... sie einem hinein. Und der N. facialis scheint beleidigt zu sein, meinen die Herren Praktischer und Augenarzt, vielleicht auch (zusätzlich) der trigeminus, man gönnt sich ja sonst nix.. Bin ich auf der HNO also gut aufgehoben.

Leicht angefressene Grüsse an Alle

frau kelef


ruft er mich dann zurück, und meint "jetzt versteh ich, dass sie lieber arbeiten gingen, sogar hier im narrenturm in der pampas, wo ein anständiger wiener nicht einmal tot überm zaun hängt. und wenn ich ehrlich bin: am besten gefält mir das bild vom katz." da er mediziner ist, fragte er ob mich seine meinung interessiere, tat sie: er tippte auf organisierten bluterguss, n. facialis/trigeminus in folge der carotis-op. der junge mann sollte vielleicht doch eher aus dem büro an die patienten, im austausch zu einigen anderen. und das ist jetzt ein kompliment, verstehen sie mich nicht falsch.

gestern nun bei herrn prof. gewesen, der ein hmpf nach dem anderen von sich gab, durch die riesennarbe am hals scheint der lymphabfluss gestört zu sein, also massieren und ein wenig salbe gegen den organisierten statt resorbierten bluterguss. und kalte umschläge, nicht anstrengen, weil, ich zieh jetzt die linke augenbraue reflexartig in die höhe, was mir einen leicht süffisanten gesichtsausdruck verleihe. dass facialis und trigeminus beleidigt seien, sei normal unter diesen umständen, wieso ich eigentlich nach der carotis-op nicht dies und jenes und überhaupt, und ich möge mich doch an den neurologen sowieso wenden, mit schönen grüssen von ihm. in vier wochen will er mich wiedersehen, ich glaube, er mag mich.

computern geht schei...e, muss copy/paste spiele spielen und schriften vergrössern, sonst ist das alles sehr mühsam. immerhin bin ich jjetzt nicht mehr ganz so sauer auf meinen vater, der mich anno dunnemals in der handelsschule (so neben gymnasium, konservatorium, tanzschule, nachhilfestunden und unterricht geben, und noch ein paar sachen) angemeldet hatte, weil er meinte, blind tippen sei dringend notwendig.

die bilder schauen sie sich doch bitte in den comments an.

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