Sonntag, 8. Oktober 2023
frau kelef hat schon mehr gelacht
kann berichtet werden.

denn es begab sich, dass frau kelef den entschluss fasste nun endgültig wieder auf die beine und von der krücke weg zu kommen, und zu diesem behufe die orthopädin aufsuchte: nämlich die tochter des orthopäden, der frau kelef seinerzeit vor langer zeit schon behandelte, aber halt nicht operierte. als frua kelef die ersten male dort war (1995, bitteschön) war die jetzige orthopädin noch bei den maturavorbereitungen, half aber schon in der ordination und ergo:man kannte sich. der vater war leider in der zwischenzeit an corona gestorben, es trifft ja immer die falschen, die ordination ist in einem neuen haus gegenüber des alten, das weggerissen wurde, aber die alte karteikarte mit sämtlichen anmerkungen ist noch immer da. das macht denen so schnell niemand nach.

wie der vater so die tochter: stechen ganz hervorragend in irgendwelche geheimen körperstellen, man spürt es nicht sonderlich, aber es wirkt. entsprechend gerne geht frau kelef dort hin, denn das mit dem hatschen - die eh schon kaputte lendenwirbelsäule hat durch das "das rechte bein bitte nicht belasten - bitte nur zu 20% belasten" und "sie müssen sich fest auf die krücke stützen" (mit dem arm übrigens, in dem der oberarmknochen schief zusammengewachsen ist nach dem bruch 2010, und das schultergelenk auch, weil die hervorragenden ärzte im ukh den bruch drinnen nicht sahen ...) muss ja irgendwann ein ende haben, frau kelef ist wild entschlossen, und die hände sind auch schon mal in besserer form gewesen: die arthrosen der daumensattelgelenke hindern leider nicht nur am unfallfreien suppenessen, sondern auch am einhändigen führen des kaffeehäferls richtung mund, und von abgerissenen knöpfen etc. wollen wir erst gar nicht reden. und frau kelef hat einmal nadelmalerei betrieben (streumuster des porzellans mit einfädigem moulinex-garn, und so: schluchz). die orthopäden im orthopädischen krankenhaus hatten ja die verabreichung solcher injektionen verweigert, weil die patienten das hineinstechen in so ein entzündetes gelenk als viel zu schmerzhaft empfinden und so weiter und so fort.

frau kelef kennt das aber schon, und wenn jemand pieksen kann ist das halb so wild: stich tut weh (no na), dann ist das gelenk eine halbe stunde bis stunde gefühllos, und dann tut es weniger weh als vorher: alles relativ, also, frau kelef lässt sich gerne pieksen.

was frau kelef weniger gerne hat ist jedoch wenn sie sich bei so einem ausflug im sinne der gesundung eine infektion holt, vermutlich im taxi. so geschehen am 28.08.2023.

nach zwei tagen ein paar stunden reizhusten, dann am nächsten tag ein paar stunden triefauge und -nase, aber die balkontür war offen, die pollen flogen, ein antihistamintabletterl tat das ihre, am nächsten tag kurzes magengrummeln, und dann aber: verstopfung, pflasterstein im magen, beim gedanken an essen fiel frau kelef aus dem gesicht was sie noch gar nicht gegessen hatte, dazwischen schüttelfrost, fieberschübe, schweissausbrüche, die ganze palette. CORONA! sprach die tochter, frau kelef hatte noch zwei tests zu hause, machte den einen (ja, der war nicht abgelaufen oder sonstwie kaputt): kein corona. hausarzt sprach was von es gäbe diverse neue virenmutationen, ich tät mich ja eh auskennen, tun kann man nix ausser warten bis es vorbei ist. das dauerte dann auch nur geschlagene vier wochen bis sich ein licht am horizont abzeichnete, in der zwischenzeit meinte auch ein weiterer test (anderes modell): kein corona, aber tun kann man ja eben sowieso nix als in die kissen winseln. das kopfkissen musste innerhalb von zwei wochen drei mal die runde in waschmaschine und trockner drehen, weil durchgeschwitzt, und das einzige was im magen blieb war: milchbrot, schwarzer kaffee, ein wenig obst und saft. die tochter war so liebreich und nahm immer wieder mademoiselle kiki zu sich, letztere hatte damit grosse freude, erstere nur so bedingt weil irgendwie das mit dem arbeiten und hund und haus und garten und katzen und so halt doch recht anstrengend ist, aber wir haben es allesamt halbwegs gut überlebt. mademoiselle jedoch hatte ihren mundhygienetermin versäumt, also schickte frau kelef die zugehfrau, die den hund sehr liebt und umgekehrt, mit mademoiselle zur frau tante tierschaftendoktor, auf dass der atem der töle wieder nach veilchen riechen möge. sind nur zehn minuten bis zur ordination, aber frau kelef schwächelte und irgendwie war da das gefühl da sei noch was im busch. und, was soll man sagen: die frau tante tierschaftendokter rief an und teilte mit, mademoiselle hätte da auch noch ein relativ grosses, ausserordentlich gut verstecktes odontom (https://flexikon.doccheck.com/de/Odontom) im oberkiefer gehabt, das sei jetzt auch weg, jedenfalls, und kurz nachdem frau kelef ob dieser freudigen nachricht wieder atmen konnte kam auch schon mademoiselle und war not amused, weil maul-aua, wir haben ihr aber nicht verraten dass sie zwei tage später einen kontrolltermin mit antibiotikum-nachschlagspritze hatte. aber ihr atem riecht wieder nach veilchen, also fast.

der hammer-karli duzt die leut noch immer, die kreatur, und genierer hat er, wie der rest der meute, auch noch immer keinen: 3,40 euro für eine warme mahlzeit für kinder bei mcdonalds, meint er. wie es wohl wäre wenn man seinen nachwuchs mal vier wochen lang so ernährte? und wie, wenn sein eheweib, das den alten job wegen unvereinbarkeit mit familie leider nicht weiter ausüben konnte, uns das mit dem "mehr arbeiten wenn zu wenig geld" einmal zeigen täte? aber frau kelef war zu schwach um sich zu alterieren.

langer rede kurzer sinn: langsam geht es wieder halbwegs, und weil man nach sechs wochen kranksein (und tatsächlich war frau kelef noch nie im leben so lange so krank) dringend luftveränderung und ein paar tage tapetenwechsel braucht, ist die liebe tochter mit dem lieben hundsi ein paar tage nach italien gefahren. zwegenem der seeluft wärert es. sie haben jedenfalls spass, die zwei.

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Mittwoch, 23. Februar 2022
Online seit 6666 Tagen
und schon so lange wieder nix geschrieben hier, es ist eine schande. 6666 tage sind übrigens über 18 jahre, da ist schon eine menge passiert in der zeit.

eine schande ist übrigens auch frau kelefs zustand, da war sie doch vor eineinhalb jahren erst zuversichtlich dass bald eine neue hüfte montiert werden würde, weil alte kaputt und ganz viel aua (und wenn frau kelef sagt, ganz viel aua, dann schreien andere schon, so heisst es), und dann war es ja schon nicht mehr möglich ohne winseln ins bad zu kommen, und ohne krückstock schon gar nicht. die dramatik des gassigehens mit mademoiselle wurde wohl gemildert doch die hilfreiche tochter, selbwelche die töle regelmässig auf lange, schöne spaziergänge entführte, und dann für einige monate überhaupt übernahm.

und als dann nach versaubeutelung der überweisung ein termin gefunden war und frau kelef die neue hüfte schon einmal hatte, und kurzfristig auch kein aua und kein weh, da: brach der oberschenkelknochen.

glaubte aber niemand, weil: wenn da was gebrochen wär würde frau kelef vor schmerzen schreien (note to myself: schreien üben ...). dann also erst ein bisserl krankenhaus, nach fünf wochen drei wochen zuhause: no way über die stiegen gehen, also hausarrest. dann notaufnahme und wegen besonderen erfolgs wiederholung, die kaum verheilte narbe auf, neuen sehr viel längeren schaft in den oberschenkel geklopft, vier kabelbinder um ebendenselben damit alles gut hält, und dann drei monate den rechten haxen nur mit 20% belasten, und mit zwei krücken gehen.

statt einer kleinen narbe mit 12 stichen zwei narben mit 44 stichen, alles sehr schön genäht, aber trotzdem will das keiner haben.

zwegenem der verstopften carotis war frau kelef übrigens kontrollieren, man gönnt sich ja sonst nix, und: das assistenzärztelein im krankenhaus schwor stein und bein, der extrem niedrige eisenwert könne nach einer mehrstündigen op mit gröberem blutverlust ("erzählen's mir nix, so eine hüfte ist wie nix ausgetauscht") keineswegs darauf zurückzuführen sein, sondern es handle sich mit an sicherheit grenzender haarschweinlichkeit um irgendwas bösartiges. man müsse also ein mrt machen. das nun wiederum musste frau kelef ablehnen, weil da leider die korrektoren, ihrer runde 30 an der zahl, in der linken halsseite rambazamba machen. na gut, dann halt was anderes, jedenfalls aber: umgehend darmspiegelung, magenspiegelung, schilddrüsenkontrolle (werte zwar ok, aber was weiss man schon), weil: es könne sich durchaus um einen hirntumor oder sowas handeln. nächster termin übrigens: in drei monaten.

es ist übrigens ein vertebralis-sydrom wie aus dem bilderbuch, darum kümmert sich frau kelef später, wenn sie wieder ungehindert herumhatschen kann.

langsam - nach nunmehr 8 monaten - könnte frau kelef durchaus, was die hüfte betrifft, ohne krücke gehen, jedoch hat die wegen aua und kaputt und nix belasten und schiefe belastung: das knie geschreddert, das rechte, das sowieso in den vergangenen jahrzehnten mehrfach ordentliche beschädigungen abbekommen hat. das wird also demnächst repariert. wenn nix dazwischenkommt am 02.03.2022.

frau kelef muss, das soll nicht verschwiegen werden, ein wenig weinen, innerlich, wie immer.

mademoiselle ist seit heute dort, wo sie herkommt, in pflege, mit einer zweiseitigen gebrauchsanweisung und allem pipapo, und frau kelef muss ein wenig weinen.

die nachbarin wird die wohnung und die blumen hüten, das hat sie voriges jahr schon ganz vorbildlich gemacht.

wenn alles gut geht, dann will frau kelef diesmal übrigens auf reha, mal sehen ob und wie und wann das wird.

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Samstag, 11. Dezember 2021
jo eh. was uns nicht umbringt, macht uns nur härter.
soweit war also alles gut gegangen, auf genaues hinterfragen kriegte frau kelef auch antwort: beim ausrutschen aufgrund des defekten wc-aufsatzes hatte sich frau kelef an den krücken wankend - so zwei tage nach der op und nach mehreren wochen faktischer bettruhe und randvoll mit medikamenten - den oberschenkelknochen geknackt. sinnigerweise aber nicht quer sondern längs, und aussen, so dass man bei einem normalen röntgenbild nur erahnen konnte dass da was sein könnte. immerhin aber: fest draufsteigen auf das bein, und rauf und runter die stiege: das hatte folgen. in frau kelefs fall halt dass der schaft sich ein wenig in den knochen senkte und der haxen dann 1,5 cm kürzer war als der andere.

ausdenken, man muss das wiederholen, kann man sich das eigentlich nicht.

jedenfalls: jetzt war ein neues modell mit viel längerem schaft im oberschenkel montiert worden, und zur festigung der ganzen sache schlangen sich vier reizende kabelbinderchen um ebendenselben. damit nix sein kann wenn was is. die "alte" narbe hatte man noch einmal aufgemacht, und während nach der ersten op frau kelefs hüfte eine elegante narbe von keinen 10 cm länge und 12 stichen zierte, gab es nunmehr eine längere narbe und eine zweite noch längere, weil doppelt hält besser und so, und insgesamt 44 stiche.

und als ob das noch nicht reichen tätert, da kam die meldung des tages: frau kelef dürfe das rechte, nunmehr reparierte operierte bein für die nächsten 6 - 8 wochen mindestens nur zu 20% belasten, und daher natürlich ausschliesslich an zwei krücken gehen. dann werde man sehen, aber es werde wohl länger dauern.

frau kelef weinte ein klein wenig, innerlich, weil: eigentlich hatte sie sich das schon anders vorgestellt, aber kannste nix machen. nach einer woche auf der op-station kam dann wieder die übersiedlung auf die bereits bekannte akut-geriatrie, und frau kelef richtete sich dort wieder einmal häuslich ein, denn unter drei wochen würde da wohl nix werden.

immerhin ist es aber schön, wenn man den hausbrauch schon kennt, dann fühlt man sich gleich ganz heimelig. also: fast. auch die ärzte und -innen und die kranken schwestern und brüder kennt man dann schon, und die putzfrau war eine bislang unbekannte, durchaus freundliche und willige, wenn sie auch jegliche kenntnis der deutschen sprache missen liess.

frau kelef ersuchte das liebliche töchterlein noch um anlieferung von so lustigen dingen wie unterhosen, t-shirts und, vor allem: strickzeug. denn man kann - besser gesagt, frau kelef kann - ihren zorn und ihre wut auch in irgendwas hineinstricken.

es stellte sich übrigens wieder einmal heraus dass das einhalten einer gewissen ordnung in schränken und laden des eigenen haushalts durchaus sinnvoll ist: man kann dann mit dem telefon in der hand der tocher anweisung geben welche unterhose und welcher wollknäul, und wo die stricknadeln sind und so weiter.

dass fernsehen im krankenhaus nur mit kopfhörern möglich ist erschliesst sich von selber, aber auch da: es gibt schlimmeres, wiewohl frau kelef kopfhörer hasst wie die pest.

und während die ersten vier wochen auf der akutgeriatrie auf grund der erhöhten schmerzmittelgabe eher in einem leichten neben versunken waren, konnte beim zweiten durchgang schon eine woche nach der op eine reduktion der schmerzmittelchen begonnen werden, und acht tage nach der op gab es das letzte tramal. man drängte frau kelef zwar eine riesenflasche voll davon auf, sie solle doch unbedingt wenn schmerzen und so, aber: nix. das letzte mal hätte sie aber doch recht lange und durchaus normale mengen gebraucht, aber, konnte frau kelef aufklären, da war ja auch eine riesensauerei im gange gewesen, auch wenn das keiner geglaubt hatte, aber nun: oh, man werde frau kelef alles glauben, ab sofort.

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Mittwoch, 20. Oktober 2021
ey, uchnem
oder auch: das lied der wolgaschiffer: nohoch einmal, ...

es war ja so, dass man für die operation am 21. april festgestellt hatte dass eine vollnarkose in anbetracht des carotisverschlusses rechts völlig unmöglich sei kwasi, weil alldieweil und überhaupt das risiko viel zu hoch sei.

nunmehr hingegen teilte man frau kelef am vormittag des 15. juni mit, dass in anbetracht der kompliziertheit und voraussehbaren dauer der operation eine vollnarkose unumgänglich sei, ja, auch bei nicht-wehleidigen patienten und -innen. während für die erste operation nämlich so ca. 45 minuten im normalfall, da bei frau kelef ein wengerl komplizierter also doppelt so lang, ergo 1,5 stunden maximal (hatte es dann eh nicht gedauert) veranschlagt worden waren, da gehe man nunmehr im wiederholungsfall von allermindestens 3 stunden aus, und von einem grösseren blutverlust. so lange wirke aber ein kreuzstich nicht verlässlich einerseits, und andererseits könne man auch nicht wissen, was alles geschehen werde oder könne oder so. daher also unbedingt vollnarkose, risiko hin oder her (das gab es immerhin schriftlich ...). es sei aber nicht nur mit einer "grossen" operation zu rechnen, sondern auch mit "grossem" blutverlust, es seien daher schon einige liter passende konserven im op-saal vorbereitet. allerdings präferiere man es, das aus den patienten herausrinnende blut sicherheitshalber gleich wieder in den betroffenen corpus zurückzufüllen, weil das ja auch sehr viel sparsamer (!!!) ist, und auch natürlicher und leichter verträglich. aha.

also drei kreuze gemacht (katholisches krankenhaus: "ich dachte, sie sind nicht katholisch???" frau kelef: "aber gottgläubig, und wie auch noch!"), und dann kam schon das mit desinfektionsmittel-waschen, die erste beruhigende tablette und dann noch eine spritze und dann das umziehen in das elegante op-hemderl und dann weiter gekarrt in die op-hallen, und das ganze halt wie 2 monate vorher schon gehabt noch einmal, nur halt bald schlafend und nix mitkriegend, was möglicherweise besser war, was weiss man. als frau kelef abgeholt wurde zur op war es früher nachmittag, jedenfalls.

irgendwann wurde frau kelef übrigens wieder munter, ein wenig zumindest, weh tat nix, beide haxen eingewickelt: links mit thrombosestrumpf, rechts mit op-verband, leicht draufgedrückt: nix aua, soweit so gut also. die vorbeikommende schwester brachte tatsächlich auf ersuchen ein schnabelbecherchen mit lauwarmem wasser, es durfte aber nur schluckweise getrunken werden. die frage nach dem wunsch nach einem schmerzmittel konnte endlich verneint werden, weil: es tat nix weh. hossa.

dann wieder ein wenig eingepennt, irgendwann war dann früher morgen, es ward geschäftig rundherum, frau kelef war ein wenig benommen, kein wunder, bekam aber nunmehr mehr wasser zu trinken, weh tat noch immer nix, aber die diversen schläuche die in den und aus dem körper führten waren wohlgefüllt, 2 infusionen, 2 drainagen, 1 katheter, da war was los, kann man sich gar nicht ausdenken in der schnelligkeit.

der operateur kam vorbei, erkundigte sich nach dem befinden, erklärte was er habe machen müssen, wunderte sich über frau kelefs schmerzresistenz gar sehr, offerierte schmerzmedikation, die konnte abgelehnt werden weil: da tat nix weh.

frau kelef, nunmehr schon munterer, fühlte sich nach all den wochen der quälerei doch tatsächlich wieder so halbwegs wie ein mensch, wenn auch wie ein ziemlich beschädigter, aber man soll ja nicht wählerisch sein sondern dankbar wenn man das alles soweit lebendig und verhältnismässig unbeschadet überstanden hat, und so dachte frau kelef, beim vorigen mal ging das ja relativ schnell mit dem wieder-auf-die-hufe-kommen, das kann dermal nicht viel länger dauern, einen teil hamma ja schon geübt.

nun ja. der teufel, haben wir gelernt, lauert aber hinter jeder ecke. und er ist, das haben wir jetzt auch gelernt, sogar in katholischen krankenhäusern präsent und durchaus, nun ja, agil. eigentlich sollte man ihm wünschen dass ihn der teufel holt, aber das wäre dem ja nur eine freude, und das will wiederum auch niemand.

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Samstag, 9. Oktober 2021
auwehwehweh
es wurde nicht wirklich besser. frau kelef hatte sich - weil rote schuhe und handtasche und zu mademoiselles gassi-trachten passend - ganzrote krücken bestellt, die kosteten ein bisserl mehr als die von der krankenkasse verschriebenen (selbstbehalt 17 euro nochwas in silber-blau, 32 euro nochwas in ganzrot, incl. gummipatschen unten).

und dann stellen sie sich bitte vor, wie man an zwei krücken welcher farbe auch immer durch die wohnung hüpft und z.b. eine volle wasserkanne für die kaffeemaschine transportiert. oder auch eine giesskanne.

zudem stellen sie sich vor, dass jede drehung grausam weh tut, und sie ständig das gefühl haben der oberschenkel sei instabil und drehe sich ein bisserl und irgendwie werde auch der haxen immer kürzer, aber das sind ja in solchen fällen reine einbildungen wehleidiger patienten. und wenn schon das gehen ausfällt, dann kann man berichten: auch das sitzen fiel ziemlich flach wegen aua, und also kann man dann dekorativ herumliegen im bett und hoffen, dass man sich nicht versehentlich bewegt, denn solange man wach und konzentriert ist kann man durchaus den kadaver so lagern, dass nix weh tut, aber wenn man dann einschläft und sich im schlaf bewegt: auwehwehweh. man ist auch sofort wieder wach, aber schlafperioden die länger als eine stunde sind braucht man bekanntlich sowieso nicht.

das holdliebe töchterlein hatte frau kelef übrigens lieblicherweise selbstgemachte konserven gebracht, hühnersüppchen und rindsüppchen und sauce bolognese und bohneneintopf und ähnliches, braucht man nur das glas aufmachen, sich bücken und aus dem kastl unten ein passendes geschirr herausnehmen, und aus dem anderen kastl vorausschauend einen passenden teller, und dann giesst man den glasinhalt in das kochgeschirr und stellt es auf den gasherd und haste nicht gesehen: das hatten wir schon, nämlich: für die sicherheit bei der benutzung eines gasherdes braucht man bei den einfacheren modellen zwei hände. so viele hat man zwar im allgemeinen, wenn man aber in jeder davon eine krücke hat ... jajaja, lachen sie nur.

ebenso interessant ist es übrigens, im stehen so ein einkochglas zu öffnen, beim kochen umzurühren und überhaupt. wasser zum kochen aufsetzen, nudeln kochen, und dann den topf zum abgiessen zur abwasch transportieren: eine interessante aufgabe, probieren sie das doch gerne einmal. aber natürlich: andere gehen da schon wieder freihändig spazieren, ein paar wochen nach so einer pipifax-op.

auf so ein feines süppchen hätte frau kelef ja schon sehr grossen appetit gehabt, jedoch, sogar wenn sie die suppe aus dem topf in den teller gekriegt hätte, oder meinethalben auch aus dem topf hätte löffeln mögen, das ging so nicht, denn den vollen suppenteller transportieren war ebenso unmöglich wie im stehen suppe löffeln oder den topf zum tisch transportieren, denn unter solchen umständen sind ein oder zwei meter luftlinie durchaus unüberwindbar, wenn man keine sauerei anrichten oder sich zusätzlich verletzen will.

überhaupt derfängt man sich übrigens sehr schnell wieder - nicht - wenn man vorher schon wochen- oder gar monatelang praktisch nur herumgelegen ist, weil das mit dem gehen nicht mehr funktioniert hat. aber jo mei.

böse erinnerungen an den gebrochenen oberarm mit angeknackster schulter wurden schmerzhaft in erinnerung gerufen. interessant übrigens, dass ein gebrochener oberarm durchaus ähnliche beschwerden machen kann wie eine schmerzende neue künstliche hüfte, obwohl ja die hüfte per se gar nicht schmerzte, der schmerz sass dort, wo nix wehtun konnte, nämlich im oberschenkel.

immerhin kriegte frau kelef dann doch - trotz corona und pandemie und feiertagen und weiss der kuckuck was noch alles einen termin für eine kontrollröntgenaufnahme, und wenige tage später, genaugenommen drei wochen nach der entlassung aus dem krankenhaus, also acht wochen nach der op, einen termin beim orthopäden.

wie frau kelef jeweils dorthin kommen sollte war zunächst unklar (da sind 34 stufen bis zur wohnung im ersten stock, und nein, da ist kein lift), aber es gibt sowas wie krankentransporte, und also ward einer bestellt, und die herrschaften kamen und trugen frau kelef die stufen hinunter und luden sie ins auto, einmal röntgen und retour (die warteten sogar, die herrschaften) und dann zum orthopäden. da war allerdings leider nur die tochter da, der vater, bei dem frau kelef seit 25 jahren in behandlung war hatte sich angesteckt bei irgendeinem patienten, und der jüngste war er halt auch nicht mehr, und dann war er gestorben, an covid19. die tochter hatte schon länger in der praxis mitgearbeitet und halt jetzt ganz übernommen, sie schaute sich frau kelefs gesicht an und hiess sie sitzenbleiben im krankentransportsessel, und dann schaute sie sich die röntgenbilder an und haste nicht gesehen hatte frau kelef verbot sich aus dem besagten sessel zu erheben, anstelle dessen gab es einen neuerlichen transportauftrag richtung, sie werden es erraten haben, krankenhaus. noteinweisung.

frau kelef durfte noch nicht einmal eine zahnbürste von zuhause holen, oder ihre notwendigen medikamente, oder sonstwas, neinneinnein, und so bezog frau kelef eben um kurz nach 20.00 uhr wieder ein zimmer auf der op-station des krankenhauses, das sie drei wochen vorher nach fünf wochen aufenthalt verlassen hatte. man gönnt sich ja sonst nix.

und während es vier wochen lang geheissen hatte, frau kelef solle doch bitte ordentlich fest auf das operierte bein steigen, und über die stiegen hatschen, und überhaupt herumgehen, da hatte sie nunmehr verbot sich überhaupt aus dem bett zu bewegen. nein, auch nicht für pipi, waschen oder zähneputzen - was man ohne zahnbürste ja eh nicht kann.

das holdliebe töchterlein, das über acht wochen vorher mademoiselle kiki für vier bis fünf wochen in pflege übernommen und nunmehr bereits seit mehr als 2 monaten versorgte war, wie soll man sagen, not amused ob dieser situation. und dann war da auch noch der rattenschwanz an diversen dingen wie wohnung hüten, blumen giessen, rechnungen zahlen, usw.usf..

not amused war übrigens auch frau kelef, und irgendwie auch der operateur, und ein paar andere ärzte, aber wie soll man sagen: shit happens.

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Mittwoch, 22. September 2021
au weh.
nun ist es ja so, dass schmerzempfinden von individuum zu individuum verschieden ist, wie man weiss.

frau kelef, zum beispiel, kennt sich selber seit sie auf der welt ist und aus diversen gründen hat sie eine ziemlich hohe schmerztoleranz. dazu kommt, dass sie von praktisch allen zns-wirksamen pharmazeutika im schnitt nur die hälfte der empfohlenen mindestdosis braucht, ansonsten ist das ergebnis eine eher weniger verhandlungsfähige, dafür aber sehr allgemein reduzierte frau kelef. auch das ist, so ungefähr, seit immer schon so.

nach operationen verabreicht man den patienten logischerweise jede menge chemie, das ist gut und richtig so, verstehen sie mich bitte nicht falsch, aber man sollt' halt auch dem patientenklientel zuhören und fallweise glauben schenken.

und so sprach nach dem hoppala auf dem klo frau kelef sehr unfreundliches, dann kriegte sie opioide weil der arzt dagewesen war, das führte zu entsprechender reduziertheit, aber nicht zu der erwünschten schmerzfreiheit.

frau kelef solle doch, bitteschön, nicht so wehleidig sein, meinte eine pflegefachkraft, und überhaupt, meinte eine physiotherapeutin, kräftig auf das operierte bein steigen, das sei durchaus sofort voll belastbar, und dann hopp-hopp-hopp an den krücken raus aus dem zimmer und eine runde im gang marschiert.

frau kelef konnte das nicht so sehen. weil: wenn ihr vor schmerzen die augen halb aus dem gesicht fallen obwohl sie eine tramadol-dosis nach der anderen verabreicht kriegt, und noch anderes zeug dazu gegen die schmerzen, dann, bitteschön, stimmt da was nicht.

und überhaupt: zwei tage lang tut nix weh, und dann auf einmal nach dem hoppala und dem knacks der oberschenkel (also keineswegs die hüfte an sich) und die schulter vorne, weil sich frau kelef ja gerade noch rechtzeitig an dem einen haltegriff erfangen hatte (typischer fall von bänderzerrung, aber was weiss man schon), und im übrigen auch der rechte knöchel, der umgeknickt war und jetzt ein wenig koloratur zeigte im geschwollenen gewebe: nö, alles prima im röntgenbild. nun ja, möglicherweise einen nerv blöd erwischt oder was weiss man schon, die ärzte sollten es ja wissen.

der kaputte kackhausaufsatz wurde übrigens nach intervention seitens eines physiotherapeuten nach mehr als 24 stunden ausgetauscht - frau kelef hatte sturm geläutet, bei der visiste randaliert, hatte alles nix genutzt, da sei das reinigungspersonal, also die verwaltung, zuständig, sicher aber nicht die krankenschwestern oder die ärzte, dem konnte man durchaus folgen, aber das änderte zunächst an der situation nix. brachte aber immerhin die möglichkeit das schuldige ding zu fotografieren.

frau kelef wurde nach einer woche dann von der op-station nach wundverlaufskontrolle auf die nächste station verlegt, geplant drei wochen zur aufpäppelung und beginn der physiotherapie etc.. lustigerweise heisst diese station akutgeriatrie und ist für patienten gedacht, die alleinstehend sind und daher nicht alleinegelassen werden können so kurz nach einer op. sehr vernünftige einrichtung, übrigens.

so lag frau kelef also - immer noch gutgläubig, wenn man im röntgen nix sieht und der schmerz ja immerhin weniger wird sollte doch alles gut werden - einige tage lang so herum. dann fragte sie mehrfach nach, da waren andere patientinnen mit ähnlichen operationen, die hüpften nach einer woche ohne krücken herum, frau kelef verlangte nach einem rollator, das ging dann besser mit der fortbewegung, war aber natürlich nicht im sinn der sache.

der oberschenkel brillierte mit geschwollenem gewebe und absonderlichen blutergüssen, interessanterweise abwechselnd rechts und links vom knie, und aussen genau entlang dem oberschenkelknochen. hm. die koloraturen wurden besser und schlechter und besser und schlechter, aber auch das ist von mensch zu mensch verschieden, und wenn man versichert kriegt das muss so, dann soll das halt so sein.

immerhin ging das mit dem duschen in der zwischenzeit alleine recht gut, stufensteigen wurde geübt, und frau kelef fand heraus wie sie relativ schmerzfrei auf das rechte, also operierte, bein steigen konnte. mit belastung. HA! geht doch, dachte sie.

jedoch war die geringste drehung durchaus sehr schmerzhaft, und das wiederum schien frau kelef sehr absonderlich, denn eigentlich, siehe oben, und überhaupt, drei wochen nach der op immer noch so viel aua? da fahren andere schon wieder selber mit dem auto? auch der bedarf an starken schmerzmitteln war erstaunlich.

wurde also eine neurologin zu rate gezogen, die ohne genaue hinterfragung der situation neuropathische schmerzen befundete und ein medikament verschrieb. frau kelef monierte ein wenig, weil: hatte sie schon vor jahren wegen der wirbelsäule, das ergebnis war nebenwirkungen lt. beipackzettel, und zwar so gut wie alle. das nachfolgemedikament übrigens detto, ironie an der sache: beide präparate hatte frau kelef die letzten jahre ihre tätigkeit in der arzneimittelzulassung persönlich "betreut", braucht man ihr also nix erzählen dazu. es gäbe da übrigens noch ein anderes medikament, aus einer anderen chemischen ecke, das wurde als des rätsels lösung genannt und verschrieben. nun ist es aber nicht unbekannt und auch nicht erstaunlich, dass substanzen mit gleicher indikation auch ähnliche nebenwirkungen machen.

und so geschah es, dass man sich anfangs internistischerseits darüber ausgetauscht hatte, ob man nicht den blutdrucksenker niedriger dosieren solle - weil 100:50 sei doch ein wenig wenig. nach zufütterung des neuen wundermittels - und frau kelef hatte doch gewarnt, aber was weiss die schon, und überhaupt dass im beipackzettel explizit als häufige gegenanzeige bluthochdruck und augenhochdruck genannt sind, das haben patienten und -innen nicht zu wissen, wo kommert ma denn da hin - jedenfalls: als frau kelefs blutdruck 205:95 betrug, da war man wiederum ganz aufgeregt und wollte den blutdrucksenker höher dosieren. weil ...

frau kelef in eigenregie befand allerdings, das lassen wir jetzt einfach, weil unsinnig und sie hat es doch gleich gesagt, sei ja aber durchaus kooperativ, aber wieso kann man patienten und -innen nicht glauben, dass sie fallweise wissen wovon sie reden? schon überhaupt wenn sie, wie nicht unerwähnt, ein vierteljahrhundert damit zugebracht haben beipackzettel zu schreiben???

tja, dann könne man halt nix machen, bei der mangelnden kooperation, meinte die neurologin. frau kelef hingegen winselte weiter nach tramal, und wunderte sich, und eine weitere ärztin brachte ihre hoffnung zum ausdruck, dass frau kelef jetzt nicht womöglich tramalsüchtig werde. ausgerechnet frau kelef, jajaja.

zur belohnung wurde aber der aufenthalt auf der akutgeriatrie um eine woche verlängert, und dann brachte man frau kelef nach hause, wo sie winselnd in ihr bett kroch und darüber nachzudenken begann, wie das denn weitergehen solle. denn das herumhüpfen auf zwei krücken ist wahrlich nicht geeignet, frohe laune zu erzeugen oder sich selber im haushalt versorgen zu können und so weiter und so fort.

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Samstag, 21. August 2021
fromm und frieden
jo eh.

frau kelef - nach monaten endlich soweit schmerzfrei - war also höchst euphorisch.

am 21.04. die operation, am folgetag alles prima, auch der 23. liess sich gut an: nix aua bei entsprechender vorsicht, an einem stock gehen war frau kelef schon seit monaten gewohnt weil ohne ging gar nicht, und zwei krücken sicherten endlich einen aufrechten gang - ebenfalls neu nach monaten des gekrümmten wankens.

die physiotherapeuten beäugten die bewegungen, befanden alles in ordnung, stellten und erteilten also die erlaubnis zu alleinigen klogängen etc., im bedarfsfall halt mit begleitung, ansonsten aber: alles prima.

auch das zähneputzen ging hervorragend, frau kelef freute sich schon auf die erste dusche.

es gibt übrigens eine anzahl an behelfen für solche patienten wie frau kelef, unter anderem sogenannte duschbretter die man quer über die badewanne legen kann damit man bequem duschen kann solange man nicht ohne krücken laufen kann. ebenso gibt es natürlich auch duschhocker und -sessel für die duschen, und diverses anderes mehr.

für niedrige toiletten hingegen gibt es aufsätze die es den patienten ermöglichen das wc problemlos zu benutzen. das ist, muss hier angemerkt werden, an sich sehr vernünftig.

die dinger schauen dann übrigens so aus:



sie bewegen sich ein wenig nach rechts und links, damit die besonders ungelenken patienten zusätzlich etwas unterstützt werden, sind aber mit den vier - manchmal auch fünf - blauen halterungen gut auf der wc-schüssel befestigt.

die krankenkasse zahlt den grossteil dieser dinger, frau kelef hatte also auch schon eines zuhause und sich genau angesehen wie das montiert wird, im ureigensten interesse. das duschbrett war schon länger montiert, aber im kh ist sowas nicht notwendig weil die duschen sowieso alle entsprechend ausgerüstet sind.

kurz bevor frau kelef das erste mal alleine den klogang wagte, kam eine putzkraft und knallte lautstark den von ihr mitgebrachten aufsatz auf die muschel. so weit, so gut.

sie ahnen es? frau kelef hatte es leider nicht geahnt, denn man ist doch ein wenig benommen von den schmerzmitteln die man infundiert und gefüttert bekommt - frau kelef braucht normalerweise 50% der normalen dosis, das weiss sie, glaubt aber natürlich nie jemand, aber jo mei: im krankenhaus kann man ja sowieso hauptsächlich liegen und schlafen, schon überhaupt wenn man nicht viel herumgehen und sitzen darf, und das eigentlich auch gar nicht kann.

und so begab es sich, dass frau kelef sich vorsichtig vom thron erheben wollte und haste nicht gesehen der aufsatz nach hinten flutschte und frau kelef nach vorne, gott sei dank hatte sie da aber schon die beiden haltegriffe fest in händen und konnte sich so doch auffangen und irgendwie auch wieder aufrichten.

ein stechender schmerz und ein leises krk im operierten bein im oberschenkel und im knöchel liessen frau kelef kurzfristig atemlos stehen, dann gesellte sich an der rechten schulter vorne ein ebensolcher schmerz dazu, und während frau kelef so balancierte und um hilfe winselte stellte sich heraus, dass die zimmerkollegin gerade bei irgendeinem physiotraining war, und die notklingelschnur natürlich in unerreichbarer entfernung, wo denn auch sonst.

wc mit geschlossener tür in einem krankenzimmer mit ebenfalls geschlossener tür, wann auch immer man die kollegin retournieren würde wusste frau kelef nicht, das konnte dauern.

also vorsichtig aufgerichtet, zähne zusammengebissen, und auf dem linken bein hüpfend mit schmerzender schulter weil siehe oben raus aus dem wc und richtung bett gewankt. nach einigen minuten konnte frau kelef auch wieder atmen und die augäpfel waren in den höhlen, ansonsten laune eher so unterirdisch.

bald darauf kam dann auch die zimmerkollegin wieder zurück, in physiotherapeutischer begleitung, frau kelef konnte gerade wieder sprechen und man kontrollierte das wc und siehe da: von den vier blauen halterungen fehlte schlichtweg eine. eine vordere. wie man sich unschwer vorstellen kann, wenn die anderen drei halterungen dann nicht so richtig fest befestigt sind, dann passiert o.a. unglück.

interessanterweise meinte die physiotherapeutin übrigens, das ding sei gar nicht notwendig, insbesondere auf der op-station seien die wc-muscheln sowieso so hoch, dass diese aufsätze eher hinderlich denn nützlich seien. allerdings die kollegin brauche den - wieso der nicht schon montiert war bevor frau kelef ins zimmer gelegt wurde wusste zwar keiner, aber: je nun.

frau kelef ging nun also davon aus, dass erstens jemand sich um ihr neues aua am bein kümmere, und zweitens dann vielleicht auch jemand den kaputten aufsatz ersetzen oder halt das fehlende teil montieren würde - aber fehlanzeige auf der ganzen linie.

gegen die schmerzen könne frau kelef ein zusätzliches tramal-tabletterl haben, oder auch zwei, ansonsten könne da nix passiert sein weil wenn da wirklich was angeknackst sei, dann würde frau kelef vor schmerzen schreien und nicht auf krücken herumgehen. nun ja. es sei aber sowieso in zwei tagen ein röntgentermin vorgesehen, da werde sich alles weisen, frau kelef werde schon sehen.

für den klomuschelaufsatz erklärte sich allerdings niemand zuständig: die putzfrauen nicht (warum hatte dann eine putzfrau den "montiert"???), die krankenschwestern nicht, die krankenbrüder nicht, das pflegepersonal nicht, die physiotherapeuten und -innen nicht, und die bei der visite schon recht böse von frau kelef angesprochenen ärzte: auch nicht. schon gar nicht, wo kommert ma denn da hin.

ein physiotherapeut erbarmte sich nach mehr als 24 stunden dann (vielleicht ging ihm auch einfach frau kelefs gottslästerliches fluchen auf die eieiei, was weiss man, jedenfalls, es ward das o.a. abgebildete ding montiert.

das kaputte dingens hingegen lehnte die nicht identifizierte austauschende person einfach an die wand, damit man da leichter drüberstolpern könne, vermutlich, aber jedenfalls so, dass man genau sehen konnte welches teil fehlte. über die hygiene, btw., wollen wir hier übrigens nicht reden, und ja, der gelbe rand unten im plastikbecher im hintergrund ist pisse. kommt vom ausleeren der diversen katheterbeutel, zimmerklos etc., da wird hineingeleert, dann ins wc geleert und dann das schmeckedicke becherchen auf den mistkübeldeckel gestellt, dass man den nicht aufmachen und mist hineinwerfen kann.



frau kelef in der zwischenzeit sollte auf den operierten haxen mit vollem gewicht draufsteigen, leider fielen ihr dabei immer die augen halb aus dem kopf, und auch nur die geringste drehung brachte fast zum schreien.

das röntgenbild ergab nix, alles prima, frau kelef konnte das ja nur aus der ferne am monitor des visite-laptops bewundern, da sieht man eher wenig von der realität.

ansonsten: jetzt wieder aua, ganz heftig, allerdings nicht in der hüfte, die war sozusagen gar nicht zu spüren, dafür aber im oberschenkel. selbiger war geschwollen und wies in der zwischenzeit koloraturen auf, die man sich gar nicht vorstellen kann. interessanterweise erst drei tage nach der op, aber was weiss man schon wenn einem das keiner erklärt hat.

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Samstag, 7. August 2021
auf dem wege der genesung
ist man nach solchen routineeingriffen im grunde genommen praktisch sofort, es gibt da dieses rapid recovery programme - soll heissen, kaum ist man richtig wieder wach und funktionsfähig, da wird man schon aus dem bett gekippt und auf die füsse gestellt.

das funktionierte hervorragend, kein schwindel, kein wanken und schwanken, keine übelkeit, keine schmerzen, frau kelef kriegte zwei krücken und durfte hopp-hopp-hopp eine runde durch das zimmer latschen. funktionierte ebenfalls hervorragend.

blieb also fast nichts zu wünschen übrig. der plan war, innerhalb von einer woche die op-station zu verlassen, dann noch drei wochen in der zwischenstation zu verbringen zwecks aufpäppelung und beginn diverser therapien, und dann die rückkehr in die eigenen vier wände, je nach befindlichkeit eine umgehende retournahme von mademoiselle kiki, die in der zwischenzeit von frau kelefs tochter liebreich umsorgt wurde. die katzen der tochter waren übrigens eher so weniger begeistert, aber da mussten die alle durch, meinte die tochter, es seien ja nur ein paar wochen.

die zimmergenossin von frau kelef, im übrigen, war eine sehr nette dame, ebenfalls mit neuer hüfte, allerdings hatte sie ein wenig probleme weil trotz hüfte neu immer noch schmerzen, aber die ärzte bemühten sich, also auch hier alles im grünen bereich. wir hatten trotz unserer einschränkungen in bezug auf bewegung und herumhüpfen viel spass, erzählten uns schwänke aus dem leben, lachten und blödelten herum, kurzum: alles prima.

damit sich der geneigte leser übrigens vorstellen kann, wie das röntgenbild von so einer wirklich, wirklich kaputten - und kwasi knapp vor dem auseinanderbröseln befindlichen - nekrotisierenden hüfte ausschaut: bitte hier im detail:



und zum vergleich die linke, fast in ordnung seiende hüfte:



wer will, darf mitweinen. besonders dann, wenn das augenmerk kurz auf die bandscheiben geworfen wurde, interimistisch. ein bisserl was sieht man ja von denen.

aber alles kein problem in zeiten wie diesen, die kommt eben das kaputte teil heraus und ein neues hinein in das jeweilige körperl, und gut isses. wird jedes jahr tausendfach gemacht, alles kein problem.

wenn das gelenkerl ausgetauscht ist, präsentiert sich das auf dem röntgenbild übrigens so:



in zeiten wie diesen ist es übrigens recht einfach, das mit den röntgenbildern: bei der visite fragt man höflich, ob man denn dürfe, mit ohne personen ist das kein problem, und schon kann man solche bilderln veröffentlichen.

man sieht: alles kein problem.

so vergingen also die ersten drei tage auf der chirurgischen station, wundheilung prima, nicht wirklich schmerzen, dass der haxen geschwollen war: kein wunder, hatte ja jemand hineingeschnitten und eine menge knochenmaterial herausgewerkelt und metall hineingewerkelt, also: alles gut. soweit halt.

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Freitag, 30. Juli 2021
die operation an sich
sollte eigentlich ein lercherlschas (wie man in wien kleinigkeiten so neckisch bezeichnet) sein. frau kelef war also froher dinge, schlimmer konnte es doch eigentlich nicht werden, denn:

hier muss noch einmal explizit darauf hingewiesen werden, dass bei einem derartigen zustand von hüftpfanne und -gelenk keine schmerzfreie bewegung möglich ist, übrigens auch kein schmerzfreies nicht-bewegen, sitzen oder liegen, und schlafen kann man höchstens stundenweise, wenn man sich vorher ordentlich mit schmerzmitteln aus der klasse der opioide zugekübelt aka abgeschossen aka gedopt hat. o-ton hausärztin: "nehmen's doch um gottes willen so viel wie sie wollen oder können, wenn ich mir die röntgenbilder anschau tut ja mir schon alles weh. sie sind schon hart im nehmen, das erlebt man nicht oft." solches vorgehen wiederum führt aber zu einer gewissen wurstigkeit einerseits, zu einer geistigen reduziertheit andererseits, und überdies auch noch zu einer gründlichen verstopfung und zu kreislaufbeeinträchtigungen vom feinsten. aus erfahrung soll hier festgehalten werden: unter solchen umständen ist übrigens sowohl die verstopfung als auch die einnahme von abführmitteln jetzt eher so wenig lustig, weil die nerverln im becken mit den nerverln in der hüfte korrespondieren, und sowieso alle aus der wirbelsäule kommen und daselbst vernetzt sind, kurzum: man will das eigentlich alles nicht erlebt haben.

das zimmer im krankenhaus - unfotografiert weil dauernd leut im bild - war gross, luftig, altbau-hoch und mit gerade fertig ergrünenden bäumen vor den fenstern, die natur war heuer eher später dran wie wir wissen.

frau kelef lag dort also noch ein paar stunden durstig so herum, lauschte den amseln und meisen vor den fenstern im krankenhauseigenen park, immerhin ersparte sie sich das aufstehen und pinkeln gehen, denn wer nix trinkt der pinkelt auch nicht. und schmerzmittel gab es, ganz ohne dass der arzt kam, in der benötigten menge, schwummrigmachend aber jetzt war das völlig wurscht, weil: die rettung nahte.

irgendwann war es dann so weit und das übliche, bekannte prozedere begann: wurstigkeitspulverl das zweite, op-hemd kontrolle, noch wünsche, anregungen oder beschwerden, das bett wurde mitsamt frau kelef in den vorbereitungsraum gekarrt, das op-hemd wurde ebenfalls ausgezogen und frau kelef mit einem hüppschen hauberl und einem warmhaltedeckerl ausgestattet resp. bedeckt.

dann kam die anästhesistin, sehr freundlich und erklären wollend, braucht man frau kelef aber nix erklären weil weiss sie eh schon. ja, die unterschiede bei den diversen narkosen, das mit den schmerzmitteln auch, und tatsächlich, frau doktor, ja frau kelef hat wirklich nicht mehr genommen als sie angegeben hat, wiewohl die hausärztin: siehe oben. und zudem vorsicht: frau kelef braucht von schmerzmitteln und verwandten substanzen im schnitt die hälfte der empfohlenen dosis, ausgenommen ein paar spezielle lieblinge, die gibt man frau kelef besser nicht (freiwillig nimmt sie die eh nicht), weil sonst nebenwirkungen von links oben nach rechts unten, sozusagen quer durch die bank, und nix davon wirklich ungefährlich. und ja, frau kelef weiss wovon sie spricht.

frau kelef also weist zudem noch einmal auf die problematische situation mit der rechten carotis hin: wenn kopf schlecht gelagert sehausfall rechtes auge unten, die anästhesistin verweigerte sofort die ein oder zwei schlaftabletterln und wies darauf hin, wegen gefährlich und so hättert sie sich während der op gerne mit frau kelef unterhalten, ein bisserl leise musik lassert sich aber schon machen. klassisch vielleicht, das beruhigt. wenn schon wach und ansprechbar dann aber ohne mozart, und strawinsky oder so war nicht im angebot. vermutlich zu wenig klassisch, was weiss man.

frau kelef kriegte also kreuzstich, infusionen in diversen farben und aus diversen fläschchen, wie das halt so üblich ist, und lag dann flach auf dem rücken mit einem tuch als vorhang vor dem gesicht, auf dass sie die lieben ärzte nicht sehen konnte - die hatten sich vorher ganz nett vorgestellt, sogar mit kurzer gesichtskontrolle, dann halt wieder maske, weil ja op.

auf dem rücken liegend konnte man übrigens gut erkennen, dass es in so einem op-saal schon recht blutig zugehen kann: die blutspritzer an der decke zeugten davon, aber das nur am rande.

als frau kelef kreuzstick abwärts nix mehr spürte, verkündete man ihr dass jetzt noch ein katheter gesetzt werde weil wegen op, und man wolle da nix riskieren.

im übrigen sei frau kelef dehydriert (was wunder), und kriege jetzt ganz schnell flüssigkeit i.v., und dann ginge es auch schon los. es war irgendwas so rund um 15.00 uhr.

tatsächlich spürt man ja nix, aber zwischendurch kriegte frau kelef eine watsche von der anästhesistin und eine zweite von der assistentin, und wurde ein wenig geschüttelt und die menschen wurden etwas lauter, weil - was wunder - der kreislauf wegen dehydrierung meinte sich vertschüssdackeln zu müssen, man entschuldigte sich vielmals, aber tachykardes kammerflimmern währen einer op habe man nicht so gern, man hänge irgendwie an den patienten, und an den -innen auch.

frau kelef - wie schon beschrieben hart im nehmen - konnte sich diesem gedankengang gerne anschliessen und wechselte noch ein paar freundliche worte, bis sie sich dann darauf konzentrierte das herausdrehen des gelenks, das absäbeln des knochens, das einsetzen der neuen hüftpfanne und das hineinklopfen des schaftes in den restlichen oberschenkelknochen akustisch zu verfolgen. sowas hat man doch nicht alle tage im angebot, tatsächlich hätte musik dabei gestört.

der rest ging problemlos über die bühne, irgendwann diktierte der operierende oberarzt "hautnaht 16.45 uhr fertig", und man lobte frau kelef dafür dass sie alles brav überlebt hatte, frau kelef ihrerseits bedankte sich höflich bei allen mitwirkenden, und dann wurde sie wieder aus dem op-saal hinausgekarrt, von der op-liege in ihr bettchen geschunkelt, sie durfte das schöne op-hemd mit hinten nix als frischluft wieder anziehen, und dann ging es in den beobachtungsraum. weil: was weiss man wie die patienten reagieren. und ins zimmer kommt man erst, wenn man die zehen wieder selbständig bewegen kann.

das linke bein übrigens trug in der zwischenzeit einen wunderbaren stützstrumpf, das rechte bein war bandagiert, alles in hüppschem weiss, und frau kelef verdustete fast beinahe gleich.

eine mildtätige und vor allem verständnisvolle krankenschwester reichte ein paar schluck wasser (lauwarm mit trinkhalm aus dem nuckelbecher), und dann, aufgrund von frau kelefs winseln, kochte diese engelhafte person doch tatsächlich frischen bohnenkaffee (die haben dort so eine maschine auch für patienten!), und brachte diese heisse, duftende köstlichkeit frau kelef, und diese durfte das auch noch ohne trinkhalm aus einer porzellantasse trinken.

der rest des abends war unspektakulär, aufstehen ohne physiotherapeuten verboten, diese gehen aber definitiv vor einbruch der frühsommerlichen nächte nach hause, frau kelef wurde irgendwann mitsamt ihrem bett ins krankenzimmer verfrachtet, kriege noch ein paar pulverln und unfusionen, und, oh wunder, verbrachte die erste nacht seit monaten völlig schmerzfrei und durchschlafenderweise: 9 stunden am stück, allerdings unterbrochen durch kontrollen, denn die krankenschwestern machten sich schon sorgen um das wohlergehen von frau kelef, aber alles prima: patientin genoss lediglich die schmerzfreiheit.

ein kleines muskelzappeln, wenn man frau kelef schon aufgeweckt hatte, liess sich durch ein magnesiumsafterl tadellos beheben, alles prima somit.

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Donnerstag, 29. Juli 2021
und weiter gings.
soweit hatte sich alles eingespielt, die vorbereitungen waren getroffen, das desaster, das l'impresario et fils und deren konsorten zu verdanken war ward gegen frau kelefs geld bereinigt und saniert - ausmalen von kabinett, vorzimmer, bad und küche, reparatur einiger allzu arger resp. saublöder ruinierungen, letztendlich noch das zusammenschrauben eines kastls - holz abschleifen und lackieren geht auf einem bein stehend, mit der bohrmaschine schrauben nicht. jedenfalls: so weit, so gut. wer frau kelef sah und kannte bedauerte sie herzlich. die nachbarn klingelten mehrfach an der tür um nachzufragen ob alles in ordnung sei und/oder man helfen könne, es gibt sie also doch, die jungen leute mit sozialem engagement, empathie, hervorragender kinderstube und allem pipapo.

auch die erste impfung gegen covid kriegte frau kelef noch - und keine wie auch immer gearteten nebenwirkungen abgesehen von einem kleinen blauen fleckerl an der einstichstelle, aber das war nicht der rede wert und dann, wenn man mit einer langen nadel irgendwo tief in den muskel sticht: was sonst.

mademoiselle wurde ein bis zwei mal die woche von frau kelefs tochter entführt und ausgepowert, sie ist ja mehr oder weniger unkaputtbar (also: mademoiselle), allerdings nur wenn es nicht zu heiss ist, und sie genoss das sehr, besonders wenn sich die freundin der tochter dazugesellte, die eine mit dem kind, oder die andere mit dem hund (jetzt: mit zwei hund), auto fahren mag sie, also alles gut so weit. ansonsten gab es nur kurze runden, zu unser beider bedauern.

für die wenigen tage, die frau kelef im krankenhaus zu verbringen gedachte - usuellerweise ist das so ungefähr eine woche - sollte mademoiselle bei der tochter untergebracht werden, das war ein angebot bei dem wir nicht nein sagen konnten, frau kelef und der hund. anschliessend noch so lange, bis frau kelef mit einer krücke gehen dürfe, also in summe vier bis sechs wochen. frau kelef regeneriert sich üblicherweise schnell und vollständig, neigt weder zu wehleidigkeit noch hypochondrie, verfügt über eine hervorragende wundheilung UND HASST KRANKENHÄUSER. wenn man dort nicht sein muss, ergreift man die flucht (meisterleistung seinerzeit: drei tage nach op mit beiden füssen in liegegips gegen revers nach hause ...).

anschliessend dann noch vielleicht eine reha, kommt halt auf die tochter an, die hatte aber jedenfalls für juli eine kur, die sie bitterlich brauchte, zugesagt bekommen, und schon im vorjahr aus gründen keinen urlaub gehabt, insofern: keine zeit für kranksein.

beim aufnahmegespräch eine woche vor der aufnahme dann noch narkosebesprechung, der anästhesist winselte leise wegen des carotisverschlusses rechts, nein, nix da mit vollnarkose, viel zu gefährlich, weil wegen schlaganfallrisiko und überhaupt, ein kreuzstich täte es genauso gut. frau kelef könne aber zusätzlich - wenn auch ungern - ein schlaftabletterl haben oder zwei, dann könne sie die kleine op, die ja nur so an die 45 - 60 minuten dauere, einfach verschlafen. alternativ gäbe es auch noch eine 3D-brille mit lustigen filmen, oder schöne musik. sei ja ein reiner routineeingriff.

nix da mit kleine op, aufgrund des zustandes des gelenks und so werdert das schon länger dauern, aber mit kreuzstich durchaus möglich, kein problem, meinte hingegen der orthopäde. frau kelef meinte nix mehr dazu, sie weiss ja dass man kurz vor der op noch mit dem anästhesisten alles bespricht, das ist ja letztlich die person, die die narkose welcher art auch immer machen muss.

die aufnahmebeauftragten damen überreichten ein desinfiziertendes waschgel, mit dem habe man sich drei tage hintereinander von haarspitze bis zu zehennagel gründlich zu waschen, täglich das bettzeug zu wechseln und ebenso die wäsche, handtücher etc.. - jo eh. wenn man schon nicht mehr richtig stehen kann.

zudem stellte sich heraus, dass man nach so einer op, wenn man mutterseelenallein lebt, und niemanden für eine dauerbetreuung hat, durchaus auch noch zwei bis drei wochen länger in einer station namens akutgeriatrie gehegt werden kann, das ist so eine mischung zwischen krankenhaus und reha, frau kelef jubelte und meinte, so erspare sie sich die reha und das den-leuten-auf-die-nerven-gehen-ein-paar-tage-nach-der-op.

in der zwischenzeit ging es frau kelef nämlich so bescheiden, dass sie tatsächlich winselte bei jedem schritt, fallweise tränten die augen ein wenig, und eine fortbewegung in der wohnung: nun ja. links die krücke, rechts ein möbelstück. geht doch. mademoiselle residierte bereits bei frau kelefs tochter, frau kelef konnte die wohnung nicht mehr verlassen. einige tage ruhe und rundumversorgung nach dem normalen krankenhausaufenthalt konnten nicht schaden.

für den op-tag (das mit den einzuhaltenden uhrzeiten sollte das krankenhaus noch üben, übrigens) bestellte sich frau kelef einen krankentransport, die tasche mit den notwendigen dingen packte die liebreiche tochter ein, in so einer wohnung sind die dinge ja sicherheitshalber immer an allen enden versteckt.

am tag der op kamen die transportbeauftragten pünktlich, luden frau kelef in den tragesitz, und los gings. man hat normalerweise keine ahnung, wie viele bodenschwellen und löcher in der strasse aufeinander folgen können ...

die op sollte um 11.00 uhr vormittag stattfinden, daher hatte man frau kelef verboten nach mitternacht noch was zu essen oder zu trinken, nein, auch keinen schluck wasser, das mit dem kreislauf: wird schon nicht so schlimm werden.

natürlich wollten die leut bei der anmeldung einen mitgebrachten corona-test, den es aber aus den o.a. befindlichkeiten von frau kelef nicht geben konnte, also wurde der test im kh gemacht (warum eigentlich nicht gleich so???), und frau kelef wurde in das ihr zugewiesene zimmer und zum entsprechenden bett geleitet.

alsbald kam eine schwester die ihr mitteilte, die op finde frühestens am frühen nachmittag statt, möglicherweise auch später, und sie kommert jetzt frau kelef waschen mit dem desinfektionszeug. frau kelef versicherte, das habe sie schon erledigt (ein hoch übrigens auf die badewannenbretter, mittels derer man in der badewanne sehr kommod sitzen und duschen kann), na, dann halt nicht, meinte die schwester.

und zu trinken gäbe es auch nix, nicht einmal einen schluck, wenn die gefahr einer dehydrierung bestehe dann gäbe es jedoch eine infusion. aber auch erst später.

dann: warten auf die op. es war immerhin schon 11.00 vormittag am 21.04.2021.

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