Samstag, 9. Oktober 2021
lieb österreich
ach herrjeh, da haben wir nach dem jörgl den basti nach oben schwimmen lassen - wer hätte das gedacht. eine buberl-partie nach der anderen, eine generation nach der anderen, passt ja ziemlich genau, wenn man sich die geburtsjahre so anschaut: der jörgl 1950, der bombasti 1986.

das mit der guten kinderstube ist beiden ein buch mit sieben siegeln geblieben, es nutzt ja nix, aber ein für allemal: ihr könnt gendern was ihr wollt, solange es nicht durchgedrungen ist dass die gruss- und vorderlaufschüttel- und bussigeb-regeln durchaus sinnvoll sind, und zwar nicht nur in bezug auf vermeidung eines durcheinanders, sondern auch beim klarstellen von wer-ist-lebenspartner und wer-ist-sekretariat etc., solange wird es immer diese fauks passe geben, von denen man in letzter zeit allerdings weniger hört, weil in zeiten von take-away-food kennt man sich mit den angesagten brotaufstrichen nicht mehr so genau aus. ach ja. in zeiten wie diesen sollte man übrigens auch die sache mit der gesundheit nicht vergessen, in anderen zeiten übrigens auch nicht, aber was weiss frau kelef schon davon. und bitteschön: das faust-an-faust oder ellbogen-an-ellbogen schlagen: haben sich die ausführer derartiger manierismen schon einmal gefilmt gesehen, wie das ausschaut? arsch hinausgestreckt, oberkörper nach vorne gekippt, kneifende jackett-ärmel, und ein grinsen das so dämlich ist dass nicht einmal die obligaten masken es verstecken können.

und so weiter.

mit grossem grausen erinnert sich frau kelef übrigens ganz nebstbei daran, dass seinerzeit vor langer zeit die böse frau dem burli eine hacken verschaffte, also: einen job. weil sie hatte da verbindungen, weil wegen der bank und da war sie doch angestellt gewesen und da kannte sie die sekretärin vom dr. josef taus, und so bekam der burli einen job: aber nur, wenn er sich ein schwarzes parteibüchl holert, weil, bei der evn waren die posten damals streng nach politischer zugehörigkeit sortiert. aber je nu.

zu ungefähr der gleichen zeit übrigens, und frau kelef war live und in farbe dabei, hatte die idee für das wiener stadtfest einer, der ein kommunistisches parteibuch nicht nur hatte, sondern auch vorzeigte und stolz darauf war - auf das stadtfest hat er noch stolzer sein können, viel arbeit dafür und dazu haben übrigens jahrelang die firma, bei der frau kelef kunscht und künschtler vermittelte, erledigt, aber das ergebnis war makellos, und geschäftlich konnte man keinem nix vorwerfen nicht. und dass der onkel erhard (also der von der frau kelef ihrem späteren ex-ehemann) nix von dem partei-desaster wusste, das wusste man durchaus, aber für den zählte halt mehr das ergebnis und weniger das büchl. guter mann, btw., und netter angeheirateter grossonkel ausserdem.

die böse frau und der burli hingegen, einge jahre später, bedauerten zum teil ihre entscheidungen, aber es ist ja so: wenn man einmal einen weg eingeschlagen hat in so einem umfeld, dann hängt einem das lebenslang nach, des nutzt nix.

frau kelef übrigens wurde damals sowohl von der bösen frau als auch vom burli als deppert und hast-ja-keine-ahnung und überhaupt gestempelt, da gibt es auch noch ein paar geschichten die erzählt werden müssen, und als für den burli dann alles schief lief hatte er mit 39 einen herzinfarkt. die böse frau bedauerte das sehr: wäre doch besser gewesen frau kelef hätte den herzinfarkt gehabt, weil: um die wär ja nicht schad gewesen, wäre es nicht.

und dann wählten beide den jörgl, die böse frau weil der jörgl halt so fesch war und überhaupt, und der burli weil man wusste es auch nicht so genau, frau kelef jedenfalls war ein subversives element, die nannte doch zehn jahre oder so vorher ihren hund schabbes, wie konnte man nur, das arme tier und was täten denn die leut denken, dann riefen die böse frau und ihr mann und der burli den hund eben gulasch. das hinterfragten die leut natürlich, und frau kelef gab gerne ausführlich antwort ...

der jörgl ist nun aber schon länger weg vom fenster, aber der burli, in der zwischenzeit in pension, der arsch, der war jahrelang in dem kaff, in dem er wohnt weil er als alleinerbe und so das haus und den grund gekriegt hat, gemeinderat. bei den schwarzen.

den bombasti täten die allesamt wiederwählen, und ihm die stange halten tun sie sowieso, zumindest, und das soll ja bei politikern immer im vordergrund stehen, weil er halt so ein schöner bub ist. und sein thier ist jetzt auch noch tragert, just in time, ach ja, das ist doch auch ein argument, da ist der sicher arm, der bub.

und da die betroffenen kreaturen sowieso nix verstehen von dem, was frau kelef da geschroben hat, und im übrigen schrob frau kelef nix was sie nicht beweisen kann, schwarz auf weiss, sogar wenn l'impresario das haus abfackelt: die kopien liegen im safe, auf der bank, hahaha, und es gibt immer noch zeitzeugen.

kurz-um: es war eh schon alles da, nihil novi sub sole noster und so, ...

immerhin, und das soll nicht unerwähnt bleiben, hat der bub es aber geschafft bei der ankündigung seiner flucht zwar eines seiner unsäglichen haifischkragenhemden zu tragen, eine krawatte in passendem grau zu tragen und, ausnahmesweise, keine braunen schuhe zum blauen, grauen oder schwarzen anzug. es darf allerdings bezweifelt werden dass letzteres ernsthafte hoffnung auf einsicht oder gar besserung gibt.

ebenso wenig bedeutung ist wohl auch der tatsache beizumessen, dass der bombasti nunmehr nach abklingen der sozusagenitis an einer heftigen es-braucht-attacke mit einer solid-superinfektion leidet. es soll, wie man hört, übrigens rhetorik-kurse geben, wo einem sowas ausgetrieben wird - der gemeinsame besuch seitens aller personen, die sich öffentlich äussern, wäre durchaus nicht unangebracht. und ein bisserl weniger vom zetterl ablesen, und bei wichtigen reden mehr in die kamera aka das auge des publikums schauen, das tät ebenso nicht schaden. je bescheidener die situation wurde, desto mehr wurde übrigens von den zetterln gelesen und weniger frei gesprochen. erinnert lebhaft an die situation im alten ostblock, anno dunnemals: nur eine von vielen zetteln unterstützte rede war eine gute solche, den grund dafür kann man sich gut vorstellen.

frau kelef, sowieso schon ordentlich beschädigt, latscht jetzt eine runde mit mademoiselle und macht dann eine flasche wein auf. eiswein, wenn wer fragt, vom 47er schwertführer.

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