Montag, 25. Februar 2019
dikurante bissifil, reloaded
anno 2012 hat sich frau kelef zu diesem thema schon einmal alteriert: https://gastgeberin.blogger.de/stories/2100533/, und: es hat sich nix geändert.

und weil der homo wanderiensis gar oft sowohl denk- als auch merkbefreit ist, passieren dann solche dinge: https://tirol.orf.at/news/stories/2969992/ alles, was damit zu tun hat, ist tatsächlich entsetzlich, leider für alle beteiligten im besonderen, und für ganz viele andere im allgemeinen. die vielen anderen, das sind übrigens die guten viehbauern, deren existenz hier massiv bedroht wird.

die tatsache, dass man - natürlich - wege ab- und wiesen umzäunen kann, wird die problematik nur marginal positiv beeinflussen, um das höflich auszudrücken.

es ist nämlich an dem, dass der geneigte almbesucher und querkreuzfeldeinwanderer, -rad-/skifahrer und das restliche gelichter, das sich so in der freien natur herumtreibt, nicht die geringste ahnung von natur, ackerbau und viehzucht hat.

kühe kennen sie aus facebook, die viecherln mit den schönen grossen augen mit den langen wimpern, auf hof butenland im kuhaltersheim: https://www.stiftung-fuer-tierschutz.de/?fbclid=IwAR2pw3pTuH3Qry4t306m1YIiPpkAaMeBicqE8ZHoc0GUn4PtVyULdAtIrac wird mit denen gekuschelt, und der längst erwachsene bulle (das wärert dann, bitteschön, der stier mit ohne eier und guten 1.200 kg, aka: weit mehr als einer tonne lebendgewicht), der trank noch immer ab und zu einen schluck milch bei seiner supermuddi dina, dabei war er da schon ein paar jahre alt. jetzt ist er sieben, und muddi passt immer noch auf ihn auf. andere in seinem alter haben zwar die eiei noch dort, wo sie hingehören, aber dafür eine herde von 40 muhs aller altersklassen zu beaufsichtigen. hach, wie üdüllüsch.

was halt immer nicht gelesen wird ist, dass auch auf hof butenland ein paar muhkuhs eher weniger kuscheln wollen, und überhaupt menschlichem kontakt abgeneigt sind. auf einem solchen hof geht das halbwegs gut, platz genug, kein zwang, kein drang, und jede menge zeit.

bei der mutterkuhhaltung geht das nun weniger einfach, aus diversen gründen, und das mit dem zaun: ist nur solange gut, als die kühe auf der einen seite und die menschen auf der anderen seite sind. insbesondere die menschen, die die kühe nicht kennen.

und es gibt eine menge alter wanderkarten, auf denen wege eingezeichnet sind, die halt jetzt keine mehr sind. übrigens auch raststätten, bauernhöfe, etc., die auch keine mehr sind. aus welchen gründen auch immer. dort ist jetzt womöglich eine weide. und auf der weide stehen kühe und wollen ihre ruhe haben. wieso man dann unbedingt immer wieder mitten durch latschen muss, nur weil auf einem stück papier, das 30 jahre auf dem buckel hat, ein weg eingezeichnet ist, oder weil man als kind "ganz bestimmt", damals, also vor 40 jahren, schon diesen weg (und wo ist der überhaupt hingekommen?) gegangen ist: man versteht es nicht.

und deshalb hat jetzt ein bauer, dessen kühe - und natürlich ist das entsetzlich - eine frau totgetrampelt haben, wenn das urteil hält, vermutlich seine existenz verloren, und der rest der bauern das vertrauen in den gesunden menschenverstand.

die lustigen ideen mit dem umzäunen haben es natürlich auch in sich. erstens: das ist eine kostenfrage. welche zäune denn, bitte? von den elektrozäunen wurden früher die batterien, heutzutage die solarzellen gestohlen, weil: die hat sicher wer vergessen, oder der vorbeigehende braucht die gerade selber, oderoderoder. die holzgatter, die man ganz früher hatte, sind wegen kosten und verletzungsgefahr bei den überstiegen (wer kann die denn auch dauernd kontrollieren, und wenn ein lustiger gesell ein brettl herausgebrochen hat, brach sich der nächste trottel ein bein, weil schauen: muss man nicht.). ausserdem kann man sich bei den überstiegen die funktionskleidung vom kaffeeröster zerreissen, und so weiter.

stacheldraht wird von den bauern abgelehnt, weil wegen der verletzungsgefahr BEI DEN KÜHEN, nicht bei den wanderern, um die wär's ja oft gar nicht schad, aber ...

also dann doch holz um die weiden, wenn die touristen holz vor der birne haben. leider hält so ein holzgatter aber, wenn so mehr als eine tonne rindfleisch mit karacho und 30 km/h dagegen rennt, auch nur sehr bedingt. dann: gatter kaputt, tourist kaputt, hunderl kaputt, und der stier muss auch kaputt werden, denn der merkt sich das, wenn er einmal gewonnen hat. dann aber muss nicht nur der alte stier entsorgt werden (das fleisch ist durch den histaminausstoss so sauer, dass es nicht einmal als hundefutter durchgeht), und es muss ein neuer stier her, der die entsprechenden charaktereigenschaften als leittier mitbringt einerseits, und freundlich/friedlichen gemütes ist andererseits.

das mit den holzgattern ist dann übrigens auch im winter anlass für diskussionen, erstens stört es den wildwechsel ganz erheblich, denn so ein reh oder hirsch oder wildschwein hat ja keine ahnung, zu was das zeug gut ist, und springt dann drüber weil nur ein teil aus dem schnee herausschaut, und den rest will man sich gar nicht ausmalen. und was ist mit den fröhlichen skiquerfeldeinfahrern, die sich um nix scheissen, und die dann - wie hoch muss so ein zaun sein? - sich die haxen brechen oder schlimmeres, weil halt unter dem eineinhalb meter hohen schnee - auauau. oder aber man entfernt das alles zu ende des weidebetriebes, was wiederum eine kostenfrage ist.

man möchte manchmal gar nicht aufhören, manche leute mit einem stock auf den kopf zu hauen, damit möglicherweise dann doch irgendwann denkprozesse einsetzen. wiewohl die hoffnung nicht sehr gross ist.

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