Donnerstag, 11. Oktober 2012
"i bin ka schlechta mo
net, i net!"

brüllte gerade einer vor dem fenster. der katz und die katz fielen vor schreck vom aussichtsfensterbrett, frau pixy fühlte sich - aus gegebenem anlass, sie ist ja für ordnung zuständig hier im grätzl - bemüssigt, heftig zu bellen.

um diese tageszeit, und das noch bei allseitig wohlgefülltem magen (gamsrücken, rindsfilet, man gönnt denen ja sonst nix).

jedenfalls: wiener diskutiert mit zwei türken. der wiener laut, die türken leise.

der wiener schreit, und lässt die türken am gehsteig nicht vorbei.

"pssst!" sagen die türken, "die leute, die rundherum wohnen, wollen ihre ruhe haben!".

"owa," brüllt der wiener, "es seids do olle nua do wengan de sozialleistungen, krongnkassa und so, und weng dera oaweitslosn, und weng eich kriag i donn weniga!"

"sie," sagt der eine türke, der eigentlich ein kurde ist, aber das ist wiederum ein insiderwissen von frau kelef, höflich, "ICH hab, seit ich in österreich bin, noch keine arbeitslosenunterstützung beantragt, und schon gar keine bekommen. ich arbeit' da drüben auf der anderen strassenseite, meine sozialabgaben werden mir von vornherein abgezogen, was wollen sie von mir? und jetzt lassen sie mich bitte vorbei, ich muss morgen aufstehen und arbeiten gehen."

"jo, es kummts olle daher und kennts nix und wissts nix, und donn mochts eich wichtig!" brüllte der wiener.

"es geht sie zwar nix an," sagte der andere türke, der eigentlich auch ein kurde ist, "aber ich hab zuhause automechaniker gelernt, die meisterprüfung gemacht, dann hat mich mein cousin ..."

"ollas a packlwirtschoft, da cousin, da onkl, da bruada, da schwoga ..." brüllte der wiener

"... gefragt ob ich nach wien kommen und bei ihm arbeiten möcht'. ich hab ein jahr lang deutsch gelernt, dann bin ich gekommen, und hab meine meisterprüfung wiederholt, auf deutsch. und bestanden. deutschkurse mach' ich noch immer, ich will hier ja leben."

"jo", brüllt der wiener nunmehr erschreckend laut, "und wegnan solcherner wia eich zohlt mia des oaweitsomt seit fünf johr kan kurs mehr, und i bin seit zehn joah hocknstad!!!"

"und ich," sagte der andere türke, der eigentlich ein kurde ist, "hab' technik studiert, bin dipl.ing., und bis ich die nostrifikation für die eu ..."

"packlrass, olle, de tschuschn, net amoi deitsch kennans, nostrikatzierung, wos des wieda sei soi ..." brüllte der wiener.

"... bekommen hab', da arbeite ich bei meinem bruder in der werkstatt. 40 stunden in der woche." setzte der andere türke, der eigentlich ein kurde ist, fort.

"seins doch leise, da wohnen doch leute rundherum, die wollen um die tageszeit ihre ruhe haben!" meinte der eine türke, der auch ein kurde ist.

"KUSCH, WIENER!" brüllte frau kelef aus dem zwischenzeitlich geöffneten fenster.

"wieso, i bin do ka schlechta mo net, i net, des ausländagsindl ..."

"KUSCH, WIENER, ODA I KUMM OWE MIT DA GUMMIWUASCHT!" das hat er dann verstanden. und: er konnte nicht mehr orten woher frau kelefs liebreizende stimme kam.

"danke!" grinsten die türken, die eigentlich kurden sind, und endlich am wiener vorbeikamen, und winkten freundlich nach oben in richtung des fensters, das gerade eben wieder geschlossen wurde ...

aber so, leute, so wird das nix mit der migration, und mit der integration schon überhaupt nicht. frau kelef bezweifelt übrigens sehr ernsthaft dass die schuld alleine bei den migranten liegt, und hält die gummiwurst bereit, damit nix sein kann wenn was ist.

und nach all den jahrzehnten des lebens in einem ex-vorortebezirk kann frau kelef zudem noch eines versichern: die wenigstens probleme gibt es, ganz definitiv, mit den "migranten", besonders mit den türken, auch wenn diese kurden sind, und noch dazu mohammedaner: die saufen sich nämlich nicht an, pinkeln nicht in hauseingänge und kotzen nicht auf gehsteige, usw.. muss ja auch wieder einmal gesagt werden.

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Ich
sehe, das Problem besteht also immer noch. Die lassen sich einfach nicht integrieren.

Die Wiener.

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es ist schlimm, aber es ist so. manche wiener sind irgendwie, na ja, beratungsresistent, quasi. leider nehmen sie damit vielen, die sich gerne integrieren möchten, von vornherein viele chance. das ist eine ziemlich traurige sache.

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*kreisch*

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Na ja, so schlimm sind sie ja auch nicht, die Wiener. Jedenfalls - von meiner Sicht als ehemalige Piefke betrachtet - noch die sympathischsten und umgaenglichsten Oesterreicher (im Vergleich zu Tirolern, Vorarlbergern,...). Die Wiener raunzen zwar, aber irgendwie kann man sie doch mit ihrem eigenen Schmaeh packen. Vor allem sagen sie was sie denken (nicht so aufgesetzt stinkfreundlich wie hier in AUS: "How are you?" und wehe man sagt wie es einem wirklich geht).

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ich hab erst gedacht, sie erzählen einen schwank aus einem theaterstück oder so.
heidewitzka - das kann man ja echt kaum glauben, wie manche so drauf sind.

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