Freitag, 27. August 2010
leadership behaviour VI
bevor ich vergess' zu erwähnen:

es gibt ja firmen, denen es partout nicht gelingt gewisse sogenannte führungspositionen dauerhaft zu besetzen. wobei, ich red' ja hier nicht davon, dass man qualifizierte führungskräfte auf diese positionen schüppeln oder meinethalben auch knüppeln tät'.

im gegenteil, das vorgehen ist so, dass man geeignete personen von vornherein ablehnt, und die positionen dann mit, sagen wir einmal, weniger geeigneten besetzt, so grundsätzlich.

sollte einem der fehler passieren, dass man versehentlich und aus reinem fehl- und aberglauben qualifizierte personen an die genannten stellen setzt, dann: schmeisst man die einfach raus. wenn man keinen grund dafür hat, dann nimmt man ein wenig geld in die hand und richtet es sich, weil man ja bekanntlich für geld alles bekommt, im zweifelsfall sogar eine erstunkene und erlogene schriftliche aussage zu dingen, die nie passiert sind. hauptsache, man muss den geschassten keine abfertigung zahlen.

nun ist es aber so dass personen, die völlig unqualifiziert sind, durch das hineinmanövrieren in eine derartige position von jähem grössenwahn befallen werden und glauben, sie seien der nabel der welt. und dann: bewerben sie sich um die nächsthöhere position, oder sie kündigen und gehen zur konkurrenz. was gut und schlecht ist gleichermassen, denn erstens hat dann die konkurrenz den schwarzen peter (und meint noch, einen guten fang gemacht zu haben, denn bei der ersten firma hat sich xyz ja auch hervorragend profiliert, so als quereinsteiger, hahaha), aber andererseits fängt in ebendieser ersten firma das suchen wieder von vorne an.

irgendwann wird das aber dann doch ruchbar, wie das alles so gelaufen ist mit manchen personen, und, es mag ja überraschen (also mich nicht, aber wer bin schon ich), es findet sich einfach niemand mehr der sich ernsthaft bewirbt.

und wenn sich doch wer vorstellen kommt: etwaigen bewerbern zu erzählen, in der abteilung finde sich ein seit 20 jahren in dieser speziellen arbeit sehr profiliertes, erfahrenes und auch von allen konkurrenzen und interessensvertretungen überaus geschätztes team, das, verehrte leader, fördert die auffindung einer geeigneten führungspersönlichkeit: nicht.

besonders nicht fördert es im übrigen diese auffindung, wenn man in dem moment, wo ein neuer fisch versehentlich um die angel zu kreisen beginnt, dessen fotos und lebenslauf und was einem sonst noch via die sehr bemühten headhunter in die hände kommt an das team verteilt. per e-mail, mit cc an der kuckuck weiss wen, damit man es dann beim weiterverteilen leichter hat. und natürlich unter schriftlicher angabe der gründe, warum die betreffende person sich möglicherweise zu verändern überlegt. besonders wichtig auch, wo die betreffende person derzeit in ungekündigter stellung tätig ist, und als was.

irgendwie ist ein derartiges vorgehen ziemlich eigenartig, um es einmal gelinde auszudrücken. aber mich geht das ja, gott sei dank, nichts mehr an. bei einer firma, die in fünfzehn jahren eine schlüsselposition mit sage und schreibe acht personen besetzen musste, und jetzt wieder seit fast einem jahr sucht, da würde ich sowieso nicht arbeiten wollen, btw.. nicht einmal, wenn die mein konterfei nicht in der weltgeschichte herumschicken. und lebensläufe sind im allgemeinen auch nicht als unterhaltungslektüre für die allgemeinheit gedacht. mein lieber scholli, sachen gibt es, die gibt es gar nicht.

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Das is' nich wahr, oder?
doch, so wie ich Sie kenne, Frau Kelef, ist das wahr. Und macht Angst. Um den eigenen Job - super, wenn man derartige Vorgesetzte haben sollte - und darum sich irgendwo zu bewerben. Örks.

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jedes wort wahr hier. ich war auch mehr als entsetzt.

besonders, weil einem ja headhunter immer zusichern dass sie mit den ihnen überlassenen daten sorgsam umgehen, keiner was erfährt und so weiter und so fort. und dann sowas.

mit ein bissel pech kann man dann in zukunft, wenn man von einem headhunter auch nur pro forma kontaktiert wird, praktisch gleich die kündigung unterschreiben. oder sich auf eine fristlose einstellen, und gleichzeitig die branche wechseln.

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Ja, ja, so ist es: Kommt man als Berater in eine Firma so stellt sich zuerst einmal die Frage, ob und wie das Werkel funktioniert und welche Probleme es gibt. Dabei gilt es zu ergründen ob dies der Fall ist weil, oder trotzdem der Chef - egal ob Manager oder Besitzer - sich dort betätigt.
Als nächstes sucht man sich innerhalb der Belegschaft die Leute mit Ideen und bietet diese - die Ideen - als Ergebnis der teuren Analyse an.

Zugegeben stark vereinfacht, aber so funktioniert es meist.

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Liebe Frau Kelef,
Aufwachen in der Realität nennt man das.
Und das hat sich schon zu meinen (einige Jahre zurückliegenden) Arbeitszeiten eingeschlichen. Man stellt lieber weniger qualifizierte Menschen ein, weil man (Arbeitgeber, kurz AG genannt)
a) denen von vorneherein ein (im höchstens Mittelbereich für diese Arbeit) limitiertes Gehalt zu zahlen baucht und
b) weil für AG mit Sicherheit der Tag kommt, an dem man vor Ablauf der kritischen 3 Jahre (nach denen ja ein Rausschmiß problematisch wird und er in eine höhere Gehaltsstufe rutschen könnte) irendwelche Fehler nachweisen und den Deppen problemlos kündigen kann. und
c) weil hochqualifizierte Menschen die Fehler und Blödheiten des AG sehr schnell entlarvt und ihn womöglich durch mehr Wissen bloßstellt, auch ohne ein Wort darüber zu verlieren.

Übrigens neigen dergestalte AG auch dazu, Mobbing zwischen den Angestellten (dieser AG nennt sie niemals Mitarbeiter!) oft nicht nur zu tolerieren, sondern sogar zu fördern und womöglich noch den/die einen oder andere zum Spionieren und Wassertragen zu benützen.

That's my eventful life, und daher genieße ich meine Pension doppelt imjc

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wow.
ich dachte immer, ich hätte schon einiges erlebt in punkto äh, Diskretion.

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da sehen sie wieder, wie lehrreich das bloggen sein kann. und wie desillusionierend.

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