Montag, 26. April 2010
je - desto
den kellnerpunkt kennt man ja von torbergs tante jolesch: wenn nach einer hochtrabenden diskussion das resumee sogar dem kellner einleuchtet, dann ist das der kellnerpunkt.

eine liebe freundin von mir stellte schon vor langer zeit fest, dass man die bildungsferne der frauen meist an menge und anzahl der zum einsatz kommenden putzmittel messen kann.

nun kann die polnische putzfrau hier im haus kaum ein wort deutsch, aber: la putzta machta. hirn wird bei betreten des hauses offensichtlich ausgeschaltet.

leider führte das manchmal schon zu entsprechenden injurien, z.b. durch türmatten, die beim kehren vor den gehflügel statt vor den stehflügel gestellt werden und die menschen beim verlassen der wohnung meuchlings zu fall brachten.

es kam auch zu blutigen kratzern in gesichtern, weil die scherben aus dem dritten stock zwar zusammengekehrt wurden, leider aber richtung stiegenmitte und dann gleich hinunter bis ins erdgeschoss, statt richtung stiegenrand und dann mit besen und schaufel. und wenn man sich dann den dreck aus dem gesicht wischen will: aua.

beliebt ist auch das liegenlassen des besens an uneinsehbaren stellen, oder das drapieren des allergrindigsten bodenfetzens auf dem stiegengeländer.

usw.

besonders gerne aber: eine halbe flasche reinigungsgel auf zehn liter kaltes wasser, nur wenig umrühren, und dann flott damit herumgewischt. und dann ja nicht nachwischen, sondern das wasser mit dem glibber schön stehen und eintrocknen lassen, ohne vorwarnung. dauert meist so drei bis vier stunden, im winter auch länger.

führt durch die beinhaltung der allseits beliebten düfterchen gerne zu allergischen asthmaanfällen bei frau kelef, die daher das verlassen in den drei stunden nach "reinigen" des stiegenhauses tunlichst unterlässt, und wenn es sein muss: dann nur mit asthmaspray.

verteilt auch unter garantie den dreck zwischen den gangfliesen und zementiert ihn dort ordentlich ein.

gleichzeitig hat man auch den hübschen effekt, dass man auf den zementfliesen eislaufen kann: dieses gel-zeug ist glitschig wie nur was.

vorvorigen freitag also rutschte frau kelef wieder einmal über die stiegen, letzten freitag überschlug sich frau hunt auf der drittletzten stufe beim hinuntergehen und knallte anschliessend mit dem rücken auf den boden.

wenigstens haben jetzt frau hunt UND frau kelef rücken UND nerven. im duett oder doppelpack, wie sie gerne möchten.

das anbrüllen der putzfrau führte lediglich zu weit aufgerissenen augen, und zu einem "ah, spazieren. gute abend."

anschliessend die polnisch sprechende nachbarin angerufen und zum achttausendfünfhundertdrölfzigsten mal gebeten, der verd... putzfrau zu erklären, wie das mit dem aufwaschen zu machen sei. zugegebenermassen war frau kelef ein klitzekleinwenig unwirsch und laut, aber das ging da nicht anders.

wie auch immer, das war nur die erklärung für den nunmehr etablierten putzfrauenpunkt:

je blütenfrisch, desto blöd.

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guten Morgen,
auch wenn es sich wirklich spaßig ;);) liest, ist es das keineswegs.
Versuchsvorschläge:
a) Mit der Hausverwaltung oder Wemauchimmer, der das PuTra eingestellt hat, reden/schreiben?
b) Was sagen die anderen Hausbewohner?
c) Ein Aushang im Stiegenhaus mit genauer Putzanleitung, eventuell mit Photos oder Zeichnungen?
d) PuTra ermorden, vielleicht den Kübel ausleeren und sie dann über ihre eigene glitschige Stiege schubsen?

liebe mitfühlende Grüße, Iris

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Hausverwaltung war vermutlich nicht das geeignete Stichwort.

Ohje, Sie Ärmste, nicht schon wieder. Ich freute mich für Sie über eine relativ störungsarme Zeit.

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Ich sehe, die Auflösung der Hausbesorger führt nicht nur bei uns zu Blüten : )

So schlimm ist es derzeit nicht bei uns, die Dame hat erst kürzlich bei der Hausversammlung um eine Gehaltserhöhung (?!) angesucht.
Kann mich grad nicht erinnern, wann unser Gang gewischt wurde. (Das ist nämlich unüberhörbar, zumindest wenn sie dann bei den Stiegen rumknallt.) Mein Nachbarn erzählen aber auch Schauermärchen übers Putzwasser.

Bitte brechen Sie sich nichts! Und auch nicht die Frau Hunt!
Btw. von Hund und Rücken hab ich heute geträumt - bin mir mysteriös.

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Sehr erzieherisch, vielen Dank: Wenn ich mal wieder anhebe, innerlich über die mangelnde Sorgfalt meiner beiden (wirklich gebildeten) Putzmänner zu mosern - die halt nicht Mutters extrem hohem Standard genügt - denke ich einfach dran, wie schlimm es mich hätte treffen können.

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da sehen sie wieder: es kann einfach nichts so besch... sein dass man nicht noch was daraus lernen könnte. sag ich ja immer schon.

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Jetzt traue ich mich gar nicht mehr zu bloggen, dass ich, bekannt als Spülmittel-Junkie mit Sammlung, gestern nicht an dem saisonalen Pril mit Kirschblüte vorbei kam …;-(

Bei uns reinigen Männer, die fegen Montags und wischen Dienstags … wir übernachten dann immer woanders, damit nix dreckig wird bis zur Wischung.

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spülmittel-junkie ist was gaaanz anderes, frau creezy. irgendeinen sepperl hat ja jeder im hirn, wie man so schön sagt. gibt auch leute, die schrauben sammeln, oder bilder von kabelbindern, oder leute die fast jeden tag schafe fotografieren.

gemeint sind die "putzmittel für alles und jedes besitzerinnen und verwenderinnen", die dann auch noch das fünffache der empfohlenen menge verwenden, dabei sind die empfohlenen mengen schon meist zu hoch.

und gemeint sind auch die, die beim aufwischen herumhüpfen, durch geweitete nüstern flämen und "riecht schon sauber, riecht schon sauber" skandieren.

klo-fetischistinnen sind auch interessant: ein duftstein im spülkasten, ein mittelchen für unter den rand, eines für den abfluss, ein spülzeugs im becken, drei lufterfrischer und fünf sprays. und was soll ich sagen: ein wenig davon hab ich auch: gegen das odeur der deckenflecken.

ich glaub ja, viele von den weibern traun sich auch einfach nicht ehrlich an klebstoff zu schnüffeln. aber das ist wohl eine gewagte theorie.

vielleicht auch: hygienisch sauber (was auch immer das sein mag, wenn man es richtig bedenkt) als alibi wegen ansonstiger lebenssinnlosigkeit.

gibt ja auch viele ältliche, verhärmt wirkende frauen, die im supermarkt entsprechend einkaufen. die andere sorte der vielkäuferinnen sind junge, blondgefärbte, gepiercte leggeingsträgerinnen mit ballerinas oder superduperhighheels, die auch in österreich gerne auf die namen mändi oder schantall hören.

ich beobachte das jetzt schon länger. wenn man mal darauf aufmerksam geworden ist, kann man an putzmitteln eine menge ablesen.

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@creezy
Mit Kirschblüte - hach, ich hab am Samstag gesucht, obs was aufgefallenes gibt. Bei bei einer Eigenmark mit Joghurt irgendwas gelandet - fragen Sie nicht. Kann gar nicht erwarten, daß es hier wieder Sonderduft gibt (und ich den rechtszeitig horten kann).

So, was nun die verehrte Frau Kelef über mich denkt, wag ich nicht zu fragen...

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erst dachte ich ja "wow, sie haben immerhin eine putzfrau!" - am ende des beitrags angekommen, dacht ich "...hmmm, vielleicht ist selber sauber machen doch gar nicht sooo doof." ;)

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DARUM hab ich keine putzfrau. schon versucht, filed under: meine armen nerven.

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