Mittwoch, 8. Juli 2009
mit pflanzen reisen
früher - wir erinnern uns - war das ja ein problem mit ohne die eu, detto war das ein problem mit dem ostblock.

hamma ja alles nimmer. wenn man nun also die gar löbliche idee hat, die einem ans herz gewachsenen zimmerpflanzen z.b. bei einer übersiedlung mit sich nehmen zu wollen und sie nicht im mehr oder weniger feindlichen ausland dem verderb anheimstellen will, oder wenn man interfamiliär ableger verteilen möchte, oder wenn man eine pflanze in einem land findet in dem man gerade urlaub macht, und von der man meint man brauche die gar unbedingt, oder so oder wie oder was, wie geht das dann?

früher musste man, abhängig von der laune der zöllner, gesundheitsbeauftragten etc. ja damit rechnen, dass einem an der grenze die pflanzen aus den töppen gebeutelt , die wurzeln verbogen und die triebe abgebrochen würden.

nun stellte sich vor kurzem diese frage wieder einmal, multifaktoriell und multikulturell:

die schwester der einen freundin übersiedelt - sobald sie ihr haus verkauft hat - aus frankreich entweder nach budapest oder nach wien, und ein paar ihrer alten lieblinge sollen mit, ein paar zu den kindern nach belgien
die andere freundin kennt in polen einen gärtner, der die wundervollsten pflanzen hat, und zwar um einen spottpreis
und meinereins will ein paar ableger ins benachbarte deutschland übersiedeln

natürlich handelt es sich bei all diesen pflanzen um normale zimmerpflanzen, keineswegs irgenwo geschützte arten, das setzen wir ja einmal voraus.

frau kelef hat nix zu tun sonst, tippt also scheeläugig verschiedene nummern ins telefon und fragt mal nach.

der zoll in wien, der das wissen sollte, brauchte zwei tage um keine auskunft erteilen zu können, wie das mit den verschiedenen transportmitteln denn so sei - der zoll richte sich nach dem wert der pflanzen (wer den bestimmt, man weiss es nicht); giftig dürfen die nicht sein, und nicht unter artenschutz stehen; aber sonst?

die post und artverwandte hüllten sich in vornehmes desinteresse.

geholfen hat dann: der pensionierte zollbeamte, der aus dem handgelenk und quer über den wirtshaustisch wusste, dass es sich seit eu-zeiten um eine "verbringung innerhalb von eu-ländern" handle, die keinerlei reglements unterliege, sofern es sich eben um normale zimmerpflanzen handle, grösse egal.

geholfen hat dann - wie schon oft in solchen fällen - eine sehr freundliche dame beim pflanzencenter praskac, die ebenfalls aus dem handgelenk wusste: kein problem solange eben normale pflanzen, ich kriegte sogar noch verpackungstipps und einen schönen tag gewünscht.

letzte frage ging heute an den flughafen schwechat:
frau kelef: kann man zimmerpflanzen im handgepäck mitnehmen?
herr flughafen, angewidert: was für zimmerpflanzen?
frau kelef: ableger von orchideen.
herr flughafen: schnittblumen sind kein problem.
frau kelef: keine schnittblumen, pflanzenableger.
herr flughafen: wie soll den sowas ausschauen?
frau kelef: na ja, rot und grün und mit wurzeln?
herr flughafen: hahaha. ich verbind sie.
frau flughafen war dann aber wiederum sehr nett, kein problem meinte sie, sofern die ablegerchen nicht in wasser stünden (z.b. hydrokultur). in solchen fällen würde sie empfehlen, die pflanzen aus den gefässen zu nehmen und die wurzeln in feuchtes papier zu wickeln.

geht doch, in manchen fällen. vielen dank also an alle, die es wussten und weiterverraten haben, weil wir es jetzt nämlich alle wissen und somit niemand nix mehr passieren kann.

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dann bin ich mal gespannt, wie das in der Praxis alles klappt und ob Sie unterwegs 1 Bulldog treffen, der aus Unwissenheit Ihre Ableger wegen Terrorverdacht wegwirft.
(wer viel fragt geht irr sagen die bei uns)

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Hallo, liebe Grüße und hoffe, es geht Euch gut. Guk M&M

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apropos flughafen:
1. sie ist hier gelandet
2. wann ist ihre landung nochmal?

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