Mittwoch, 14. Jänner 2009
der hausverwalter hier,
nämlich der hausverwalter dr. noszek

hat, wie man lesen kann, wunderbare standpunkte. und er hat, berichtete er, schlimmes erlebt. natürlich sieht frau kelef gerne ein, dass so ein wichtiger mensch viele wichtige dinge zu tun hat. wichtigere, als ein altes mietshaus in schuss zu halten, noch dazu, wo im august 2008 die besitzerin gestorben ist und keiner weiss, was nunmehr mit dem haus passieren wird. klasse.

aber wieso, zum teufel, sitzt frau kelef jetzt seit anno 2003 am klo im odeur einer fäkalstation? wieso, zum henker, kann man die verdammte undichte stelle wo auch immer nicht orten, sanieren, dann den putz von decke und wand klopfen, neu verputzen und ausmalen? denn was sich da mit klecksel und co abspielte (der alt-klecksel ist übrigens auch gestorben), das ist ja in der zwischenzeit schon material für einen fortsetzungsroman der anderen art.

gerade eben wieder einmal ein telefonat mit den damen der hausverwaltung. die eine hört meine stimme, und verbindet mich gleich zur anderen. ein trommelfellbeleidigendes gebimmel während der wartezeit erzeugt eine leichte migräne, könnte aber ein zusammenspiel von wartezeit und lautstärke gewesen sein, man weiss es nicht genau.

hvtb (hausverwaltungstraumbild): ja bitte?
frk (frau kelef): guten tag. ich wollte wieder einmal nachfragen, ob sie schon wissen wann das wc in meiner wohnung saniert wird.
hvtb: haben sich die bei ihnen noch nicht gemeldet?
frk: wer?
hvtb: die handwerker.
frk: nein.
hvtb: sowas!
frk: ja, und?
hvtb: die sollten sich doch melden.
frk: haben sie aber nicht.
hvtb: sollten sie aber.
frk: ja was, haben sie aber nicht.
hvtb: da muss ich nachfragen.
frk: das erzählen sie mir jetzt schon seit zwei jahren.
hvtb: so lange dauert das aber normal nicht.
frk: hab ich gesagt, dass das normal ist?
hvtb (denkt): nein, eigentlich nicht.
frk: also?
hvtb: was?
frk: WANN WIRD MEIN KLO SANIERT??? ich kann diesen geruch einfach nicht mehr ertragen.
hvtb: na ja, sie müssen das verstehen, es waren ja gerade weihnachten.
frk: mehr als zwei jahre lang?
hvtb: und die mieterin über ihnen war auf urlaub.
frk: mehr als zwei jahre lang?
hvtb: nein, ich glaube nicht.
frk: was?
hvtb: dass das mehr als zwei jahre war.
frk: weihnachten?
hvtb: nein. urlaub.
frk: und was passiert jetzt?
hvtb: na, die müssen das machen.
frk: wer?
hvtb: die handwerker.
frk: ja, bitte. und wann?
hvtb: da muss ich fragen.
frk: wen?
hvtb: die handwerker.
frk: und wann werden sie das tun?
hvtb: ich ruf sie an.
frk: wen?
hvtb: die handwerker.
frk: UND DANN?
hvtb: frag ich sie.
frk: UND DANN?
hvtb: sagen die mir hoffentlich, wann sie das machen werden.
frk: UND DANN?
hvtb: dann sag ich ihnen das.
frk: und wann wird das alles sein?
hvtb: wenn ich die erreich.
frk: WANN?
hvtb: heute oder morgen, aber wahrscheinlich noch diese woche, das geht eigentlich immer sehr schnell.

natürlich ist es in einem alten haus so, dass die leitungen sukzessive kaputtgehen, so nach hundert jahren, manchmal sogar früher. normalerweise sollte man als vernünftiger mensch davon ausgehen können, dass dann die alten leitungen entfernt und neue verlegt werden. nicht so hier. da wird immer ein stückerl der alten, undichten leitungen ersetzt, vorne und hinten gestückelt, und schon geht die sache von vorne wieder los. die hausverwaltung will nicht, dass man sich den schaden von der versicherung ablösen lässt, warum, wird gerne der phantasie des lesers überlassen. in der zwischenzeit ziehen sich die flecken über die wand. der installateur war wie berichtet irgendwann vor einem dreiviertel jahr da und teilte mit, die feuchtigkeit komme von oben. dort sei alles verfliest, und man sehe nichts.

was soll man tun? schiessen? natürlich konnte frau noch ein paar anmerkungen einfliessen lassen zum thema wohnqualität, aufgabenverteilung - letztlich kriegt eine hausverwaltung doch dafür bezahlt, dass sie verwaltet und instandhält, oder wie oder was? kriegen die nicht dafür bezahlt? und für die beispielhafte leistung will der auch noch erhöhte mieten? frau kelef fasst es nicht.

aber des rätsels lösung ist ja leicht gefunden. in österreich ist es so, dass schäden, die durch leitungen verursacht werden, von der versicherung der hausbesitzer zu bezahlen sind. das kostet die besitzer also nichts. neue leitungen hingegen hätten die besitzer zu bezahlen. natürlich hat es etwas eigenartiges, wenn die reparaturen ausschliesslich von handwerkern der hausverwaltung vorgenommen werden dürfen, und die versicherung direkt an die verwaltung zahlt, die dann ihrerseits direkt an die handwerker bezahlt. besonders eigentartig ist es dann, wenn, wie in vielen fällen üblich, die hausverwaltung gleichzeitig auch noch als versicherungsmakler tätig ist. tststs und hmhmhm.

irgendwann trifft hier noch irgendwen irgendein schlag.

aus der rubrik: fragen sie frau kelef nie, nie, nie nach dem zustand ihres klos. das thema hat sie nämlich seit 2003 dicke, und besonders seit 2005.

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Wie
sieht das eigentlich mit Mietminderung wegen inakzeptabler Zustaende aus? Ich meine, wenn Sie die Miete auf unter einen Euro pro Quadratmeter mindern, dann kann der Hausverwalter zwar keine Elektrikerstunde mehr bezahlen, aber vielleicht eine von einem Installateur (hab mich gerade vertippt: Installateuer. Sowas)? Es gibt doch bestimmt einen Mieterschutzbund, der sich nur allzu gerne mit Herrn N. auseinandersetzen moechte, oder?

[edit]: Bezueglich der Damen in der telefonischen Beschwerdeannahme koennte ich mir das Bewerbungsgespraech folgendermassen vorstellen:
Hausverwalter: Bist deppert?
Telefonmaus: ????
Hausverwalter: Dann bist richtig hier.

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beim mieterverein (so heissen die hier) war ich schon. die hören den namen des hausverwalters und beginnen um gnade zu winseln. die wohnung ist günstig, ich hab allerdings auch viel hereingesteckt. ich kauf mir jetzt einfach ein set wäscheklammern für die nasen.

edit: so ähnlich. langsam ist ein zweites kriterium, vergesslich ein drittes.

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Das eigentliche Argument ist natürlich, das wir Leser und Leserinnen hier seit zwei Jahren vergeblich auf die Fortsetzung der turbulenten Handwerkergeschichten aus dem Hause kelef warten. Vielleicht probieren Sie es bei Ihrem nächsten Anruf mal damit?

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an mir liegt es ja nicht. ich tu, was ich kann.

im herst vorigen jahres habe ich übrigen - wie bereits ein jahr zuvor den herrn sohn, also den, der durch die nase spricht und im hintergrund immer nach dem papa rufend zu hören ist - gefragt, ob ich die hausverwaltungsgeschichten mit namen ins internetz in mein blog schreiben dürfe. beide haben jeweils ja gesagt, laut und deutlich. wollte ich nur erwähnen, bevor jemand meint ich sei hier dabei, respektable persönlichkeiten und firmen zu desavouieren.

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Koinboin dankt Ihnen
hier in Ihrem Sandkasten für Ihren ausführlichen Beitrag in seinem Sandkasten.
Sie scheinen auch Fatalismusmatiker zu sein, bin mir fast sicher wegen Ihres Selbstportraits. Man sieht aus wie man ist und isst was man kann.

Nun zu Ihrer Ausandersetzung mit Ihrem Traumbild der Hausverwaltung. Sie sollten daraus einen Kleinbühnenkabarettistenakt machen. Toll wie Sie das gemacht haben.
Grüssle und bis dann dann.

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