Freitag, 2. Jänner 2009
jedem nach seinem geschmack
bemerkte der hund, und leckte sich die e*er. aber das ist ja auch ein sibirisches sprichwort, und deswegen so deutlich.

warum mir das gerade einfällt, frag' ich mich. nun ja, weil die schönheit im auge des betrachters liegt, fällt mir ein.

viel gerodelt wird derzeit, und ski gefahren auch, von denen die es können oder auch nicht, was ja weder unbedingt dasselbe noch dasgleiche noch conditio sine qua non ist, bekanntlich (oder auch nicht, offensichtlich).

nun denken wir aber einmal zurück. woher kommen denn diese (il)lustbarlichen derzeitsportaten? na? richtig, aus dem leben, und so sollten sie auch betrieben werden, solange nicht ein echtes rennsporterlebnis auf entsprechenden pisten mit entsprechendem rundummadum vorhanden ist.

eigentlich, so berichtet die geschichte, sind skier und rodeln und schneeschuhe nämlich nichts anderes als fortbewegungsmittel/behelfe bei schnee, evtl. matsch. das hat nichts mit geschwindigkeit zu tun gehabt, nichts mit kurven oder aussicht, das war einfach ein von hinnen nach dannen, und zurück, so sicher und schnell wie möglich, denn zu langsam war denn mit fatalen (aka tödlichen) nebenwirkungen verbunden.

skier und rodeln und schlitten wurden nicht nach schnelligkeit, sondern nach boden- und geländebeschaffenheit gebaut und gewartet, weswegen (und deswegen auch) es verschiedene typen und bauarten usw. von rodeln und skiern gab und gibt.

alle jahre wieder fahren sich ein paar hundert dödel zum krüppel oder tot. solange die das nicht auf unser aller kosten tun taten täterten, wäre dies ja auch keinen gedanken wert.

hingegen erscheint es mir ja doch sehr merkwürdig, dass alle jahre wieder dumme, mehr oder weniger neureiche, profilierungsneurotische möchtegern-insider und zur-natur-zurückgekehrtseiende wie die bösen auf von entsprechenden pistenmaschinen vorbereiteten bahnen zu tale fegen. und dann darüber berichten. hossah.

die nämlich, die sich auskennen, die täten das nie. die kennen die stillen berge und wäldchen, und das wild, das milde um die ecke lugt und sich über ein paar kastanien freut. die kennen auch die ecken, an denen die sonne die eiskristalle auf den zweigen zum glänzen bringt, so dass ein wenig tau zu boden fällt, den die waldvögel trinken, die wissen auch, wo im winter der schwarzspecht die zapfen aufhackt, die wildschweine den nicht ganz gefrorenen boden doch noch einmal umpflügen, und der auerhahn sich schon einmal umschaut wo er denn in ein paar monaten seinen tanz darbieten wird.

die, die sich auskennen, die zeigen einem die spuren von reh und hirsch und hase und fuchs, und vielleicht die von ein paar anderen tieren auch noch, und erklären was sie daraus lesen können, aber das verraten die nicht jedem, was sie da sehen, aus guten gründen.

da sind die förster, die am verbiss erkennen ob die tiere im wald genug zu fressen haben oder ob sie futter brauchen, die jäger, die das wild beobachten, die es füttern wenn es nötig ist, die waldlbesitzer, die schneebretter sprengen damit das wild seine wege finden kann in einem gelände das vor fünfzig jahren nur den tieren alleine gehörte, und das der mensch ihnen weggenommen hat. langsam, ganz behutsam werden diese gebiete vielerorts den tieren wieder zurückgegeben: wiedergutmachung der anderen art.

meine schönsten rodelfahrten, übrigens, hatte ich mit meinem grossvater. der ging gerne in den wald und nahm mich mit, und zeigte mir so viele dinge von menschen und tieren und pflanzen. er war das waldgehen gewohnt, ich nicht so. wenn ich sehr müde und der weg hinunter steil und holperig war, suchte der opa einen grossen toten ast von einem nadelbaum, schnippelte mit dem hirschfänger ein wenig daran herum, legte seine jacke darauf, setzte mich obenauf und dann zog er mich hinter sich her bis nach hause. an manchen stellen parkte er den ast mit mir am oberen rand eines steilhanges, stapfte hinunten und auf "kimm, mentscherl" musste ich ein wenig fersengeld geben und dann flog der ast mit mir darauf dem opa entgegen, zwischen blühenden kräutern und erdbeeren und himbeeren hindurch im sommer, pilzen und kräutern im herbst, schneekristallen und schneerosen im winter, petergstamm und saftigen knospen im frühling. wie wunderbar der wald riechen kann, zu jeder jahreszeit, denke ich gerade. man braucht keinen weiten ausblick zu haben um was schönes zu sehen, liegt alles vor der nase. haben sie schon einmal einen ameisenhaufen genau betrachtet, und versucht, die ameinsen zu füttern? sie würden sich wundern wie viele geschmacksrichtungen von verschiedenen völkern bevorzugt werden.

wird ihnen im internetz keiner zeigen können, übrigens.

wenn die leute, die es im internetz zeigen täten, nämlich auch nur in die nähe kämen von solchen gebieten die solchen menschen gehören oder für die solche menschen sorge tragen, dann könnten diese menschen allenfalls bilder der chirurgischen entfernung von schrotkugeln aus ihren a...backen posten.

deshalb zeig ich ihnen auch viele bilder nicht. unterschiede müssen sein. aber sie können mir ruhig glauben.

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Dies hier
scheint mir die zurückhaltendere Variante der Neujahrsansprache von Don Alphonso zu sein. Nein, so herum vielleicht: hier die österreichische und dort die (oberbayrisch) deutsche (Un-)Mutsäußerung. Beide sind mir sympathisch, die hiesige stillere die mir genehmere, weil sie den Wutschaum zwischen den Zeilen packt; das kommt meinem Naturell eher entgegen. Dennoch wünschte ich mir beide mal öffentlich-rechtlich vorgetragen. Vielleicht zu Zeitpunkten, an denen man sich nicht auf kommende Vollräusche konzentriert.

Ich danke und wünsche weitere angenehme, ungestörte Wanderungen durch die Unterschiede, auch außerhalb des netten Netzes. Zunächst mal für 2009.

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dies hier
ist die erdverbundene variante, von ein wenig trauer geprägt über die missachtung, die so oft natürliches zerstört durch mutwilliges, von nichtdenken oder kurzdenken (denken nicht weiter als eine fette sau springt) handeln.

skipisten, rodelbahnen, flutlicht und beschneiungsanlagen, mountainbikestrecken oder quadfahren z.b. dienen lediglich der selbstdarstellung einiger sich selbst als elitär, sportlich oder was auch immer bezeichnenden kreise. für viele andere ist das einfach plebs.

aber man kann sich auch mit ameisen arrangieren, wenn man denn will. das richtige, dem jeweiligen stamm genehme futter bringt die tiere durchaus dazu, neue wege zu wählen so dass mensch und tier einander nicht in die quere kommen.

ein wenig verständnis für die umwelt einerseits, und ein wenig richtige selbsteinschätzung würden uns manchmal allen guttun. und ein wenig respekt vor den dingen des lebens, wo auch immer wir darauf treffen.

meine ausführungen zu diesen und ähnlich gelagerten thematiken werden sie allerdings nicht hier im internetz finden, das wird anders(wo) behandelt. ich meinesteils bin ja weder selbstdarstellerin noch berufsgiraffe (das sind die mit den langen hälsen die ihre köpfe immer in richtung kameraobjektiv halten, so sie eines solchen ansichtig werden).

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Vielen Dank für zumindest textliche Einblicke - mein innerer Prozessor macht daraus sehr schöne Bilder (mit einer strahlenden Mini-kelef drin).
Auch ohne diesen Hintergrund habe ich mich schon als junges Mädchen gegruselt, wie viele Leute die Berge offensichtlich rein als Sportgerät ansahen. Das war durchaus einer der Gründe, aus denen ich mit Skifahren ganz aufhörte. Und ohne eine kundige Begleitung, wie Sie sie schildern, mag ich gar nicht mehr so recht in die Berge, sondern schau mich lieber in der nächsten Umgebung um.

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