Dienstag, 13. Juni 2017
man hätt' ja wetten können darauf
dass die fleissige partie der unzufriedenen gerüstbauer irgendwann nicht mehr hier aufschlägt. und so war es auch gekommen.

immerhin haben sie sich aber brav verabschiedet, auch vom benachbarten baumeister, nicht ohne den dezidierten hinweis darauf dass sie, da sie schon wieder(!) kein geld bekämen, eben auch nicht mehr kämen. ohne geld keine musik, und so. kann man irgendwie verstehen.

der bauleiter, zu dieser thematik befragt, erklärte die herren hätten eine woche urlaub, dann ginge es wieder weiter. termine für das letzte fenster, balkon- und wohnungstür und balkon an sich seien - nun ja. in planung, sozusagen.

ein paar tage später die immobilienvermittlerin, vorsichtig auf den stillstand angesprochen: die arbeiter hätten diesen einen freitag frei, da sei gar nix, weil: sie hätte am vortag, also am donnerstag, sozusagen eine woche nach der o.a. auskunft von "eine woche" mit dem schönen e. gesprochen, und der hätte ihr das gesagt, und der müsse es letztlich wissen. und sie müsse es auch wissen, denn sie kriege letztlich für die vermittlung bezahlt, und sie lebe nun einmal vom geldverdienen.

der schöne e. ist übrigens der schwager vom bauleiter der mit ihm zusammen eine (no na) ges.m.b.h. hat, nicht die einzige in diesem zusammenhang, und man weiss ja wie das ist mit der beschränkten haftung. wer da überall an solchen ges.m.b.h.s beteiligt ist und geschäftsführt und zeichnungsberechtigt ist und überhaupt, das füllt, wie google verrät, einen mittelprächtigen aktenordner. jeweils eine grosse familie bei allen beteiligten, es bleibt kein auge trocken.

jedenfalls: am wochenende tat sich dann auch nix. nur der ar(s)chitekt ward gehört als er irgendwen fragte, ob die baustelle so übernommen werden könne, oder ob da noch weitere auskünfte notwendig seien. nein, alles o.k., war die antwort.

irgendwann schlugen auch ein paar spengler auf, schleppten irgendwas hin und her und faselten was von geld und so, waren ansonsten sehr nett und freundlich, besonders, als frau kelef ihnen zeigte wie man - ohne die polizei und den abschleppdienst zu rufen - auf den platz vor dem haus hinter dem bauzaun fahren könne. sie bedankten sich sogar und wurden ein bisserl rot ob des hinweises, dass ihnen eine alte frau das erklären musste, und: sie scheniererten sich eh. immerhin.

am montagvormittag dann, während die kleine frau pixy ihre dringlichsten angelegenheiten erledigt, kommt einer der männer, der wochen vorher jede menge isoliermaterial für die fussböden geliefert hatte, vorbei und schleppt unter infernalischen flüchen alles mögliche die stiegen hinunter und lädt es in seinen lieferwagen.

und ganz ungefragt schnaubt er was von arschlöchern und subfirmen von den subfirmen ihren subfirmen, und jetzt hätte er als einer der letzten in der kette noch nicht einmal das geld für das material bekommen, geschweige denn was für die arbeiter, die könne er jetzt auch aus der eigenen tasche löhnen, und überhaupt und alldieweil, und gottseidank sei keiner der zuständigen anwesend, weil sonst braucherten wir jetzt die rettung. und jedenfalls nähme er jetzt alles, was er bezahlt habe, mit, punktum.

in der zwischenzeit geht aber dann doch wieder was weiter, mit anderen hacklern anderer nationen, und es ist eine freude mitanzusehen wie blöd man sich anstellen kann ohne waffenpass für die eigenen dummheit. die sind sich sowas von selber im weg, das fasst man nicht.

wenn das meine wären, ich tät die erschlagen. mit einem nassen fetzen. das einzige, was sie verlässlich tun, ist: um schlag sieben uhr früh einen donnerlärm machen, dass man ja munter ist, und pünktlich um 16.30 aufhören zu arbeiten damit sie noch pünktlicher um 17.00 uhr den ort ihrer untaten verlassen können. danach kann man täglich die uhr richten. und weil sie so pünktlich sind am abend, können sie natürlich auch den dreck nicht wegräumen, den sie so im stiegenhaus zu hinterlassen geruhen. kruzitürken.

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Donnerstag, 1. Juni 2017
auch der gute inschtallatör hatte es schwör
er kam wie besprochen am 19.04., und nahm erst einmal die haube von der therme. nun stellt man sich doch grundsätzlich vor, dass so ein gerät, das gas und elektrik und wasser zum zwecke der warmwassererzeugung und raumerwärmung auf das nützlichste zusammenführt, unter zuhilfenahme von frischer luft und so, verhältnismässig sauber und gepflegt sein sollte.

nicht so das gerät in staubhöllistan. schon beim abnehmen der haube fiel eine menge schutt und asche - ja, tatsächlich - in die darunterliegende abwasch. was ein spass. hustend und fluchend zerlegte der gute mann - assistiert von einem lehrling - das gerät sukzessive, und immer mehr dreck fiel heraus.

alle husteten und fluchten, und weitere staubwolken zogen wabernd durch die küche, und legten sich zitternd und anschmiegsam auf alles, was zu finden war. da hier in der küche aus platzgründen ganz viel in offenen regalen in gläsern herumsteht (unter anderem sollen hier die ~ 50 gewürzgläser erwähnung finden, viele mit leicht zu reinigendem korkstoppel ...), bot sich eine reiche ablagefläche für die einzelnen partikelchen. und wie solche partikelchen halt sind, sie kriechen in jede fuge und ritze, und machen sich dort breit.

nun geht das abzugsrohr der therme durch die wand ins badezimmer und dort in den kamin, genau über der badewanne, in der der lehrling mit der drahtbürste den wärmetauscher reinigte - wobei weitere staubschwaden entstanden, die auch im badezimmer reichlich platz fanden.

die beiden haarigen helferlein derweilen glänzten durch freiwillige abwesenheit, dat julchen als berufszicke "sie kenn' ich wohl, red' aber trotzdem nicht mit ihnen wenn sie hier schon wieder dreck machen" und frau pixy aus solidaritätsgründen. manche dinge sind ihr altersbedingt einfach schon zuviel, die verpennt sie lieber.

leise weinend besah sich frau kelef das neuerliche desaster, und begann schon einmal vorausschauend mit dem putzen, weil, nutzt ja nix. nach ein paar stunden war die therme wieder zusammengesetzt, und, man glaubte es fast nicht, klang wieder ganz normal und krachte und knackte nicht und überhaupt: hach. der installateur trank - wie immer - kaffee mit milch und zucker, der lehrling ein cola. alles gut.

am 20.04., wie vorhergesagt, kamen: die rauchfangkehrer. zur nachkontrolle. muss ja sein, sowas. was weniger hätte sein müssen war, dass zum zwecke der kontrolle der chefrauchfangkehrer einmal in der küche über der therme, einmal im badezimmer über der badewanne das abzugsrohr aus der wand zog. und natürlich das kamintürl unter der abwasch in der küche inspizierte. erstaunlicherweise war den doch-wapplern nix neues eingefallen, und so hielt sich der staubertrag in grenzen, aber: ein wenig flog halt doch herum. frau kelef war aber eh gerade beim putzen, langsam war auch die kaputte rippe wieder halbwegs stabil, und so konnte es fröhlich weitergehen.

nun stehen neben der abwasch der geschirrspüler, daneben die waschmaschine, daneben der herd. und zu den beiden ersteren führen schläuche zur wasserver- und entsorgung. teils natürlich die netten, biegsamen mit den vielen rillen. und wie nicht anders zu erwarten befindet sich unter der abwasch der siphon, ca. 30 cm schräg oberhalb des kamintürls.

den rest stellen sie sich bitte selber vor. so ab- und zukleben kann man nix, dass der verd... dreck nicht überall hinein- und dahinterkriecht. und ein wenig fettig ist russ und kamindreck zudem, das klebt dann auch ordentlich überall fest.

kann man natürlich putzen. dazu legt man sich auf den boden, auf die rechte seite (in frau kelefs fall war das die seite mit den kaputten rippen, von denen die eine beim husten durchgeknackst war) und langt dann mit der linken hand (frau kelef ist da gottlob sehr geschickt damit) hinter und zwischen all die schläuche und zu- und abflüsse und säubert, gerne unter zuhilfenahme von wattestäbchen etc.) alles sorgsam. mehrfach, weil: klebrig.

lobenswerterweise gibt es einen neuen, immergrünen (merkur-tm) küchenreiniger, auf den frau kelef nicht allergisch reagiert: hurra. kann man halbliterweise in sprühflaschen kaufen, und der dreck tropft dann tatsächlich auf die darunterliegenden altpapierreste. allerdings sind in fällen wie dem vorliegenden halbe liter eher eine absichtserklärung denn eine putzhilfe, aber was man beim inhalt spart kann man bei den plastikflaschen dann wieder urassen, man gönnt sich ja sonst nix.

und wie es der teufel so will, während frau kelef so unter der abwasch lag und sprühte und wischte und tonnen von bäumen in gestalt von küchenrollen vernichtete (in summe 6 6er-packungen), da machte die eben wieder zusammengeheilte rippe knacks, und beim ein- und ausatmen knirschte und knackte es, und so wurde das projekt küchenreinigung zumindest teilweise verschoben. man weiss ja, was ein pneumothorax ist, und braucht das nicht unbedingt.

gereinigt wurde also nur mehr das, was sich mehr oder weniger in direkter sicht befand, kein besonderes eigengewicht hatte und ohne bücken oder herunterheben erreichbar war. man ahnt gar nicht, wie viel besteck und küchenhelferlein und sonstiges zeug man so hat. und das gehört sowieso regelmässig gereinigt. allerdings ist das mit der reinigung nur halb so sinnvoll wie gedacht, wenn hoch oben und tief unten und hinter den geräten der dreck nicht entfernt werden kann, weil die vermaledeite rippe knackst und kracht. und man zudem bei schnellen bewegungen keine luft kriegt und zu husten beginnt, was weder die lunge noch die rippe goutieren.

aber als pensionistin hat man ja sonst nix zu tun. dat julchen, sauberkeitsbeflissen wie so eine katze nun mal ist, putzte sich ununterbrochen die pfoten und den pelz, und sicherheitshalber auch gleich die kleine wauwau, und dann musste sie leider husten und mehrfach im bogen kotzen: unter garantie immer auf etwas, das gerade frisch gewaschen oder geputzt war.

das mit dem waschen und dem kochen wurde übrigens aus den o.a. gründen auf später verschoben, es gibt wirtshäuser und ausreichend kleidung und bettzeug, und die decken von hund und katz kann man abwechselnd waschen und trocknen, die maschine fasst 6 kg, da geht schon was.

so war also für die nächsten wochen sparflamme angesagt, und wenig bewegung, ordentlich augentropfen für die drei damen in staubhöllistan, und halt hoffen dass es schnell besser wird.

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Montag, 22. Mai 2017
geburtstage müssen gefeiert werden.
das weiss jeder.

und da frau kelef einen solchen am 7. mai feierte - keinen runden, aber halt trotzdem - wurde sie von der freundin auf eine pizza eingeladen, in die pizzeria, die bequem fussläufig zu erreichen ist, einen richtigen holzofen hat, wo es zudem eine raucherabteilung gibt und wo, selbstredend, frau pixy willkommen ist und automatisch ihr wasser kriegt.

am nachmittag fing es gut an, denn da hing an der türklinke ein grosses, elegantes braunes sackerl mit einem entzückenden polster mit einem sich dahinter versteckenden schwarzkatz. mit einer ganz lieben karte dabei, leider ohne absender. trotz diverser rückfragen hat sich noch niemand geoutet. ts. aber entzückend ist der polster trotzdem.

jedenfalls, der abend war nett, die pizza gut, doch heimkehrend - es hatte ordentlich geregnet, aber das hatte sich gelegt - mussten wir feststellen dass trotz mehrfacher urgenzen bei den elektrikern des schönen e. und der hausverwaltung (und die angeblich bei der putzfirma, die seit fast einem halben jahr nicht mehr hier aufgeschlagen war) über immerhin mehr als eine woche weder in der einfahrt, noch im erdgeschoss einmal um die ecke herum, noch im hochparterre das stiegenhauslicht funktionierte, weil keiner die kaputten glühbirnen ausgetauscht hatte. und wie es in der nacht ohne beleuchtung nun einmal so ist, war es zappenduster.

dafür lag - wie auch immer es passiert sein mag - eines der in der einfahrt gelagerten metallrohre der inschtallatöre der firma des schönen e. auf einer länge von vielleicht fünf metern und einer breite von 2 metern: quer.

frau kelef stolperte entsprechend, das rohr rollte ein wenig herum und knallte frau pixy zwischen die beine, die entsprechend ebenfalls stolperte, und damit frau kelef nicht auch noch auf den hund fällt, wählte sie die andere fallrichtung und knallte, richtig, ordentlich gegen die wand, so wie auch die kleine frau pixy. frau kelefs eben wieder fast zusammengewachsene rippe krachte ein wenig, und so blieb das übrigens auch die nächsten zwei wochen. frau pixy hat offensichtlich mit dem rücken die eine kante in der wand erwischt, sie lag kurz wie ein käfer auf dem rücken. gottslästerliches fluchen schallte durch die nacht, unterstrichen von hohem gejaule, aber natürlich hörte das keiner.

gott sei dank haben wir am montag dann gleich einen tierarzttermin bekommen, frau pixy hatte gar heftig rücken und konnte kaum gehen. frau kelef hatte ebenfalls rücken, zusätzlich auch ordentlich rippe und knie, aber um das kann man sich in solchen fällen nur marginal kümmern, weil: man muss prioritäten setzen.

es lebe die pharmaindustrie mit ihren wundermitteln. und ein paar leuten wurde die pest an den hals gewünscht, genaugenommen ein entstellender, unheilbarer, stark juckender, nicht ansteckender ausschlag.

in der zwischenzeit haben wir uns halbwegs wieder erfangen, aber natürlich bleibt die unsicherheit ein bestimmender faktor in diesem unserem leben. man wird ja nicht jünger.

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