Mittwoch, 17. August 2016
stellt sich die frage
ob man gegen hausbesitzer und -verwaltung nun in welcher reihenfolge wen bemühen muss:

mietervereinigung
ombudsleute bei diversen zeitungen
wohnberatung der stadt wien
rechtsanwalt des vertrauens

oder oder oder.

langsam wird es fad. ärgerlich ist es schon lange, sowohl hier in der wohnung als auch beim gang durch das stiegenhaus, beim blick durch die fenster (da waren immer so blühende blümchens in den kisteln), als auch dann, wenn frau kelef, wohin auch immer sie kommt, nach dem fortgang der arbeiten hier gefragt wird. ebenso krampft der magen innerlich beim heimkommen schon auf der strasse, weil fenster ungeputzt (kommen ja angeblich ende oktober 2015 neu) und auch ansonsten eher mau anzusehen.

rückmeldungen seit dem letzten aufschlag des hausbesitzers mit dem schönen e. am 23.06.2016: keine. und wir erinnern uns: in der mail vom 20.05.2016 stund, die baustelle werde in kürze beginnen.

rückmeldungen seit der letzten mail der hausverwaltung vom 08.07.2015 - man werde sich demnächst melden: keine.

frau kelef ihrerseits hingegen, zwegenem übersichtlichkeit und chronologie der ereignisse, ventiliert in der zwischenzeit das verfassen eines buches. nicht in der erwartung, dass das dann jemand kaufen tät, aber man verliert sonst möglicherweise den überblick, und das wär doch schade, nicht wahr. und ein paar slapsticks liessen sich sicherlich auch extrahieren.

nun denn. stichtag erster september, dann aber.

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Montag, 1. August 2016
genetischer defekt
da denkt frau kelef des abends so bei sich, hach, toll, gewitter, nicht mehr so heiss, kann das dreimäderlhaus hier ausnahmsweise einmal gut schlafen. war aber zunächst ein gedanke mit x wie wahr wohl nix, weil, die beiden haarigen damen hier können den bumm nicht leiden und deshalb sind sie höchst unrund und während die kleine frau pixy unter dem schreibtisch schutz sucht, sitzt dat julchen bei mammi auf dem schoss und will die pfoten gehalten kriegen (beide vorderpfoten gleichzeitig, bitte, weil: da ist der bumm draussen).

dann endlich ruhe draussen und im karton, noch ein blick auf die wettervorhersage, da postet die tochter um mitternacht auf fratzebuch dass sie den feldhamster, der ihre obst- und gemüseernte bedrohte, gefangen und umgesiedelt hat. macht man sich gemeinsam sorgen, ob da nicht vielleicht irgendwo junge ... ist aber wohl ein herr hamster. alles gut. sie hat das kleine ding fotografiert, hamster kennen wir, der hat ein männliches aussehen, irgendwie halt nix mütterliches zumindest. puuuh. wir mögen ja alle viecher, so rein grundsätzlich.

legt frau kelef sich also schlafen, denkt, so, hitze aus, kind beruhigt, bumm vertrieben, frau pixy ausgeleert, dat julchen beruhigt, die piepkis haben ihr guten-morgen-badewasser (die wollen nach dem aufstehen baden, es nutzt ja nix, sonst brüllen die wie die irren in ihrem zorn), blumen gegossen, wäsche aufgehängt, alles gut.

ertönt aus dem wohnzimmer ein wohlbekanntes schrillen, und siehe da: als frau kelef mühsam aus dem bett klettert, und dat julchen und die kleine frau pixy ihr betulich folgen, weil: man muss nachschauen gehen, alte weiber sind ja bekanntlich alle neugierig, da sitzt mitten auf dem tisch ein heuschreck und streicht sich die flügel. ein sehr grosser heuschreck, also sehr grosse flügel, also sehr grosses schrillen.

und jetzt stellen sie sich doch bitte vor, wie der heuschreck voran, dahinter frau kelef, dahinter dat julchen, dahinter die kleine frau pixy im kreis durch die wohnung jappeln und sich gegenseitig im weg sind, weil: man kann rechts oder links herum im kreis, und wenn einer die richtung wechselt dann kommt es irgendwo zum zusammenstoss, wenn der rest der jappelnden nicht aufpasst. erschwerend ist dabei natürlich, dass so ein heuhupfer nicht umsonst heuhupfer heisst, und wenn er nicht hupft, dann fliegt er, was wiederum das dreimäderlhaus hier nicht beherrscht, ausser auf die nase, darin ist wiederum frau pixy spezialistin, denn nach oben schauen und nach unten aufpassen und nicht auf dat julchen latschen und gleichzeitig frau kelef nicht im weg sein das ist, insbesondere zu nachtschlafender zeit, schon eine herausforderung.

immerhin konnte der hupfer eingefangen und in ein papiersackerl gesetzt werden, was er eher unlustig fand, und dieser unlustigkeit verlieh er durch einen kräftigen biss in frau kelefs finger ausdruck. man unterschätzt die bisskraft dieser tierchen gerne, muss hier angemerkt werden. natürlich hat das viecherl genau dort hingebissen, wo knapp unter der haut eine ader ist, und in anbetracht der täglich eingenommenen dosis gerinnungshemmer kam es zu einem grossen blutvergiessen, gott sei dank im badezimmer. musste der hupfer also eine halbe stunde im papiersackerl ausharren, da randalierte er ein wenig, beruhigte sich aber dann doch. nun sind vor den fenstern immer noch die blumenkästen - mit nix drinnen, aber wenn man den heuhupfer, das weiss frau kelef aus bitterer erfahrung, nur einfach so der wohnung verweist, dann setzt sich der in so ein kisterl und freut sich und: streicht sich die flügel. dann donnert dat julchen von innen an die scheibe, dem hupfer ist das wurscht, der fliegt eine runde, kommt zurück und: streicht sich die flügel. frau pixy rennt dann zwischen katz und frauchen hin und her, und: satz mit schlafen mit x. hatten wir schon mehrfach, seinerzeit auch noch mit unterstützung vom grossen schwarzen elegantkatz, das machte die sache um nix besser.

damit das alles nicht sein kann, zog frau kelef sich also an und adjustierte die kleine frau pixy und gab dem julchen ein keks für das nicht-auffressen des heuhupfers (von denen wird katzen nämlich kotzübel, und letztlich kann der hupfer nix dafür und dat julchen hat halt instinkte), und dann gingen wir hin, die kleine frau pixy und ich, und setzten den heuhupfer in der wiese aus. schön weit weg von zuhaus, man gönnt sich ja sonst nix.

beim rückweg ist der befreundete igel (oder die igelin, man weiss auch das nicht) noch um eine portion katzentrockenfutter vorstellig geworden, was ist frau kelef dann immer froh dass sich in den wenig eleganten ganz-schnell-gassi-geh-hosen auch solches befindet.

der vater der tochter leitet übrigens seit einigen wochen ein umsiedlungsprogramm für bilche (basketballmannschaft hat er schon zusammen), weil die pülcher auf der alm im dach wohnen und dort, wie es so die art ihrer art ist, einen höllischen lärm veranstalten: nächstens, eh klar. da kann er dann, was ebenso klar ist, nicht schlafen, was man versteht wenn man EIN so ein viecherl einmal gehört hat. mindestens sechs davon will man sich nicht vorstellen, geschweige denn erlebt haben. er meint übrigens, seine forschungen hätten ergeben dass die umsiedelung dieser possierlichen geschöpfe über mindestens 20 kilometer und über strasse und tunlichst ein bis zwei bäche zu erfolgen hat, sonst finden die wieder zurück. er hat ein schönes anwesen ausfindig gemacht für die herrschaften, wo keiner wohnt, und das auch fotografisch festgehalten. sehr idyllisch, mitten im wald, ordentliches dach (also: noch ordentlich), frau kelef hat sich allerdings noch nicht erkundigt ob er dort schon einen klitzekleinen basketballkorb montiert und passende klitzekleine basketbälle angeliefert hat.

jedenfalls, wenn sich wer wundert warum die tochter um ein uhr früh bei regen durch die landschaft fährt mit einem hamster in einer lebendfalle in einem plastikkorb, mit dicken arbeitshandschuhen an den händen: von ihrer mutter hat sie das nicht.

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Freitag, 22. Juli 2016
warten auf - wenn man nur wüsste, auf was.
also, genaugenommen wissen frau kelef und die nachbarn natürlich genau, auf was sie warten: auf termine. zwegenem einbau/fertigstellung des einbaus der fenster. zwegenem balkonbau und fassadenrenovierung und dachausbau und zurverfügungstellung des geplanten sat-anlagenanschlusses. und natürlich, nicht zu vergessen, den lifteinbau, der allerdings leute die im ersten stock wohnen nicht wirklich interessiert, weil: eigentlich halbstock, die sinnhaftigkeit des einen halben stock runter hatschen um einen stock hochzufahren um einen halben stock runterzuhatschen, resp. umgekehrt natürlich rauf und runter und nochmal rauf, das erschliesst sich einem ja nicht so auf der stelle. und dann wäre da auch noch der eher sanierungsbedürftige verputz im stiegenhaus. und keller haben wir seit einem jahr nur lt. mietvertrag, ansonsten ist abgesperrt.

immerhin wird die wohnung im dritten stock nach dem wassereinbruch trockengelegt, wie die sache weitergeht weiss man natürlich noch nicht, weil: ist noch nicht trocken.

im stiegenhaus riecht es "feuchtlert", wie der wiener zu sagen pflegt.

gestern begegnete uns wieder ein exemplar des rattus norvegicus, sehr freundlich und gar nicht g'schreckt seinerseits, vermutlich allerdings ihrerseits, weil: schon ziemlich sehr rund und behäbig. die kleine frau pixy allerdings kriegte hals und schnappatmung und zähneklappern und stürzte hinterdrein und fiel natürlich dreibeinig hoppelnd, wie das nun mal ihre spezialität ist, über die stiege richtung keller, wo dickrattus (oder doch dickratta?) gerade noch so durch den breitesten spalt der baustellentür aka lattendingens mit spalten passte. frau pixy schlug sich die nase an, und weil sie, wenn sie sich aufregt, nerven kriegt, und wenn sie nerven hat kriegt sie blase, und wenn sie blase hat muss sie pipi, und natürlich hatte frau kelef ein volles mistsackerl mit und pappte das noch schnell in den mistkübel, während frau pixy im hof offensichtlich weitere rattus norvegicus (möglicherweise natürlich auch mus musculus aka hausmaus) - witterungen aufnahm und wutentbrannt auf die betreffenden stellen: pinkelte. darf man nicht, das weiss sie, aber so wie sie mich angeschaut hat war das schlichtweg die botschaft an die langschwänzige sippschaft: ich krieg schon noch wieder eine(n) von euch, wäre nicht das erste mal hier im haus.

in der nacht dann noch mehrere weitere mäuse gesichtet: allerdings draussen vor der tür und fliegend, also fledermäuse. von denen wiederum ist dat julchen sehr angetan, aber die wollen nicht hereinkommen und mit ihr spielen.

und so sitzen wir und warten, der hausbesitzer hat doch vor zeugen gesagt ab dem 1. juli wäre die parkplatzsperre vor dem haus auch schon genehmigt, nur eine andere genehmigung fehlert noch, aber das hören wir auch schon länger. und in der mail vom 20. mai steht, frau kelef solle sich das bepflanzen der blumenkisten verkneifen, weil: "die baustelle beginnt in kürze". wobei sich natürlich die frage stellt, wie eine baustelle beginnen kann, aber vielleicht liegt es genau daran, dass da durch irgendwelche sprachlichen irrungen und wirrungen irgendwas nicht so klappt wie es sollte.

der liebe nachbar bedauert, dass er nicht genau nach dem jahr, oder wenigstens nach dem jahrzehnt, des endgültigen baubeginns gefragt hat, der scherzkeks, der. die nassen flecken auf dem klo hier sind schliesslich noch aus dem vorigen jahrtausend, so ist das nämlich.

dass weder telefonisch noch schriftlich noch per reitendem boten oder sonstwie eine nachricht bezüglich der betriebskosten eingetrudelt ist bislang: no, wen wundert's.

der baumeister aus dem nachbarhaus stellte fest: alles falotten, und versicherte sich der tatsache dass frau kelef dem hausbesitzer eh nicht alles glaubt, was der so erzählt. keine sorge: forthin nicht einmal die uhrzeit.


sogar der godot, der bekanntlich nicht kommt, war schon da und hat sich erkundigt ob wir das alles noch derwarten und derleben werden, wir seien schliesslich nicht mehr die jüngsten.

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